flusses Herr zu werden und die Selbstregierung wieder für den Chalîf zu gewinnen. Für seinen
Widerstand mußte er mit seinem
Augenlicht und seinem
Throne büßen. Ihm folgte sein Vetter Al-Mustakfî Billâhi (944-945), welcher vor den
Usurpatoren des
Chalifats bei den
Bûjiden Hilfe suchte. Dadurch gelangte die Macht des Emir al-Umarâ jedoch nur in neue
Hände, denn fortan beherrschte für lange Zeit die bûjidische Familie das
Chalifat. Der erste bûjidische Emir, Mu’izz
ed-daula, vererbte seine Würde auf seine Nachkommen.
Nach und nach war den Chalîf von ihrer Macht nur geblieben die Erwähnung ihres
Namens bei dem öffentlichen Gebet (Chutba, s.
Chatîb) und auf den Münzen.
[* 2] Aber auch diese Prärogative mußten sie mit den thatsächlichen Machthabern
teilen. Auch der
Titel des Chalîf war den
Abbâsiden in verschiedenen
Teilen der mohammed. Welt streitig gemacht worden. In
Ägypten
[* 3] und den davon abhängigen
Ländern richtete sich das fâtimidische
Chalifat ein, in
Spanien
[* 4] galt dasChalifat
von Cordoba.
[* 5]
Auch diese
Chalifate verfielen nach kurzer
Dauer, wie das von
Bagdad. Die
Fâtimiden fielen, wie die
Abbâsiden, unter die Gewalt
ihrer
Wesire, bis (1171)
Saladin, der
Gründer der ejjubidischen Dynastie (1171-1250), ihrer Geltung ein Ende machte. Die Omajjaden
in Cordoba waren längst durch die
TeilungSpaniens in viele kleine
Reiche um alle Gewalt gebracht, als
die
Almoraviden sie völlig stürzten. Der Beherrscher von
Turkestan, Ilek-Chan, eroberte
Chorassan und stürzte die Sâmâniden,
wurde aber wieder von
Mahmûd, dem Fürsten von
Ghasna, gestürzt, der dort 998 die Herrschaft der Ghasniwiden gründete. In
Bagdad mußten die
Bûjiden 1038 den
Seldschuken weichen, welche an der
Stelle der erstern das
Chalifat bevormundeten,
sich in verschiedene Dynastien teilten und die Herrschaft der
Türken begründeten.
Die seldschukischen
Sultane von
Irak wurden 1194 von den Chowaresmiern und diese durch die Mongolen gestürzt. Al-Mustakfî,
dem 23. abbâsidischen Chalîf, folgten in
Bagdad noch 15
Träger
[* 6] des Chalifentitels; unter dem 38., Al-Musta’ßim
(1258), wurde das letzte
Bollwerk des
Chalifats, die Residenz
Bagdad, die
Beute der plündernden Mongolen. Sprößlinge der Abbâsidenchalifen
flohen nach
Ägypten, wo sie unter dem Schutze der Mamluken, welche die Herrschaft der Ejjubiden dort verdrängt hatten, als
nominelle geistliche Oberhäupter des
Islam ein verkümmertes
Dasein fristeten und durch die
Gnade der Mamluken
den erblichen
Titel des
Chalifats aufrecht erhalten konnten, bis die Eroberung
Ägyptens durch die osman.
Türken (1517) auch dieser schattenhaften Bedeutung der
Abbâsiden ein Ende bereitete. Seitdem nahmen die türk.
Sultane den
Chalifentitel an, den noch gegenwärtig der
Sultan in
Konstantinopel,
[* 7] gestützt auf denBesitz der heiligen
Insignien des
Chalifats und auf seine Eigenschaft als Beschützer von Mekka und Medina, behauptet. Diese Würde wird aber dem
nichtkoreischitischen Fürsten auch im sunnitischen
Islam nicht allgemein zuerkannt. Auch die
Sultane von
Marokko
[* 8] machen
Anspruch
auf den Chalifentitel. -
Vgl. Weil, Geschichte der Chalîf (5 Bde., Mannh.
und Stuttg. 1846-62);
A. von Kremer, Kulturgeschichte des
Orients unter den Chalîf (2 Bde.,
Wien
[* 9] 1875-77);
(El-Chalīl), jetziger
Name von
Hebron (s. d.). ^[= Name einer uralten, einst Kirjath Arba genannten Stadt im südl. Palästina, die bei der Besetzung ...]
in der Natur vorkommender Kupfervitriol (wasserhaltiges Kupfersulfat, CuSO4 +
5H2O).
Er bildet seltene trikline, flächenreiche und sehr unsymmetrische
Krystalle von berlinerblauer bis himmelblauer
Farbe, meist erscheint er nur in ebenso gefärbten stalaktitischen und nierenförmigen
Aggregaten sowie als
Überzug und
Beschlag.
Er findet sich als ein sekundäres Erzeugnis auf Kupferlagerstätten, z. B. bei Goslar,
[* 12] Herrengrund,
Moldova im
Banat, wo er hauptsächlich durch
Oxydation von Kupferkies entstanden ist.
Akademie für die griech.
Kirche in der
Türkei
[* 16] neu erbaut. 1845 unter
der Leitung des Professors Konstantinos Typaldos eröffnet, giebt diese
Akademie, als
Alumnat eingerichtet,
in Gymnasialklassen und theol.
(lat.
Chalcidice) nannten die Griechen die zwischen dem Thermäischen und Strymonischen
Meerbusen nach S.
in das
Thrazische Meer vortretende südl. Halbinsel Macedoniens, deren südlicherer
Teil durch zwei tief ins Land
eindringende Golfe (den Toronäischen und den Singitischen
Meerbusen) in drei schmale, langgestreckte Halbinseln (Pallene,
Sithonia und
Akte) gespalten wird. Der
Name Chalkidike stammt von den zahlreichen Pflanzstädten, welche seit dem 8. Jahrh.
v. Chr. von Bewohnern verschiedener griech.
Inseln, besonders von Euböa und
Andros, unter der
Führung der euböischen Stadt
Chalkis (s. d.) auf der ursprünglich von thraz.
Stämmen bewohnten Halbinsel angelegt worden waren. Die
bedeutendsten unter diesen Pflanzstädten waren Olynthos (s. d.) und Potidäa
(s. d.), die einzige dor.
Kolonie auf der Halbinsel. Nach den
Perserkriegen schloß sich die ganze Landschaft dem athen. Seebunde
an; seit der Mitte des 4. Jahrh.
v. Chr. gehörte sie zu Macedonien.
Stadt auf der
Insel Euböa (s. d.), in der Mitte der Westküste der
Insel an dem schmalen Meeressund (Euripus),
über welchen seit 411
v. Chr. eine die Stadt mit dem Festlande
Böotiens verbindende
Brücke
[* 17] führte, jetzt eine Drehbrücke.
Ursprünglich wahrscheinlich eine Ansiedlung phöniz.
Purpurfischer, hob sich Chalkis frühzeitig durch
Handel
und
Kolonisation;
ganz bedeutend ist die Zahl der Pflanzstädte, die sie im Ägäischen
Meere,
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
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