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gehalten, auch mehrere Länder Europas bereist hatte, lebte er in den letzten Jahren meistens in Sevilla [* 2] den Wissenschaften, namentlich der Kosmographie, und gründete eine besonders durch ihre Dokumente zur Geschichte der Entdeckung wertvolle Bibliothek von 12000 Bänden (die Columbina), welche er dem Dominikanerkloster San Pablo in Sevilla vermachte und die seit 1551 Eigentum der Kathedrale daselbst ist, aber in neuester Zeit geplündert wurde. Ob er die Biographie seines Vaters («Hi8tori6 äei ßi^uor D. ^6i'iiauä0 ^oionido . . . äsii'^nimira^lio D. (^ristoloro (^oioindo 8uo paäi-6», Vened. 1571) ge- schrieben, ist zweifelhaft. Er starb obne Nachkommen (Vgl. Harrisse, I). I^i-nanäo (^olou, liistoi-iaäor ä6 su paäi6, Sevilla 1871; ders., I'6r- Iianä Oolomd, 8H vis, 868 WNVI68, Par. 1872; ders., ^xcerpta ^«lomdiiiilliia, ebd. 1887.) Der ältere Sohn des Entdeckers, Don Diego Colon, zwischen 1480 und 1482 geboren, war seit 1498 Page bei dem Infanten» Don Juan, dann bei der Königin Isabella bis 1504. Eine Reise übers Meer mit seinem Vater hat er nicht gemacht.
Nach dessen Tode wurde er Admiral von Indien und forderte auch, nach seinem Nechte, als Statthalter der neucntdeckten Länder einge- setzt zu werden. 1508 vermählte er sich mit Dona Maria de Toledo [* 3] aus dem einflußreichen .hause Alba [* 4] und wurde zum Admiral und Gouverneur, aber nicht zum Vicekönig von Indien ernannt. Er kam in Begleitung seiner Ge- mahlin, seines Bruders Fernando und seiner beiden Oheime in.Haiti an, doch kehrte er zeitweilig (1511, 1514, 1515, 1519) nach Spanien [* 5] zurück, um den schon 1508 begonnenen Prozeh gegen den Fiskus wegen Nichterfüllung der seiner Familie zugesicherten Verbindlichkeiten, namentlich der ind. Einkünfte, weiter zu verfolgen, erhielt von Kaiser Karl V. 1520 den Rang eines Vicekönigs und entwickelte 1522 bei einem gefährlichen Aufstande der Neger- sklaven und Indianer viel Talent und außerordent- liche Thätigkeit. Aber neuer Zwiespalt mit einem königl. Kommissarius und den königl. Gerichten beschleunigte im Febr. 1523 seine Rückkehr nach Spanien, wo er starb. Er hinterließ drei Töchter und zwei Söhne, Luis und Cristoval. - Der ältere, Don Luis Colon, 1521 oder 1522 zu San Domingo geboren, mußte später auf die königl. Privilegien seines Großvaters verzichten und er- hielt dafür den erblichen Titel eines Herzogs von Veragua, 1545 auch den Titel eines Generalkapitäns von Haiti. 1551 kehrte er nach Spanien zurück, wurde 1559 wegen Polygamie verhaftet und 1563 auf 10 Jahre nach Oran verbannt, wo er starb. - Das Majorat und die Admiralschaft von Indien gingen nun auf Diego Colon, den Sohn seines Bruders Cristoval, über, und mit diesem vierten Admiral und zweiten Herzog von Veragua hatte 1578 die gesamte männliche Nachkommenschaft des großen Entdeckers ihr Ende erreicht.
Litteratur. Das Tagebuch der ersten Reise, von Christoph Columna selbst geschrieben, ein ebenso wich- tiges als anziehendes Werk, gab Navarrete im 1. Bd. der «öoi^cion äe 108 vi3,j68 ^ (i68oiil)i-i' nii6nt08» (5 Bde., Madr. 1825-37) heraus. Eine I^ccoltg. coinplßta der Schriften des Columna hat Torre (Lyon [* 6] 1864) besorgt. Ältere Biographien lieferten Irving (4 Bde., Lond. 1828; deutsch Franks. 1828 -29 und 1832), Sanguinetti (Genua [* 7] 1846). Die Streitfragen, welche durch die mangelhaften Ori- ginalnachrichten über Columna veranlaßt wurden, sind er- örtert in Humboldts Nxain6u critiqn6 ä6 I'lii^toir? äs w F603i-arM6, 6tc. (5 Bde., Par. 1835 - 38) sowie im ^oäiok äipiomatico ^0ioiiid0-a,ni6i-icaii0 (Genua 1823);
Canale, Vita, 6 via^Zi äi Oi3to- t'oi-o (^oiomdo (Flor. 1863);
Helps, 11i6 like ok (^. (Lond. 1869);
Harrisse, 1.68 Oiomdo äs I^iaiice 6t ä'Italw (Par. 1874);
Ortega y Frias, Viäa ^ via.^68 äs 0ri8tova1 (^oioii (Madr. 1874);
36- 160t 1stt6l8 0k ^Iii-i8top1i6i- ^. (in den Publika- tionen der «Ilaklu^t 8oei6tv», Bd. 43, Lond. 1870; neue Ausg., ebd. 1892);
Harrisse, 1^'1ii8t0ii-6 äe (Hi'i8toM (^oioind) Nttridu66 ^ 3011 üi8 I^rnauä (Par. 1875);
ders., ^!iri8t0pk6 Oiomd (2 Bde., ebd. 1884 - 85);
ders., ^1iri8t0pli6 ^oiomd 6t 3Hvoii6 (Genua 1887);
ders.,(^ii'i3topli6 (üoloind. 1.63 (01-368 (Par. 1890);
Peragallo, Oi-i8t0t0i-0 Oolomdo 6 1a. 8NH l^mi^ii^ (Lissabon [* 8] 1889);
Duro, X6du1o8a ä6 0o1on (Vtadr. 1890);
Asensio, 0wi8t6d^ (^0- 16u(2Vde., Barcel. 1891);
I. Winsor, 0Iiri8t0' 1^161- 0. (Boston [* 9] 1891);
S. Rüge, Christoph Columna (Dresd. 1892);
Fiske, ^Ii6 6i8c0v6rv 0k ^ni6i'ica (2 Bde., Boston 1892);
Hugues, 1^' 0^6lH 8ci6ntiticH äi Ori8tol0i'0 ColoindO (Tur. 1892);
Harisse, (^Iiri8t0^1i6 (^oiomd ä6vg,nt 1'Iii5toir6 (Par. 1892); de Lollis, Oi-^tokoro l^olomdo Q6l1a I6^6näli 6 N6II3. ßwria (Mail. 1892);
Lazzaroni, Ci'i3t0- foi-0 c?0l0inl)0 (ebd. 1892);
Markham, I.it6 ok (H 1-18^01)1161- (!. (Lond. 1892);
Sanguinetti, Vita (Ii (^I'i3t0f0i'0 (^0i0iiil)0 (Genua 1892);
Ponce de Leon, 'Iiw ^0iuniln8- 6a1i6i-7 (Neuyork [* 10] 1893). Wichtig ist die vom ital. Ministerium herausge- gebene ^aecoltH di ä00uiii6iiti 6 8tuäi puddi. äll1l6 1l.6ili6 c0II1Ni88i0I16 (^0i0IIiI)i3Iia (Rom [* 11] 1892). Eolumbus-Weltausstellung, s. Chicagoer Weltausstellung. voinineiia. (lat., d. h. Säulchen) nennt man in der Botanik ein säulchenartiges Gebilde, das sich im Innern eines hohlen sporenbildenden Or- gans vom Grunde aus erhebt, ohne mit den Wän- den in direkter Berührung zu stehen. Vorzugsweise braucht man den Ausdruck 0. für die in den Sporen- behältern der Laubmoose und eines Teils der Leber- moose vorhandene Mittelsäule, die aus sterilen Zellen besteht.
Zuweilen wird bei den Sporangien der Pilzgattung Nuoor und einigen verwandten Gat- tungen die in die Sporenbehälter hineinragende Ausstülpung als (^. bezeichnet. Columella, L. Junius Moderatus, der bedeu- tendste Ackerbauschriftsteller des Altertums, war zu Cadiz [* 12] in Spanien geboren und lebte um die Mitte des 1. Jahrh. n. Chr. als Zeitgenosse des Celsus und Scneca. Er bielt sich einige Zeit in Syrien auf; in Tarent ist eine ihm gewidmete Inschrift gefunden worden. Columna verfaßte ein Werk «Ie i-6 i'ii8ticH» in 12 Büchern, in welchem er ein klares und umfassendes Bild des gesamten Wissens seiner Zeit vom Landbau giebt. Das 10. Buch des Werks, welches vom Gartenbau: «D6 onltn 1101 toi um», handelt, ist in Versen abgefaßt. Von einem andern, ähnlichen, aber kürzern Werke des Columna, das er einige Zeit vor dem erhaltenen verfaßte, ist ein Abschnitt u. d. T. «1)6 3.i-doridu8» auf uns gekommen. Die beste Ausgabe der Werke des Columna bat Schneider in den «8ei-iptoi-68 i'6i i'U8tica,6» (4 Bde., Lpz. 1794- 97) geliefert. Eine deutsche Übersetzung lieferte Cur- tius (Hamb. 1769). voinnina. (lat.; grch. Lt^ios), Säule. Einzel- stehende Säulen [* 13] wurden, mit Inschriften und Skulp- Arntel, die man untcr C vermißt, sind nnter K aufzusuchen. ¶