Methode und beschäftigte sich mit der
Theorie der Jupitersatelliten. Auf seine Veranlassung ward 1740 die
Sternwarte
[* 2] in
Upsala,
[* 3] die erste in
Schweden,
[* 4] errichtet. Celsius starb daselbst In denDenkschriften der
SchwedischenAkademie sind viele seiner
Abhandlungen über
Astronomie
[* 5] und Physik enthalten. Unter andern war er für die Einführung des Gregorianischen
Kalenders thätig und lenkte als einer der ersten die
Aufmerksamkeit auf die
Senkung des Meeresniveau an den nördlichen schwed.
Küsten. Die von ihm (1742) vorgeschlagene und heute für wissenschaftliche Messungen allgemein gebräuchliche Thermometerskala
wird nach ihm die Celsiussche, auch die hundertteilige oder Centesimalskala genannt und mit Celsius bezeichnet.
(S.
Thermometer.)
[* 6]
Olof von, schwed. Geschichtschreiber und Dichter, geb. zu
Upsala, war seit 1747 Professor der Geschichte zu
Upsala, wurde 1756 in den Adelstand erhoben, 1777
Bischof zu
Lund und 1786 Mitglied
der
SchwedischenAkademie. Er starb zu
Lund. Celsius war ein Polyhistor und besonders ausgezeichnet
in der vaterländischen Geschichte. Er begründete 1742
die erste Litteraturzeitung in
Schweden («Tidningar om de Lärdes arbeten»)
und begann eine
«Svea rikes kyrkohistoria» (Bd. 1, 1767), die Geschichte
Gustavs I. (2 Bde., Stockh. 1746-53; 3. Aufl.
1792; deutsch, Kopenh. 1753) und
Eriks XIV. (Stockh. 1774; deutsch von
Möller, Flensb. 1777). Seine
Dichtungen
zeigen durchweg
Mangel an
Phantasie; am meisten sind die lat. Gedichte geschätzt.
einer der vielen Gegenkaiser des
KaisersGallienus, ein reicher Gutsbesitzer, der früher Militärtribun gewesen
war, wurde (etwa 262 n. Chr.) als Imperator von
Afrika
[* 7] aufgestellt, aber schon nach sieben
Tagen von der
Galliena, einer Verwandten des
Kaisers, ermordet.
eklektischer
Philosoph, der namentlich platonische und stoische
Lehren
[* 8] verknüpfte, verfaßte um 178 n. Chr.
in seinem
«Sermo verus»
die erste durchgreifende
Polemik gegen das
Christentum, von welcher in der Gegenschrift des Origenes
(s. d.),
ziemlich bedeutende Fragmente erhalten sind (zusammengestellt und
deutsch hg. von
Keim, «C.’ wahres Wort», Zür. 1873).
Nicht ohne
Schärfe greift er das
Christentum an wegen seiner Unwissenschaftlichkeit, blinden Gläubigkeit und doch innern
Parteizerrissenheit, wegen seiner anthropomorphistischen
Sinnlichkeit und doch spiritualistischen Schwärmerei, wegen seines
Schuldbewußtseins und doch übermächtigen Hochmuts, wegen seines Gott aufgedrungenen Zweckbegriffs für die Welt und
des dennoch sofort hinzutretenden, die Gotteswelt als unvollkommen bezeichnenden Erlösungsbegriffs. Das
Böse ist ihm, als
aus der Materie entsprungen, ewig und notwendig, die
Sünde nie völlig, am wenigsten durch
Stellvertretung zu tilgen. Dem
christl. Dogma der
Erlösung stellt er die Idee der ewigen Weltordnung, der
Lehre
[* 9] von der FleischwerdungGottes
die absolute Transcendenz desselben gegenüber.
Aulus
Cornelius, ein gelehrter
Römer,
[* 10] der unter dem
KaiserTiberius (und bis tief in Neros Zeit hinein)
lebte
und ein umfassendes encyklopäd.
Wissen beherrschte. Von den
Schriften, die er über
Philosophie, Kunst der
Beredsamkeit, Rechtskenntnis,
Landwirtschaft, Kriegskunst und
Medizin verfaßt, und mit denen er nach des alten
Cato Vorgang eine
Encyklopädie
des gesamten, vom Standpunkte des praktischen
Römers aus nützlichen
Wissens geliefert hat, sind nur die 8
Bücher«De medicina»
auf uns gekommen, zugleich das einzige mediz.
Werk, das sich aus der bessern Zeit der röm. Litteratur erhalten hat. Celsus folgt in
demselben meist den Griechen und ist nächst der Hippokratischen Sammlung und den Werken Galens eine
Hauptquelle für die Kenntnis der
Medizin des
Altertums. Die
Darstellung ist klar und geschmackvoll, die
Sprache
[* 11] korrekt und
kernig, wenn auch nicht frei von Gräcismen. Kritische
Ausgaben haben Targa
(Padua
[* 12] 1769; 2 Bde., Straßb.
1806; Verona
[* 13] 1810; erweitert von de Renzi, 2 Bde.,
Neap. 1851-52) und Daremberg (Lpz. 1859), eine Handausgabe Ritter und
Albers (Köln
[* 14] 1835) geliefert. Die neueste
Ausgabe von Védrènes (Par. 1876) enthält
Text, franz.
Übersetzung, Anmerkungen
und Abbildungen. Unter den deutschen Übertragungen sind die von Ritter (Stuttg. 1840) und Scheller
(Braunschw. 1846), unter den ausländischen die von Étangs (Par. 1846
u. 1860) zu nennen. Kissel hat
in der Monographie über Celsus (Gieß. 1844) auch die Fragmente seiner übrigen
Schriften gesammelt. -
Vgl. noch
Broca in «Conférences
historiques» (Par. 1865).
[* 1] (spätlat. celtis), ein in der
Bronzezeit (s. d.) häufiges Gerät von meißel- oder axtförmiger Gestalt
mit schmaler Schneide. Die ältesten sind ganz flach (sog. Paalstäbe oder
Flachcelte; s. nachstehende
[* 1]
Fig. 1); später wurden
die Ränder immer weiter ausgezogen, bis sie vollständige Lappen bildeten, die um den Griff herumgelegt wurden (Schaftlappen-
oder Schaftcelte; s.
Tafel:
Urgeschichte II,
[* 1]
Fig. 10
a, b, c). Noch später höhlte man das ganze Gerät
aus, um den Schaft darin zu befestigen sog.
Hohlcelte;
[* 1]
Fig. 1O d). Nachstehende Abbildungen zeigen die Art der Befestigung,
und zwar
[* 1]
Fig. 1 bei
Flachcelten,
[* 1]
Fig. 2 bei Schaftcelten und
[* 1]
Fig. 3 bei
Hohlcelten.
Das Material der Celt, die wahrscheinlich als
Äxte für praktische
Arbeiten und als Waffen
[* 15] gebraucht wurden,
ist gewöhnlich
Bronze,
[* 16] erst in der
Hallstätter Zeit (s. d.) kommen solche, besonders
Hohlcelte, auch von
Eisen
[* 17] vor. Die Paalstäbe
und auch die Schaftlappencelte von
Bronze reichen dagegen
bis in die älteste
Metallzeit
[* 18] hinauf. Man hat früher den
Namen dieser
Werkzeuge
[* 19] mit den
Kelten in Zusammenhang bringen und den Celt als ihre charakteristische Nationalwaffe bezeichnen
wollen. Doch finden sich Celt in allen
Ländern Europas, auch in solchen, wo, wie in
Dänemark
[* 20] und
Schweden, nie
Kelten gewohnt
haben. Auch Schliemann hat in
Troja
[* 21] Bronzecelte gefunden, und so muß der Ursprung dieses Gerätes, wie unserer andern prähistor.
Bronzen, wohl im
Orient zu suchen sein. -
Vgl.
Osborne, Das
Beil und seine typischen Formen in vorhistor.