hould und Vitry jährlich in einer Menge von etwa 700000 hl bereitet, wovon 180000 hl auf die Schaumweinfabrikation entfallen.
Der Export
Frankreichs betrug (1890) 21699111 Flaschen, (1891) 19685115 Flaschen.
Frankreich verbraucht jährlich etwa 3500000,
Großbritannien
[* 2] mit den
Kolonien 2500000,
Amerika
[* 3] 2100000,
Rußland 1700000,
Deutschland
[* 4] 1500000 Flaschen. –
Über den moussierenden
S. s. Schaumweine.
(spr. schangpannjih),FrançoisJoseph Nompère, genannt
GrafFranz de Champagny, franz. Schriftsteller, geb. zu
Wien,
[* 5] Sohn des
Herzogs von
Cadore (s. d.), beteiligte sich eifrig an der Redaktion des
«Amide la religion» und des «Correspondant»
und gehörte zu den Begründern der
«Revuecontemporaine». Sein Hauptwerk ist: «Les Césars.Tableaudumonde romain sous les premiers empereurs» (4 Bde., 1841–43; 2. Aufl., 2 Bde.,
1853),
und deren Fortsetzungen u. d. T. «Les Antonins»
(3 Bde., 1863; 2. Aufl. 1866) und
«Les Césars duIIIe» siècle" (3 Bde., 1870). 1869 wurde Champagny in
die
Akademie gewählt. Er starb
(spr. schangpánnj),Philippe de, franz.
Maler, geb. zu
Brüssel,
[* 7] kam schon, zum tüchtigen
Bildnis-
und Landschaftsmaler gebildet, 1621 nach
Paris,
[* 8] wo er gleichzeitig mitNic.
Poussin unter Duchesne arbeitete. Von diesem später
mit Neid verfolgt, wurde er jedoch sofort nach Duchesnes
Tode 1627 sein Nachfolger. Die
Königin-Mutter
übertrug ihm nun die Leitung der
Arbeiten im Luxembourg, wo er die
Galeriedes hommes illustres zu malen begann. Bei der
Begründung
der Kunstakademie 1648 wurde er Professor an derselben.
Bei herannahendem
Alter zog er sich in das
KlosterPort-Royal zurück, wo seine Tochter Nonne war. Er starb
dort Champaigne war einer der bedeutendsten Bildnismaler seiner Zeit. Von den Bildnissen sind die berühmtesten
das des Kardinals Richelieu und das des Königs
Ludwig XIII. sowie das
Bild seiner Tochter als Nonne (im Louvre), dasjenige
des Feldmarschalls
Turenne
(München,
[* 9]
Pinakothek; s.
Tafel:
Französische KunstV,
[* 1]
Fig. 4), ferner das
Bildnis
des Kölner
[* 10] Patriziers Jabach (Köln,
[* 11] städtisches Museum). Von seinen weniger bedeutenden religiösen Bildern sind hervorzuheben:
Anbetung der Hirten, Verkündigung Maria (Museum von Lille);
[* 12]
Kreuzigung, Kreuzabnahme Christi (Museum von
Toulouse);
[* 13]
(spr. schangflörih), eigentlich JulesFleury-Husson, franz.
Schriftsteller, geb. zu Laon, trat in eine
PariserBuchhandlung und wurde Mitarbeiter an den Zeitschriften «Le
[* 18] Corsaire»
und «L’Artiste». Seit 1873 war er Konservator des
Keramischen Museums der Porzellanmanufaktur in Sèvres, wo er starb.
In seiner Geschichte des «Chien Caillou» (1847) zeigte sich Champfleury als
Vertreter der realistischen Schule und blieb dieser auch treu in den Erzählungen «Lesexcentriques», «Les aventures de Mariette», «Contesvieux et nouveaux», «Les souffrances du professeur Delteil», «Lesamis de la nature», «La succession LeCamus», «Monsieur
[* 19] Tringle», «Lesoies de Noël», besonders «Les bourgeois de Molinchart» (3 Bde.,
Par. 1854),
ein satir. Gemälde der kleinbürgerlichen
Sitten in der
Provinz, u. a. Für das
«Théâtredes Funambules» schrieb
er groteske Pantomimen, verfaßte eine verdienstvolle «Histoire de la caricature»
(6 Bde., Par. 1865–80) nebst der Ergänzung
«Musée secretde la caricature» (ebd. 1888),
ferner «Histoire des faïences patriotiques sous la révolution»
(3. Aufl. 1875),
(frz., spr. schangpinnjóng),Brachpilz,
AgaricuscampestrisL. (s.
Tafel:
Pilze
[* 20]I:EßbarePilze,
[* 1]
Fig. 1, und
Tafel:
PilzeIV,
[* 1]
Fig. 4), der geschätzteste der eßbaren Hutpilze. Er findet sich vom Mai bis Oktober
auf Brachäckern,
Triften, Wiesen, an Waldrändern, in Obstgärten und
Weinbergen durch ganz Europa
[* 21] sowie in Nordafrika,
Asien
[* 22] und Nordamerika.
[* 23] Sein gewölbter, fleischiger, bis 10,5 cm breiter
Hut
[* 24] ist trocken, weiß, auch gelblich
oder bräunlich, oben seidenartig-glatt oder auch schuppig-zottig, doch nicht warzig, auf der Unterseite mit dichtstehenden,
in der
Jugend fleisch- oder rosenroten, später braunen Lamellen besetzt.
Der 5 cm lange und 2,5 cm dicke Stiel (Strunk) ist dichtfleischig und nach oben mit einem weißen, mehr oder minder
deutlichen Hautringe umgeben. Solange er jung ist, schmeckt dieser
Pilz
[* 25] angenehm gewürzhaft-süßlich und wird sowohl frisch,
verschieden zubereitet, genossen, als auch in Scheibchen getrocknet oder in anderer
Weise aufbewahrt. Der Champignon wird des reichen
Ertrags wegen öfter in Gewächshäusern oder in
Kellern und andern dunkeln Räumen mit möglichst gleichmäßigerTemperatur
gezogen. Für die
Beete (s. vorstehende
[* 1]
Fig. 1), die eine solche
Breite
[* 26] (1–1,20 m) erhalten, daß man sie von allen Seiten
bearbeiten kann, wird kurzer, frischer, strohfreier Pferdemist verwendet, welcher entweder am Fußboden, auf
Stellagen an der
Wand oder auch freistehend in etwa fußhohen Schichten aufgehäuft und gehörig festgeklopft wird.
Nach etwa 14
Tagen kommt auf das gut durchwärmte
¶
mehr
Düngerbeet eine etwa 3 cm hohe Schicht Mistbeet- oder lockere Rasenerde, welche die Brut (das Mycelium) in gleichmäßiger
Verteilung aufnehmen soll. Die für die Entwicklung der Champignon nötige Wärme
[* 28] beträgt 10-12° R. bei mäßiger Feuchtigkeit.
Nach etwa 6 Wochen zeigen sich die ersten Pilze und können alsbald geerntet werden. Die Brut wird entweder
an Orten gesammelt, wo Champignon häufig spontan wachsen, oder man bedient sich, wie in neuerer Zeit häufig, der
Champignon-Brutsteine.
Dieselben bestehen aus einem Gemisch von kurzem, strohlosem Pferdedünger, Kuhfladen und etwas Gartenerde. Aus dieser Masse
werden Steine in Form der Ziegelsteine geformt. Nach Eindrücken von weißer Brut (Mycelium) in die noch
weiche Masse (in etwa 2-3 cm tiefe Löcher) werden diese Steine, nachdem sie von der Luft etwas abgetrocknet, auf einen Haufen
zusammengesetzt und mit frischem Pferdedünger umhüllt. Sobald die Steine vom Mycelium gänzlich durchzogen sind, werden
sie bis zum Gebrauche trocken aufbewahrt. -
[* 27]
Fig. 2 zeigt einen Champignonkeller
aus der Umgegend von Paris, wie ihn die meisten herrschaftlichen Häuser in Frankreich besitzen; auch produzieren daselbst
die Züchter sehr viel für den Markt, manche das ganze Jahr hindurch täglich 4-5 Ctr. In Deutschland ist die das ganze Jahr
dauernde Champignonzucht noch wenig verbreitet. Nach der Methode des Ingenieurs Nepp in Leipzig-Plagwitz
lassen sich in jedem Raum ohne besondere Fachkenntnis rentable Champignonanlagen einrichten, die weder dauernde Aussicht
noch Heizung
[* 29] erfordern. -
Vgl. Lebl, Die Champignonzucht (3. Aufl., Berl. 1889).