senkrechten Ebene tritt keine Spaltung des Lichts ein. Daselbst also, in den
Armen des Kreuzes, wird dasselbe einfach gelöscht.
Bei parallelem Polariseur und Analyseur erscheint das Kreuz
[* 2] weiß. (S.
Tafel: Licht,
[* 3] Fig. 1
u. 2.)
In einem zweiachsigen
Krystall, z. B.
Aragonit,
[* 4] giebt es zwei
Richtungen, nach denen nur eine Lichtgeschwindigkeit
vorhanden ist. Denkt man sich den
Krystall gegen die Symmetrielinie dieser beiden optischen
Achsen, gegen die Mittellinie,
senkrecht zu einer Platte geschnitten, und bringt man dieselbe zwischen die
Turmaline, so sieht man ein etwas kompliziertes
Achsenbild. Im wesentlichen liegt aber der Unterschied gegen den vorigen Fall darin, daß sich nun zwei
farbige Ringsysteme um die Strahlenrichtungen der optischen
Achsen legen, die allmählich bei größerm Schiefgang der
Strahlen
in ein beide umschließendes Ringsystem übergehen. Fällt die durch die optischen
Achsen des
Aragonits gelegte Ebene mit einer
der Schwingungsebenen des
Apparates zusammen, so zeigt sich dieses doppelte Ringsystem von einem dunkeln Kreuz
durchzogen. Dreht man jedoch die Krystallplatte aus der ursprünglichen
Lage heraus, so löst sich dieses Kreuz in zwei dunkle
hyperbolische
Kurven auf unter gleichzeitiger
Drehung des ganzen Kurvensystems. (S.
Tafel: Licht, Fig. 3
u. 4.)
Rasch gekühlte oder gepreßte
Gläser zeigen ebenfalls
Farben im Polarisationsapparat.
[* 5] Die
[* 1]
Figuren sind jedoch hier
sehr kompliziert, da die
Spannungserscheinungen, welche die Doppelbrechung
[* 6] bedingen, an jeder
Stelle des
Glases andere sind,
während ein einfacher
Krystall an allen
Stellen die gleiche optische Beschaffenheit hat. (S.
Tafel: Licht, Fig. 5
u. 6.)
Löst man Licht, das durch
Gips
[* 7] oder ein achsenparalleles Quarzplättchen zwischen zwei
Turmalinen gegangen ist,
spektral auf, oder betrachtet man ein
Spektrum (s. d.) in einem
Spektralapparat oder auf einem
Schirm durch eine solche
Kombination,
so sieht man in dem
Spektrum dunkle
Streifen, die den bei der Interferenz gelöschten
Farben entsprechen. Diese
Streifen sind
desto zahlreicher, je dicker die Krystallplatte. (S.
Tafel: Licht, Fig. 7 u. 8.)Schon bei einem mäßig
dicken Quarz sind dieselben sehr zahlreich und fein. Derselbe erscheint deshalb im Polarisationsapparat weiß, weil für
jede gelöschte
Farbe im
Spektrum eine physiologische fast gleichwertige übrigbleibt.
(grch.), ein
Apparat, mit dem man auf einer weißen
Fläche
(Wand oder
Schirm) prächtige
Farben- und Formverwandlungen
von
[* 1]
Figuren,
Rosetten,
Sternen u. s. w. hervorbringen kann. Zwei mit verschiedenen farbigen Zeichnungen versehene
Glasscheiben, die dicht hintereinander auf derselben
Achse sitzen, werden in entgegengesetzter
Richtung in Umdrehung versetzt.
Wird nun ein Lichtstrahlenbündel hindurchgeschickt und mittels eines Projektionsapparats
auf einen
Schirm geworfen, so erblickt
man, da immer neue Paare von Farbenpartien bei den Scheiben zur
Deckung kommen, die daraus entstehenden
immer wechselnden Mischfarben, die im
Verein mit den ebenfalls wechselnden Gruppierungen der Linien einen überraschenden
Anblick bieten.
eine krystallinische Modifikation des
Chromoxyds, die in Form von farbenspielendenFlittern
erhalten wird, wenn man rotes
chromsaures Kalium mit seinem gleichen Gewicht Kochsalz gemengt einer heftigen
Glühhitze aussetzt
und die Schmelze mit Wasser auszieht.
bildet prachtvoll pfirsichblütenfarbige, glänzende, glimmerartige
Blättchen, in Wasser unlöslich.
Diese der violetten Modifikation der Chromsalze entsprechende
Verbindung wird, wenn sie,
in Wasser suspendiert, mit einer
Spur von Zinnchlorür versetzt wird, unter Wärmeentwicklung in die leicht lösliche grüne
Modifikation übergeführt;
(Chromeisenerz,
Chromit), ein dem Magneteisen ähnliches
Erz, das wie dieses ein
Glied
[* 10] der Mineralfamilie
der
Spinelle bildet; es erscheint nur selten krystallisiert, und dann in Oktaedern, meist in unregelmäßigen
Körnern und körnigen
Aggregaten, von der Härte 5,5 und spec. Gewicht 4,5, halbmetallisch glänzend bis fettglänzend, bräunlichschwarz
und in dickern
Körnern undurchsichtig, doch in ganz dünnen Schichten rotgelb und bräunlich durchscheinend, ohne Einwirkung
auf den
Magnet, unschmelzbar; Säuren sind fast ohne Wirkung.
Mit Salpeter geschmolzen giebt der Chromeisenstein im Wasser eine gelbe Lösung, welche die Reaktionen
der
Chromsäure zeigt. In chem. Hinsicht ist der Chromeisenstein, wie alle
Mineralien
[* 11] der Spinellgruppe, eine
Verbindung von 1
Molekül Monoxyd
mit 1
Molekül Sesquioxyd, RO + R2O3 ; das erstere besteht wesentlich aus
Eisenoxydul und etwas
Magnesia (auch wohl etwas Chromoxydul), das Sesquioxyd hauptsächlich aus
Chromoxyd und
Thonerde. Die Lagerstätten
des Chromeisenstein finden sich namentlich mit
Serpentinen verknüpft, in denen auch häufig feine Körnchen des
Erzes zugegen sind, so
bei Grochau und
Silberberg in
Schlesien,
[* 12] Kraubat in
Steiermark,
[* 13] Eibenthal in der österr. Militärgrenze, Röraas in
Norwegen,
[* 14] Gassin im franz. Depart.
Var, auf der Shetlandsinsel
Unst, im
Ural u. s. w. Der Chromeisenstein ist ein wichtiges Material
für die
Darstellung der Chromfarben, indem zuerst durch Schmelzen mit Salpeter
chromsaures Kalium und aus diesem das
Chromgrün
und
Chromgelb bereitet werden kann.
Cr2F6 + H2O ^[Cr2F6 + H2O], erhalten durch
Lösen von
Chromoxydhydrat
in
Flußsäure und
Verdampfen, ist neuerdings als Beizmittel für Färberei und Zeugdruck vorgeschlagen.
^[Artikel. die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
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