andern aufgelassen und zugeschrieben. Der Beklagte bestreitet die Zulässigkeit dieser Klagänderung durch Angabe einer andern
Eigentumserwerbsart. Oder Kläger klagt aus einem
Kaufvertrage, welchen er mit Beklagtem abgeschlossen habe. Nachdem er damit
abgewiesen, weil Beklagter mit dem Kläger nie kontrahiert hat, klagt er von neuem: der
Vertrag sei zwischen
Müller und
dem Beklagten geschlossen, und
Müller habe dem Kläger seine
Ansprüche aus jenem
Vertrage abgetreten.
majōressiveardŭae (lat., auch
Causae arduaeet dubiae), wichtigere und schwierigere Rechtsfragen. Seit Papst
Innocenz I. war es gestattet, daß jedermann aus der ganzen Christenheit sich in m.
s. a. Causae majores sive arduae an den
HeiligenStuhl wenden durfte, welcher seitdem der Mittelpunkt der kirchlichen Gerichtsbarkeit wurde.
In den evang. Kirchenordnungen
des 16. Jahrh, sind
causae arduaeet dubiae der
Entscheidung des Landesherrn als
summus episcopus der Landeskirche vorbehalten;
dieser Rechtsgrundsatz muß auch heute noch als
Bestandteil des landesherrlichen Kirchenregiments anerkannt
werden, vorausgesetzt, daß zuvor der ordentliche Instanzenzug erschöpft wurde.
Leicht verständliche litterargeschichtliche, auch andere
wissenschaftliche
Abhandlungen werden häufig Causerie genannt, so die «Causeriesscientifiques» von H. de Parville
(Paris,
[* 2] seit 1860 jährlich 1 Bd.).
Am bekanntesten sind die «Causeries duLundi» von
Sainte-Beuve
(s. d.);
(engl., spr. káhs'weh), erhöhter, chaussierter Weg,
Trottoiru. dgl. The Giant'sCauseway heißt der 40 m breite, 175 in
lange Riesendamm von 40000 Basaltsäulen an der Nordostspitze von
Irland
(GrafschaftAntrim).
(spr. koßahd),Hauptort des Kantons Caussade (204,69 qkm, 11 Gemeinden, 11384 E.)
im
Arrondissement Montauban des franz. Depart.
Tarn-et-Garonne, in etwa 100 m Höhe, an der zum
Aveyron gehenden Lère und an den
Linien
Cahors-Montauban der
Franz.
Orléansbahn, hat (1891) 2212, als Gemeinde 3747 E., Post,
Telegraph,
[* 3] Fabrikation von Strohhüten, Zucker
[* 4] und
Kerzen,
Handel mit
Trüffeln, berühmtem Geflügel und
Brünellen.
Plateauxdes (spr. platoh dä kohß), im mittlern
FrankreichName der unkultivierten Hochebenen von Jurakalk,
namentlich in den Depart.
Lozère,
Aveyron, Hérault, Gard,
Tarn und Lot. Der
Name hängt wahrscheinlich
mit dem lat. calx (Kalkstein) zusammen. Es sind Karstgegenden mit Dolinen,
Höhlen und unterirdischen
Gewässern. Die Oberfläche
ist trocken, ohne
Quellen und
Bäche, hat nur spärlichen Baumwuchs und wenige dürftige Ortschaften. Bei der mittlern Höhe
von 700-1100 m ist
das Klima rauh, doch wird Roggen gebaut.
Auch weiden hier zahlreiche Viehherden. Die wichtigsten Causses sind: CaussedeMéjean oder
GroßeCausse, im W. und oberhalb Florac
(Depart.
Lozère), eine kolossale, durch Steilwände völlig isolierte Festung
[* 5] zwischen
Tarn,
Tarnon und der Jonte mit
etwa 400 qkm, 3 Dörfern,
vielen kleinen
Weilern und nur 2000 E. (Causenards);
CaussedeSauveterre, zwischen
Mende und Sévérac-le-Château,
von der Causse
Méjean durch die mehrere hundert
Meter tiefe Schlucht des
Tarn getrennt, 900-1100 m hoch;
CausseNoire (so genannt
nach ihren düster gefärbten Nadelwäldern), im
NO. von
Millau, zwischen den Engen des
Tarn, der Jonte und der Dourbie
eingezwängt, in 800-850 m Meereshöhe;
CaussedeLarzac, 750 bis über 900 in hoch, zwischen Lodève und
Millau;
CaussesdeRouergue,
zwischen
Millau und Rodez und zwischen Rodez und dem Lot, in 500-900 m Höhe;
CaussesdeQuercy, zwischen Figeac und dem Laufe
der Dordogne, nach Souillac hinauf, 300-450 m hoch, daher im Winter weniger kalt und mehr bewohnbar.
-
Vgl. Martel, Das Gebiet der Causses (in den «Mitteilungen des deutsch-österr.
Alpenvereins»,
Münch. 1888);
ders., La région desCausses
(«Sociétéde géographie deParis», 1886).
dePerceval (spr.koßäng dĕ perß'wáll),
JeanJacquesAntoine, franz.
Orientalist, geb. zu Montdidier
widmete sich schon früh in
Paris den orient.
Studien und war von 1782 bis zu seinem
Tode Professor des
Arabischen am Collège
de
France. Daneben wurde er 1787 Konservator der Manuskripte an der königl.
Bibliothek, verlor aber 1792 dieses
Amt. Seit 1809 war
er Mitglied der drittenKlasse des
Instituts; 1816 wurde er Mitglied der
Akademie der
Inschriften und schönen
Wissenschaften. Er starb Von seinen
Schriften sind hervorzuheben die
Übersetzungen aus den Werken des arab. Historikers
Nowairi u. d. T. «Histoire de la Sicile sousle gouvernement des Arabes» (Par. 1802), der sog. Hâkemitischen
astron.
Tafeln (ebd. 1804) und eines
Teils von
Tausendundeine Nacht; ferner die Textausgaben der fünfzig
Makamen des
Hariri (1819),
mehrere Mémoires in der Sammlung der
AcadémiedesInscriptionset belles-lettres
u. a. m. Auch übersetzte er zuerst die «Argonautica»
des
Apollonius von Rhodus ins
Französische (Par. 1796).
Sein Sohn,ArmandPierre, geb. bereiste
Syrien, blieb ein Jahr lang bei den
Maroniten des Libanon
und wurde dann Dragoman beim franz.
Konsulat in Haleb. Nach seiner Rückkehr wurde er 1822 Professor des Vulgärarabischen
an der
Pariser Specialschule der lebenden orient.
Sprachen, 1833
Suppleant und
Titular am Collège deFrance, 1849 Mitglied
der
Akademie. Er starb Sein Hauptwerk ist «Essai sur l'histoire desArabes avant l'Islamisme, pendant l'epoque de Mahomet et jusqu'a la réduction de toutes les tribus sous la loi musulmane»
(3 Bde., 1847-49); außerdem hat er aus dem
Türkischen das Wassis-Effendi die Geschichte des Russisch-Türkischen
Krieges von 1766 bis 1774 bearbeitet (1822), ferner, nach Mohammed Assad-Effendi, die Geschichte der Vernichtung der
Janitscharen durch
Mahmud II. übersetzt (1833), eine vulgär-arab.
Grammatik verfaßt (1824; 3. Aufl. 1843) und das franz.-arab.
Wörterbuch Ellious Bocthors neu herausgegeben (1848).