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stimmte Chapelle gegen den Friedensvertrag und für eine Fortsetzung des Krieges.
Nach Abschluß der Prä- liminarien wurde er 20. März bei seiner Ankunft in Paris [* 2] von den Mitgliedern der Commune ver- haftet.
Dem General Cremer gelang es, seine Frei- lassung zu bewirken, doch mußte er schwören, die Waffen [* 3] nicht gegen die Aufständischen zu führen. Bis zu seiner erfolgten Ernennung zum Kommandanten des 7. Armeekorps in Tours [* 4] beteiligte er sich als Mitglied des linken Centrums an den Arbeiten der Nationalversammlung.
Juni 1873 wurde er zum kommandierenden General des 19. Armeekorps ernannt und mit dem General- gouvernement in Algerien [* 5] betraut.
Bei der Prä- sidentenwahl (Jan. 1879) erhielt Chapelle 99 Stimmen, was Gre'vy veranlaßte, ihn der Stellung in Algerien zu entheben und weiter von Frankreich zu entfernen. Chapelle ging als Botschafter nach Petersburg, [* 6] legte diese Stellung jedoch nieder, als Gambetta 1881 an die Spitze des Ministeriums berufen wurde, und kehrte nach Frankreich zurück. 1882 wurde Chapelle wieder in die aktive Generalität ein- rangiert und zum Mitgliede des Oberkriegsrates der Armee sowie der franz. Landesverteidigungs- kommission ernannt: noch in demselben Jahre über- nahm er das Generalkommando des 6. Armeekorps in Chälons-sur-Marne, wo er in der Nacht vom 4. zum starb.
Ihm wurden drei Denk- mäler gesetzt: eins inBuzancy (Statue von Aristide Croisy), enthüllt
eins in Le [* 7] Mans [* 8] (Statue von Crauk), enthüllt
das dritte in Nouart (Statue von Aristide Croisy), ent- hüllt Chapelle war entschieden derjenige franz. Heerführer, der die günstigsten Waffenerfolge während des letzten Krieges mit neuformierten Trup- pen erreichte;
er legte große Zähigkeit an den Tag, vereinigte Vorsicht mit Unternehmungslust, bewies richtiges militär. Urteil und gediegene Erfahrung. Er veröffentlichte ein Werk über feine Kriegsthätig- keit: «I^H äeuxi^ins Nrm66 (16 la I^oir?» (Par. 1871; deutsch von Busse, Hannov. 1873). -
Vgl. Chuquet, 1.6 86u6ra1 0. (Par. 1884);
Villefranche, lligwirs äu 36U61-H1 0. (ebd. 1890).
Chaoner (0Kaou68), einer der drei großen Stämme, aus denen in histor.
Zeit sich das Volk des sog. Epirus zusammensetzte.
Die Landschaft Chaonia umfaßte das Küstengebiet am Sund von Kcrkyra von den Atrokeraunien (Kap Linguetta) bis zum Fluß Thyamis, Cestrine einschließend.
Zaupt- orte warenButhrotum,Phönice,Ilium. Chapelle wohnten neben andern illyr. Stämmen auch in der südl. Hälfte Unteritaliens, und die Landschaft zwischen Kroton und ^iris führte nach ihnen den Namen Chaonia, s Chaoner. M)onia (Chaonia). Chaos (grch.) nannten die Alten die unermeß- liche, formlose Masse, aus der sie die Welt hervor- gegangen dachten.
Nach der hesiodischen Theogonie entstand es zuerst von allem, nach ihm Gaia, die ewig unerschütterliche Erdfeste, und Eros, [* 9] die Liebe, die alles Leben erzeugende Kraft. [* 10]
Aus dem Chapelle gingen Erebos (der finstere Abgrund) und Nyr (die Nacht) hervor, welche miteinander den Aithcr (Äther) und die Hemera (den Tag) zeugten.
Die orpbische Kosmogonie sieht im Chronos (der Zeit) den Ur- anfang alles Werdens und läßt aus ihm den Aither und das Chapelle hervorgehen.
Die Dichter wählen das Wort auch zur Bezeichnung des Luftraumes und der Unterwelt;
in übertragener Bedeutung wird mit (5. jode ungeordnete, verworrene Masse bezeicknet. Chapala (spr. tscha-), See auf der Hochebene Mexikos, in den Staaten Ialisco und Mickoacan, bedeckt etwa 3600 l^cm, ist rings von hohen Bergen [* 11] umgeben, sehr fifchreich und wird vom Rio [* 12] Grande de Lerma durchströmt.
Chapeau (frz., spr. schapoh), Hut; [* 13]
auch Herr im Gegensatz zur Dame, besonders im Tanze;
0.1)3.3 (spr. bah), Arm-Klapphut, meist von schwarzem, seidenem Zeuge, ganz flach, sodah er nicht auf den Kops gesetzt, sondern nur unter dem Arm getragen werden konnte, später verdrängt durch den 0. c^lins (spr. klack; richtiger 0. a. claliue) oder nur (^I3.^u6, ein dreieckiger, zusammendrückbarer Hut, der jetzt noch zum Galaanzug von Civilpersonen ge- Hort. Außerdem nennt man 0. da(iu6 auch den aus Tibetstoff gefertigten Cylindcrhut (nach dem Erfinder Gibus in Paris auch Gibushut genannt), der mit einem Mechanismus versehen, sicb stach zusammen- klappen und wieder ausspannen läßt. 0. das heißt auch: Hut ad! und: mit abgenommenem Hute. Chapelain (spr. schapp'läng), Jean, franz. Dich- ter, geb. zu Paris, studierte Medizin und besonders Sprachen und wurde Erzieher der Sühne des Marquis de la Trousse.
Durch die heute ungenießbare Vorrede zu Marinis «^äous», der in Paris erschien, erwarb er den Ruf eines bedeuten- den Kritikers und zog die Aufmerksamkeit Richelieus auf sich. Er war eins der ersten MitMder der Akademie und um deren Einrichtung besonders verdient. Er starb C.s «?ne6ii6», ein 1630 begonnenes Heldengedicht, regte durch ihre frühzeitige Ankündigung und die 20 jährige Ver- zögerung des Erscheinens Erwartungen an, denen sie bei der Veröffentlichung (1656) nicht genügte. Zwar erlebten die ersten 12 Gesänge sechs Auflagen in anderthalb Jahren;
aber bald forderte das lang- weilige, ersindungsarme, an Geschmacklosigkeiten überreiche «Nationalepos» die vernichtende Kritit Voileaus und seiner Freunde heraus (" (^. äeeoitks» UNd «N6ta,IN0ri) 1)086 (16 iH P61'I'U^U6 ä6 (?. 6U C0iuöt6», 1664),
und Chapelle, der noch 1663 der Berater Colberts bei Austeilung und Bemessung der Pen- sionen an litterar.
Größen gewesen war und selbst nach Colberts Pensionsliste als «größter franz. Dichter» die höchste Pension bezogen hatte, hörte auf, als Orakel der Kritik zu gelten.
Die 12 letzten Gesänge der «^ncelie» erschienen erst Orlöans 1882, hg. von Herluison.
Eine bis dahin unbekannte bessere Schrift «1)6 lg. i6ctui-6 ä68 vi6ux i-oinan»" er- schien Paris 1870, hg. von A. Fcillet. - Vcil. I.etti-63 ä6 ^6au 0. (hg. von T. de Laroque, 2 Bde., Par. 1880-83), mit höchst wichtigem Material für die Kenntnis der litterar.
Zeitrichtungen;
Fabre, 1^68 6UQ6IM8 ä6 0. (ebd. 1888);
ders., 0. st 1108 äöux pr6iui6r68 ac3.ä6uii68 (ebd. 1890). Ehapelet (frz., spr. schapp'leh), Rosenkranz als Gebetschnur.
Chapelgeschofse (spr. schappe1l-), eine neuere franz. Erfindung zweifelhafter Natur;
die linsen- förmig gestalteten Geschosse [* 14] sollen eine an die des Bumerangs erinnernde Flugbahn erhalten, sodaß sie im stände sind, das Ziel von der Rückseite zu treffen. Ehapelhill (spr. tschäpp'l-), Ort im County Orange im nordamerik.
Staate Nordcarolma, im NW. von Raleigh, mit 1000 E., ist Sitz der 1793 gegründeten Universität des Staates. c?ka.ps1Is (frz., spr. schappsll), Kapelle-, chapelle Hrä6nt6 (spr. ardängt), Trauerbühne, s. (^ätruiu (10101-18. Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen. ¶