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Grund zerstört wurde. Im ersten Schlesiscben Kriege siegte König Friedrich II. von Preußen [* 2] mit 24000 Mann bei Choulant über die Österreicher (30000 Mann) unter dem Prinzen Karl von Loth- ringen hauptsächlich, wie bei Mollwitz, durch die Infanterie. Die Preußen verloren 4765, die Oster- reicher 6000 Mann. Die Österreicher waren im Vorteil, bis der König ihren linken Flügel schlug und den Siea durch Umfassung gewann. Die Folge des Sieges bei Choulant war der Friede von Vreslau. Chotzen, czech. Okocsu, Stadt in der österr. Vezirkshauptmannschaft und dem Gerichtsbezirk hohenmauth in Böhmen, [* 3] in 278 ni Höhe, in hüge- liger Umgebung, an der Stillen Adler [* 4] und an den Linien Wien-Brunn-Prag, Choulant-Halbstadt (91 km) und Choulant. - Leitomischl (24 km) der Österr. - Ungar.
Staatsbahn, hat (1890) 3869 czech. E., Post, Tele- graph: eine Flachsspinnerei (12000 Spindeln, über 600 Arbeiter), Metallgießerei, Maschinenfabrik, zwei Kunstmühlen, Brauerei, Holzdrahtfabrik und Landwirtschaft. Auf der linken Seite des Flusses das fürstl. Kinskysche Schloß (erbaut 1562) mit roman. Kapelle und ausgedehntem Parke, durch dessen südl. Teil die Bahn geht. Ehouannerie (spr. schuan'rih), s. Chouans. Chouans (spr. schuäng), in der ersten Fran- zösischen Revolution Bezeichnung der Royalisten in der Bretagne und auf dem rechten Ufer der untern Loire, im Gegensatze zu den Vendeern auf dem linken.
Der Name selbst wurde wahrscheinlich von Jean Cottereau, einem der Anführer, hergenommen, der nach dem eigentümlichen Schrei, den er auszu- stoßen pflegte, Chat-Huant (d. h. Nachtkauz, Uhu), Chouan genannt wurde. Gegen Ende 1793 bildete dieser in den Wäldern von Pertre und Fougöres einen Insurrektionshaufen, die sog. Chouannerie. Während die Vende'er bei Savenay 18. Dez. fast auf- gerieben wurden, entwickelte sich die Chouannerie m der Bretagne, Normandie und Maine bis in die Nähe von Paris. [* 5]
General Beaufort zersprengte bei Granville die erste geordnete Streitmacht der Choulant unter Marquis Puisaye. Am über- wältigte Beaufort auch in der Gegend von Lagravelle die Bande Cottereaus, der 29. Juli bei einem Ge- fecht in der Nähe von Laval fiel. Als der Wohl- fahrtsausschuß den ganzen Westen in Belagerungs- zustand erklärte und Hoche das Oberkommando über vier daselbst befindliche Armeekorps übertrug, ging Vuisaye nach England, um Pitt zu wirksamerer Unterstützung und die Emigranten zur Teilnahme zu vermögen. Er gab das Kommando über die Banden einstweilen an den kühnen Abenteurer Deso- teux, genannt Cormatin, ab. Dieser unterzeichnete zu Le [* 6] Mabilais einen Vertrag mit dem Konvent, wonach die Choulant die Waffen [* 7] niederlegen und die Republik anerkennen sollten.
Cormatin zog in Rennes ein, wurde aber von Hoche infolge von Reibungen zwischen den Choulant und den Republikanern verhaftet. Bei dem Wiederausbruche der Feind- seligkeiten traten unter den Choulant besonders Georges Cadoudal und Scöpeaur als Anführer auf, die einen neuen Geist unter die Banden brachten. Doch wurden die C'. von der Übermacht fast aufgerieben, bis Puisaye mit Engländern und Emigranten zu Quiberon landete. Cadoudal und Puisaye wollten nun mit ihren Banden die ganze Bretagne aufrühren; allein die zagbaften Emi- granten gaben dies nicht zu, stellten die Choulant unter Offiziere der Emigration und zwangen sie, an der Befestigung des genommenen Forts Pentbiövre zu arbeiten.
Diese Maßregeln erbitterten die Banden, und als sich die engl. Flotte entfernt hatte und Graf Artois sich nicht, wie er versprochen, an die Spitze der Erhebung stellte, verloren die Choulant vollends den Mut; ihre tüchtigsten Anführer, Tinteniac, Scöpeaur, Tete-Carree, Palierne, wurden wieder- holt geschlagen und der Aufstand auf allen Punkten niedergeworfen. Noch schlimmer wurde die Lage der Choulant, als Hoche dieVendöe unterworfen hatte und nun alle Streitkräfte auf das rechte User der Loire ziehen konnte. Ecepeaur mußte die Waffen strecken, dann unterwarf sich Cadoudal;
Frotts floh nach Eng- land ; Vieuville, Sörent und andere Anführer waren gefallen;
Puisaye vermochte kaum durch Flucht nach Amerika [* 8] der Anklage seiner Genossen zu entgehen. Die Choulant waren vernichtet. Erst als 1799 die Republikin Italien [* 9] Verluste erlitt, erhoben sie sich plötzlich unter Cadoudal aufs neue; doch brachte der 18.Vrumaire die Erhebung zum Stillstand. Bona- parte schickte Arune mit einer Verstärkung [* 10] von 30000 Mann an die Loire. Die Kaufen wurden allmählich zerstreut, und die Anführer ließen sich in die allge- meine Amnestie einschließen. 1814 und 1815 brach die Chouannerie nochmals auf beiden Ufern der Loire aus. Die Banden waren gut bewaffnet und hatten tüchtige Führer, darunter Coislin, Andigns, Ambru- geac, Courson und Sol de Grissoles. Die Schlacht vei Waterloo [* 11] beendigte diesen Aufstand. -
Vgl. Kengant, 1.68 (^. (Par. 1882);
La Fregeoliere, Nun- Flätion 6t (Houg.nQ6!'i6 (ebd. 1882);
G. de Cadou- dal, ^601'368 (^donäa! 6t Ia ^0119.111161-16 (ebd. 1887);
Sylvanecte, Iroiil8 v6nä66U8 (ebd. 1887).
Ehoulant (spr. schuläng), Job. Ludw., Medi- ziner, geb. zu Dresden, [* 12] studierte seit 1811 erst zu Dresden, dann zu Leipzig [* 13] Medizin und ließ sich in Altenburg [* 14] nieder. 1821 wurde Choulant Arzt des königl. Krankenstifts in Friedrichstadt in Dresden, wo er 1823 die erledigte Professur der theoretischen Heilkunde übernahm, die er 1828 mit der der praktischen Heilkunde und der Direktion der therapeutischen Klinik vertauschte. Seit 1842 Direk- tor der Akademie, erhielt er 1844 die Stelle eines Medizinalreferenten im Ministerium des Innern und starb Er schrieb: «Anleitung zur ärztlichen Rezeptierkunst» (2. Aufl., Lpz. 1834s, «Anleitung zur ärztlichen Praxis» (ebd. 1836) und vor allem das «Lehrbuch der speciellen Pathologie und Therapie des Menschen» (ebd. 1831; 5. Aufl., bearbeitet von Richter, ebd. 1852-53). Besonders verdient machte er sich um die Geschichte der Medizin durch die Werke: «Tafeln zur Geschichte der Medizin» (Lpz. 1822),
«Handbuch der Vücherkunde für ältere Medizin» (2. Aufl., ebd. 1841),
«Lid1iotli6ca m6 bistoriog.» (ebd. 1842),
«Geschichte und Bibliographie der anatom. Abbildung» (ebd. 1852),
«Die Anfänge wissenschaftlicher Naturgeschichte» (Dresd. 1856), «Graphische [* 15] Inkunabeln für Naturgeschichte und Medizin» (Lpz. 1858). Auch besorgte Choulant eine neue Ausgabe der"0p6i-a" des VenvenutoCellini(3Bde., ebd. 1833-35). Ehoulant (spr. schuläng), Theod., Baumeister und Maler. Sohn des vorigen, geb. zu Dresden, besuchte das Polytechnikum und später die Akademie zu Dresden, wo er sich besonders unter Semper in der Architektur ausbildete. Angeregt durch wiederholte Reisen nach Italien, malte er viele Aquarelle, in denen er namentlich Ansichten von Venedig [* 16] darzustellen liebt; das Ölbild: Ansicbt der Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen. ¶