plètes" erschienen öfters (zuerst 23 Bde., ebd. 1798 fg.; dann 31 Bde.,
1803; 16 Bde., 1821 - 23). Die
Lehre
[* 2]
C.s hat dadurch eine so nachhaltige Wirkung gehabt, daß sie zwar reiner Sensualismus
war, ohne jedoch dabei in Materialismus überzugehen; er darf als der ausgeprägteste und einflußreichste
Vertreter des Sensualismus
gelten, der auch da bestimmend gewirkt hat, wo die franz.
Philosophie des 19. Jahrh. ihn bekämpft hat. Seinem Einflusse ist
die innerhalb derselben überall herrschende
Ansicht zuzuschreiben, daß die erkenntnistheoretischen Fragen durch psychol.
Einsicht zu erledigen seien.
Bezirkshauptmannschaft
Tione in Judicarien (Südtirol), Hauptort des Chiesethals, 7 km
von der ital. Grenze, am
Chiese und an der Ausmündung des
Val Giulis, in 441 m Höhe, nördlich vom Idrosee, hat (1890) 1437 E.
und ein
Bezirksgericht (22 Gemeinden, 11325 ital. E.).
1)
Arrondissement im franz. Depart.
Gers, hat 1454,03 qkm, (1891) 62838 E., 87 Gemeinden und zerfällt in die 6 Kantone Cazaubon
(242,19 qkm, 10262 E.), Condom (233,55 qkm, 12425 E.),
Eauze (223,38 qkm, 9176 E.), Montréal (241,63 qkm, 9522 E.), Nogaro (304,68
qkm, 13375 E.),Valence (208,60 qkm, 8078 E.). - 2) Hauptstadt des
Arrondissements Condom im franz. Depart.
Gers, 43 km nordwestlich von Auch, am Zusammenflusse der Gèle mit der links zur Garonne gehenden
Baïse und an der Linie
Port-Ste.
Marie-Condom-Eauze der
Franz.
Südbahn, hat (1891) 4590, als Gemeinde 7405 E., Post,
Telegraph,
[* 3] eine schöne
got.
Kathedrale aus dem 16. Jahrh., Reste eines
Klosters, Civilgericht, Kommunal-Collège; Gerberei, Fabrikation von Porcellan
und halbwollenen Zeugen und
Handel mit Getreide,
[* 4]
Wein, und Franzbranntwein von
Armagnac. - Einst war Condom Hauptstadt der
GrafschaftCondomois; im 8. Jahrh. gegründet, wurde es 840 von den
Normannen zerstört und erstand 1011 aufs neue
um ein
KlosterCondomus, welches 1317
Bistum wurde und 1660
Bossuet zum
Bischof hatte, der es aber nie in
Besitz nahm.
(lat.),
Miteigentum, das Eigentum, welches mehrern an einer Sache so zusteht, daß jeder einen Anteil
daran hat.
Kondomināt, die Gesamtherrschaft mehrerer Gebieter über ein Land oder einen Landesteil,
auch das Land oder Gebiet selbst, welches mehrern Herren gemeinsam gehört.
(spr. kongdorßeh),MarieJeanAntoine Nicolas Caritat, Marquis von, franz. Mathematiker und pbilos. Schriftsteller,
geb. zu Ribemont bei St. Quentin, studierte im Collège de Navarre. Sein derAkademie der Wissenschaften
überreichter «Essai sur le calcul intégral», den er mit dem später erschienenen
«Mémoire sur le problème des trois corps» nachmals erweitert in seinem
«Essai d' analyse» (1768) herausgab, verschaffte ihm 1769 einen Sitz in der
Akademie der Wissenschaften. Seine «Éloges des académiciens morts avant
1699» (Par. 1773) veranlaßten 1777 seine
Wahl als Sekretär
[* 10] der
Akademie.
Durch seine
Theorie der
Kometen
[* 11] gewann er in demselben Jahre den von der
Akademie zu
Berlin
[* 12] ausgesetzten Preis. Durch d'Alembert
wurde er zu lebhafter
Teilnahme an der «Encyclopédie» veranlaßt. Bei
Ausbruch der Revolution schloß er sich derselben an.
Er beteiligte sich an der von
Cerutti herausgegebenen Zeitschrift «Feuille villageoise», worin er
die Grundzüge des
Staatshaushalts aufstellte und staatsrechtliche Fragen behandelte. Auf die Nachricht von der Flucht des
Königs stellte er in einer vielbewunderten Rede die Königswürde als eine antisociale Einrichtung dar.
Von der Stadt
Paris
[* 13] zum
Abgeordneten in die Gesetzgebende Versammlung gewählt, wurde er bald zum Sekretär
der Versammlung und im Febr. 1792 zum Präsidenten ernannt. Später verfaßte er die Kundgebung an die
Franzosen und an Europa
[* 14] über die Abschaffung der Königswürde. Als Deputierter des Depart.
Aisne im Nationalkonvent stimmte er meist mit den
Girondisten.
Der
Sturz dieser Partei verhinderte die Einführung einer von ihm entworfenen Konstitution.
Als
Brissots Mitschuldiger ward er 3. Okt. in
Anklagestand versetzt, und als er, um sein Leben zu retten, sich verbarg, außer
dem Schutz des Gesetzes erklärt. Eine edle Frau, Madame
Vernet, verbarg ihn 8
Monate lang. Damals schrieb er seine «Esquisse
d'un tablea historique des progrès
de l' esprit humain» (Par. 1794 u. ö.), worin er, sich
in seinen philos. Principien an Condillac anschließend, die
Französische Revolution als Verwirklichung der
Freiheit und
Vernunft
feiert. Er verließ dann sein
Asyl, ging aus
Paris und irrte eine Zeit lang umher, bis er in einem Wirtshause zu
Clamart bei
Bourg-la-Reine als verdächtig angehalten und in einen Kerker gesperrt wurde. Am andern Morgen, fand
man ihn tot vor, wahrscheinlich durch
Gift getötet. Sammlungen seiner
Schriften besorgten Garat und
Cabanis (21 Bde., Par.
1804) und Condorcet-O'Connor mit
Arago (12 Bde., ebd. 1847 - 49).
Name der ital. Söldnerführer des 14. und 15. Jahrh. Die
namentlich durch die Kreuzzüge erweckte Vorliebe für ritterliche und kriegerische Künste und der Umstand, daß in den
ital.
StaatenTyrannen emporgekommen waren, die zur Bekämpfung ihrer Gegner unbedingt ergebene Soldtruppen
benötigten, hatte zur Folge,
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
¶
mehr
daß sich in Italien
[* 16] allmählich ein geschlossener Stand von solchen bildete, die den Krieg als ihr Handwerk betrieben. Zuerst
zogen einzelne Stadtherren, wie die Scala und Visconti, ausländische, namentlich deutsche Söldner nach Italien, an deren
republikanisch organisierte Gesellschaften (Compagnie) sich die unruhigen ital. Elemente anschlossen.
Diese Banden bildeten sich zu monarchischer Verfassung, als ausländische Ritter, wie der Herzog Werner
von Urslingen, GrafLutz von Landau,
[* 17] der Johanniterritter Montréal und namentlich John Hawkwood mit Soldtruppen ins Land kamen
und dann auch einheimische Feudalherren, Lodovico Visconti, Ubaldini und Alberigo da Barbiano, den Kern ihrer eigenen Hintersassen
durch Söldner vergrößerten.
Endlich schwangen sich besonders tüchtige Krieger aus den Reihen der Mannschaft zu deren Führern auf,
unter denen die berühmtesten sind: Attendolo (s. Sforza) und Braccio da Montone, die Häupter zweier Condottierenschulen,
Colleoni (s. d.), Carmagnola (s. d.), Piccinino (s. d.)
und FrancescoSforza (s. d.). Das Kriegshandwerk wurde nunmehr wieder zur Kunst; insbesondere
wurde die Manövrierkunst und das Verwaltungs- und Verpflegungswesen ausgebildet. Da es aber den Condottieri nicht
um Vernichtung der Gegner zu thun war, die sie brotlos gemacht hätte, und sie andererseits den Krieg nur im Dienst der jedesmaligen
besten Zahler führten, so wurden ihre Schlachten
[* 18] immer mehr zu unblutigen Scheingefechten, die Condottieri gingen nur darauf
aus, zu brandschatzen und möglichst viel Lösegeld zu erpressen. Bei ihrer Unzuverlässigkeit wurden die Condottieri von ihren Regierungen
beargwöhnt, wenigen gelang es, eigene Herrschaften oder große Reichtümer zu erwerben, wie Sforza und Colleoni. Gegen Ende
des 15. Jahrh. wurden die Soldheere immer kleiner, bis sie nach Karls VIII. Einfall völlig verschwanden;
an ihre Stelle traten die großen span.-franz. Heere, die schweiz. Reisläufer und deutschen Landsknechte.
[* 19] -
Vgl. Ricotti,
Storia delle compagnie di ventura (4 Bde., Turin
[* 20] 1845);