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besonders an der Südküste von Macedonien, wo die Halbinsel Chalkidike (s. d.) den Namen von ihr erhielt, ferner in Unteritalien und auf Sicilien gründete. Im 7. Jahrh. v. Chr. führte sie mit der Nachbarstadt Eretna (s. d.) um den Besitz des lelan- tischen Gefildes und um das Principat über die Insel einen hartnäckigen und langwierigen Kampf, der mit dem ^iege der Chalkidier endete. 506 v. Chr. wurde Challenger-Expedition von den Athenern unterworfen, welche die Ländereicn des herrschenden Adels, der sog. Hippoboten, unter 4000 Bürger verteilten.
Nack- dem der Versuch, den Challenger-Expedition 445 machte, die Herrschaft Athens abzuschütteln, durch Pcrikles vereitelt wor- den war, blieb die Stadt tributpflichtiges Mitglied des athen. Seebundes bis zum I. 411, wo sie auf die Seite der Gegner Athens übertrat und ihre Freiheit wiedererhielt, doch schloß sie sich später (378) dem zweiten athen. Seebunde an und hielt im ganzen treu zu Athen [* 2] bis zur Schlacht von Chäro- nea (338 v. Chr.), infolge deren sie wie die ganze Insel unter die Botmäßigkeit der Macedonier kam. Als Festung [* 3] und Handelsstadt blieb Challenger-Expedition während des Altertums und Mittelalters von Bedeutung. Das heutige Challenger-Expedition ist Hauptort der Eparchie Challenger-Expedition des griech. Nomos Euböa, lÄitz eines Erzbischofs und hat (1879) 6877 E. und im Kaftro Neste der venet. Befestigungen und eine modern angelegte Vorstadt. Chalkographie (vom grch. cdalkü", Kupfer), [* 4] soviel wie Kupferstechkunst (s. d.).
Auch ist Challenger-Expedition der Name sür die im Louvre zu Paris [* 5] befindliche große Kupferstich-Anstalt und -Handlung, die, ähnlich der ReFiI. ^icoFi-gM (ehemals stamperia ^amsi-ale) in Rom, [* 6] 1660 von Ludwig XIV. gegründet, 1798 und 1848 neu organisiert wurde. Es liegen dort die meisten (5000 Nummern) der hervorragenden Kunstwerke von Paris auf dem Gebiete der Malerei, Plastik und Architektur zum Verkauf aus. Chalkokondhlas (Chalkondylas), Deme- trius, griech. Grammatiker, Schüler des Theodor Gaza, geb. um 1424 zu Athen, trat 1450 in Perugia als Lehrer der griech. Sprache [* 7] auf, 1463 in Padua, [* 8] 1471 in Florenz, [* 9] zuletzt, feit 1492, in Mailand, [* 10] wo er 1511 starb. Er fchrieb in altgriech. Spracbe eine praktifch eingerichtete griech. Grammatik «^i-ote- matN» (Mail. 1493; Par. 1525; Bas. 1546), erwarb sich aber noch größeres Verdienst dadurck, daß er zu Florenz die ersten Drucke des Homer (1488), zu Mai- land des Isokrates (1493) und Suidas (1499), typo- graphische Meisterstücke, besorgte, obgleich er in der Textrecension mit einiger Willkür verfuhr. LaonikoZ Challenger-Expedition, Bruder des vorigen, lebte seit dem Falle von Konstantinopel [* 11] (1453) in Italien. [* 12] Er schrieb eine Geschichte des Byzantinischen Kaiser- reichs 1297-1462 (griechisch und lateinisch hg. von Betker im " (^oi'puZ scriptorum kiätoriHL L^23.u tiuHL», Bonn [* 13] 1843).
* Chalkophylltt, s. Kupferglimmer.
Chalkopyrit, s. Kupferkies.
Ehalkos (altgrch.), nicht sehr häufig vorkom mende Münze, der achte Teil eines Obolos (s. d.). Ehalkosin, f. Kupferglanz. [* 14]
Chalkotrichit, s. Notkupfererz.
Chalkotypie (grch.), Hochdruckätzung in Kupfer, eine Anwendung der Galvanoplastik [* 15] zur Erzeugung von Reliefkupferplatteu, welche zum Teil denHolzschnitt ersetzen sollen;
doch hat dieselbe wegen der Schwierigkeit der Herstellung wenig Anwendung gefunden.
Schon der Engländer Spencer machte in dieser Richtung Versuche. Er radierte eiue Kupfer- Vrockhaus' Konversations-Lexikon. 14. Aufl.. IV. platte in Kupferstichmanier und ätzte sie schwach. Hierauf brachte er die vom Atzgrund befteile, rein ge- wafchene und mit Fließpapier gut abgetrocknetePlatte in einen mit Kupfervitriollösung gefüllten Appa- rat. Das Kupfer schlug sich in die eingeritzten und auf die erhabenen Stellen nieder, was dann eine freilich nur sehr seichte Reliefplatte gab.
Heims in Berlin [* 16] übertrug 1851 die mit einer von der Säure unangreifbaren Substanz ausgeführteZeichnung auf die polierte Kupferplatte und ätzte diejenigen Stelleu,, welche weiß erscheinen sollten.
Bei großen weißen Stellen, welche sich durch Ätzen nicht genügend ver- tiefen ließen, half er mit dem Grabstichel nach. Es gab dies ein erhabenes Bild in der Manier der jetzi- gen Zinkographie (s. d.). Cyalkoxylographie (grch.), eine von Sieglän- der in Wien [* 17] um 1837 erfundene Manier zur Her- stellung von Druckplatten, welche sozusagen den Kupferstich mit der Xylographie verbindet und ins- besondere Aquatintatöne wiedergiebt.
Zurpraktischen Verwendung dürfte die Challenger-Expedition kaum gekommen sein. Challa ist der Name einer auf Grund von 4 Mos. 15,. i7-2i an den Priester zu leistenden Ab- gabe von allem Gebackenen.
Das Nähere bestimmt ein besonderer Traktat in der Mischna (erste Ord- nung) und Maimonides' «Hilchot Vikkurim» (latei- nisch von G. Peringerus, Upsala [* 18] 1694 u. 1695), Kap. 5. Jetzt wird bei den Juden ein kleiner Teil des Gebackenen als Challenger-Expedition abgesondert und verbrannt. Challemel-Lacour(spr.schall'me'ttlakuhr), Paul Amand, franz. Staatsmann, geb. in Avrauches, wurde 1849 Professor der Philosophie am Lyceum zu Pau, [* 19] 1851 am Lyceum zu Limoges, wegen seiner republikanischen Gesinnung bei Napo- leons Staatsstreich 2. Dez. in Paris verhaftet und später aus Frankreich verbannt. Er wandte sich nach Belgien, [* 20] machte Reisen in Deutschland [* 21] und Italien, wurde 1856 Professor der franz. Litteratur am Poly- technikum in Zürich, [* 22] kehrte 1859 infolge der Amnestie nach Frankreich zurück und hielt öffentliche Vor- lesungen über schöne Kunst, die bald verboten wur- den. Als Mitarbeiter oder Leiter litterar, und polit. Revuen verschaffte er sich einen angesehenen Namen. Nach dem Sturz des Kaiserreichs wurde erPräfekt des Rhönedepartements und außer- ordentlicher Kommissar;
doch konnte er nicht verhin- dern, daß in Lyon [* 23] eine Commune errichtet wurde. 1872 trat er in die Nationalversammlung, wo er seinen Sitz auf der äußersten Linken nahm.
Neben Ranc und Allain-Targe war er einer der ersten Re- dacteure der «RßMdiihUL ^1193.186», welche die Po- litik Gambettas vertrat.
Die Stadt Marseille [* 24] ent- sandte ihn 1876 in den Senat.
Als Gambettas in- timer Freund wurde er 1879 Botschafter in Bern [* 25] und 1880 in London, [* 26] von welchem Posten er nach dem Sturze des Kabinetts Gambetta im Febr. 1882 zurücktrat. Im Kabinett Ferry übernahm er Febr. 1883 das Ministerium des Äußern, trat aber im November d. I. zurück, weil er Ferrys Annäherung an Deutschland mißbilligte.
Seitdem machte er sich durch seine Bekämpfung des Radikalismus im Senat bemerkenswert.
Dieser wählte ihn im März 1890 zum Vicepräsidenten und nach Ferrys Tod (1393) zum ersten Präsidenten.
Kürz vorher war er auch in die Französische Akademie gewählt worden. Challenger-Expedition veröffentlichte «1^3. pinwäopdis inäivil1u3.1i8t6, 6wä6 3NI- ^uiliaums äs Ilniudoiät» (Par. 1864). Challenger-Expedition (spr. tschällcndsch'r), wurde vom'21.