Christfest - Christian (der Jüngere von Braunschweig-Wolfenbüttel)
mehr
wieder auf, und seit 305 war die Verfolgung im
Abendlande völlig erloschen. Im östl.
Teile des
Reichs setzten Galerius und
Maximin auch nach der Abdankung Diocletians das Unterdrückungssystem mehrere Jahre ununterbrochen fort: das Resultat war
nur die Einsicht in die
Unmöglichkeit, das Begonnene durchzuführen. Galerius selbst erkannte endlich dieNotwendigkeit,
mit den
Christen Frieden zu schließen, durch die Zurücknahme seiner Verfolgungsedikte an (311). Diesem ersten
Toleranzedikt
schlossen sich dann die
KaiserKonstantin, Licinius und durch sie gezwungen auch Maximinus Daza durch Verordnungen an. Das
Toleranzedikt von Mailand
[* 2] (313) gewährte endlich den
Christen volle
Freiheit der Religionsübung, die geraubten
Kirchen undGüter wurden zurückerstattet.
Konstantin nahm immer offener für die
Christen Partei und bereitete durch eine Reihe von Maßregeln die förmliche
Erhebung
des
Christentums zur Staatsreligion vor. Seitdem erfuhren die
Christen nur noch außerhalb des
RömischenReichs, z. B. 343 und 414 in
Persien
[* 3] und 437 mit welnigen
Unterbrechungen bis zum Anfang des 6. Jahrh. im afrik.
Reiche der
Vandalen,
ferner unter german. Völkerschaften in den ersten
Zeiten der christl. Mission, neue Verfolgungen, denn die erneuerten Bedrückungen
des Licinius seit 316 stellten doch das Mailänder
Edikt nicht in Frage und der Versuch des
Kaisers Julian (361-363) zur Wiederherstellung
des
Heidentums kann nicht als eigentliche Christenverfolgung betrachtet werden.
volkstümliche Bezeichnung von Münzen
[* 6] und thalerförmigen
Medaillen, deren Gepräge aus die
GeburtChristiBezug hatte und die daher namentlich im 17. Jahrh. vielfach als Christgeschenke verwendet
wurden.
Fürst von
Anhalt-Bernburg (1603-30), wurde zu
Bernburg
[* 7] als der zweite Sohn des Fürsten
Joachim Ernst aus dessen
Ehe mit der Gräfin
Agnes von
Barby geboren, bereiste die
Türkei
[* 8] und nach längerm Aufenthalt in Kursachsen
Italien.
[* 9] 1591 befehligte er ein deutsches
Hilfskorps für
Heinrich IV. von
Frankreich im Kampf gegen die Ligue, trat damals
zum
Calvinismus über und wurde fortan die Seele aller reformierten, gegen Habsburg und die kath.
Reaktion gerichteten Bestrebungen. 1595 gewann ihn
Friedrich IV. von der Pfalz zum
Statthalter der Oberpfalz, und Christian blieb
in dieser
Stellung auch, als ihm 1603 durch eine neue
Teilung der anhalt.
LandeBernburg zufiel. (S.
Anhalt.)
[* 10] Im
Sommer 1606 verhandelte er in pfälzischem
Auftrag mit
Heinrich IV.
über dessen
Verbindung mit den deutschen
Protestanten; aber erst die Besorgnis erregenden Vorgänge in den kaiserl. Erblanden
und die Vergewaltigung der prot. Reichsstadt Donauwörth durch
Bayern
[* 11] trieb einen
Teil derselben zum
Abschluß einer prot.
Union
zu
Ahausen deren Seele Christian war. 1610 übernahm er in dem jülich-cleveschen
Konflikt den Oberbefehl über das Unionsheer; er führte im böhm.
Kriege das
Heer, das am
Weißen Berge bei
Prag
[* 12] geschlagen wurde,
ward Jan. 1621 vom
Kaiser geächtet, floh nach
Schweden
[* 13] und nach
Dänemark,
[* 14] bis er 1624 die
Gnade des
Kaisers erlangte. Seitdem
lebte er zurückgezogen in
Bernburg, unermüdlich bestrebt, die
Leiden
[* 15] des
Krieges für sein Land zu mildern.
Er starb Christian war vermählt mit Gräfin
Anna von
Bentheim; von seinen 16
Kindern überlebten ihn nur 3
Söhne und 2
Töchter.
-
Vgl.
Krebs,
[* 16] Christian von
Anhalt und die kurpfälzische Politik am Beginn des DreißigjährigenKrieges (Lpz.
1872).
Fürst von
Anhalt-Bernburg (1630-56), Sohn und Nachfolger des vorigen, geb. focht im savoyischen
Dienst gegen
Spanien,
[* 17] dann unter seinem
Vater in der
Schlacht am
Weißen Berge bei
Prag 1620, geriet in kaiserl. Gefangenschaft,
wurde aber bald freigelassen.
Ernst, Markgraf von
Bayreuth, geb. Vetter des
Großen Kurfürsten, trat 1661 die
Regierung in
Bayreuth an, wurde Kreisoberst des fränk. Kreises und von
KaiserLeopold 1676 zum Feldmarschalllieutenant und
Oberbefehlshaber der gesamten Reichsarmee ernannt. Er nahm dann teil an der
BefreiungWiens, am Pfälzischen und
Spanischen
Erbfolgekrieg, legte 1707 den Oberbefehl des Reichsheers nieder und zog sich nach
Erlangen
[* 21] zurück, das
er zu seiner Residenz machte und durch Heranziehung von franz.
Réfugiés zu heben suchte; auch stiftete er daselbst eine
Ritterakademie, aus der die Erlanger
Universität hervorgegangen ist. Christian starb in
Erlangen. Der große
Brunnen
[* 22] vor
dem Schlosse zu
Bayreuth trägt sein Reiterstandbild. -