lution teil, ward in
Cremona von den
Österreichern gefangen und zum
Tode verurteilt, entkam jedoch und half 1849
Rom
[* 2] gegen die
Franzosen verteidigen. Nach Unterdrückung des
Aufstandes verbannt, ging Cavalcaselle nach
London,
[* 3] wo er mit
Crowe wieder zusammentraf
und mit ihm das Werk «Early Flemish painters» (3. Aufl.,
Lond. 1879) schrieb. Nachdem er noch
Spanien
[* 4] besucht hatte, ging er 1858 wieder nach
Italien
[* 5] und kam 1861 nach
Leipzig,
[* 6] wo er mit
Crowe die berühmte «History of painting in Italy» (5 Bde.,
Lond. 1864‒71; deutsch von
Jordan, Lpz. 1869‒74; italienisch, 4 Bde.,
Flor. 1882‒88) begann. Seitdem lebt Cavalcaselle als Generalinspektor der
Kunstangelegenheiten in
Rom. Er schrieb ferner: «Sulpiù autentico ritratto diDante» (Flor. 1865),
«Sullaconservazione deimonumenti e degli oggetti d’arte e sulla riforma dell’ insegnamento academico»
(Rom 1875),
«Life of Titian» (1877; italienisch, 2 Bde.,
1877‒78),
«Life of Raphael» (1883; italienisch, 3 Bde.,
1884‒91).
1) Bezirkshauptmannschaft in
Tirol,
[* 7] hat 764,79 qkm und (1890) 23324 kath. ital. E., darunter 375 Militärpersonen; 4552 bewohnte
Gebäude und 5605 Haushaltungen in 24 Gemeinden mit 57 Ortschaften und umfaßt die Gerichtsbezirke Cavalese und
Fassa. –
2) Marktflecken und Sitz der Bezirkshauptmannschaft Cavalese sowie Hauptort des
Val Fiemme (Fleimserthal), 42 km imNO.
von
Trient,
[* 8] in 985 m Höhe, rechts an dem zur Etsch gehenden
Avisio und am Fuße des Schwarzhorn (2437 m), hat (1890) 2248,
als Gemeinde (mit Masi) 2979 E., in Garnison (214 Mann) die 1., 3., 4. Compagnie des 23. Feldbataillons des Tirolerjägerregiments
«KaiserFranzJoseph», Post,
Telegraph,
[* 9]
Bezirksgericht (17 Gemeinden, 45 Ortschaften, 19077 E.), großen Marktplatz
mit dem St. Sebastiansturme, got.
Pfarrkirche mit altem Marmorportal, Franziskanerkloster mit
Kirche und ist vielbesuchte
Sommerfrische.
(spr. kawallĭeh),Jean, Hauptanführer der Kamisarden im
Cevennenkriege, geb. um 1679 im Dorfe Ribaute in
Languedoc, eines
Bauern Sohn, lebte in Genf,
[* 10] als 1702 der
Aufstand in den Cevennen ihn in die
Heimat zurückrief
und bald an die
Spitze der Hugenotten stellte. Er disciplinierte die ungeordneten Scharen und leitete ihre Unternehmungen
gegen das königl.
Heer mit so viel Umsicht und
Glück, daß ihm 1704 vom Marschall Villars Vergleichsvorschläge gemacht wurden.
Cavalier, von der Unwahrscheinlichkeit auswärtiger Hilfe überzeugt, vielleicht auch durch Ehrerweisungen beeinflußt,
legte die Waffen
[* 11] unter
Bedingungen halber
Toleranz nieder. Ihm selbst bewilligte
Ludwig ⅩⅣ. das Oberstenpatent mit einem
Gehalt von 1200
Livres und die Erlaubnis, aus Kamisarden ein eigenes Regiment im königl.
Solde zu errichten. Nur eine geringe
Zahl der Seinen folgte ihm. Von der Regierung mißtrauisch beobachtet, zum
Übertritt in den kath.
Glauben
nicht bewegbar, entfloh er über
Holland nach England, befehligte darauf in
Spanien ein aus geflüchteten Kamisarden gebildetes
Regiment und zeichnete sich mit diesem vorzüglich 1707 in einem mörderischen Kampfe bei
Almansa in Neucastilien aus. Später
ward er engl. Generalmajor und Gouverneur von
Jersey und starb 1740 in Chelsea. –
Emilio del, ital.
Komponist, geb. in
Rom, gest. gegen 1600 in
Florenz,
[* 12] Mitbegründer des
neuen (einstimmigen,
begleiteten) Musikstils. Cavaliere schrieb anfangs Madrigale, beteiligte sich an den frühesten
Opernversuchen in
Florenz mit «Disperazione de Filene», «Satiro»
(um 1590) und «Giuoco della cieca» (1595). Histor. Bedeutung erlangte er
als
Komponist der «Rappresentazione di anima e di corpo»
(Rom 1600), eines musikalisch sehr schwachen Werkes, das als erstes
Oratorium (s. d.) gilt (Exemplare hat die Academia diS.Cecilia, in
Rom und die Biblioteca Estense in Modena).
FrancescoBonaventura, ital. Mathematiker und Astronom, geb. 1598 zu
Bologna, studierte zu Pisa,
[* 13] wurde 1629 Professor der Mathematik zu
Bologna und starb daselbst Er stellte zuerst
den
Satz auf, daß die Linie aus einer unzähligen Menge von Punkten, die
Fläche aus unzähligen Linien, der Körper aus unzähligen
Flächen bestände
(C.sMethodedesUnteilbaren).
Seine Hauptwerke sind: «Geometria indivisibilium continuorum nova quadam rationepromota» (1635),
(spr. käwällíhr), s.
Englische Litteratur. ^[= Von einer E. L. im eigentlichen Sinne kann man erst sprechen, nachdem die Angelsachsen (vgl. ...]
[* 14]
Altertümer zurückberief. 1876 wurde er Oberingenieur der
Ausgrabungen in
Italien. Die meisten seiner
Arbeiten sind im «Bollettinodella Commissione di antichità e belle arti di Sicilia» und in andern Fachzeitschriften veröffentlicht worden. Selbständig
erschienen: «Ritratti Messicani» (Palermo 1866),
(spr. -madschohre),Stadt im
Kreis
[* 22] Saluzzo der ital.
ProvinzCuneo, in 285 m Höhe, rechts an der
Maira
und an den Linien (Turin-)Carmagnola-Cuneo, Moretta-Cavallermaggiore,
Alessandria-Cavallermaggiore des Mittelmeernetzes, hat (1881) 4024, als Gemeinde 5502 E.
und Seidenspinnerei.
Francesco, eigentlich Caletti, ital. Tonsetzer, geb.
um 1600 zu Crema als Sohn eines Kapellmeisters, kam früh nach
Venedig,
[* 23] wo er an der Markuskirche zuerst Kapellsänger, seit 1640 Organist
und von 1668 bis zum
Tode Kapellmeister war. Zunächst an
MonteverdiArtikel, die man unter C vermißt, sind unter
K aufzusuchen.
¶
mehr
anknüpfend, gab er der ital. Oper bald das neue Gepräge, durch das sie im Sturm die Gunst der Zeit eroberte. Ihm verdankt
der dramat. Sologesang seine erste bedeutende Ausbildung; an seelischer Kraft
[* 25] und Bestimmtheit
sind seine Melodien nie übertroffen, seine kurzen Instrumentalsätze bleiben Muster für die Kunst, Stimmungen und Situationen
in Tönen zu veranschaulichen. Von C.sOpern (über 50), von denen die Mehrzahl handschriftlich in der Bibliothek von San Marco
in Venedig bewahrt wird, wurde «Giasone» (1649) am bekanntesten. Als Kirchenkomponist
war Cavalli durch sein achtstimmiges Requiem bekannt. Namentlich wurde er in Frankreich geschätzt, sodaß er 1660 seinen für
die Vermählung Ludwigs ⅩⅣ. komponierten «Serse» (Xerxes) mit einer ital. Truppe in Paris
[* 26] aufführen
mußte.
Giovanni, ital. Generallieutenant, geb. zu Turin,
[* 27] der Schöpfer der gezogenen Hinterladungsgeschütze.
Als Kapitän zurBeaufsichtigung des Gusses von eisernen Geschützrohren für die piemont. Artillerie in Schweden
[* 28] kommandiert,
stellte er 1846 und 1847 auf den Hütten
[* 29] zu Åker und Stafsjö Versuche mit von hinten zu ladenden gezogenen
Geschützrohren an, welche den Ausgangspunkt für sämtliche Bemühungen bildeten, die in allen Staaten behufs Herstellung
gezogener Geschütze
[* 30] stattgefunden haben. (S. Geschütz.) Die piemont.
Artillerie war die erste, welche einige gezogene Hinterlader besaß; sie gebrauchte dieselben bei der Belagerung
von Gaeta 1860‒61. Er wurde 1865 Kommandant der Militärakademie, 1869 Mitglied des Conseil des Militärordens von Savoyen,
trat im Juli 1879 in den Ruhestand und starb zu Turin. An dem wissenschaftlichen Leben beteiligte sich Cavalli mit großem
Eifer; die meisten seiner Arbeiten sind in den Verhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Turin veröffentlicht
worden, mehrere auch besonders und in franz. Übersetzungen erschienen.
Von letztern sind zu nennen: «Mémoire sur les équipages de ponts militaires» (Par.
1843),
«Mémoire sur les canons se chargeant par la culasse et sur les canons rayés»
(ebd. 1849),
«Aperçusur les canons rayés se chargeant par la bouche et par la culasse et sur les perfectionnements à apporterà l’art de la guerre en 1861» (Turin 1862),
«Mémoire sur la théorie de la résistance statique et dynamique des solides»
(Par. 1863),
«Mémoire surles éclatements remarquables des canons enBelgique de 1857 à 1858 et ailleurs à cause des poudres brisantes» (Turin 1868).