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brennbare Körper. Beim Erwärmen oder zu starkem Eindunsten zersetzt sich die Lösung, zuweilen unter Explosion.
brennbare Körper. Beim Erwärmen oder zu starkem Eindunsten zersetzt sich die Lösung, zuweilen unter Explosion.
Chlorsaurer
Baryt, chlorsaures
Baryum, s.
Baryumchlorat. ^[= chlorsaures Baryum, Ba(ClO3)2, wird erhalten durch Sättigen von wässeriger Chlorsäure mit ...]
Chlorsaures
Kalium, Chlorsaures
Kali, Kaliumchlorat, Kalium chloricum, KClO3, entsteht beim Einleiten von Chlorgas
in heiße wässerige Lösung von Kalihydrat nach der
Gleichung:
6 KOH + 6 Cl = KClO3 + 5 KCl + 3 H2O.
Hierbei wird nur der sechste
Teil des angewandten Kalihydrats in Form von C. K.
zugute gemacht, während fünf Sechstel davon in das verhältnismäßig geringwertige
Chlorkalium verwandelt werden. Um die
hierdurch entstehenden
Verluste zu vermeiden, verwendet man in der
Technik zur
Bildung der
Chlorsäure nicht Kalihydrat,
sondern das weit billigere
Kalkhydrat und zersetzt nachher den chlorsauren
Kalk durch
Chlorkalium. Das
Chlorkalium setzt sich
mit dem chlorsauren
Kalk um und bildet C. K.
und
Chlorcalcium; beide
Salze sind durch
Krystallisation leicht voneinander zu trennen.
Die von den Krystallen abgezogene Mutterlauge enthält das Chlorcalcium, aber auch außerdem noch C. K., doch ist dieser Anteil nicht zugute zu machen. Die Krystalle werden durch Waschen mit Wasser möglichst von anhängender Mutterlauge befreit und durch Umkrystallisieren gereinigt. Das C. K. kommt teils in Form von schönen, farblosen, rhombischen Krystallen, die durch Absieben von den kleinern getrennt worden sind, teils als Mehl, [* 2] welches durch Mahlen der kleinen Krystalle zwischen franz. Mühlsteinen gewonnen wird, in den Handel.
Das C. K. findet mannigfache Verwendung. In der Medizin dient es als Heilmittel gegen Mund- und Magenkatarrhe, gegen Mundfäule, Skorbut, Speichelfluß und diphtherische Prozesse; doch ist es innerlich nur mit Vorsicht und nur auf ärztliche Verordnung anzuwenden, da es in größern Mengen, namentlich bei Kindern, giftig wirken kann. Erwachsene können schon nach Dosen von 25-30 g unter den Symptomen von Erbrechen, Leibschmerzen, häufigen Durchfällen, Krämpfen und Nierenentzündung erliegen, Kinder nach weit geringern Gaben.
Hauptursache des Todes sind die Veränderungen des Blutes durch das C. K., indem der Blutfarbstoff durch Reduktion des Salzes und Abgabe seines Sauerstoffes an denselben unter Bildung von Methämoglobin oxydiert wird, wodurch die Blutkörperchen [* 3] ihre Respirationsfähigkeit verlieren. Solches Blut sieht schokoladeähnlich gefärbt aus und läßt spektroskopisch nicht mehr den Oxyhämoglobinstreifen, sondern nur den vom Methämoglobin erkennen. In der Technik benutzt man das C. K. als Zündmasse in der Feuerwerkerei, zu gewissen Arten von Sprengpulvern, zur Fabrikation von übermangansaurem Kalium, als Oxydationsmittel in der Färberei, hier namentlich bei der Erzeugung von Anilinschwarz; im Laboratorium [* 4] dient es zur Entwicklung von Sauerstoff sowie als Oxydations- und Chlorierungsmittel.
Bei mancher Verwendung, wie bei der Anfertigung von Feuerwerkssätzen, ist Vorsicht geboten, da Mischungen von C. K. und Schwefel oder Schwefelantimon durch leisen Druck oder Stoß explodieren. Der größte Teil des C. K. wird in engl. Fabriken dargestellt (etwa 5 500000 kg jährlich), franz. Fabriken liefern etwa 550000 kg, Deutschland [* 5] 300000 kg, Österreich [* 6] 450000 kg. 100 kg C. K. kosten im Großhandel (1893) 150-180 M. Versandt wird es durch die Bahn nur mit den Feuerzügen. -
Vgl. Jurisch, Die Fabrikation von C. K. und anderen Chloraten (Berl. 1888).
s. Schwefelchloride.
Silberchlorid, als Mineral Hornerz (s. d.), AgCl, weißer, in Säuren und Wasser unlöslicher, für Licht [* 7] empfindlicher Niederschlag, leicht in wässerigem Ammoniak, Cyankalium und Natriumthiosulfat löslich, in geringer Menge auch in konzentrierter Kochsalzlösung, schmilzt bei höherer Temperatur zu einer beim Erkalten durchscheinenden schneidbaren Masse. Es findet wegen seiner Lichtempfindlichkeit Verwendung in der Photographie.
NCl3, eine mit größter Gewalt schon bei der leisesten Berührung oder Erschütterung explodierende Substanz, bildet sich, wenn Chlorgas mit Salmiaklösung zusammengebracht wird, in Form gelber, öliger Tropfen.
s. Strontium. ^[= (chem. Zeichen Sr, Atomgewicht 87,5), ein Metall, das für sich und in seinen Verbindungen große ...]
Schwefelsäuremonochlorhydrin, SO2Cl(OH), wird erhalten, indem trocknes Salzsäuregas von krystallisiertem Schwefelsäureanhydrid absorbiert wird.
Wasserhelle, an feuchter Luft rauchende, stark ätzende, bei 150° siedende Flüssigkeit, die bei der Herstellung von Sulfonsäuren Verwendung findet.
Unterchlorsäureanhydrid, Cl2O4, höchst explosives, grüngelbes, zu einer rotbraunen Flüssigkeit
verdichtbares
Gas, das sich beim Übergießen von chlorsaurem
Kalium mit konzentrierter Schwefelsäure
[* 8] bildet.
Cl2O3, ist das Anhydrid der Chlorigen Säure (s. d.).
solutum, s. Chlor. ^[= (chem. Zeichen Cl, Atomgewicht = 35,5), ein zu den Halogenen oder Salzbildnern gehörendes Element. ...]
s. Chlormetalle. ^[= die Verbindungen der Metalle mit Chlor. Chlor verbindet sich mit allen metallischen Elementen ...]
s. Chlor. ^[= (chem. Zeichen Cl, Atomgewicht = 35,5), ein zu den Halogenen oder Salzbildnern gehörendes Element. ...]
[* 9] oder Chlorwasserstoffsäure, Salzsäure.
s. Chloräthyl. ^[= Äthylchlorür (Monochloräthan), C_{2}H_{5}Cl, eine bei gewöhnlicher Temperatur gasförmige ...]
s. Wismutchlorid.
s. Zinkchlorid.
s. Canquoinsche Paste. ^[= eine früher vielfach angewandte Ätzmasse behufs chem. Zerstörung krankhafter Gewebe, bestehend ...]
die Verbindung des Chlors mit Zinn;
es bestehen zwei Stufen, das Zinnchlorid (s. d.) und das Zinnchlorür (s. d.).
(d. i. Lothar), Name mehrerer fränk. Könige aus dem Geschlecht der Merowinger. - Chlothar I., Sohn Chlodwigs I., erhielt bei dem Tode des Vaters 511 das altsalische Land und Soissons. Dieses Königreich vergrößerte er durch die Beraubung seiner unmündigen Neffen 524 und durch die mit seinen Brüdern unternommene Eroberung von Burgund 534 und Provence 536. Da C. die Brüder und deren Nachkommen überlebte, so vereinigte er zuletzt 558-561 das ganze Reich Chlodwigs, das inzwischen außer durch die genannten Länder auch noch durch Thüringen vergrößert worden war. Doch wurde es bei seinem Tode 561 wieder unter seine Söhne Siegbert I. (Austrasien), Chilperich I. (Soissons), Charibert I. (Paris) [* 10] und Guntram (Burgund) geteilt. Seine zweite Gemahlin ward 538 die heil. Radegund (s. d.), Tochter des letzten Thüringer Königs Berthar, die Chlothar als Gefangene in sein Reich geschleppt hatte; 544 ging sie nach Poitiers ins Kloster.
Chlothar II., Sohn Chilperichs I. von Soissons und der Fredegunde (s. d.), geb. 584 im Todesjahre des Vaters, wuchs auf unter den Kämpfen seiner Mutter gegen Brunhilde (s. d.) von Austrasien und vereinigte nach dem Siege über dieselbe 613 das ganze Frankenreich aufs neue. Diese Vereinigung blieb
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.] ¶
fortan die Regel, nur daß die Könige, wie es Chlothar II. zuerst 622 mit seinem Sohne Dagobert I. that, schon bei Lebzeiten öfters den ältesten Söhnen Austrasien zuwiesen. Er starb 628.
Chlothar III., Sohn Chlodwigs II., König des gesamten Frankenreichs, trat 660 Austrasien seinem Bruder Childerich II. ab und starb 670. -
Vgl. Dahn, Deutsche [* 12] Geschichte, 1. Bd., 2. Hälfte (Gotha [* 13] 1888).