Pyramidedes. Dieses vollständig erhaltene an der
PortaSan Paolo zu
Rom
[* 2] gelegene Grabmal aus der ersten Augusteischen
Zeit lag ursprünglich frei an der
Via Ostiensis und wurde erst unter
KaiserAurelian in die Stadtmauer eingebaut. Auf einer
0,8 m hohen Unterlage von Travertinstein erhebt sich die an jeder Seite 30 m breite, aus
Backsteinen aufgeführte
und mit weißen Marmorplatten bekleidete Pyramide zu einer Höhe von 37 m. Eine gleichlautende lat.
Inschrift auf der
Ost- und Westseite der Pyramide geben als
Namen dessen, dem das Grabmal errichtet wurde: «Cestius Cestius (Sohn
des
Lucius, aus der poblilischen
Tribus) Epulo,Prätor,
Volkstribun, einer von den sieben Epulonen»; auf
der östl. Seite ist darunter eine zweite
Inschrift angebracht, die besagt, daß das Grabmal in 330
Tagen nach testamentarischer
Verfügung von dem
Erben Pontius
Mela und dem Freigelassenen Pothus errichtet ward. Im Innern befindet sich die geräumige Grabkammer
(6 m lang, 4 m breit, 5 m hoch); die
Decke
[* 3] ist ein
Tonnengewölbe, die
Wände sind mit einem festen
Stuck
überzogen: die Malereien, welche weibliche
[* 1]
Figuren darstellten, sind jetzt fast ganz verschwunden,
doch giebt es Abbildungen davon in Kupferstich, z. B. von Falconieri (1661). Wahrscheinlich
ist dieser Gajus Cestius derselbe röm. Ritter und reiche Geschäftsmann,
von dem
Cicero in seiner Rede pro Flacco spricht, welcher eine bedeutende
Summe zu einem derartigen
Denkmale testamentarisch
festsetzte.
Die jetzt davorstehenden beiden Marmorsäulen wurden samt ihren
Basen aus dem um die Pyramide angehäuften Schutt hervorgezogen.
Papst
Alexander VII. that 1663 zuerst etwas für die
Erhaltung dieses Monuments. An der Westseite der Pyramide
befinden sich die Friedhofe der
Akatholiken, von denen der kleine ältere das Grabmal des Malers
Carstens (gest. 1798), der
größere die Grabmäler des Dichters Shelley (gest. 1822), von
Goethes Sohn (gest. 1830), G.
Semper (gest. 1879) u. a. enthält.
–
L., Pflanzengattung aus der Familie der
Solanaceen (s. d.), deren etwa 100
Arten meist im
tropischen
Amerika,
[* 5] einige auch in Südafrika
[* 6] zu Hause sind und sich durch schöne, meist wohlriechende
Blumen auszeichnen.
Es sind
Sträucher oder kleine
Bäume mit abwechselnd gestellten, ganzrandigen
Blättern, einzeln stehenden, gebüschelten,
trauben- oder rispenförmig gruppierten
Blüten, die aus einem fünfspaltigen, glockenförmigen
Kelch und trichter- oder langröhrenförmiger
Blumenkrone, fünf
Staubgefäßen und einem Griffel bestehen.
Die beliebtesten
Arten sind Cestrum auriculatum L’Herit. aus
Peru
[* 7] mit weihen, das brasilianische Cestrum Parqui L’Herit. mit blaßgelben
Blumen;
Cestrum roseum Knth.
aus Mexiko
[* 8] mit rosenroten und Cestrum aurantiacumLindl. aus Guatemala
[* 9] mit orangefarbigen
Blumen. Man kultiviert sie in temperierten
oder Kalthäusern, giebt ihnen eine Mischung von zwei Drittel
Heideerde und ein Drittel
Lehm nebst etwas
Sand und einen hellen
Standort. Sie lassen sich durch
Ableger und Samen
[* 10] leicht vermehren.
(grch. kestós), bei den Griechen und
Römern ein Gürtel,
[* 11] der von den Frauen unmittelbar
unter dem
Busen getragen wurde. Er ist zu unterscheiden von der Zone (grch. zone, lat.
cingulum), dem Gürtel, mit dem das Gewand um den Leib gegürtet wurde.
Bei den Griechen heißt das Brustband gewöhnlich
stróphion, und das Wort kestós wird erst später, nachdem
Homer es noch in seiner ursprünglichen Bedeutung
«gestickt» als
Beiwort des Liebreiz verleihenden Gürtels der
Aphrodite
[* 12] gebraucht hatte, zur Bezeichnung des Gürtels selbst
angewandt. Auf antiken Kunstwerken sieht man
Venus mit dem Cestus in der
Hand
[* 13] und im
Begriff ihn umzulegen. – Ferner bedeutet
Cestus den Handschuh des Faustkämpfers (gewöhnlich
Cästus, s. d.).
W.,Milzfarn, Farngattung aus der Familie der Polypodiaceen (s. d.).
Die einzige Art, Ceterach officinarum W.,
die in Südeuropa einheimisch ist und auch in
Deutschland
[* 14] an mehrern Orten sich findet, hat fiederspaltige,
10–20 cm lange Wedel, deren Unterseiten mit braunen Spreuschuppen dicht bedeckt sind;
dieselben waren früher als HerbaCeterach offizinell gegen
Milzkrankheiten.
Fluß in
Dalmatien, entsteht bei dem DorfeCetina (Gerichtsbezirk Vrlika, Bezirkshauptmannschaft
Sinj) in den Dinarischen
Alpen,
[* 16] bildet bei Velika Gubowice einen 48 m hohen Wasserfall , im Mittellaufe bei
SinjSümpfe, umfließt
die Mossorkette und mündet nach einem Lauf von 98 km bei
Almissa ins
Adriatische Meer.
Gutierre de, span. lyrischer Dichter, Zeitgenosse und Nachahmer
des Garcilaso de la
Vega. Wenig Nachrichten sind von ihm überliefert und nur wenige Werke veröffentlicht: meist kleinere
lyrische Gedichte im
Geschmack und in den Formen der von
Boscan und Garcilaso gegründeten ital. Schule,
Sonette,
Canzonen, Madrigale,
Episteln in
Terzinen u. s. w. Cetina stammte aus Sevilla
[* 17] und muß zu
Anfang des 16. Jahrh. geboren sein; er war Dichter und Kriegsmann, kämpfte bei Pavia, in
Tunis
[* 18] und in Flandern, gewann sich durch seinen
Mut und sein Dichtertalent die Zuneigung des Fürsten von
Ascoli, dem er verschiedene
Gedichte gewidmet und dessen
Tod er besungen hat. Eine Zeit lang
soll er in Mexiko gelebt haben und um 1560 in
Sevilla gestorben sein. Von seinen Gedichten waren nur wenige
Proben veröffentlicht worden: erst 1854 wurde eine beschränkte
Auswahl in den 32.
Band
[* 19] der Madrider «Biblioteca de autores españoles» aufgenommen;
sie glänzen
Artikel, die man unter C
vermißt, sind unter K aufzusuchen.
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