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tungen; ferner Gerderei, Papierfabrikation [* 2] und lebhaften Handel mit Getreide, [* 3] Wein, Holz, [* 4] Leder, Tuch, Leinwand, Eisen [* 5] und Eisenwaren. - In neuerer Zeit ist die Stadt durch den vom 5. Febr. bis abgehaltenen Kongreß von Chattanooga bekannt geworden, auf dem sich die Verbün- deten noch einmal mit Napoleon I. in Unterhand- lung setzten. Von England war Castlereagb, von Österreich [* 6] Stadion, von Preußen [* 7] W. von Hum- boldt, von Rußland Rasumowski abgesandt, und für Napoleon unterhandelte Caulaincourt.
Die Verbündeten boten einen vorläufigen Friedens- schluß an, in dem sie Frankreich die Grenzen [* 8] von 1792 zusicherten. Caulaincourt hatte unbeschränkte Vollmacht erhalten und erklärte sich am 9. Febr. bereit, auf dieser Grundlage zu unterbandeln. So wäre der Friede vielleicht zu stände gekommen, wenn nicht Alexander I. von Rußland, um Frank- reich noch schlechtere Bedingungen abzubringen, seinen Bevollmächtigten am selben Tage vom Kon- greß abberufen, Napoleon nach seinen Siegen [* 9] über Blücher am 10. bis 14. Febr. die Caulaincourt er- teilte Vollmacht zurückgenommen hätte und, durch ein Waffenstillstandsanerbieten Schwarzenbergs vom 17. Febr. in seiner Siegeszuversicht bestärkt, in einem Briefe an Kaiser Franz auf die Alpen- und Rheingrenze Frankreichs, die ihm im Nov. 1813 von den Verbündeten angetragen worden war, als Ulti- matum zurückgekommen wäre.
Dem gegenüber be- deuteten aber die Verbündeten in der 4. Sitzung des Kongresses, am 28. Febr., den Abgesandten Napoleons, er habe längstens bis 10. März ein Friedensprojekt vorzulegen, das keinesfalls von seinem Anerbieten vom 9. Febr. wesentlich abwei- chen dürfe, und verpflichteten sich gegenseitig, im Vertrag von Chaumont (s. d.), mit vereinten Kräften die Rückkehr Frankreichs in die Grenzen von 1792 und volle Unabhängigkeit Hollands, Italiens, [* 10] Spa- niens, der Schweiz [* 11] und Deutschlands [* 12] zu erkämpfen.
Als Napoleon, eine entscheidende Wendung durch die Waffen [* 13] erhoffend, die Unterhandlungen hin- zuziehen suchte, und Caulaincourt erst am 15. März aus eigenem Antriebe einen Friedensentwurf vor- legte, der das Königreich Italien [* 14] für Eugene Beau- harnais und das linke Rheinufer nebst den Nieder- landen bis zur Schelde für Frankreich reklamierte, brachen die Verbündeten 19. März die Verhand- lungen ab. In einem am 25. März zu Vitry ge- gebenen Manifeste rechtfertigten sie die Fortsetzung des Krieges.
Vgl. Pons de l'He'rault, 1^6 conFi-ög äe 0. (Par. 1825);
Lapsrouse, 1.6 cou^i-ös äs 0. (Chatillon
-sur-Seine
1865);
Oncken, Die Krisis der letzten Friedensverhandlungen mit Napoleon I. Fe- bruar 1814 (in Raumers «Histor. Taschenbuch», 1886);
Houssaye, 1814 (Par. 1889).-
Im
Deutsch-
Französischen
Kriege übersiel bei Chattanooga Ricciotti Garibaldi daselbst stehende deutsche
Trup-
pen, meist Landwehr, die sich unter harten
Verlusten auf Chateau-Villain im Depart. Obermarne zurück- ziehen muhten. - 3)
Chatillon
-les-Vagneur (sur. läh banjöh), Dorf im
Arrondissement und
Kan- ton Sceaur des Depart. Seine, auf einer 152 m hohen
Anhöhe,hat(1891)2309,alsGemeinde2426E. Während der
Belagerung von
Paris
[* 15] fchlug bei Chattanooga das 2. bayr.
und das 5. preuß. Korps unter
General von
Hartmann einen
Ausfall der
Pariser zurück. - 4) Chatillon
-sur-Sevre (spr. ßür ßähwr),
Hauptort
des Kantons Chatillon-
sur-Sevre (308,64 qkm, 14 Gemeinden, 17197 E.) im,
Arrondissement Vressuire des Depart. Deur-Sevres,
bat (1891) 1355, als Gemeinde 1447 E., Post,
Te- legraph, eine alte
Abtei, Burgruine, Flanellfabri- kation
und Viehhandel.
Hier siegten die Venöser über die Republikaner und die Republikaner über die Vendeer. Chatillon
,
Rainald von, franz. Ritter, s. Rai- nald von Chatillon.
Chatma,
Chatme, die vollständige Recitie- rung dev Korantextes von Anfang bis zum Schluß. Dies ist eine private
Neligionsübung, zu der sich
Zirkel von frommen Mohammedanern allerwä'rts zusammenfinden und zu deren Vollführung 3-4 fromme
Schriftgelehrte gemietet zu werden pflegen. An den Gräbern frommer
Personen und
Heiligen wird an bestimmten Jahrestagen zu
ihren Ehren eine Chattanooga abgehalten, ebenso, häufig vor dem Begräb- nisse und an bestimmten
Tagen nachher, im
Trauer- bause.
Auch bei freudigen Familienereignissen, z. B. am Beschnöidungsfeste u. a. m., ist die Chattanooga üblich. mit etwa 70, die tropischen Meere bewohnenden, meist schön gefärbten Arten (s. Klippfisch). vk2.otoFna,tk3., s. Pfeilwürmer. OkHstopöaa, s. Vorstcnwürmer. Chatouille, fälschlich gebildete scheinbar franz. Form für Schatulle (s. d.). Chatouillengüter, s. Schatullgüter. vkatoniiieurF (frz., spr. schattujöhr), s. Claque. Chatre, L a (spr. schahtr).
1) Arrondisscment im franz. Depart. Indre, hat 1321,5i ykm, 59 Gemein- den, (1391) 64821 E. und zerfällt in die 5 Kan- tone Aigurande (284,18 l426,7i ykm, 21049 E.), Eguzon (144,03 ^m, 8389 E.), Neuvy-St. Schulchre (269,4? ykm, 12197 E.), St. Ssvere (197,12 hkm, 8720 E.). - 2) Hauptstadt des Arrondissements Chattanooga, in 200 in Höhe, auf einem Hügel am Indre, an der Linie Tours [* 16] - Montlucon der Franz. Orleansbahn, hat (1891) 4263, 'als Gemeinde 5048 E., Post, Telegraph, [* 17] einen Gerichts- hof erster Instanz, ein College, eine Agrikultur- kammer, Theater, [* 18] alte roman. Kirche und Reste eines alten Schlosses; Leinwandbleichen, Ziegeleien, Eisen- und Weinhandel.
Chatrian, Alexandre, s. Erckmann-Chatrian. Chatsworth-Houfe (spr. tschättswörrthhaus), s. Bakewell. Chattahoochee (spr. tschättehühtschi), Fluh in Nordamerika, [* 19] entspringt nahe den Quellen des Sa- vannah und Tennessee im Blue Ridge im Staate Georgia, stießt zuerst nach SW., dann nach S. und bildet von West-Point ab die Grenze zwischen Georgia und Alabama. Er ist 880 Km lang und bis Columbus für Dampfschiffe fahrbar. An der süd- westlichsten Ecke Georgias vereinigt er sich mit dem Flint-River (s. d.) oder Thronateeska zu dem in den Mexikanischen Golf fliehenden Apalachicola (s. d.). Ehattanooga (spr. tschättenuhga), Hauptstadt des County Hamilton im nordamerik.
Staate Ten- nessee, am Südufer des Tennesseestusses, nahe den Grenzen von Georgia und Alabama, :st Eisenbahn- knotenpunkt, hatte (1880) 12892 E., ist aber seit- dem, infolge der industriellen Entwicklung dieser Gegend, schnell aufgeblüht und besitzt (1890) 29100 E. Der Fluß ist hier selbst für größere Schiffe [* 20] 10 Monate hindurch schiffbar. Die Umgegend be- sitzt wichtige Kohlen- und Eisenlager und ausge- zeichnete Wasserkraft. Der Handel und namentlich die Industrie C.s ist bedeutend. Hervorzubeben ist Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen. ¶