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ehemaligen Angoumois und kleinern Teilen von Li- mousin, Poitou und Saintonge gebildet. Es grenzt im N. an die Depart. Deur-Sevres, Vienne, Haute- Vienne, im SO. und SW. an Dordogne und Cha- rcnte-Inferieure, hat 5942,38 (nach Berechnung des Kriegsministeriums 5972) ^m, (1891) 360259 E., darunter 917 Ausländer, und zerfällt in die 5 Ar- rondissements Angouleme, Cognac, Rufsec, Varbe- zicur und Confolens, mit 29 Kantonen und 426 Gemeinden.
Hauptstadt ist Angouleme. Es wird im N. von den Ausläufern der Limousinberge und im S. von Kreidefelsen durchzogen und von der Chares und ihren Nebenflüssen sowie von der Vienne und Dronne bewässert.
Das Klima des Landes ist im allgemeinen mild, die Luft rein und gesund. Der Ackerbau, bei welchem (1886) 232912 Menschen beschäftigt sind, lieferte (1887) 1339 889 Iii Weizen, Roggen (181408 KI), Gerste [* 2] (144732 Iii), Hafer [* 3] (761863 Iii), Mais, Hirse [* 4] u. s. w., mehr Ge- treide, als die Bevölkerung bedarf.
Ausgedehnte Wiesen begünstigen die Viehzucht. [* 5] 1887 gab es 45175 Stück Pferde, [* 6] 94782 Rinder [* 7] (welche beson- ders gemästet ausgeführt werden), 289648 Schafe [* 8] und 92805 Schweine. [* 9]
Laubholzwaldungen sind ziemlich zahlreich, Obstbäume seltener.
DieKastanie ersetzt das Brot [* 10] und dient auch zum Viehfuttcr.
Sehr mittelmäßige Weine, sowohl rote als weiße, aus 25705 kk, (1888) 118429 lil, von 1878 bis 1887 durchschnittlich 504270 di gebaut, sind das vorzüg- lichste Erzeugnis des Bodens und gehören, in Brannt- wein (Cognac) verwandelt, zu den wichtigsten Aus- fuhrartikeln.
Von Wichtigkeit ist ferner die Trüffel, Geflügel- und Bienenzucht [* 11] (1887: 17279 Bienen- stöcke).
Das Mineralreich liefert sehr wenig Pro- dukte. Dagegen bestehen 14 Fayence-, 2 Glas- und 22 Papierfabriken (letztere mit 2280 Arbeitern): auch Töpferei, Gerberei und Müblcndctriebe.
Der Handel ist vorherrschend auf den Schiffsverkehr mit den Rohprodukten beschränkt.
Das Departement besitzt 349,6 km National-, 549,3 km Dcpartemental- ftrahen und 305,4 km Eisenbahnen, ferner 1 Lyceum und 4 Kommunal-Colleges. -
Vgl. Dumazet, I^a (ü. iüäuzti'i^Ilk (im «Lulistin ä6 1a, sociote äe ßöo Ai-3.pdi6 commsrciais», Bordeaux [* 12] 1887);
Coquand, 1)63ci'ipti0Q p1i^8^ii6, 360i0FihN6 etc. än äeMi-w- msut li6 1a 0. (2 Bde., Par. 1859-62): Ioanne, (-eoZi-kpliw äß la d (ebd. 1868);
Liövre, ^x^wra- tioii ki-elitwioFi^uL äu ä6i)art6M6iit äs 1k 0. (An- gouleme 1884).
Eharente-Fnförieure (spr. scharängt äng- feriöhr, Nieder-Charente), Departement im westl. Frankreich, aus dem frühern Aunis, dem größ- ten Teile von Saintonge und einem kleinen von Poi- tou gebildet, grenzt im N. an das Depart. Vendöe, im NO. an Deur-Sevres, im O. an Charente, im ^^. und S. an Dordogne und Gironde und im W. mit leinen teils sandigen, teils sumpfigen Niederungen an die flache, 99 Km lange, ausgezackte Küste des Atlantischen Oceans, hat mit den vorliegenden In- seln M, Olöron, Madame und Air 6825,69 (nach Be- rechnuna des Kriegsministeriums 7230) hkm, (1891) 456202 E., darunter 887 Ausländer, und zerfällt in die 6 Arrondissements La Rocbellc, Rockefort, Marennes, Samtes, Ionzac und St. Jean d'An- göly, mit 40 Kantonen und 480 Gemeinden.
Haupt: stadt ist La Nochelle.
Das Land ist größtenteils eben und wird an den Grenzen [* 13] von der Sevre- Niortaise und Gironde, in der Mitte von der schiff- baren Cbarente und von dem 75 km langen, aber zuletzt ebenfalls schiffbaren Küstenslüßchen Seudre bewässert.
Das Klima ist mild, nur in den sumpfigen Küftenniederungcn im Sommer ungesund.
Man baut Getreide, [* 14] namentlich sehr viel Weizen (1887: 2267030 Iii auf 143445 Q:y, Gerste (260642 bi), viel Hafer (1148152 dl auf 77040 w), auch Mais und Hirse, ferner durchschnittlich 1551647 dl (1888: 495269) Wein, aus welchem meist Branntwein fabriziert wird.
Von Haustieren werden besonders Pferde (37847), Rinder (139729), Schafe (268006) und Schweine (87442) gezogen.
Nicht unbedeutend ist der Fisch-, besonders Sardellen- und Austern- sang.
Mineralien [* 15] fehlen. An Torf wurden (1886) 350 t, in den Salzmorästen an der Küste (1886) 31370 t Scesalz gewonnen.
Die Industrie umfaßt Schiff-und Maschinenbau, Fabrikation vonFavence, Seiler-, Woll- und Baumwollwaren.
Der Handel, der durch 432,9 National-, 649,7 Departemental- straßen, 375,8 km Eisenbahnen unterstützt wird, ! fi'ihrt namentlich Wein und Branntwein nach Eng- ! land aus.
Unter den 29 Häfen sind die bedeutend- sten Rochefort (Kriegshafen) und La Rochelle.
Das Departement besitzt 2 Lyceen und 2 Kommunal-Col- leges und steht hinsichtlich der Volksbildung aus dem Durchschnittsstand des Landes. 1886 konnten bei 3364 Eheschließungen 275 Männer und 667 Frauen ibren Namen nicht schreiben. -
Vgl. Dela- yant. Ili^toirL du d6Mrt6M6Qt äs la,(^. (La Rochelle 1873);
Ioanne, 660tzrap1ii6 äe 1a 0. (Par. 1877).
Charenton-le-Pont (spr. scharangtöng le pong), Hauptort des Kantons Chares (55,?i hkm, 12 ^ Gemeinden, 85 237 E.) im Arrondissement Sceaur des franz. Depart. Seine, 2 km südöstlich von Paris, [* 16] am Zusammenflüsse der Seine und Marne und an den Linien Paris-Lyon und Paris-Corbeil der Franz.
Mittelmeerbalm, hat (1891) 14458, als Gemeinde 15306 E., ein Irrenhaus für 3-400 heil- ! bare Krauke, Veterinärschule und bedeutende Fabri- ! kation von Porzellan, Klavieren und Kautschuk. In Chares hielten die Protestanten vor 1685 ihre Kirchen^ ! Versammlungen ab.
In der Nähe das Seine und ^ Marne beherrschende Fort Charcnton. Charenza, wend. Burg bei der Stadt Garz aus Rügen, wurde nach dem Verickt des Laxo Oi-ammkticn8 1168 von König Waldemar I. von Dänemark [* 17] erobert, nachdem er vorher Arkona ge- nommen hatte.
Damit war der letzte Schutzwall der Fürsten von Rügen zerstört, und sie traten unter dän. Oberhoheit.
Die Trümmer des Vurg- walles sind gegenwärtig noch vorhanden. Chares, athen. Feldherr, des Kleochares Sohn, einer der nambaftcrn Heerführer der Athener im 4. Jahrh. v. Chr., lämpfle seit 367 in den vielen Kriegen, in welche die Athener damals verwickelt waren, wiederbolt mit Glück, namentlich auch 349 -340 in den Kämpfen gegen Philipp von Mace- donien.
Dagegen war er 338 in der Schlacht bei Cbäronea, in wclchcr cr einen Teil des athcn.
Heers befehligte, der macedon.
Taktit nicht gewachsen. Chares zog sich 335 nach Sigeum am Hellespont zurück, kämpfte 333 für die Perser gegen Alexander d. Gr. , im Ugäischen Meere und hielt mit 2000 Mann Mytileue, bis er 332 kapitulieren mußte. 324 war Chares nicht mehr am Leben. -
Vgl. Cassianus, Ds Okai-iä redn8 F68ti8 6t moridus (Marb. 1849).
Chares, griech. Bildhauer, von Lindos auf der Insel Rhodus gebürtig, Schüler des Lysippus, lebte im Anfang des 4. Iabrb.
v. Chr. und war der Schöpfer des sog. Kolosses (s. d.) von Rbodus. Artikel, die man unter (5 v^rmikt. find unr?r K aufnmickt'n. ¶