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vslöres (1a!., «die Schnellen»), im alten Rom Name der 300 vornehmen Krieger, welche die be- rittene Leibwache der Könige bildeten. Ihr An- führer Hieß^ridnuu8 OlLrum und hatte unter andern das Reckt, die Komiticn zu versammeln. Mit dem Sturze des Königtums wurde die Schar aufgelöst. Celcrität (lat.), Geschwindigkeit. Celestlna, span. Buchdrama, s. Rojas, Fer- Ccleus, s. Kelcos. ftando de. Cclje, slaw. Name der Stadt Cilli (s. d.). vSiia. (lat.), Kammer, daher das deutsche Zelle (besonders der dem Klostcrbewohner angewiesene Privatraum). Bei antiken Tempelanlagen wird unter lü. (grch. Qaö8) der durch Wände abgeschlossene, im Innern des Baues gelegene Raum verstanden, der für das Götterbild bestimmt war; er erhielt sein Licht durch die Eingangsthür oder von der Decke aus. (S. Tempel.) Cellamare (spr. tsche"), Antonio dcl Giudice, pel, wurde am Hofe Karls II. von Spanien erzogen, trat im Spanischen Erbfolgekriege eifrig auf die Seite Philipps V., ward Diplomat und 1715 span. Gesandter am franz. Hof. Hier machte sich Cellini, auf Betrieb des span. Ministers Alberoni, zum Mittel- punkte einer Verschwörung, die den Sturz des Herzogs von Orleans und die Erhebung des Bour- bonen Philipp V. von Spanien zum Regenten in Frankreich während der Minderjährigkeit Lud- wigs XV. bezweckte. Das Komplott wurde jedoch ent- deckt, Cellini Ende 1718 über die Grenze gebracht. Bei Pbilipp V. blieb Cellini in hoher Gunst. Er starb 1733. - Vgl.Lcmontcy,Hi8t0ii-6 66 1a.I56F6iio6,6tc. (2 Bde., Par. 1832); Mariens, (^1868 c6ledi-68 äu äioit 668 Z6Q8 (2. Aufl., Bd. 1, Lpz. 1858); Iobcz, I.a saü66 80U5 I.0U13 XV (Bd. 1, Par. 1864). Verwaltung der Vorratskammern (ckiiae) beauf- tragte Sklave. Cellarius, Christoph, Gelehrter und Schul- mann, geb. 22. Nov. 1638 zu Schmalkalden, be- suchte die Universitäten Jena und Gießen und war zuerst seit 1667 an der Schule zu Weißenfels ange- stellt. 1673 wurde er Rettor zu Weimar, 1676 zu Feitz, 1688 zu Merscburg, endlich 1693 Professor der Beredsamkeit und Geschichte zu Halle, wo er 4. Juni 1707 starb. Cellini hat sich besonders durch seine Handausgaben der bekanntesten lat. Klassiker sowie durch eine große Anzahl von Lehrbüchern der Spra- chen wie auch der Geographie und Geschichte große Verdienste erworben. Von seinen Schriften sind die «Notitia ordi8 anti^ui» (2 Bde., Lpz. 1701-6; neu hg. von Schwarz, 2 Bde., ebd. 1773) und «Or- tkoFrapKjH wtiiiH» (neue Ausg. von Harleß, 2 Bde., Altenb. 1768) hervorzuheben. Seine «I)i886i-tatio- ns»5" gab Walch heraus (Lpz. 1712). - Vgl. Jak. Burckhard, 1)6 odiw (^ilHi-ii (Hcklle 1707); Keil, Oratio äs Okr. lücilki-ü vita 6t, gwäii" (ebd. 1875).
Celle. 1) Landkreis, ohne die Stadt Cellini, im preuß. Reg.-Bez. Lüneburg, hat 1553,"? hkin, (1890) 29672 (14743 männl., 14929 weibl.) E., 108 Landgemein- den und 11 Gutebezirke. - 2) Kreisstadt im Land- kreis Cellini und Stadtkreis (23,33 ykm), liegt in wasser- reicher, mit Kiefernadelwäldern bedeckter Ebene, am Südrande der Lüneburger Heide, an der hier schiffbar werdenden Aller, die hier von links die Fuse auf- nimmt, und an der Linie Hamburg-Lehrte der Preuß. Slaatsbahnen und hat mit den früher vorftädtischen Bczirten (Altenccller, Hehlenthor-, Westceller Vor- Artilel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen. stadt, Neustadt, Altcnhäuser) 18901 E., darunter 1483 Katholiken und 143 Israeliten; in Garnison' (1998 Mann) das 77. Infanterieregiment und die 3. Abteilung des Feldartillerieregi- mcnts von Scbarnhorst Nr. 10, Postamt erster Klasse mit Zweig- stelle, Telegraph. Von den 7 Kir- chen gehört je 1 der kath. und reform. Gemeinde; ferner be- steht eine Synagoge. Eine Zierde der Stadt ist das Schloß (teils aus spätgot. Zeit, teils 1680 von Gia- como Bolognese im Renaissance- stil aufgeführt), in welchem 1369-1705 die Herzöge von Cellini aus dem Hause Braunschwcig-Lüncourg residierten und 1775 die unglückliche Königin Ka- roline Mathilde von Dänemark starb. In der 1485 erbauten Schlohkapelle befindet sich ein Altargemäldc von Martin de Voß (1569); in der alten Stadtkirche, an welcher 1611-21 der bekannte theol.Sckriftsteller Joh. Arnd Generalsuperintendent war, Denkmäler von acht Herzögen und die herzogl. Gruft, wo auch die dän. Königin Karolinc Mathilde und Sophia Doro- thea («Prinzessin von Ahlden»), die 1694 geschie- dene Gattin des hannov. Kurprinzen, spätern Königs Georg I. von England, beigesetzt sind. Am Markt- platz liegt das Rathaus aus dem 16. Jahrh. Im Französischen Garten ein 1784 errichtetes Marmor- denkmal der Königin Karoline Mathilde; in den Schloßanlagen ein 1891 errichtetes Kriegerdenkmal von Bronze, modelliert von Hartzer. Haus und Garten Thaers liegen eine Viertelstunde von der Stadt entfernt. Cellini ist Sitz des Oberlandesgerichts für die Provinz Hannover, das Fürstentum Lipve- Detmold, das waldeckische Amt Pyrmont und den Kreis Rinteln (Landgerichte Aurich, Detmold, Go tingen,Hannover, Hildesheim, Lüncburg, Osnabrücks Stade, Verden), des Landratsamtes für dcn Land- kreis, eines Amtsgerichts (Landgericht Lüneburg), Hauptzollamtes, einer Rcicksbanknebcnstelle und hat ein evang.-luth. Gymnasium (vorher Stiftungs- sckule des Kalands j^s. d.), seit Anfang des 14. Jahrh.;, Direktor Dr. Ebeling, 13 Lehrer, 8 Klassen, 20b Schüler), Realgymnasium (Direktor Dr. Endemann,. 14 Lehrer, 7 Klassen, 199 Schüler), höhere Mädchen- schule, Handelsschule, Hebammenschule, mehrere Bibliotheken, darunter die des Oberlandesgcrichts und die Kirchenministerialbibliothck; je ein Waisen-, Werk- und Krankenhaus, Schlachthof und Gas- anstalt. In der frühern Westceller Vorstadt liegen das Zuchthaus sowie das ausgezeichnete königl. Landgestüt. Die Industrie erstreckssich auf Wollgarn- färberei, Wachsbleicherei, Branntweinbrennerei sowie Fabrikation von Buchdruckerschwärze (von Hostmann), Isoliermasse aus Infusorienerde, von Tabak, Cigarren, Seife, t)fen, Schirmen und Stöcken; ferner bestehen Kunstgärtnereien, Baumschulen und im naben Lachendorf eine große Papierfabrik. Cellini ist Geburtsort des Landwirts Thacr und des Dich- ters Ernst Schulze; ersterm wurde an der Trift 1873 von Hartzer eine Marmorstatue errichtet. - Vgl. Dehning, Die Geschichte der Stadt Cellini (Celle 1891).
Cellmi (spr. tsche-), Benvenuto, ital. Goldschmied und Bildhauer, geb. 1500 zu Florenz als Sohn des Baumeisters Giovanni Cellini, erlernte die Goldschmiede- kunst und trat dann in die Werkstatt des Firenzuola di Lombardia zu Rom, wo er einen ausgezeichneten Tafelaufsatz fertigte. Nächst der Goldschmiedekunst übte er frühzeitig das Stahlstempelschneiden sowie