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Champlain (spr. schangpläng), Samuel de, franz. Seefahrer, Gründer Quebecs und erster Gou- verneur der franz. Kolonien in Canada, mit deren Anfangen seine Persönlichkeit auf das engste ver- knüpft ist, wurde 1567 zu Brouage, einem kleinen Seehafen am Golf von Biscaya, geboren und starb in Quebec. Er hat mehrere Berichte über seine interessanten Reisen geschrieben. -
Vgl. Winsor, lliäwr? ol^mslica, Bd. 4 (Lond. 1886).
Die (lluvl63 ä6 0. (6 Bde., Quebec 1870) gab La- verdiere heraus. sChamplainsee.
Champlainperiode (spr. sckämmplehn-), s. Ehamplainsee langgestreck- ter, schmaler Binnensee in Nordamerika, [* 2] zwischen 44 und 45" nördl. Br. und den Adirondack- und den Green Mountains gelegen, bildet größtenteils die Grenze zwischen den Staaten Vermont und Neuyork, [* 3] während er mit seinen nördl. Enden nach Canada hineinreicht, liegt nur 28 in ü.
d. M., ist 1982 (ikm groß, von N. nach S. 200 km lang, von O. nach W. 0,4 bis 24 km breit, im nördl. Hauptteile 90-180 m, im S., wo er durch einen natürlichen Kanal [* 4] in den Georgssee übergeht und ein^enges Fclsenbett bildet, noch 30-45 m tief. Der ^ee, dessen alte Strand- linien recente Muschellager in 90-122 m Höhe an- deuten, hat im N. steile und felsige, im O. sanftere Ufer und steht durch den Nordkanal mit dem Hudson, dessen Senke er fortsetzt, durch den Westkanal mit dem Eriesee und durch den Richelieu (auch ^t. John, Chambly oder Sorel genannt) mit dem St. Lorenz- strom in Verbindung.
Von seinen 60 Inseln sind die größten i North- und South-Hero, La Motte und Pleasant.
Der Champollion-Figeac trägt im Sommer große Fahr- zeuge und friert im Winter so fest zu, daß er mit den schwersten Schlitten befahren werden kann.
Die wichtigsten anliegenden Orte sind Burlington und St. Älbans, Rouse's Point am nördl. Endpunkt und Plattsburgh auf der Westseite.
Zwischen den Seen Champollion-Figeac und Georg liegen die Ruinen des Fort Ticonderoga (s. d.).
Flotte einen glänzenden Seesieg über die Engländer, als diese von Canada aus eine Invasion des Staates Neuyort versuchten.
Seinen Namen empfing der Tee von seinem Entdecker Samuel de Champlain (1609).-
Der der Eiszeit [* 5] folgende Teil der Quartärzeit heißt bei amerik.
Geologen nach den am Ufer des Champollion-Figeac auftretenden, versteinerungsreichen Schichten die Champlainperiode. -
Vgl. S.R. Stoddard, 1.3^6 660^6 iiiuäti-ateä (Neuyork 1878 u. ö.).
Champleve (frz., spr. schangl'weh), s. Email. Champmeslö (spr^schangmäleh), Marie de, ge- borene Desmares, Schauspielerin, geb. 1641 zu Rouen, [* 6] spielte 1669 am Marais-Theater, 1670-79 im Hotel de Bourgogne, dann im Gue'negaud-Theater in Paris. [* 7]
Racine unterrichtete sie mit Erfolg in ihrer Kunst^uno knüpfte ein enges Verhältnis mit ihr an. Ihre Schönheit priesen die Zeitgenossen (Lafontaine, Boileau, die ^e'vigne);
ihr Haus war Mittelpunkt aller berühmten Männer der Zeit.
Als Schauspie- lerin wußte sie besonders in Racincs Tragödien zu ergreifen;
ihre Stimme war überaus klangvoll, ihr Wuchs königlich.
Sie starb, zurückgezogen, zu Auteuil.
Seit 1667 war sie mit Charles Chevillet de Champollion-Figeac (gest. verheiratet, einem Schauspieler, der mehrere einst beliebte Lust- spiele (^I)i6kti-6 äs 0.", 2 Bde., Par.
1742) schrieb (s. Lafontaine),
z.V. «1^68 Fi-i86tt65» (1671) und ttl^68 ti^M6Qt8 (Is Noiitzi'6" (1684). Champollion (spr. schangpolllöng), Jean Fran- cois, Begründer der Ägyptologie und Entzifferer der Hieroglypbenschrift, geb. zu Figeac, wurde von seinem Bruder Champollion-Figeac (s. d.) vorgebildet, überreichte 1807 der Akademie von Gre- noble eine Arbeit über die ägypt.Städtenamen und ging dann nach Paris, um das ägypt. Altertum zu studieren.
Kurze Zeit war er Professor in Grenoble. [* 8] 1824-26 bereiste er Italien, [* 9] besuchte Turin, [* 10] Flo- renz, Rom und [* 11] Neapel. [* 12]
Nach seiner Rückkehr erhielt er die Aufsicbt über die ägypt. Sammlungen des Nu866 (Hkrl^8 X zu Paris und schrieb seine «Mtics ä68CI iptive tlks M0UUM6Iit8 6F^pti6UH68 än N1U366 0kari68 X» (Par. 1827).
1828 ward Champollion-Figeac von Karl X. nach Ägypten [* 13] gesandt, das er mit der Expedition Ro- sellinis durchwanderte.
Hierüber berichten die «1.6t- ti-68 6crit68ä'^3vpt6 st ä6 ^ndi6» (Par. 1833; neue Ausg. 1867; deutsch, Quedlinb. 1835).
Nach seiner Rückkehr erfolgte 1830 feine Aufnahme in die Akademie der Inschriften, und ein Jahr später, wurde für ihn der erste ägypt. Lehrstuhl am O116L6 66 ^ranc.6 gegründet.
Doch starb er schon zu 'Paris.
Sein Hauptverdienst besteht darin, daß er die von dem Engländer Doung aufgestellte Hypothese über die Natur der Hieroglyphen einesteils berichtigte und ergänzte, andernteils für die Lesung der altägypt. Inschriften fruchtbar machte. (S. Hieroglyphen.) Seine ersten, aber bereits entscheidenden Ent- deckungen legte er in der berühmten «I.6tti-6 3. Non- 8i6ur Daci6i» (Par. 1822) nieder.
Dieser folgte 1824 die ausführliche Darlegung feines Systems in dem «I'i6ci8 clu 8)'8t6M6 ni6ro^1)^iliu6» (ebd. 1824; 2. Aufl., 2 Bde., 1828),
während die Hauptwerke seiner Thätigkeit, die lange Zeit unübertroffene " (Fi'ammÄii'6 6F)^ti6nii6» (ebd. 1836-41) und das «DictiounNii'6 6 (ebd. 1842-43), erst nach seinem Tode durch seinen Bruder Champollion-Figeac veröffentlicht wurden. Von C.s übrigen Werken sind noch besonders hervorzuheben: »I/^'it6 8ou8 163 ?k3,i'a"ii8" (2Vde., Par. 1814),
welches jedoch nur die geogr. Beschreibung des Landes enthält; «1)6 1'6ciitur6 1ii6rati(iu6 ä68 Huoi6N8 ^F^pti6il8» (Grenoble 1821, Fol.),
jetzt, wie es scheint, in allen Bibliotheken, außer in der großen von Paris, ver- schwunden;
«?aut1i6on 6A)^li6ii» mit den Zeich- nungen von Dubois, Heft 1-15 (Par. 1823-31), unvollendet geblieben;
«I^6ttr68 ü. Noii8i6ui' i6Dua ä6 IMcH8» (2 Tle., ebd. 1824-26),
in denen er den Grund zu den cbronol.
Bestimmungen der nach den Denkmälern rekonstruierten Dynastien des Manethös legte;
«Ncuum6ut8 ä6 1'^^pt6 6t ä6 1a. ^udi6» (4 Bde., 1835-45, mit 400 Kupfern) nebst den dazugehörigen «^otic68 ä68ci-iptiv68» (begonnen 1844, neuerdings wieder aufgenommen);
«Nömoirs 8ur 163 8IFQ68, 6MpIo^68 P3.1' 168 3.nci6Il8 ^ZVZ)ti6H3 3.1a. Q0tHti0ll ä68 6ivi8iuii3 äu t6mp3» (Par. 1841). -
Vgl. Aimö Champollion-Figeac, 1^63 ä6ux 0., 16UI- V16 6t 16UI-3 WUVI-68 (Grenoble 1888).
Champollion-Figeac (spr. schangpolllöng fischack), Jacques Joseph, franz. Altertumsforscher, Bruder des vorigen, geb. zu Figeac, war anfangs ^tadtbibliothekar zu Grenoble, dann Professor der griech. Litteratur daselbst. 1828 ging er als Konservator der Handschriften der franz. Ge- schichte an die königl. Bibliothek nach Paris und erhielt eine Professur an der Ioi6 ä63 tHai-t63. 1848 wurde er seine? Amtes entsetzt, aber 1849 von Ludwig Napoleon zum Bibliothekar in Fontaine- Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen. ¶