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Sie erstrebt achtstündigen Normalarbeitstag, Verbot der Kinderarbeit in den Fabriken u. s. w.
Sie erstrebt achtstündigen Normalarbeitstag, Verbot der Kinderarbeit in den Fabriken u. s. w.
in der Physiologie jedes Organ des tierischen und des menschlichen Körpers, welches die Funktionen anderer Organe reguliert und die letztern zu bestimmten wichtigen Lebensverrichtungen veranlaßt;
in diesem Sinne gelten das Herz als Centralorgan für das Gefäßsystem, Gehirn [* 2] und Rückenmark als Centralorgan für das Nervensystem.
s. Amerika [* 3] (Bd. 1, S. 519 u. 520) und Pacific-Eisenbahnen.
ein unmittelbar unter der Centralregierung in Kalkutta [* 4] stehendes Hauptkommissariat des Indobritischen Reichs. Die Centralprovinzen liegen fast in der Mitte der Vorderindischen Halbinsel zwischen 17° 50' und 24° 27' nördl. Br. sowie 76° und 85° 15' östl. L., werden nordwestlich von der polit. Agentschaft Centralindien, nordöstlich von der Lieutenant-Gouverneurschaft Bengalen, östlich und südöstlich von der Präsidentschaft Madras, [* 5] südlich und südwestlich von Haidarabad und westlich von Berar begrenzt. Sie enthalten ein Gesamtareal von 315 864 qkm, von denen 218 704 den Engländern unmittelbar unterworfen sind, 97 160 aber einer Anzahl kleinerer Vasallenstaaten angehören.
Oberflächengestaltung und Erzeugnisse. Den größten Teil nimmt wellenförmiges, nicht selten plateauförmiges Hügelland ein. Aus wirklichem Gebirgslande bestehen die Centralprovinzen sowohl in ihrem nördlichsten, sich weit in das Gebiet Centralindien (s. d.) einschiebenden Teile durch die östl. Fortsetzung der Windhjakette, die sog. Kaimur-Range, als auch in ihren südlichsten und westlichsten Teilen, wo sich die westl. Stufen der östl. Ghat in sie hineinerstrecken.
Auch werden die Centralprovinzen durch die halbbogenförmig von W. nach O. streichende Kette des Satpuragebirges in eine kleinere nördliche und größere südl. Hälfte geteilt. Das Satpuragebirge bildet mit der östl. Hälfte der Windhjakette ein breites, von dem die Grenze zwischen den Centralprovinzen und Centralindien bildenden mittlern Teile der Narbada durchströmtes Thal. [* 6] Die größte zusammenhängende Ausbreitung von Flachland in den Centralprovinzen ist die Ebene von Tschatißgarh. Diese wird nördlich von dem mittlern und obern Laufe der Mahanadi, dem Hauptstrome der Centralprovinzen, umfaßt.
Außerdem werden die Centralprovinzen im S. von der Sabari, Indrawati und Wain-Ganga, linken Nebenflüssen der Godawari, bewässert, deren unterer Lauf einen Teil der Grenze gegen Haidarabad bildet und deren östl. Arm, die Wardha, die Centralprovinzen von Berar trennt. Die Narbada gehört nur mit ihrem obern Stromgebiete den Centralprovinzen an. Der in Kulturzustand befindliche Boden verhält sich zu dem Gesamtareal wie 1:4,67, der noch kulturfähige wie 1:3,411, der vorläufig nicht kulturfähige wie 1:2,140. Diesen letztern Teil nehmen hauptsächlich undurchdringliche Wälder und von Tigern und Schlangen [* 7] bevölkerte Dschangal ein.
Die fruchtbarsten, bestbebauten und dichtest bevölkerten Gegenden sind die Flußgebiete, die Ebene von Tschatißgarh und das Land zwischen dem Satpuragebirge und der Wardha. Bodenerzeugnisse sind Baumwolle, [* 8] Reis, Mais, Weizen, Zuckerrohr, Ölsamen, Farbstoffe (namentlich Saflor), Opium, verschiedene Baumharze sowie Bau- und Nutzholz. Ungemein zahlreiche Bienenschwärme liefern Wachs. In den nördl. Abhängen des Satpuragebirges finden sich Eisenerze und Steinkohlen. Das Klima ist heiß und, bis auf die höher gelegenen Teile, wenig gesund.
Die Bevölkerung belief sich 1891 auf 12 994 805 Seelen, d. i. 40 auf 1 qkm, von denen 10 784 291 auf den unmittelbar unter der engl. Regierung stehenden Teil, 2 160 511 aber auf die zu den Centralprovinzen gehörenden Vasallenstaaten (mit 97 160 qkm) entfielen. Der wichtigste der Vasallenstaaten ist Bastar mit 33 699 qkm und 310 884 E. Die Bevölkerung besteht hauptsächlich aus Gond, welche vor der Stiftung des Reichs von Dehli in diesen Gegenden unter einheimischen Fürsten 4 Staaten bildeten, sich später aber mit Radschputen vermischten; einzelnen Mahrattenstämmen, wie die Kunbi; Hindu, wie die Kurmi, Katschi, Pomwar und Bagri, sowie auch aus hindustan.
Stämmen aus dem Dekan. Die Zahl der Mohammedaner, Parßi, Perser und anderer Fremdlinge unter ihnen ist nur sehr gering. Der Religion nach zerfiel nämlich 1891 die gesamte Bevölkerung [* 9] in 1 0489 620 Hindu, 2 081 721 Angehörige unkultivierter Stämme, 49 212 Dschain, 309 479 Mohammedaner, 13 308 Christen, 781 Buddhisten, 173 Sikh, 781 Parßi und 176 Juden. Die herrschenden Sprachen sind das Hindi im N. und O., im S. das Telugu, im W. das Mahrattische; in den abgelegenen Gegenden wird die Sprache [* 10] der Gond gesprochen. Die allgemeine Umgangssprache und jedem verständlich ist das Hindustani oder Urdu. Die Hauptbeschäftigungen der Bevölkerung sind Ackerbau und Rindviehzucht. Der Handel ist unbedeutend; die Industrie und ebenso die Technik stehen auf niedriger Stufe.
Verwaltung und Verkehr. Die Centralprovinzen wurden gebildet und erweitert. Sie bestehen aus den 4 Unterabteilungen (engl. Divisions) Tschatißgarh mit 3, Dschabalpur, Nagpur und Narbada mit je 5 Distrikten; bis 1878/79 gehörte dazu ferner der selbständige Distrikt Ober-Godawari, der jetzt zu Madras gehört. Verwaltungschef der Provinz ist der zu Nagpur residierende Oberkommissar (engl. Chief Commissioner), während an der Spitze jeder Division Kommissare (engl. Commissioners) stehen und an der von Ober-Godawari ein deputierter Kommissar (engl. Deputy Commissioner) gestellt ist.
Die zu den Centralprovinzen gehörenden 15 Vasallenstaaten sind: Kawarda, Sakti, Kanker, Kairagarh, Kondka oder Tschuikadan, Nandgaon, Bamra, Karond oder Kalahandi, Patna, Raigarh, Rairakol, Sarangarh, Sonpur, sämtlich zu der Division Tschatißgarh, sowie Makrai zu der Division Narbada gehörend, und Baßtar. Hauptorte sind Nagpur, Sitz der höchsten Verwaltungsbehörden, mit (1891) 117 014, Dschabalpur mit 84 481 E., Kampti mit 43 159, Sagar mit 44 674, Burhanpur mit 32 252 und Raipur mit 23 759 E. Den inländischen Verkehr sowie den mit den benachbarten Provinzen und der Seeküste vermitteln teils Landwege in der Länge von 3345 km, teils die genannten, innerhalb der Centralprovinzen in der Gesamtlänge von 1693 km schiffbaren Flüsse, [* 11] teils aber auch mit 378 km die Great-India-Peninsula-Eisenbahn, die sich mit ihrem Hauptzweige von Bombay [* 12] durch das Narbadathal nach NO., mit einem Nebenzweige aber direkt nach Nagpur erstreckt. Die Ausfuhr der Bodenerzeugnisse geschieht aus dem westl. Teile hauptsächlich nach Bombay, aus dem östl. Teile aber auf der Mahanadi und Godawari nach den Hafenorten an ihren Mündungen.
bei den Wirbeltieren die Wirbelsäule (s. d.) und der Schädel (s. d.).
Centralsonne.
Als man wahrnahm, daß die Fixsterne [* 13] ihren Ort nicht für alle Zeiten unverändert
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.] ¶
festhalten, sondern ebenfalls Bewegungen zeigen (s. Eigenbewegungen), tauchte auch bald die Vermutung auf, daß, ähnlich wie
die Körper unsers Sonnensystems sich um die Sonne
[* 15] bewegen, sich auch das ganze uns sichtbare Fixsternsystem um einen gemeinsamen
Centralkörper, die Centralsonne
, bewege. Die Centralsonne glaubte man im Sirius oder im Nebelfleck des Orion suchen zu müssen.
Wissenschaftlich näher getreten ist dieser Frage zuerst J. H. Mädler. Auf Grund seiner Untersuchungen über die Eigenbewegungen
der Fixsterne verwirft er die Idee einer eigentlichen, alle andern Sterne an Masse weit überragenden Centralsonne
und sucht den Schwerpunkt
[* 16] unsers Fixsternsystems nahe dem Centrum der Plejadengruppe im Sternbild des Stiers.
Die Plejaden bezeichnet er als Centralgruppe und Alkyone als den Stern, der unter allen übrigen die größte Wahrscheinlichkeit
für sich habe, die Centralsonne
zu sein. Die Umlaufszeit unsers Sonnensystems um den Centralpunkt berechnet er zu 20 Mill. Jahren.
Diese Schlüsse zieht Mädler, da er nachgewiesen zu haben glaubte, daß mit zunehmender Entfernung von
Alkyone die Eigenbewegungen der Fixsterne immer häufiger und größer würden. Indessen hat namentlich Centralsonne
A. F. Peters das Haltlose
von Mädlers Annahmen vollkommen überzeugend nachgewiesen, sodaß der Gedanke einer Centralsonne
heutigentages als beseitigt gelten dürfte.
Maßgebend ist namentlich der Umstand, daß sich nach unserer heutigen Kenntnis in den Eigenbewegungen der Fixsterne keinerlei Regelmäßigkeiten zeigen, was jedenfalls der Fall sein müßte, wenn die Fixsterne sich in kreisähnlichen Bahnen um einen gemeinsamen Schwerpunkt bewegten. Als sicher kann nur angenommen werden, daß unser Sonnensystem eine fortschreitende Bewegung im Weltraum hat. Ferner ist es wahrscheinlich, wenn man die Anziehung der übrigen Massensysteme im Weltraum in Betracht zieht, daß die Richtung dieser Bewegung nicht immer die gleiche bleibt, sondern sich im Laufe der Zeit ändern wird; allein die Dimensionen der Sonnenbahn dürften so gewaltige sein, daß für eine Zeitdauer selbst von Jahrhunderten die Sonne für uns andauernd nach demselben Punkt des Himmels sich hinzubewegen scheint. (S. Apex.) Bezüglich der Mädlerschen Schriften s. Mädler.