Clearing-House ThomsoniBalf., Schlingstrauch des Warmhauses mit dunkelroten
Blumen in schneeweißen
Kelchen;
Clearing-House squamatumVahl.
mit endständigen Blütenrispen und scharlachroten
Blumen.
Alle genannten
Arten werden durch
Stecklinge, seltener durch Samen
[* 2] vermehrt.
Hauptort des Kantons Clery (132,90 qkm, 5 Gemeinden, 6013 E.) im
ArrondissementOrléans
[* 5] des
franz. Depart. Loiret, 15 km südwestlich von
Orléans, nahe dem linken Ufer der Loire, hat (1891) 1522, als Gemeinde 2745 E.,
Post,
Telegraph, eine schöne Notre-Damekirche mit dem Grabmal
Ludwigs Ⅺ. (von den Calvinisten 1562 zerstört, durch
Ludwig
ⅩⅢ. 1622 wiederhergestellt und 1818 von Romagnesi und Pajot restauriert).
1) Bezirkshauptmannschaft in
Tirol,
[* 6] hat 1165,89 qkm und (1890) 47262 (21386 männl., 25876 weibl.) meist kath.
E., darunter 97 Militärpersonen, 6548 bewohnte
Gebäude und 11299 Haushaltungen in 81 Gemeinden mit 124 Ortschaften und umfaßt
die Gerichtsbezirke Cles, Fondo und
Malé. – 2) Marktflecken und Sitz der Bezirkshauptmannschaft Cles sowie
Hauptort des Nonsberges, in 650 m Höhe, in schöner
Lage, hat (1890) 2186, als Gemeinde 2754 E., Post,
Telegraph,
Bezirksgericht
(28 Gemeinden, 19996 E., darunter 698 Deutsche),
[* 7] eine got.
Kirche, ein Franziskanerkloster und eine Staatsfachschule für
Korbflechterei. – Cles ist Fundstätte röm.
Altertümer und hat seinen
Namen von einer im J. 400 auf der
Stelle eines Saturnustempels erbauten
Kirche (ecclesia). Unterhalb des Col Pez am Wege nach Fondo liegt das noch wohlerhaltene
Schloß aus dem 16. Jahrh.
JeanBaptisteAuguste, franz. Bildhauer, geb. in
Besançon, ging 1830 nach
Rom,
[* 8] wo er, auf Verwendung
seines
Gönners, des Kardinals von Rohan, zu
Thorwaldsen in die
Lehre
[* 9] kam. 1847 erregte er Aufsehen mit
der Marmorstatue einer nackten jungen Frau, die von einer Schlange
[* 10] gebissen wird. Er modellierte 1848 eine kolossale
Büste
der
Freiheit und eine Kolossalstatue der
Fraternitas für das Fest der Eintracht 14. Mai auf dem Marsfelde. 1856 fand
das Modell seiner Reiterstatue
Franz' Ⅰ. so heftigen Tadel, daß sie entfernt werden mußte.
Schwer gekränkt begab sich der Künstler nach
Rom, wo er als Bildhauer weiter arbeitete und auch Versuche in der Malerei machte.
Er zeigte in seiner Kunst eine einschmeichelnde
Technik, eine glatte und elegante Vortragsweise und eine
von Absichtlichkeit nicht ganz freie
Anmut. Clesinger starb zu
Paris.
[* 11] Von seinen sonstigen Werken sind zu nennen:
Ariadne
auf dem
Tiger (1855), Entführung der Europa
[* 12] (1859), Sappho (1859),
Cornelia mit ihren
Kindern (1861), Bacchantin (1863), Kleopatra
vor
Cäsar (1869),
Phryne vor dem Areopag (1873), Entführung der Deïanira durch Nessus,
Befreiung der
Andromeda durch
Perseus
[* 13] (1878).
(spr. kleß),Antoine, belg. Volksdichter, geb. im Haag,
[* 14] lebte bis
zu
seinem
Tode in
Mons
[* 15] als Waffenschmied. Seine von
Patriotismus und einer gesunden
Moral beseelten «Chansons» (Gesamtausgabe
mit Singweisen, Brüss. 1866),
besonders die Lieder «La bière», «Une
immortelle» und «Le
[* 16] nom de famille», dessen
Refrain: «Sachez-le bien: Flamands, Wallons, Ce ne sont là que des prénoms;
Belge est notre nom de famille, de famille!» Berühmtheit erlangt hat, sind zum Gemeingut des
Volks geworden.
Eine Sammlung
von Vorträgen: «Discours sur la chanson», erschien
1868, eine Sammlung
«Nouvelles chansons et poésies»
(Mons 1888). ^[]
L., Pflanzengattung aus der Familie der Ericaceen (s. d.) mit
etwa 25
Arten. Es sind
Bäume oder
Sträucher, die größtenteils in den wärmern Gegenden
Amerikas einheimisch sind; einige
Arten wachsen auf den
Inseln des Malaiischen Archipels und eine gehört der
Flora von Madeira
[* 17] an. Sie haben
lederartige
Blätter und in endständige
Trauben gestellte
Blüten. Die in Madeira vorkommende Clethra arborĕaAit., ein bis 3 m
hohes Bäumchen mit brauner Rinde, länglich-lanzettförmigen
Blättern und rispig angeordneten, behaarten Blütentrauben,
ist ein schönes Ziergewächs, welches in
Deutschland
[* 18] im Orangeriehause überwintert werden muß. Das
Holz
[* 19] derselben ist sehr fest und wird vielfach zur Herstellung von Spazierstöcken, Bergstöcken u. s. w.
verwendet. Clethra obovāta Ruiz. et Pav.
(Peru)
[* 20] liefert ein wertvolles Nutzholz. Keinen Schutz im freien
Lande bedürfen in nicht zu rauher
LageClethra alnifolĭaL. aus
Nordamerika,
[* 21] mit verkehrt-eiförmigen, keiligen
Blättern und einfachen Blütentrauben, Clethra tomentōsa
Lamk. aus Virginien, mit ebenso geformten, aber unterseits weißfilzigen
Blättern, Clethra paniculātaAit. aus
Carolina, mit keilig-lanzettförmigen
Blättern und rispenförmig gruppierten Blütentrauben, u. a. m.
Clethra tinifolĭaSw. aus Jamaika, Clethra ferruginĕa Rz. Pav.
aus
Peru und Clethra mexicāna DC. können nur
im warmen oder temperierten Hause kultiviert werden. Die
Arten des freien
Landes verdienen mehr, als es
geschieht, angebaut zu werden, da sie spät und lange blühen, angenehm duftende
Blumen und schönes Laub besitzen. Sie verlangen
halbschattig gelegene Moorbeete und reichlich Feuchtigkeit, im Winter
Bedeckung der
Wurzeln.
AlleArten lassen sich durch
Stecklinge
und Samen vermehren.
1)
Kreis
[* 22] im preuß. Reg.-Bez.
Düsseldorf,
[* 23] hat (1890) 508,11 qkm, 52724 (26262 männl., 26462 weibl.) E., 2
Städte und 43 Landgemeinden.
2) Cleve oder Kleve, holländ. Kleef, Kreisstadt im
Kreis Cleve und Hauptstadt des ehemaligen Herzogtums Cleve, 5 km vom Rhein und 7 km
von der niederländ. Grenze entfernt, am Flüßchen Kermisdal, einem
Überreste des um 1000 n. Chr. versandeten West-Rhein-Armes, und an den Linien Köln-Zevenaar
und Cleve-Nymwegen (27,2 km) der
Preuß. Staatsbahnen,
[* 24] liegt an einem Bergrücken, inmitten schöner Parkanlagen auf drei Hügeln,
dem
Kirch-, Schloß- und Heideberg, ist Sitz des Landratsamtes, eines Landgerichts (Oberlandesgericht Köln)
[* 25] mit 9
Amtsgerichten
(Cleve, Dülken, Geldern, Goch,
Kempen, Lobberich, Mörs, Rheinberg,
Xanten), eines Amtsgerichts, Hauptzoll-,
Steuer-,
Katasteramtes,
und hat (1890) 10409 (5203 männl., 5206 weibl.) E., dar-
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
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unter 1571 Evangelische und 161 Israeliten, Post erster Klasse, Telegraph, je 2 kath. und evang. Kirchen, ein Bethaus der Mennoniten,
eine Synagoge, ein königl. Gymnasium, 1619 als reformierte lat.
Schule eröffnet (Direktor Dr. Liesegang, 13 Lehrer, 8 Klassen, 199 Schüler), eine simultane Landwirtschaftsschule (mit Staatsunterstützung)
und ein Gefängnis. Sehenswert ist die kath. Stifts(Haupt-)kirche, ein
großartiger Backsteinbau in got. Stil, 1341‒1425 erbaut, mit Grabmälern der Grafen und Herzöge von Cleve, namentlich des GrafenAdolf Ⅲ. (gest. 1394) und Margaretas von Berg (gest. 1425). In der Mitte der Stadt auf steiler Anhöhe das vormalige Residenzschloß
der Herzöge, Schwanenburg genannt, jetzt Sitz des Landgerichts und Gefängnis, mit dem Schwanenturm
(56 m), den HerzogAdolf Ⅰ. 1439 aufführen ließ, und dem Standbild des Kurfürsten Johann Sigismund (1859, von Bayerle). An
die Sage vom Schwanenritter, von Richard Wagner in der Oper«Lohengrin» bearbeitet, erinnert seit 1882 ein Denkmal am Kleinen Markt.
Im Rathaus befinden sich einige Altertümer, im SO. der Stadt der Prinzenhof, 1644 von Moritz von Oranien-Siegen
als kurbrandenb.
Statthalter des Herzogtums Cleve erbaut, jetzt Hotel. Die eisenhaltige Mineralquelle wurde 1846 gefaßt, eine
schöne Trinkhalle erbaut und 1847 ein Badehaus und Kaltwasserheilanstalt errichtet. Cleve ist seit dem 11. Jahrh.
durch den schiffbaren Spoy-Kanal mit dem Rhein verbunden und hat eine Hafenanlage, Eisengießerei
[* 28] und
Maschinenfabrik sowie Fabrikation von Tabak,
[* 29] Leder und Baumwollzeugen. – 7 km von der Stadt am Bergabhange das 1811 hergestellte
Grabmal des Prinzen Moritz (gest. 1679). Im W. der Stadt zieht sich die Hügelreihe des Tiergartens mit reizenden Parkanlagen
an der Landstraße und Eisenbahn nach Nymwegen hin.
Südlich davon der Clever Berg (90 m) mit schöner Aussicht. 7 km nördlich von Cleve bei dem Dorf Brienen ein Denkmal für die
von Goethe gefeierte heldenmütige Jungfrau Johanna Sebus, 1811 von Napoleon errichtet. Der Reichswald, 4 km von Cleve, ist der
größte Wald der Rheinlande (70 qkm); 12 km entfernt liegt Calcar (s. d.). –
Brockmann, Bad Cleve und Umgegend
(Düsseld. 1886).
Das ehemalige Herzogtum Cleve, das zum Westfälischen Kreise
[* 31] des DeutschenReichs gehörte und auf 2200 qkm
etwa 100000 E. zählte, ist ein sehr fruchtbares und wohlhabendes Land. Es kam nach Erlöschen des Mannsstammes der Grafen
von Cleve mit Johann Ⅱ. durch Erbrecht 1368 an die Grafen von der Mark und wurde 1417 auf dem Reichstag zu Konstanz
[* 32] zum Herzogtum
erhoben. HerzogJohann Ⅲ. von Cleve, der seinem Vater 1521 in der Regierung folgte, hatte bereits seit 1511 infolge
seiner Vermählung mit Maria, der Erbtochter des letzten Herzogs von Jülich und Berg und Grafen von Ravensberg, nach dessen
Tode die ererbten Länder mit Cleve vereinigt.
Wilhelm Ⅴ. (1539‒92) suchte seit 1543 die Reformation einzuführen und machte infolge seiner Vermählung
mit einer Tochter des Herzogs von Geldern Anspruch auf dieses Land, veranlaßte aber dadurch einen Kriegszug KaiserKarls Ⅴ.
gegen Cleve und wurde nun gezwungen, Geldern an den Kaiser abzutreten und in Cleve und Jülich die kath. Religion zu erhalten. Nach
dem Erlöschen der herzogl. Linie mit Johann Wilhelm 1609 wurden die Lande nach Beilegung des sog. Jülich-Cleveschen
Erbfolgestreites (s. Jülich) unter die Erbprätendenten Brandenburg
[* 33] und Pfalz-Neuburg geteilt.
Cleve, Mark und Ravensberg fielen hiermit 1666 an Brandenburg. Im Lunéviller Frieden trat Preußen
[* 34] 1801 den westlich des Rheins
gelegenen TeilC.s an Frankreich ab, der dem Roer-Departement einverleibt ward, sowie 1805 den östlich
des Rheins gelegenen Teil, der, mit Ausnahme von Wesel,
[* 35] welches Frankreich behielt, 1806 dem neugebildeten Großherzogtum Berg
überlassen wurde. Nach dem Sturze Napoleons Ⅰ. gelangte das Herzogtum Cleve, mit Ausnahme des Uferdistrikts an der Maas und
einiger Ortschaften nördlich, die an Holland fielen, wieder an Preußen und gehört jetzt zum Reg.-Bez.
Düsseldorf. –
Vgl. Char, Geschichte des Herzogtums Cleve (Cleve 1845).