daß sich in
Italien
[* 2] allmählich ein geschlossener
Stand von solchen bildete, die den
Krieg als ihr Handwerk betrieben. Zuerst
zogen einzelne Stadtherren, wie die Scala und Visconti, ausländische, namentlich deutsche
Söldner nach
Italien, an deren
republikanisch organisierte Gesellschaften (Compagnie) sich die unruhigen ital. Elemente anschlossen.
Diese
Banden bildeten sich zu monarchischer
Verfassung, als ausländische Ritter, wie der
Herzog Werner
von Urslingen,
GrafLutz von
Landau,
[* 3] der Johanniterritter Montréal und namentlich John Hawkwood mit Soldtruppen ins Land kamen
und dann auch einheimische Feudalherren, Lodovico Visconti, Ubaldini und Alberigo da Barbiano, den
Kern ihrer eigenen Hintersassen
durch
Söldner vergrößerten.
Endlich schwangen sich besonders tüchtige
Krieger aus den Reihen der Mannschaft zu deren Führern auf,
unter denen die berühmtesten sind: Attendolo (s.
Sforza) und
Braccio da Montone, die Häupter zweier Condottierenschulen,
Colleoni (s. d.),
Carmagnola (s. d.), Piccinino (s. d.)
und
FrancescoSforza (s. d.). Das Kriegshandwerk wurde nunmehr wieder zur Kunst; insbesondere
wurde die Manövrierkunst und das
Verwaltungs- und Verpflegungswesen ausgebildet. Da es aber den Condottieri nicht
um Vernichtung der Gegner zu thun war, die sie brotlos gemacht hätte,
und sie andererseits den
Krieg nur im Dienst der jedesmaligen
besten
Zahler führten, so wurden ihre
Schlachten
[* 4] immer mehr zu unblutigen Scheingefechten, die Condottieri gingen nur darauf
aus, zu brandschatzen und möglichst viel
Lösegeld zu erpressen. Bei ihrer Unzuverlässigkeit wurden die Condottieri von ihren Regierungen
beargwöhnt, wenigen gelang es, eigene Herrschaften oder große Reichtümer zu erwerben, wie
Sforza und Colleoni. Gegen Ende
des 15. Jahrh. wurden die Soldheere immer kleiner, bis sie nach
Karls VIII.
Einfall völlig verschwanden;
an ihre
Stelle traten die großen span.-franz.
Heere, die schweiz. Reisläufer und deutschen Landsknechte.
[* 5] -
Vgl. Ricotti,
Storia delle compagnie di ventura (4 Bde.,
Turin
[* 6] 1845);
(spr. kongdrĭöh),Hauptstadt des Kantons Condrieu (119,78 qkm, 10 Gemeinden, 9135 E.)
im
ArrondissementLyon
[* 7] des franz. Depart. Rhône, 44 km südlich von
Lyon, nahe dem rechten Rhôneufer,
fast am Fuße des Mont-Pilat (1434 m) und an der Linie
Givors-La Voulte-Remoulins-Nimes-Cette der
Franz.
Mittelmeerbahn, hat
(1891) 1805, als Gemeinde 2104 E., Post,
Telegraph,
[* 8] Ruinen eines Schlosses;
Hutfabriken, Gerbereien,
Stickerei, Salzraffinerien,
Seidenfabriken und
Schiffbau.
Name mehrerer südamerik.
Pflanzen, die gegen
Krebs,
[* 10]
Syphilis und Schlangenbiß empfohlen werden. Die aus
Ecuador,
[* 11] Gonolŏbus Condurango Triana, ist ein Schlingstrauch aus der Familie der
Asklepiadeen (s. d.), welcher an den Westabhängen
der Cordilleren wächst und deren Rinde als Condurangorinde (Cortex Condurango) in hellgrau-braunen, bis 10 cm langen,
bis 4
mm dicken bitter schmeckenden
Röhren
[* 12] oder Halbröhren in den
Handel kommt. Dieselbe enthält mehrereGlykoside
(Condurangin), die eine giftige Wirkung besitzen, aber noch nicht eingehend
studiert sind.
(spr. -eljahno),Hauptstadt des Distrikts Conegliano (48082
E.) der ital.
ProvinzTreviso, am Monticano und an den
Linien
Cormons-Venedig des
AdriatischenNetzes und Conegliano-Vittorio (14 km) der
VenetianischenBaugesellschaft, hat (1881)
5191, als Gemeinde 8938 E., ein großes Schloß mit Weingärten, im
Dom ein Altarbild (1492) des hier geborenen Malers
Cima,
eine Villa des
Grafen Jeri mit umfassender Aussicht, zahlreiche neuere
Denkmäler und Wohlthätigkeitsanstalten sowie
Tuchfabrikation
und Seidenindustrie. Marschall Moncey (s. d.) wurde 1808 von Napoleon I. zum
Herzog von Conegliano ernannt.
(spr. -echehra), kleine zu den span.
Balearen zwischen Mallorca und
Cabrera gehörige, jetzt unbewohnte
Insel
von 1,7 qkm, ist angeblich Geburtsort Hannibals.
Confessio fidĕi oder einfach Confessio,
Glaubens-,
Religionsbekenntnis, auch
Bekenntnisschrift, z. B. Confessio Augustāna =
Augsburgische Konfession (s. d.). - Confessio ist auch Bezeichnung
für die Ruhestätte eines
Bekenners (confessor) oder Märtyrers der altchristl.
Kirche, über welchem meist
Altäre aufgebaut
wurden.
Später wurde die Confessio vielfach zur
Krypta (s. d.) oder zu einem Behältnis im
Altare selbst.
BasilĭensisPrior,ConfessĭoMuelhusāna, s.
Baseler Konfession. ^[= eine 21. Jan. 1534 im Namen des Baseler Nats veröffentlichte Bekenntnisschrift, auf Grund eines ...]
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
¶
mehr
475 tyrern, nicht mit dem Leben dafür gebüßt hatten. Die ihnen erwiesene hohe Ehre verleitete sie zuweilen zu ungerechtfertigten
Ansprüchen. So maßten sich um die Mitte des 3. Jahrh. die afrikanischen Confessor das
Recht an, Gefallene ohne weiteres in die kirchliche Gemeinschaft wieder aufzunehmen, ein Mißbrauch, gegen welchen namentlich
Cyprianus sehr entschieden ankämpfte.