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Elaremont (spr. klährmönnt), Ort im County Sullivan des nordamerik. Staates New-Hampfhire, am Sugarstuß, unweit dessen Mündung in den Connecticut, hat (1890) 5505 E., die 8t6v6N8 lliZIi 8ek00l, Papier-, Textil-, Schuh- und Strickwaren: Clarenbach, s. Klarenbach. Fabriken. Clarence (spr. klärrenß), ital. Chiarenza, Stadt in Griechenland, s. Klarenza. Clarence (spr. klärrenß), Lionel und Georg, Herzöge von, s. Plantagenet. Clarence Eduard, Herzog von Clarendon und Avondale, Graf von Athlone, geb. zu Frogmore-Lodge bei Windsor als ältester Sohn des Prinzen Albert Eduard von Wales, trat 1877 in die Marinerem und machte größere Reisen nach Westindien, Süd- amerika, der Kapkolonie, Australien, China und Japan.
Nach seiner Heimkehr 1883 studierte er in Cambridge, worauf ihm der Titel eines Dr. .stir. konoris eausa verliehen wurde. 1889 besuchte er Indien, 1890 wurde er als Herzog von Clarendon in das Oberbaus erhoben. Nachdem er sich kurz vorher mit seiner Cousine, Prinzessin Marie von Teck ver- lobt hatte, starb er plötzlich in Sand- ringham an Lungenentzündung. Clarence-Straße lspr. klärrenß), Meerenge im Nordwesten von Australien, führt an der Südspitze der Insel Melville vom Timormeer in den Vandie- mensgolf. viarvnoisnx (frz., fpr. klarangßiöh), in Eng- land der zweite Wappenherold, Wappenkönig, so benannt, weil die Herzöge von Clarence ehemals dessen Geschäfte besorgten.
Clarendon (spr/klärrend'n), Edward Hyde, Graf von, geb. zu Dinton in Wilt- shire, studierte in Oxford, wurde praktifcher Jurist in London und half als Mitglied des Langen Par- laments beim Sturze Straffords. Dann aber er- griff er die königl. Sache, wurde Schatzkanzler und Mitglied des Geheimen Rats und begleitete den Prinzen von Wales, den spätern Karl II., 1646 nach der Insel Jersey. Dort blieb er 2 Jahre und begann sein großes Werk, die «Geschichte der engl. Revolution»; auch verfaßte er die verschiede- nen königl. Erlasse gegen das Parlament.
Zum Lohn für feine freilich vergeblichen Bemühungen, nach Karls I. Hinrichtung Frankreick und Spanien für Karl II. zu gewinnen, ernannte ihn diefer 1657 zum Lordkanzler, und für seine Mitwirkung an der Restauration 1661 zum Grafen von Clarendon. Clarendon war in den ersten Jahren Karls II. der leitende Mann am Hofe, groß in feiner staatsmännischen Begabung wie in der überzeugenden Kraft seiner Rede. Er strebte die alten Gegensätze königlich-autokratischer und parlamentarischer Ansprüche zu versöhnen, aber beiden Parteien wußte er nicht genug zu thun.
Den König verletzte die von Clarendon im Bunde mit dem Parla- ment geforderte einseitige Begünstigung der Staats- tirche und besonders sein Widerstand gegen die königl. Willkür und Verschwendung, sodaß die Neider und Gegner C.s Karls Ohr gewannen. Als daher ein Krieg gegen Holland ruhmlos endete (1667), lieh der König Clarendon fallen. Das Unterhaus erbob eine Klage auf Hochverrat gegen ihn, der Clarendon durch frei- willige Verbannung aus dem Wege ging (1667). Er lebte dann abwechselnd zu Montpellier, Moulins und Rouen, wo er starb. Sein Leich- nam wurde später nach England gebracht und in dcr Westminster-Abtei beigesetzt. Unter seinen Schriften ist die «IiiZtoi')' of t1i6 i'kdelliou anä eivil ^varg iu LuFlancI» (3 Bde.. Orf. 1702-4; am vollständig- sten 7 Bde., ebd. 1849) die bemerkenswerteste. Die- ses Werk ergänzen «^de IiiZtor^ ot' tlie rsdollion anä tue civil nar in Ii-ylaiiä» (Lond. 1721) und " (^.'g 3tato Mp6i'8» (3 Bde., Oxf. 1767-86).
Vgl. Lister, I^ite auä aämwigtration ol^. (3 Bde., Lond. 1838) und die treffliche Würdigung in Rankes «Engl. Ge- schichte^ (Bd. 4, 5 u. 7). -
Seine Tochter, Anna Hyde, vermählte sich Nov. 1659 mit dem Herzog von Dort, nachmaligem König Jakob II., und wurde die Mutter zweier engl. Königinnen, Maria II. und Anna. - ^ein ältester Sohn war Henry hyde, Graf vonC., der jüngere Lawrence Hyde, später Graf von Rockester (s. d.). Der erstere wurde von Jakob II. 1685 an Halifax'Stelle zum Geheimsiegel- bewahrer erhoben, sodann als Lordlieutenant nach Irland gefchickt, aber 1687 seines Amtes entsetzt, weil er Jakobs II. kath. Politik nicht folgte. Er trat darauf mit Wilhelm von Oranien in Verbindung und begünstigte dessen Erhebung zum König von Großbritannien (1688), lieh sich nach derselben aber wieder in jakobitische Umtriebe ein, wurde verhaftet und seiner schuld überführt, jedoch unter der Be- dingung, daß er sich aufs Land zurückziehe, von Wilhelm begnadigt (1691). Er starb 1708. - Sein Sobn Edward, dritter Graf von Clarendon, war Gou- verneur von Neuyork. Da dessen einziger Sohn Ed- ward vor ibm gestorben war, erbte nach seinem Tode (1723) sein Vetter Henry Hyde, Graf Rochester (s. d.), den Grafentitel, der mit ihm 1752 erlosch. Er wurde schon 1776 erneut für den Gatten der Erbin der Clarendon, Tbomas Villicrs, einen Sohn des Grafen von Jersey, in dessen Familie er forterbte.
George William FrederickVilliers, vier- ter Graf von Clarendon und Enkel des letztgenannten Tbomas Villiers, engl. Staatsmann, geb. studierte in Cambridge und trat in den diplo- mat. Dienst. Seit 1833 wirkte er als Gesandter in Madrid in liberalem Sinne für die Ordnung der span. Regierung auf konstitutioneller Grundlage. Nach dem Tode seines Oheims (1838) wurde er Lord Clarendon und 1840 unter Melbournes Ministerium Ge- heimsiegelbewahrer und später Kanzler des Herzog- tums Lancaster.
Nach dem Sturze der Whigs 1841 dielt er zur Opposition gegen Peel, unterstützte jedoch dessen Handelspolitik, trat 1846 in das Ministerium Russell als Handelsminister ein, bis er 1847 den schwierigen Posten eines Lordlieutenants von Ir- land übernahm. Gegen die infolge der großen Hun- gersnot und der allgemeinen revolutionären Bewe- gung des I. 1848 dort gärenden Unruhen lieh er sick besondere diktatorische Vollmacht vom Parla- ment erteilen und stellte durch energische Maßregeln, die er mit Mäßigung und Gerechtigkeit zu verbin- den strebte, die Ruhe bald wieder her.
Mit dem An- tritt des Torykabinetts Derby legte er März 1852 sein Amt nieder. Unter dem Koalitionsministerium Aberdeen-Russell Febr. 1853 zum Staatssekretär des Auswärtigen berufen, führte er die diplomat. Verhandlungen mit Frankreich, Asterreich, Sardi- nien und der Türkei während des Orientkrieges und ersckien unter Palmerston als erster Bevollmäch- tigter auf dem Kongreß zu Paris, wo unter seiner Mitwirkung der Friede zu stände kam. Trotz der erfolgreichen Thätigkeit C.s machte man ibm jedoch den Vorwurf allzugroßer Vorliebe für Frankreich, und der Eifer, mit dem er die nach dem Attentat Orsinis auf Napoleon III. ein- Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K auszusuchen. 23"