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Eolding, Ludw. Aug., dä'n. Physiker und In- genieur, geb. in Arnatke bei Holbäk, war erst Schreiner, trat 1837 in die Polytechnische Schule ein, wurde 1845 Straßenbau-, 1847 Wasser- bauinspektor und 1858 Ingenieur der Stadt Kopen- hagen, deren Kanalisation er verbesserte; 1865 wurde er Professor der Polytechnischen schule. Auf dem Ge- biet der Physik gilt er als Mitbegründer der mcchan. Wärmetheorie; seine Abhandlungen über dieses und andere Gebiete sinden sich meist in den «Berichten der Gesellschaft der Wissenschaften» zu Kopenhagen, [* 2] deren Mitglied er seit 1856 war.
Besondere Schrif- ten sind: «Die tropischen Cyklonen» (Kopenh. 1871), «Die Bewegungen der unterirdischen Wässer» (ebd. 1872),
«Die Stürme und Verheerungen des Meeres im Jahre 1872» (ebd. 1881). Eolditz, Stadt in der Amtshauptmannschaft Grimma [* 3] der sächs. Kreishauptmannschaft Leipzig, [* 4] in 150 in Höhe, an der Zwickauer Mulde und der Linie Glauchau-Würzen der Sächs. Staatsbabnen, hat (1890) 4681 meist evang. E., Post zweiter Klasse, Telegraph, [* 5] Amtsgericht (Landgericht Leip- zig), Untersteueramt; Rathaus, 1650-51 erbaut, 1888 renoviert, Fortbildungsschule, facbgewerblicbe Fortbildungsschule für Holzbearbeitung, [* 6] Militär- musikcrschule, Stadtkrankenhaus, städtische Epar- und Leihkasse, Vereinsbant, einen großen Park; Baumwollspinnerci und Zwirnerei, Fabrikation von Tricotagen, Watte, Strickgarn, Docbt, Pappe, Ci- garren und (^teingutwaren, große Mühlwerke und Vraunkohlengruben. Das schloß auf der Höbe ver- dankt seine Entstehung wahrscheinlich dem Grafen Wiprecht von Groitzsch; 1430 wurde es von den Hussiten verbrannt, 1464 wieder aufgebaut von Kur- fürst Ernst von Sachsen, [* 7] der 1486 darin starb. Seit 1829 befindet sich darin eine Irrenanstalt. Cold Spring (spr. kohld), Ort im nordamerik.
Staate Neuyork, [* 8] am Hudson, am Fuße des Mount- Taurus, Westpoint gegenüber, hat 3500 E. und eine Geschützgießerei. Coldstream (spr. köhldstrihm), Ort in der schott. Grasschaft Verwick, links am Tweed, mit 1660 E., Wollspinnerei,Gerberei,Lachsfang. Hierüberschritt General Mont den Tweed. Von dem durch ihn hier errichteten Reiterregiment stammt der Name der ^oldLtrellm-^uHläs (s. d). OolÄstrsI.in-Vna.rHs (spr. köhldstrihm gards), der Name eines engl. Garde-Grenadicrregiments.
Bei der Wiederherstellung der engl. Monarchie (1660) löste König Karl II. das gesamte Heer mit Aus- nahme des 1656 errichteten Reiterregiments des Generals Monk, welches vorzügliche Dienste [* 9] geleistet hatte, auf und errichtete zunächst ein neues Reiter- regiment (die jetzigen H0i'86'(^iiI,i'ä8, s. d.), sowie (1661)4Fußregimenter, deren eins das ^oldäti-eHin- re^iinßQt ot'^00t-(Fuai-ä8 ist, das zwar älter ist als die (ii-Onallißi'-^uNi'clg, aber bereits in der?ioc6- äence von Karl II. letztcrm an Rang nachgestellt wurde. Die 0. bilden 2 Bataillone mit zusammen 69 Offizieren, 128 Unteroffizieren und 1500 Gre- nadieren, tragen scharlachrote Röcke mit weißen Litzen, dunkelblaue Beinkleider, dazu schwarze Bären- mützen mit rotem Busch; ihre Fahnen führen die Inschrift «I^illO6li68, Uß^pt, I^IaveiH, Vlll'ioza. ?6Iiiu8ul3.) ^VHt6ri00, ^ilNK, IiiKelMau, 86V3.8t0- pol». Ein Bataillon der des Generals Wolseley an dem Feldzuge in 'Ägypten [* 10] teil. -
Vgl. M'Kinnon, 0ri^iu auä 86i'vi'c63 ol t^6 0. (Lond. 1833).
Coldwater (spr. kohld-), Hauptstadt des County Brauch im nordamerik. Staate Michigan, unweit der Südgrenze des Staates, am Coldwaterfluß, hat 5500 E., zwei Nationalbanken, eine höhere Schule und lebbaften Lokalhandel. Eold-wave (engl., spr. kohld wehw), Kältewelle, nennt man in Nordamerika [* 11] die mit den Nortbers (s. d.) sich wellenartig fortbewegenden Temperatur- erniedrigungen. Man hat neuerdings bezüglich der Colenso ein H^arnungsfystem eingerichtet. Colebrooke Sanskritist, geb. in London, [* 12] kam frühzeitig nach Indien, war zuerst Richter zu Mir- zapur und später brit. Residmt am Hofe von Berar, kehrte 1816 nach Europa [* 13] zurück und schenkte seine reiche Sammlung ind. Handschriften der Bibliothek des East India House. Colenso starb in London als Präsident der Asiatischen Gesellschaft, ^eine Abhandlungen in den «^iatio I5686Hi-cii68» über einzelne Gegenstände der ind. Litteratur und Ge- schichte sind gesammelt in den «Ni8e6i1^Q60u3688HV8» (2 Bde., Lond. 1837; neuere Aufl., 3 Bde., 1873, mit der Biographie C.s). Übersetzungen alter ind. Rechts- bücher sind: «^. äi^^t ot' Ilinäoo Ic^v on c0iiti'3.ct3 and 3nce683i0U8» (4 Bde., stalkutta 1797) und «»I0 ti'6ll.ti8"3 011 t1i6 tlinäoo 1a,^v ol inn6i'itll,nc:6 (ebd. 1810). Auch leitete er die Herausgabe der Originale des «UiiHk^rH Oimi-mk ^Im3ti-a» (Kalkutta [* 14] 1813), des «vHvaddüZa» (ebd. 1814) sowie der gramma- tischen Sätze des Panini (ebd. 1809),
des Wörter- buchs des Hemacandra «^dliiäliauHeilMmHQi» (ebd. 1807) und des «^iniii-Hko^a.» mit engl. Übersetzung (Serampore 1808),
und schrieb eine " (^inmHi- ok tds 8cTii3ci-it laiiFn^kv (Bd. 1, Kalkutta 1805). Durch die Übersetzungen indischer mathem. Werke in der »^I^li'di'H ot' tiw Hiiiä008) (Lond. 1817) hat er die Gespickte der Mathematik bereichert. Die philos. Systeme der Inder untersuchte er in den Abhand- lungen «Oll tiiL p1iii030p1i)' 0l' t1i6 Uinä0()8», M den «1i-ciii8^cti0u8» der Londoner Asiatischen Gesell- schaft u. s. w. Seine Abhandlung «0u td6 8^ei-6ä d00k8 ot' t1i6 Hiuä008» ward von Poley (Lpz. 1847) in das Deutsche [* 15] übersetzt. -
Vgl. T. E. Colebrooke, I.it6 cf Ü6U1-V 1li()ina3 (^. (Lond. 1873).
Colenso/John William, Bischof von Natal, Vertreter einer liberalen Richtung in der engl. Hoch- kircke, geb. zu St. Austell in Corn- wall, studierte in Cambridge, ward 1838 Hilfslehrer zu Harrow, 1842 Tutor in Cambridge, in welcher Stellung er vielgebrauchte Lehrbücher der Algebra und Arithmetik'schrieb. Seit 1846 Pfarrer von Forncett ^t. Mary in Norfolk, veröffentlichte er seine «VMHF6 5ei-inou3» (Lond. 1853). 1853 ging er als Bischof von Natal nach Südafrika, [* 16] wo er sich der Civilisierung und Bekehrung der Eingeborenen mit großem Eifer widmete. Er übersetzte das «^i'^er- dook» und das Neue Testament in die Zulusprache, zu der er auch eine Grammatik und ein Wörterbuch schrieb. Colenso erregte sowohl durch die Bestreitung der Ewigkeit der Höllenstrafen in feiner Schrift «8t. ?3.u1'3 ^pi3ti0 w tue NsmNn8» (Lond. 1861),
als durch die Zweifel an der Echtheit und Geschichtlichkeit der Bücher Mosis, die er in dem Werk"^1i6l0iitNt6uc1i auä tlie Zook 0t' tlo8iin9., criticaii^ ßxainiiwä" (2 Bde., ebd. 1862; neue Aufl., 6 Bde., 1863-71) äußerte, großes Aufsehen. Er wurde zur Verant- wortung vor die Konvokation nach England geladen, appellierte jedoch 1865 an das ?liv^ ^ouueil der Königin und erlangte hier seine Freisprechung. Trotz- Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen. ¶