Depart. Seine mit 674 E., bildete mit dem Dorfe L'Hay den linken Flügel des 6. preuß.
Armeekorps während der
Cernierung von
Paris
[* 2] und wurde bei einem
Ausfalle teilweise vorübergehend von den
Franzosen
genommen, aber nach Eintreffen von Reserven wieder von den
Deutschen besetzt.
(spr. tschéwjött oder tschíhwjött), ein 56 km langer Höhenzug vulkanischer
Gesteine,
[* 3] der in der
Richtung von
SW. nach
NO., zwischen
Northumberland und Roxburghshire England von
Schottland trennt. Er erreicht
nach O. hin im
Cheviot 867 m Höhe;
seine welligen
Flächen sind ganz mit
Weiden bedeckt, die eine berühmte
Rasse von Schafen nähren.
(spr. schĕwröhl),MichelEugène, franz. Chemiker, geb. zu
Angers im Depart.
Maine-et-Loire, studierte in
ParisChemie, wurde 1809 Assistent des Professors Vauquelin an der
Sorbonne und war 1813–30 Professor
der physik. Wissenschaften am Lycée
Charlemagne. 1820 wurde er zum Examinator an der Polytechnischen Schule und 1824 zum
Direktor der Färberei in der Manufaktur der
Gobelins ernannt. Chevreul wurde 1826 Mitglied der
Akademie und 1830 Professor
der angewandten
Chemie am Naturhistorischen Museum. Im Febr. 1879 trat er in den
Ruhestand und starb fast 103 J.
alt, zu
Paris, Seine
Statue (von
Guillaume) wurde im großen
Saale des Naturhistorischen Museums zu
Paris aufgestellt;
ebenso errichtete ihm seine Vaterstadt
Angers 1893 ein Broncestandbild. Chevreul veröffentlichte: «Recherches
chimiques sur les corps gras d'origine animale» (Par. 1823; neue Ausg.,
ebd. 1889),
durch welche die chem. Natur der Fette zuerst aufgeklärt wurde, «Considérations
générales sur l'analyse organique et sur ses applications» (ebd. 1824; deutsch von
Trommsdorff, Gotha
[* 4] 1826),
«Leçons de chimie appliquée
à la teinture»
(2 Bde., Par. 1831),
«De la loi du contraste simultané des couleurs et de l'assortiment des objets coloriés» (Straßb.
und Par. 1839; neue Ausg., Par. 1890),
«Théorie des effets optiques que présentent les étoffes de soie»
(Lyon
[* 5] 1846) u. s. w. Eine
Arbeit über eine neue organische Säure (L'acide avique) trägt den
Titel: «Distractions d'un membre
de l'
Institut de
France, lorsque le roi de Prusse
Guillaume 1er assiégeait
Paris» (Par. 1871).
(spr. schĕwröhs'),Hauptort des Kantons Chevreuse (159,05 qkm, 20 Gemeinden, 10222 E.)
imArrondissementRambouillet des franz. Depart. Seine-et-Oise, an der zur
Orge gebenden Yvette, hat (1891) 1469, als Gemeinde 1808 E., ein altes Schloß, Porzellanfabrik, Ziegelei,
Handel mit
Wein
und Holz.
[* 6]
In der Nähe Schloß Dampierre, ein schöner Renaissancebau aus dem 17. Jahrh.
(spr. schĕwröhs'),Marie von Rohan, Herzogin von Chevreuse, geb.
1600, heiratete mit 17 Jahren den Connétable von Luynes und, nach 4 Jahren verwitwet, den
Herzog von Chevreuse. Besonders seit der
zweiten Heirat stürzte sie sich in das Gewühl der
Intriguen und Verschwörungen, von denen
die polit. Welt
Frankreichs in
jener Zeit letzten
Widerstandes des hohen
Adels erfüllt war. Richelieu, dessen gefährlichste Gegnerin
sie war, trieb sie nach England; nach
Ludwigs ⅩⅢ.
Tode (1643) zurückgekehrt, nahm sie seit 1650 eifrig an der Fronde (s. d.)
teil, trat mit dem großen Condé in engste
Verbindung und unterwarf sich erst, als die Sache verloren war. Sie starb 1679. –
Vgl. V. Cousin, Mme de Chevreuse (2. Aufl., Par.
1862).
(frz., spr. schĕwróng), die besonders im franz.
Heere gebräuchliche Dienstauszeichnung in Form von auf den Ärmeln aufgenähten winkelförmigen
Tressen. Im preuß.
Heere sind
dieselben 1889 eingeführt worden und zwar (auf dem linken Oberärmel aufgenäht) bei der
Kavallerie als Auszeichnung für
die besten Fechter zu
Pferde.
[* 7] – In
Frankreich bezeichnet die Zahl dieser Chevron Rang und
Dienstalter der Mannschaften.
Veteranen und wegen hohen
Dienstalters zu
Unteroffizieren beförderte
Soldaten heißen deshalb
Chevronnés. – In der Heraldik
bedeutet Chevron einen
Sparren im Wappen.
[* 8]
kaukas.
Bergvolk im russ.-kaukas. Gouvernement
Tiflis, an den
Duellen der
Aragwa, des
Argun und Assy, besteht aus acht Gemeinden
(Aulen) und zählt gegen 7000 Seelen. Die Chewsuren, ein Gemisch
von
Georgiern, Osseten,
Tschetschenzen und andern Bergvölkern, sprechen georgisch, zum
Teil aber in so altertümlichem Dialekt,
daß sie von eigentlichen
Georgiern kaum verstanden werden. DerReligion nach gelten sie trotz Götzenopfer
und
Spuren von Mosaismus und Mohammedanismus für
Christen. In früherer Zeit sehr kriegerisch, lieben sie jetzt noch Waffen
[* 9] und Rüstung.
[* 10] Sie beschäftigen sich meist mit Vieh- und
Bienenzucht.
[* 11] –
Vgl. Radde, Die Chewsuren und ihr Land
(Cassel 1878).
(spr. schīénn),Hauptstadt des nordamerik.Staates Wyoming in der südöstlichsten
Ecke
desselben, in 1843 m Höhe am
Crow Creek gelegen, ist Kreuzungspunkt der Hauptlinie der
Union-Pacificbahn und ihrer Nordsüdzweige
von Denver nach dem
Platte-River. Cheyenne wurde 1867, als der
Bau derBahn bis hierher gediehen war, gegründet und hat (1890) 11690 E.,
ein Opernhaus, einKapitol,
Bibliothek (5000 Bde.), ein Ländereiamt der
Vereinigten Staaten,
[* 12] eine Anzahl
von Schulen und
Kirchen, von denen die kath. St. Johnskirche die älteste in Wyoming ist, 2 Nationalbanken
und große Werkstätten der
Union-Pacificbahn. Die Stadt besitzt Pferdebahn, elektrische
Beleuchtung
[* 13] und ist als Mittelpunkt
großartiger Rindviehzucht Sitz von (1889) 36
Aktiengesellschaften
(Kapital 26 Mill. Doll.), welche Viehzucht
[* 14] betreiben.
Atmungsphänomēn, eine bei gewissen
Krankheiten vorkommende, sehr auffällige
Veränderung des normalen
Atmungstypus, die sich darin kundgiebt, daß auf eine lang dauernde Atmungspause ein ganz flacher, fast unmerklicher Atemzug
folgt, an den sich dann immer tiefere, zuletzt im höchsten
Grade dyspnoische Respirationen anschließen, worauf
sich die
Atmung allmählich wieder verflacht und schließlich wieder eine längere Atmungspause erfolgt. Dies
Phänomen kommt
durch Herabsetzung der
Erregbarkeit des im verlängerten
Mark gelegenen Atmungscentrums zu stande; seinen
Namen führt es nach
den beiden engl.
Ärzten, die es zuerst beschrieben, nach
GeorgeCheyne (spr. tschehn, geb. 1671, gest.12. April¶