Bestandteile gefunden worden: Aldehyd, normaler Propylalkohol, Isobutylalkohol, Amylalkohol, Furfurolbasen, wohlriechendes Weinöl,
Essigsäure, Isobutylenglykol, Glycerin u.a. Der Gehalt an Fuselöl ist im Reichsgesundheitsamte an einigen untersuchten Proben
zwischen 0,079 und 0,151 Proz. festgestellt worden. – Neben Frankreich, als dem Haupterzeugungslande für Cognac, fangen auch
andere Länder an, ihre Weine durch Destillation auf Weinbranntweine, die unter dem Namen Cognac in den Verkehr
kommen, zu verarbeiten;
hierzu geboren namentlich Ungarn (1889 neun Fabriken), Spanien und Portugal, welche einen Teil ihrer
Produkte zum Verschneiden der ausgeführten Weine benutzen und gerade in letzter Zeit große Anstrengungen zur Hebung ihrer
Weinbrennerei machen;
auch Italien und Deutschland verarbeiten nicht ohne Erfolg in letzter Zeit einen
Teil ihrer Weine auf Branntwein;
eine bedeutende Konkurrenz wird auch Kalifornien der franz. Cognacindustrie bereiten können.
– Die zu ganz billigen Preisen verkauften Cognacsorten, welche künstlich durch Versetzen von Sprit mit Essenzen, ätherischen
Ölen, Karamel u. s. w. hergestellt werden, können den Namen Cognac nicht beanspruchen. (S. Façoncognac.)
–
Vgl. Sell, Über Cognac, Rum, Arrak, in den «Arbeiten aus dem kaiserl. Gesundheitsamt», Bd. 6 (Berl.
1890);
J. de Brevans, La fabrication des liqueurs et des conserves (Par. 1890).
1) Arrondissement des franz. Depart. Charente, hat 717,26 qkm, (1891) 62862 E., 62 Gemeinden und zerfällt
in die 4 Kantone Châteauneuf-sur-Charente (159,73 qkm, 8935 E.), Cognac (181,13 qkm, 28813 E.), Jarnac (161,40 qkm, 12937 E.),
Segonzac (215,00 qkm, 12177 E.). – 2) Hauptstadt des Arrondissements Cognac, 51 km westlich von Angoulême, im ehemaligen Angoumois
links der Charente und an der Küstenlinie Nantes-La Rochelle-Saintes-Angoulême der Franz. Staatsbahn,
in anmutiger Gegend, ist altertümlich gebaut, hat (1891) 16616, als Gemeinde 17392 E., einen Gerichtshof erster Instanz,
ein Handelsgericht, ein Kommunal-Collège, eine Zeichenschule, ein altes, jetzt als Branntweinmagazin benutztes Schloß,
Geburtsstätte Franz' Ⅰ., eine 1864 errichtete Reiterstatue desselben, Fabriken des berühmten Branntweins Cognac (s. d.),
sowie für Korkpfropfen, Fässer und Säcke, Handel mit Getreide und Wein. – Cognac ist das alte Condate,
im Mittelalter Coniacus, dann Coignac genannt, hatte früher eigene Herren und wurde zu Saintonge gerechnet. Im 12. Jahrh.
kam es als eigene Grafschaft an die Grafen von Angoumois, 1515 an die Krone. Am schloß hier Franz
Ⅰ. mit Heinrich Ⅷ. von England, dem Papste, Venedig und Mailand ein Bündnis, die Heilige Ligue von Cognac, gegen Kaiser Karl Ⅴ.
Cognac wurde 1562 von den Hugenotten erobert, 1569 von dem Herzog von Anjou und 1651 vom Prinzen von Condé vergeblich belagert.
echtes, s. Drusenöl. Künstliches Cognacöl (Cognacessenz, Cognacäther) wird in großen Mengen zur Bereitung des
Cognac aus Kokosöl dargestellt. Die Kokosseife wird in warmem Wasser geschmolzen, mit verdünnter Schwefelsäure zersetzt,
wobei die Fettsäuren, Palmitinsäure, Caprinsäure, Capronsäure u. a., geschmolzen als ölige Schicht sich abscheiden; diese
werden von der wässerigen Lösung getrennt, gewaschen, in starkem Alkohol gelöst und Salzsäuregas eingeleitet,
solange dieses noch gebunden
wird. Die Flüssigkeit wird durch Waschen mit Wasser von anhängender Säure befreit und bildet
alsdann ein Gemenge der Athyläther der vorhandenen organischen Säuren; sie erteilt, in geringen Mengen verdünntem Weingeist
zugesetzt, diesem einen an Cognac erinnernden Geruch und Geschmack. ^[]
(spr. konnjahr), Hippolyte und Théodore, franz. Vaudevilleschreiber, zwei Brüder, ersterer geb.
gest. letzterer geb. gest.
waren Theaterdirektoren in Paris und schrieben gemeinsam eine Menge meist wertloser, aber zugkräftiger Theaterstücke, von
denen die Zauberstücke «La biche au bois», «La
chatte blanche» und das militär. Prunkstück «Masséna,
l'enfant chéri de la victoire» den meisten Erfolg hatten.
(spr. konnjeh), Léon, franz. Maler, geb. zu Paris, machte seine Studien an der Akademie zu Rom sowie
unter Leitung Guérins. Obwohl von den Traditionen der klassicistischen Schule Davids beeinflußt, zeigte
sich doch schon bei den frühern Leistungen C.s eine Richtung, welche durch schärfere Charakteristik sowie durch das Betonen
des psychol. Moments seine Gestalten über die Schablone des rein Akademischen zu erheben wußte. Dies tritt zu Tage in dem Gemälde
Marius auf den Trümmern von Karthago und im Bethlehemitischen Kindermord (beide 1824). Allmählich begann
sich Cogniet romantischen Stoffen zuzuneigen, wie die Heiligenbilder in der Madeleinekirche (Engel der heil. Magdalena die Auferstehung
Jesu verkündend, 1827) und andern Pariser Kirchen zeigen.
Den Gipfelpunkt erreichte die romantische Seite seiner Malerei in dem 1831 geschaffenen Gemälde nach Walter
Scotts «Ivanhoe»: Die Entführung Rebeccas durch den Tempelherrn aus dem
brennenden Schloß. Hervorragender noch durch den Zug
innerer Begeisterung ist: Der Ausmarsch der Pariser Nationalgarde 1792 (1836;
Versailles, Museum). Durch seine Porträte mit ihrer feinen, vornehmen Charakterisierung lenkte Cogniet von dieser
Richtung wieder ab. Die höchste Stufe seines Schaffens erreichte er mit seinem Bild: Tintoretto an der Leiche
seiner Tochter (1843; Königsberg, Museum). Neben seinen Staffeleibildern hat Cogniet auch Deckengemälde geschaffen,
so im Louvre: Napoleon unter den Gelehrten der ägypt. Expedition. Bedeutender als seine eigenen
malerischen Leistungen ist der Einfluß, den er als Lehrer auf seine Zeit, namentlich auch auf Deutschland
gewann. Er starb zu Paris.
(lat.), im röm. Civilprozesse derjenige Stellvertreter einer Partei, welcher als solcher von dieser dem
Gegner gegenüber durch förmliche mündliche Erklärung für einen bestimmten Prozeß bestellt ist;
dagegen ist Prokurator
derjenige, welcher ohne solche Erklärung auf Grund eines Vertrages mit der Partei oder als deren Geschäftsführer
die Vertretung übernimmt.
Gelehrter, geb. zu Ipswich (Massachusetts), besuchte Harvard College, setzte 1816 mit
seinen Freunden Edward Everett und Georg Ticknor in Göttingen seine Studien fort und bereiste mehrere Jahre
Europa.
Nach seiner Rückkehr wurde er 1820 Professor der Mineralogie und Geologie sowie
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]