Erfolg
Marryats in der
Darstellung des Seelebens veranlaßte Chalkis, sich auf demselben Gebiete zu versuchen. Er that dies nicht
ohne
Glück, obgleich er den
Humor seines Vorbildes nicht besaß.
Seine besten
Romane sind: «BenBrace, the last of Nelson’s
Agamemnons» (3 Bde., Lond. 1836 u. ö.)
und «The
Arethusa» (3 Bde., ebd. 1837).
Er veröffentlichte noch die
Romane: «Life of a sailor» (3 Bde.,
ebd. 1832),
«Count Königsmark» (3 Bde.,
ebd. 1845) u. a., und besorgte eine neue, bis zur
Schlacht von Navarino geführte
Ausgabe von James’ «Naval history of Great
Britain» (6 Bde., ebd. 1837
u. 1861).
Als Augenzeuge der
Pariser Februartage schrieb Chalkis «Review of the French Revolution
of 1848» (ebd. 1849),
später «My travels, or an unsentimental journey through
France, Switzerland and
Italy» (3 Bde., ebd. 1855).
(spr. schamijahr),Michel de, franz. Minister, geb. 1651, gest.
1721, wurde 1699 von
Ludwig XIV. zum Finanzminister, 1701 auch zum Kriegsminister ernannt; er paßte in das eine
Amt so wenig
wie in das andere, stand den gewaltigen zweifachen
Aufgaben des drängenden
Spanischen Erbfolgekrieges"
hilflos gegenüber und führte den
Staatshaushalt weiter abwärts. 1708 erhielt er seine Entlassung. -
Vgl. von Noorden, Europ.
Geschichte im 18. Jahrh., 3. Bd.
(Lpz. 1882); Esnault,
Michel de Chamillart Correspondance et papiers inédits (2 Bde.,
Par. 1884).
(spr. scha-),Adelbert von, eigentlich Louis Charles
Adelaide
[* 2] de Chamisso de Boncourt, deutscher
Lyriker, auch als Naturforscher bekannt, geb. 30. (oder 27.) Jan. 1781 auf Schloß Boncourt
in der Champagne, wanderte infolge der Revolution 1790 mit seinen Eltern nach
Deutschland
[* 3] aus, wurde 1796
Page bei der Gemahlin
Friedrich Wilhelms II. von
Preußen,
[* 4] 1798 Fähnrich und 1801
Lieutenant in einem
Berliner
[* 5] Regiment. Als seine
Eltern nach
Frankreich zurückkehrten, blieb Chamisso in
Berlin.
[* 6] Mit
Varnhagen, Hitzig u. a. gab er hier einen «Musenalmanach»
(3 Jahrg., 1804-6; Neudruck des Jahrg. 1806, hg. v.
Geiger, Berl. 1889) heraus. 1805 machte er den Weserfeldzug mit, wurde in Hameln
[* 7] gefangen,
nahm 1808 seine Entlassung aus dem preuß.
Heer und lebte dann in
Berlin, bis er 1810 als Professor nach
Napoléonville berufen wurde.
Als sich diese Aussicht zerschlug, ging er mit Frau von
Staël nach Genf
[* 8] und Coppet, wo er naturhistor. und mediz.
Studien begann.
Er setzte diese seit dem Herbst 1812 inBerlin fort und begleitete 1815-18
Otto von Kotzebue auf der von
Graf Romanzow veranstalteten
Reise um die Welt. Nach der Rückkehr erhielt er in
Berlin eine Anstellung als
Adjunkt am
BotanischenGarten,
[* 9] wurde dann Vorsteher der königl. Herbarien und 1835 Mitglied der
Akademie der Wissenschaften. Mit
Schwab und Gaudy
leitete er seit 1832 den
«Deutschen Musenalmanach», ein milder
Helfer junger
Talente. Er starb In
Berlin wurde ihm 1888 auf dem Monbijouplatz ein
Denkmal gesetzt. Als Naturforscher lieferte Chamisso schätzbare Beiträge zur
Völker-
und
Länderkunde in seinen «Bemerkungen und
Ansichten auf einer Entdeckungsreise unter Kotzebue» (3. Bd.
von Kotzebues «Entdeckungsreise», Weim.
1821) und in dem
Tagebuch seiner
«Reise um die Welt», ferner botan.
Arbeiten,
wie die «Übersicht der nutzbarsten und schädlichsten
Gewächse, welche wild oder angebaut in Norddeutschland vorkommen» (Berl. 1827). Seine letzte
wissenschaftliche
Schrift handelt
«Über die hawaiische
Sprache»
[* 10] (Lpz. 1837), ein Zeugnis seiner außerordentlichen Begabung
für fremde
Sprachen. Höher steht er als Dichter. Sein herbes Lebensschicksal, das ihm früh
Heimat und
Muttersprache raubte, seine edle aber spröde Natur prägt sich in seinen Schöpfungen aus, nicht zum wenigsten in dem originellen
Märchen«Peter Schlemihl», das zuerst 1814 im Druck erschien, in verschiedene
Sprachen übersetzt (ins
Französische durch Chamisso selbst,
Par. 1838) und durch Cruikshank geistvoll illustriert wurde.
Auch durch viele seiner Gedichte,
Balladen und
Romanzen geht ein düsterer und schmerzlicher Zug.
Wie ganz er aber
Deutscher geworden,
lehren seine tiefen und innigen, auch formell hochstehenden Lieder («Frauen-Liebe
und -Leben», von
Schumann komponiert, «Die alte Waschfrau», «Schloß
Boncourt» u. a.). Seine Lieblingsform war die
Terzine, in der er seine berühmte
Romanze«Salas y Gomez»
schrieb. Die «Gedichte» erschienen zuerst 1831 in
Leipzig
[* 11] (23. Aufl., Berl. 1886; illustrierte
Ausgabe ebd. 1874); zwei Liedercyklen
hat K.
Thumann illustriert: «Frauen-Liebe und -Leben» (20. Aufl.,
Lpz. 1891) und «Lebens-Lieder und
-Bilder» (8. Aufl., ebd. 1888).
C.s «Werke» (hg. von Hitzig, 6 Bde.,
ebd. 1836-39; 6. Aufl., Berl. 1874) enthalten zugleich seine
Biographie und seine
Briefe. Neuere
Ausgaben besorgten H. Kurz
(1869),
Hesekiel (1879),MaxKoch (1882), R.
Böttcher (1890). -
Vgl. Fulda,
[* 12] Chamisso und seine Zeit (Lpz. 1881);
1) Hochthal der Landschaft Faucigny im franz. Depart.
Haute-Savoie, bewässert von der
Arve (s. d.), ist vom Col de
Balme (s. d.) bis zur Arveschlucht unterhalb
Les Ouches ungefähr 24 km lang, durchschnittlich 2 km breit und hat die
Richtung von
NO. nach
SW.
Rechts von den schroffen Felswänden
der
Kette der
Aiguilles Rouges und des Brévent, links von den steilenNadeln
[* 13] und den Firnkuppen des
Montblanc-Massivs
eingeschlossen, ist Chamonix eins der großartigsten
Thäler der
Alpen.
[* 14]
Die ausgezeichnetsten Punkte sind auf der rechten Thalseite die Flegère (1806 m) und der Mont-Brévent (2525 m), welche
neben dem Col de
Balme die lohnendste Aussicht auf das
Thal
[* 15] und die Riesenkette des Montblanc gewähren; auf
der linken Seite die
Gletscher du
Tour, d’Argentière, des Bossons und du
Bois, letzterer mit dem aussichtsreichen Montanvert,
der Mer de
Glace und der
Quelle
[* 16] des
Arveyron (s. d.). Früher gemieden und mit seiner Umgebung unter dem
Namen Les Monts Maudits
verrufen, nur hier und da von den
Bischöfen vonGenf
besucht, wurde das
Thal, seit 1741 die Engländer Wyndham
und Pococke die landschaftliche Schönheit desselben kennen lernten, immer häufiger bereist und wird jetzt alljährlich
von Tausenden von
Touristen besucht. Topographisch und naturhistorisch untersucht wurde es namentlich von Saussure
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
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