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des 13. Armeekorps, der 26. Infanteriedivision, der t)2. Infanterie- und 13. Feldartilleriebrigade und der 13. Gendarmerielegion. Die Stadt ist altertüm- lich gebaut, mit meist engen, gewundenen und steilen Straßen und aus dunkler Lava erbauten Häusern, hat (1891) 36 912, als Gemeinde 50119 E., in Gar- nison das 92. und einen Teil des 105. Infanterie- regiments, das 16. und 36. Feldartillerieregiment; eine im 9. Jahrh, gcbaute und in neuerer Zeit restau- rierte interessante Kirche (Notre-Dame-du-Port), eine erst in neuester Zeit vollendete, 1248 im got. Stil begonnene Kathedrale mit 22 Kapellen und zwei 80 m hohen Türmen, zwci prot.
Kirchen, eine Syna- goge, eine Börse, eine Irrenanstalt, ein großes Krankenhaus, [* 2] ein Theater, [* 3] auf dem schönen Iaude- platze die Statue von Desair sowie eine solche von Pascal. Clerodendron besitzt einen Gerichtshof erster Instanz, ein Handelsgericht, l^ine Filiale der Bank von Frank- reich, ^caäomie-Uiiiv^iwire für 6 Departements, Lyceum, Vorbereitungsfchule für Medizin und Phar- macie, Entbindungsschule, ein Lehrer- und ein theol. Seminar, Zeichen- und Gewerbeschule, geolog.
Lehr- anstalt, botan. Garten, [* 4] öffentliche Bibliothek (50000 Bände, 1100 Manuskripte) und 2 Zeitungen. Außer- dem befindet sich hier eine Akademie der Wissen- schaften und schönen Künste, eine Ackerbau- und eine mediz. Gesellschaft, ein Mineralienkabinett und ein Altertumsmuseum. Die Einwohner beschäftigen sich mit der Fabrikation von chem. Produkten, Schoko- lade, Gries, eingemachten Früchten, Eichelkaffee, Strohhüten, Kerzen, Baumwollgarn, Tafelleinen, tierischen Alcn, Tauwerk, Nägeln, Maschinen und treiben sehr beträchtlichen Handel mit Landespro- dukten und Spedition zwischen Bordeaux, [* 5] Paris, [* 6] Lyon [* 7] und dem südl. Frankreich.
Außerdem befinden sich daselbst zwei Mineralquellen (darunter der be- rühmte inkrustierende Eisensäuerling von St.Allyre), 18° 0. warm, welche als Bäder benutzt werden. C. ist das 5i6N1088U8 oder ^.UFU8t0I16II16wM (später ^rvoi-ui) der Römer, [* 8] im Lande der Arverni; zahlreiche röm. Altertümer, namentlich eine Wasser- leitung, geben hiervon Zeugnis. Im 9. Jahrh, von den Normannen zerstört, wurde es wieder aufge- baut und erhielt den Namen (^aru8 mou", wurde befestigt und 1220 zur Kommune gemacht. Im Mittelalter wurden in Clerodendron mehrere Kirchenversamm- lungen gehalten. Die merkwürdigste war das Konzil von 1095, auf welchem durch Papst Urban II. der erste Kreuzzug zu stände gebracht wurde. 1633 ver- einigte Ludwig XIII. mit Clerodendron das 2 km nördlich gelegene Montferrand und gab ihm den jetzigen Namen. -
Vgl. Tardieu, Hi8t0ii-6 äs 1a vilis äs 0. (2 Bde., Par. 1873).
Clermont-l'Hörault (spr.-möng leroh) oder Clermont-de-Lodeve (spr. -dähw), Hauptort des Kantons Clerodendron (148,3^ hkm, 15 Gemeinden, 12273 E.) im Arrondissement Lodeve des franz. Depart. Hö- rault, in 103 m Höhe auf einem Hügel, an dessen Fuße der Bach Rhonel stießt, und an der Linie Bsziers-Lodeve der Franz. Südbahn, hat (1891) 4790, als Gemeinde 5079 E., Post, Telegraph, [* 9] ein altes Schloß, Kommunal-College, Handelsgericht; Fabrikation von Militärtuch, Levantetuck, Ger- bereien und Färbereien, Handel mit Getreide, [* 10] Oli- venöl und Südfrüchten. ftlont-en-Argonne.
Elermontois sspr. -mongtoä), Grafschaft, s. Cler- Clermont-Tonnerre (spr. -möng tonnähr), franz. Geschlecht, dessen Stammsitz Clermont in der Gegend von Grenoble [* 11] liegt. Die Barone von Clerodendron waren die mächtigsten Herren in der Dauphins; unter Anton II. von Clerodendron ward die Baronie 1547 zur Grafschaft erhoben. Dem Geschlecht gehören an: Stanislaus, Graf von Clerodendron, geb. 1747, war beim Ausbruch der Revolution Oberst, trat 1789 als Abgesandter des Adels in die Generalstände, stimmte für die Vereinigung der drei Stände und trat dann in der Nationalversammlung für die konstitutionelle Monarchie ein.
In der Nachtsitzung des stimmte auch er in dem allgemeinen Taumel für die Abschaffung der Privilegien, fpäter aber für die Bil- dung zweier Kammern, das königl. Veto und alle Prärogativen der konstitutionellen Krone. Um den Republikanern, besonders den Jakobinern entgegen- zutreten, gründete er den (Und ä63 ami8 äs 1a, m0Q- 3.re1ii6, der bald wieder aufgelöst werden mußte, und gab mit Fontanes das «Journal ä68 imMi-tiaux» heraus, das ebenso wenig Fortgang hatte. Im Juni 1791 angeklagt, dem Könige zur Flucht behilflich ge- wesen zu sein, war er in Gefahr vom Pöbel getötet zu werden. Während der Vorgänge vom drang ein wütender Haufe in seine Wohnung, angeblich um verborgene Waffen [* 12] aufzufinden; als man keine zu entdecken vermochte, schleppte man ihn vor seine Lektion. Als auch diese keinen Grund zur Anklage gegen ihn fand und ihn entließ, wurde cr vom Pöbel ermordet. Eine Sammlung feiner polit. Schriften u. d. T. «N6cu6i1 663 opinionZ äs 8t3.ni8l3.8 ll6 0.» (4 Bde.) erschien 1791. Mit ihm erlosch der grast.
Zweig des Hauses. AimeMarieGaspard, Marquis und später Herzog von (5., geb. zu Paris, trat 1799 in «die Polytechnische Schule, machte die Feldzüge in Italien, [* 13] Deutschland [* 14] und Spanien [* 15] mit und war Kapitän, als er 1808 Adjutant Joseph Vonapartes in Neapel [* 16] wurde, in dessen Diensten er fortan blieb. Nach 1814 trat er als Oberst in die franz.Armee zurück, ward durch Hofgunst zum Marechal-de-Camp be- fördert und nach der zweiten Rückkehr des Königs Pair und Commandeur der Gardekavallerie. Er unterstützte die Reaktion und erhielt unter Villele im Dez. 1820 das Amt des Marineministers und den Grad eines Generallieutenants. Er versuchte die verfallene Seemacht Frankreichs zu heben, wirkte auch feit 1823, wo er Kriegsminister wurde, mit Energie für die Reorganisation des Heers. Unter ihm ward das alte Material der Artillerie durch ein besseres ersetzt, der Generalstab reorganisiert und die Kavallerieschule zu Saumur nach neuem Plane hergestellt. Nach oerIulirevolution weigerte er sich, der nenen Regierung den Eid zu leisten, und trat ins Privatleben zurück. Er starb auf seinem Schlosse Glissolles. -
Vgl. Rousset, Un uiwi8ti-6 äs 1a K68tHnr3.tioii) 1s niHi-qui8 ä6 0. (Par. 1885).
visroäsnaron ^., Gattung tropischem Birame und Sträucher aus der Familie der Verbenaceen (s. d.) mit gegenständigen oder zu drei stehenden Blättern und in dreifach gabelteilige, achselständige Trugdolden oder endständige Rispen gruppierten Blüten, die aus einem glocken-, selten röhrenförmi- gen, oft fünfkantigen Kelche und einer trichter- oder fast präsentiertellerförmigen Blumenkrone mit fünf- lappigem Saume bestehen. Die Arten dieser Gat- tung sind schönblumige Gewächse, gedeihen aber in Deutschland fast alle nur im Warmhause, manche verlangen sogar eine anbauende, sehr bedeutende Wärme. [* 17] Empfehlenswerte Arten sind: 0. kr^i-ang I^snt. (Volkamerie ki-aFi-aii8 ^ioi't.), alte beliebte Zierpflanze mit weißen wohlriechenden gefüllten Artikel, die man unter E vermißt, sind unter K aufzusuchen. ¶