felnd, diesem selbst die Würde eines Hetmans der Kosaken unter poln. Oberhoheit an; doch erlangten
die Kosaken in den Unterhandlungen die ersehnten
Freiheiten nicht, und es kam zu neuen Kämpfen. Als endlich das Kosakenheer
bei Beresteczko von den
Polen besiegt wurde, unterwarf sich 1654 Chmelnizkij mit seinen Kosaken dem russ.
ZarenAlexej Michailowitsch. Hieraus entspann sich ein
Krieg zwischen den
Russen und
Polen, der mit dem Frieden zu
Andrussowo (s. d.)
schloß. Chmelnizkij starb 1873 wurde Chmelnizkij, dem «Befreier
Südrußlands», eine Reiterstatue in Kiew
[* 2] errichtet.
Sein Sohn,
Georg Chmelnizkij, wurde 1660 auf Betreiben
Rußlands von einigen Kosakenstämmen zum Hetman gewählt
gegen den Hetman Wychowski, der im
Vertrage zu Hadziacz die Kosaken wieder mit dem Mutterlande vereinigt hatte. Aber auch
Chmelnizkij suchte die noch Abtrünnigen wieder dem Mutterlande zuzuführen, geriet nun mit den
Russen in Streit, wurde bei Kaniew 1662 besiegt,
setzte trotzdem den aussichtslosen Kampf fort und fand in demselben seinen
Tod.
Nikolai Iwanowitsch, russ. Dramatiker, geb. 22. (11.) Aug. 1789,
war 1829 Civilgouverneur von Smolensk, 1837 von
Archangel, nahm 1838 seinen
Abschied und starb 20. (8.) Sept. 1845 in
Petersburg.
[* 3]
Von seinen Werken, meist
Lustspielen, sind die bedeutendern: «Der
Schwätzer», «Luftschlösser», «Der
Unschlüssige», «Die
Quarantäne», «Die Schauspieler unter sich», «Der
russ.
Faust», ferner das histor.
Peter, poln. Litterarhistoriker und Kritiker, geb.
1848, promovierte in
Leipzig,
[* 4] ließ sich in Warschau
[* 5] nieder, wo er Redacteur der Monatsrevue «Ateneum»
ist, der angesehenste Darsteller poln. Litteraturgeschichte des 19. Jahrh.
Die wichtigern seiner Werke sind: «Die Frauengestalten des Mickiewicz, Słowacki und Krasiński» (3. Aufl.,
Krakau
[* 6] 1886),
«Die poln. Schriftstellerinnen des 19. Jahrh.»
(Warschau 1885),
«Adam Mickiewicz» (2 Bde., Krakau 1886; Hauptwerk
über den Dichter),
«Studien und
Skizzen aus der Geschichte der poln. Litteratur» (2 Bde.,
ebd. 1886),
1) Stadt im
Kreis
[* 7]
Litin des russ. Gouvernements Podolien, 183 km nordwestlich von Kamenez-Podolsk,
auf einer von drei
Armen des
Bug gebildeten
Insel, in einer an kleinen Seen reichen fruchtbaren Ebene, hat (1885) 12228 E., 5
Kirchen, 1 israel.
Bethaus,
Ackerbau und Schuhmacherei. - 2) Stadt im
Kreis Stopniza des russ.-poln. Gouvernements Kjelzy, an denQuellen
der zur Weichsel gehenden Wschodnia, hat (1890) 7349 E. (viele Israeliten), Post, 2 kath.
Kirchen, 1
Synagoge, 6 Gerbereien, 1 Fabrik
landwirtschaftlicher
Maschinen,
Brauerei undHandel.
[* 10] altägypt. Gott, von den Griechen Chnumis, Chnubis, Knuphis genannt. Er war der Schutzgott der Kataraktengegend
und wurde hauptsächlich in
Elephantine verehrt.
Auf den Denkmälern wird er widderköpfig dargestellt.
Die
Theologie der spätern Zeit setzt Chnum dem
Ammon
[* 11] (s. d.) gleich.
(grch.), Choanae narium, die beiden hintern, durch das Pflugscharbein voneinander
getrennten Öffnungen der Nasengänge, durch welche die Nasenhöhle mit der Rachenhöhle in offener
Verbindung
steht. Durch die Choanen kann herabfließender Nasenschleim ungehindert in den
Rachen gelangen und von hier vermittelst Räusperns
durch die Mundhöhle
[* 12] nach außen entfernt werden, wohingegen beim Schlucken der Zugang zu den Choanen durch
Anlegen des
Gaumensegels
an die hintere Rachenwand abgesperrt und so der
Übertritt des
Bissens in die Nasenhöhle verhindert wird.
Bei heftigem
Nasenbluten ist man gezwungen, die beiden Choanen wie die vordern Nasenöffnungen mit Wattetampons zu verschließen
(Tamponade der Nasenhöhle), um das Aufhören der
Blutung herbeizuführen.
(spr. -witsch),JanKarol, poln. Feldherr, geb.
1560, stammte aus einem angesehenen Geschlecht in
Litauen; sein
Vater war Kastellan von Wilna
[* 18] und Gouverneur
von Livland.
[* 19] Chodkjewicz besuchte die Jesuitenakademie zu Wilna, bereiste dann fast ganz Westeuropa und kämpfte im
span.
Heere gegen
Holland. Nach seiner Rückkehr nahm er uNter der Anführung Zamojskis und Zolkjewskis an den Feldzügen nach
der Walachei und gegen die aufrührerischen Kosaken teil. Zamojski überließ ihm 1602 den Oberbefehl
über das poln.
Heer in Livland und die Fortsetzung des
Krieges gegen die
Schweden.
[* 20] Chodkjewicz siegte bei Dorpat
[* 21] und
Weißenstein, wofür
er Großhetman von
Litauen wurde, und schlug 1605 mit geringer Mannschaft den König
Karl IX. bei Kirchholm. Doch hinderte
ihn der traurige Zustand
Polens, den
Sieg zu benutzen. Als das
Heer, dem der rückständige
Sold nicht bezahlt
wurde, ihn verließ, setzte er aus eigenen
Mitteln eine Zeit lang
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
¶
mehr
den Krieg fort. Nachdem er mit den Schweden 1611 einen Waffenstillstand geschlossen, ward er von Sigismund III. zur Fortsetzung
des Krieges mit Rußland berufen, den die Polen zur Unterstützung des falschen Demetrius begonnen hatten und der für sie,
obgleich sie Moskau
[* 23] besetzt hielten, eine üble Wendung zu nehmen begann. Vergebens suchte Chodkjewicz die Mannszucht
herzustellen; er mußte Moskau verlassen und zog in Rußland umher, bis er nach vielen Mühseligkeiten 1618 im Vertrage von
Dywilin freien Rückzug nach Polen erlangte. Darauf übernahm Chodkjewicz den Oberbefehl gegen die Türken, starb aber mitten unter
unglücklichen Kämpfen 1621 bei Chotin. Sein Leben hat Naruszewicz beschrieben (neue Aufl., 2 Bde.,
Lpz. 1837).