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Faussebrayegraben vor den Bastionsfacen bestreicht. Die Flankierung ist überall gut angeordnet und durch die breiten trocknen
Gräben und den geräu- migen gedeckten Weg eine offensive Verteidigung fehr begünstigt. Die fparfame Anwendung von
Mauerwerk verringert die Kosten des
Baues, was bei einem mit Festungen übersäten
Lande wie
Holland von Wichtigkeit
war. Ein Hauptfehler der
Manier ist für die Gegenwart die unzulängliche
Deckung gegen Wurffeuer. (S. Permanente Befestigung
und
Bastionierter
[* 2] Grundritz.) -
Vgl. von Zastrow,
Ge- fchichte der Befestigung
(3. Aufl., Lpz. 1854).
Coelemans (spr. kul-), Jakob, niederländ. Kupferstecher, geb. 1670 zu Antwerpen, [* 3] gest. um 1734 zu Air, ging aus der Schule des Coeur Ver- meulen hervor und erhielt später feitens des Kunst- liebhabers Boyer d'Aiguilles einen Ruf nach Air, um die Schätze feiner Galerie im Stich zu verviel- fältigen. Das Werk, schon 1709 vollendet, kam erst 1744 heraus; es besteht aus 118 Blättern und ent- hält Stiche nach Le [* 4] Sueur, Benedetto Castiglione, Veronese, Guido Reni u. a. Seine Stichelführung ist hart und unkoloristisch.
Eoelho (spr. koeAju), Francisco Adolpho, portug. Sprachgelehrter, geb. 1847 zu Coimbra, bekleidet seit 1878 den Lehrstubl für vergleichende Sprachforschung an der Hochschule von Lissabon [* 5] und ist außerdem seit 1884 Direktor der städti- schen höhern Bürgerschule NoäriFuss sampavo. Er ist der erste Portugiese, der sich die im Auslande gewonnenen Errungenschaften der SprackWissen- schaft vollständig angeeignet hat und die strengste Methode auf die Erforfchung seiner Heimat an- wendet, was Sprache, [* 6] Dialekte, Ethnographie, [* 7] Ono- mastikon, Folklore u. s. w. anbetrifft, ^eine wich- tigsten Werte sind folgende: «^ liiiZua poi-w^n^a» (Coimbra 1868),
«Ori^em äa linFna. portu^ne^H» (Lissab. 1870),
«^ liuFua poi-wFuexa-. no^öes äs ßiottolOFIH S61'k1 6 68p6cial POrwFU6XH» (Porto 1881; 2. Aufl. 1888),
«08 äiai6cto8 romaniooZ ou U60-Iatill08113. ^frica,» (Lifsab. 1881) und ein vor- treffliches «Diocioua.i'io uianual etvmoloZico cla liu^ng. porw^ue^a» (ebd. 1890). Außerdem gab er seit 1875 unter der Mitwirkung von Theophilo Braga und Ioaquim de Vasconcellos die Zeitschrift «LidlioFi'HpIiia critica äs kistoria 6 litteratur^» und feit 1880 eine «Ilevi^ta 6'ßtlmolo^ig. e äe ßiotwioZia» (Lissabon) sowie eine «Lidliotiieca. ä' eäuca^llo uacionHi» heraus.
Portugal [* 8] verdankt ihm ferner die erste Sammlung portug. Märchen: «Contos p0puiHl68 P0rtiiß.u6263» (Lissab. 1879). Coelho (spr. to^llju), Ioaquim Guilberme Gomes, s. Diniz, Iulio. Coello (spr. koMjo), Alonso Sanchez, span. Maler, geb. zwischen 1515 und 1525 in Venifayro bei Valencia, [* 9] gest. 1590 in Madrid, [* 10] erhielt seine tü'MnMe Ausbildung in Italien, [* 11] kehrte 1541 nach Madrid zurück, wo er sich dem Antony Mor anschloß. Von Philipp II. wurde er zum Hofmaler ernannt.
Das Porträtfach war es besonders, durch das sich Coeur hohen Ruhm erwarb. Er malte wiederholt den König und alle Mitglieder der komgl. Familie. In der Galerie zu Madrid befinden sich die treff- lichen Bildnisse des Don Carlos und seiner Stief- schwester Ifabella, die lebensgroßen Vollbildnisse zweier Damen (1571) im Hofmufeum zu Wien, [* 12] das Porträt des Aler. Farnefe (1586) in der Ere- mitage zu Petersburg. [* 13] Von religiösen Gemälden find erwähnenswert die Vermählung der heil. Ka- tharina (1578; Madrid, Museum) und ein Heiliger Sebastian (1582; ebd.).
Coello (fpr. koslljo), Claudio, fpan. Maler, geb. 1621 in Madrid, gest. daselbst Ein Schüler Franc. Rizis, bildete er sich nach Gemälden von Rubens und Tizian; fein Meisterwerk ist das an Porträtfiguren reiche Gemälde einer Kirchenfeier im Escorial, in der Sakristei dafelbst. Zwei große Ma- donnenbilder von ihm befinden sich im Pradomuseum zu Madrid; ein heil. Petrus von Alcantara auf dem Wasser wandelnd, in der Münchener Pinakothek. Die Aufregung über die Erfolge Luca Giordanos foll feinen Tod veranlaßt haben; er gilt für den letzten Maler der alten fpan.
Schule. voeintio in mangln (lat.), nach altröm. Recht der Eintritt einer Frau, der Übergang der Tochter eines Bürgers aus der väterlichen Gewalt (Mria pot63w8) in die Gewalt (manuä) ihres Gatten durch Vornahme eines Scheinkaufs. Coen (fpr. kühn), Johann Petersfohn, General- gouverneur von Niederländisch-Indien und der eigentliche Begründer der Kolonie, geb. zu Hoorn, diente feit 1607 in der Ostindifchen Compagnie, war 1618 - 23 Generalgouverneur, gründete als einen Stützpunkt der niederländ. Macht gegen die Engländer und die von diefen aufgewiegelten Eingeborenen ein Fort an der Nord- küste Javas, gegenüber Iacatra, zog sich nach einem unentschiedenen Seekampf in der Nähe desselben gegen die viel stärkern Engländer Jan. 1619 nach den Molukken zurück, kehrte aber bald besser ge- rüstet wieder, entsetzte das Fort, brannte das feindliche Iacatra nieder und gründete an dessen Stelle bald darauf Batavia. [* 14]
Nach Besiegung des javanifchen Sultans von Bantam griff er erfolg- reich die Engländer an, als ihm die Nachricht vom Abschlüsse eines Bündnisses zwischen der Englischen und Niederländischen Compagnie zukam. Nach Un- terwerfung Bandas kehrte er nach Holland zurück, wo er vergebens für die Einschränkung des Han- delsmonopols der Compagnie zu wirken suchte. 1627 - 29 zum zweitenmal Generalgouverneur, widerstand er in Vatavia erfolgreich einer zwei- maligen Belagerung des mächtigen Fürsten von Mataram, starb aber während der zweiten Belage- rung Ihm wurde 1876 in Batavia, 1893 in Hoorn ein Standbild errichtet. franz. Spielkarte, welche durch ein rotes Herz be- zeichnet wird; 0. äs liou (fpr. liöng), Löwenherz, Beiname des Königs Richard I. von England; äe dou cwur (fpr. bong), von Herzen gern.
Coeur (spr. köhr), Jacques, Schatzmeister Karls VII. von Frankreich, geb. um 1400 zu Vourges, hatte 1427 die Münze dieser Stadt in Pacht; dann erwarb er sich von Montpellier [* 15] aus durch geschickte Spekulationen im Levantehandel, den er auf Reisen genau kennen lernte und in Konkurrenz mit den ital. Handelsrepubliken zuerst nach Frankreich zog, un- geheure Reichtümer, erweckte dadurch die Aufmerk- samkeit des Königs, ward von diesem der Münze und bald der ganzen Finanzverwaltung vorgesetzt. Durck die Trennung des Hof- vom Staatshaushalt, durch Herbeischaffung der Mittel für die Errichtung eines stehenden Heers (s. Ordonnanzcompagnien), durcb Münzreformen, Steuerabfchätzungen bahnte er eine moderne Reform der Finanzverwaltung an. 1440 wurde er geadelt, 1444 Präsident der stände des Languedoc, 1446 Gesandter in Genua, [* 16] 1447 in Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen. ¶