mehr
schen Verschwörung ist von Sallustius (s. d.) in «De conjuratione Catilinae» dargestellt worden. –
Vgl. Hagen, [* 2] Catilina (Königsb. 1854);
Wirz, C.s und Ciceros Bewerbung um den Konsulat für das J. 63 (Zür. 1864).
schen Verschwörung ist von Sallustius (s. d.) in «De conjuratione Catilinae» dargestellt worden. –
Vgl. Hagen, [* 2] Catilina (Königsb. 1854);
Wirz, C.s und Ciceros Bewerbung um den Konsulat für das J. 63 (Zür. 1864).
Existenzen, Personen, die, wie Catilina, nichts zu verlieren haben und darum alles wagen.
(spr. -nah), Nicolas de, Marschall von Frankreich, geb. zu Paris, [* 3] studierte die Rechte und ward Advokat; ein verlorener Prozeß veranlaßte ihn diese Laufbahn zu verlassen und bei dem Kavallerieregiment Bignon einzutreten. Er nahm am Kriege gegen Spanien [* 4] 1667–68 teil und zeichnete sich bei der Belagerung von Lille [* 5] aus. Im Kriege von 1672 bis 1678 war er als Generalstabsoffizier in den Niederlanden thätig und wurde nach dem Friedensschlusse Gouverneur von Dünkirchen. [* 6] 1681 zum Maréchal-de-Camp ernannt, vollzog er die Besitzergreifung von Casale, befehligte dann ein Heer gegen die Waldenser und wurde nach deren Unterdrückung Statthalter von Luxemburg. [* 7] 1668 beteiligte er sich an der Belagerung von Philippsburg, erhielt dann den Oberbefehl über die Truppen in Jülich und Limburg, [* 8] wo er, ungeachtet der Befehle Louvois', das Land zu verwüsten, mit Humanität verfuhr. 1689 befehligte er selbständig ein Heer gegen den Herzog von Savoyen, eroberte Susa und trug 1690 bei Staffarda einen glänzenden Sieg davon. 1691 eroberte er Nizza, [* 9] Carmagnola und Piemont; auch rettete er Susa und nahm Montmelian in Savoyen. 1692 gelang es ihm, dem Feinde das Eindringen in die Dauphiné zu wehren, wofür Ludwig ⅩⅣ. ihn mit dem Marschallstabe belohnte; 1693 siegte er bei Marsaglia nochmals.
Nachdem er den Frieden mit Savoyen vermittelt hatte, wurde er nach Flandern geschickt, wo er 1697 Ath eroberte. Im Spanischen Erbfolgekriege übernahm er 1701 in Italien [* 10] abermals den Oberbefehl, war aber minder glücklich und zeigte sich dem Feldherrngenie des Prinzen Eugen nicht gewachsen. Die verlorene Schlacht bei Carpi 1701 zwang ihn zum Rückzuge; hierauf unter Villeroi gestellt, gelang es ihm auch bei Chiari nicht, das Kriegsglück aufs neue an seine Fahnen zu fesseln. 1702 befehligte er im Elsaß gegen den Markgrafen von Baden [* 11] und konnte auch hier nicht die Einnahme von Landau [* 12] hindern. Da C. den Vormarsch über den Schwarzwald nicht auszuführen wagte, wurde er Villars übertragen, worauf Catinat seinen Abschied nahm und sich auf sein Landgut St. Gratien bei St. Denis zurückzog. Er starb daselbst –
Vgl. Créqui, Mémoires pour servir à la vie de Nicolas de Catinat (Par. 1775);
die von der Familie des Marschalls aufbewahrten Papiere veröffentlichte Auguis u. d. T. Mémoires et Correspondance (3 Bde., ebd. 1819; 2. Aufl. 1836).
Island [* 13] (spr. kätt eiländ), eine der Bahama-Inseln (s. d.).
Catjanstrauch, s. Cajanus. ^[= Spr., Pflanzengattung aus der Familie der Leguminosen (s. d.), Abteilung der Papilionaceen, ...]
(spr. kättlĭn), George, amerik. Maler und Reiseschriftsteller, geb. in Wilkesbarre in Pennsylvanien, wurde durch den Anblick einer Gesandtschaft der Sioux-Indianer in Philadelphia [* 14] veranlaßt, die Eingeborenen des Landes an ihren Wohnorten zu beobachten. Er reiste zu diesem Zweck 1832 bis zu der Mündung des Yellowstoneflusses in den Missouri, besuchte während der nächsten 8 Jahre 48 Stämme und kehrte durch das Indianergebiet, Arkansas und Florida zurück. Er starb in Jersey City. Catlin veröffentlichte: «Illustrations of the manners, customs and condition of the North American Indians» (2 Bde., mit 300 Stahlstichen, Lond. 1841; neue Ausg. 1876; deutsch von Berghaus u. d. T. «Die Indianer Nordamerikas», 22 Lfgn., Brüss. 1846–48);
1844 gab er eine Mappe heraus, welche 25 Jagdscenen aus dem Westen brachte, und 1848 erschienen «Notes of the eight years' travels and residence in Europe» (2 Bde.).
Reisen durch
Süd- und Nordamerika
[* 15] 1852,
Brasilien
[* 16] und
Argentinien 1855 schilderte er in «Last rambles amongst
Indians, Rocky
Mountains
and
Andes» (Lond. 1867). ^[]
(engl., spr. kätt-), wundärztliches Messer [* 17] zu Amputationen und ähnlichen Operationen.
(Catonis disticha de moribus ad filium), Name einer seit dem 4. Jahrh. n. Chr. bekannten (einem Dionysius Cato zugeschriebenen) Spruchsammlung, deren Verfasser unbekannt ist. Wahrscheinlich wird Cato als Urheber dieser Distichen genannt bloß auf Grund der alten Angabe, daß Cato (s. d.) Censorius ein «Carmen de moribus» verfaßt habe. Die Sprüche sind nicht eigentlich christlich, aber in monotheistischem Sinne gehalten. Sie waren im Mittelalter als Abriß der Sittenlehre sehr beliebt und wurden vielfach metrisch übersetzt und bearbeitet, deutsch zuerst von Notker, zuletzt von Seb. Brant. –
Vgl. Zarncke, Der deutsche Cato (Lpz. 1852);
ders., Beiträge zur mittelalterlichen Spruchpoesie (in den «Berichten der Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften», ebd. 1863 u. 1870);
Goldberg, Die Catonischen Distichen während des Mittelalters in der franz. und engl. Litteratur (ebd. 1884).
Marcus Porcius, Censorius und später, um ihn von dem uticensischen Cato zu unterscheiden, Priscus und Superior (der Alte, Ältere) genannt, geb. 234 v. Chr. zu Tusculum, erbte von seinem Vater ein Bauerngut im Lande der Sabiner. Seine Jugend fiel in die Zeit der Anwesenheit Hannibals in Italien, und seit 217 v. Chr. diente er im röm. Heere. Lucius Valerius Flaccus, ein edler Römer, [* 18] der in der Nähe von Tusculum eine Besitzung hatte, erkannte, welche kräftige Stütze des alten Römertums Cato sein würde, und lud ihn ein, nach Rom [* 19] zu kommen. Cato trat nun auf dem Forum [* 20] als Redner vor Gericht mit großem Erfolge auf, ward 204 zum Quästor gewählt und folgte in dieser Stellung dem ältern Publius Cornelius Scipio nach Sicilien und Afrika; [* 21] 199 war er Ädil, 198 Prätor und erhielt als solcher Sardinien [* 22] zur Provinz, wo er sich durch uneigennützige Gerechtigkeit, namentlich auch durch Strenge gegen die röm. Wucherer auszeichnete. In seinem Konsulat, das er 195 mit seinem alten Gönner Valerius Flaccus bekleidete, widersetzte er sich eifrig, aber ohne Erfolg der Abschaffung der Lex Oppia, die in den bedrängten Zeiten des zweiten Punischen Krieges gegeben worden war und den Luxus der Frauen beschränkte. In demselben Jahre ging er nach Spanien, unterwarf durch wiederholte Siege die Provinz aufs neue und ordnete ihre innern Angelegenheiten mit Mäßigung und Umsicht.
Im J. 191 begleitete er, obgleich Konsular, mit dem Amte eines Kriegstribunen, thatsächlich aber in viel einflußreicherer Stellung, den Konsul Manius Acilius Glabrio nach Griechenland [* 23] gegen Antiochus. Durch einen kühnen Marsch überstieg er mit seinen Soldaten den Kallidromos, eine der steilsten Höhen des Öta, und entschied dadurch den Ausgang der
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.] ¶
Schlacht in den Thermopylen, durch die Antiochus zur schleunigen Rückkehr nach Asien [* 25] genötigt ward. Die Censorwürde erhielt er 184, wieder mit Valerius Flaccus; durch die Strenge, mit der er dieses Amt verwaltete, erlangte er, daß ihm der Name Censorius, den jeder, der dies Amt bekleidet hatte, trug, als beständiger Beiname verblieb. 157 ward er nach Karthago [* 26] geschickt, um als Schiedsrichter in Streitigkeiten, die sich zwischen den Karthagern und dem numidischen König Masinissa erhoben hatten, aufzutreten.
Beleidigt durch die Unnachgiebigkeit der Karthager, kehrte er nach Rom zurück. Seit dieser Zeit, wo er das rasche Wiederaufblühen der karthagischen Macht selbst gesehen hatte, vertrat er mit äußerster und hartnäckigster Entschiedenheit die Ansicht, daß Karthago vernichtet werden müsse, und zu der Kriegserklärung, welche 150 wirklich erfolgte, trug er am meisten bei. Cato starb 149 v. Chr. In seinem öffentlichen wie in seinem Privatleben zeigte sich Cato als Verehrer und Pfleger altröm. Zucht und Sitte, die er kräftig, obwohl ohne dauernden Erfolg zu schützen strebte; deshalb liebte und trieb er den Ackerbau eifrig, als die echte alte nationale Beschäftigung der Römer. Die griech. Bildung schien ihm, obwohl er selbst mit griech. Sprache [* 27] und Litteratur wohl vertraut war, verderblich für die röm. Sitten.
Vielleicht noch bedeutender denn als Staatsmann war Cato als Schriftsteller. Er versuchte, ohne die Benutzung der griech. Schriftsteller zu verschmähen, eine nationale prosaische Litteratur zu schaffen. Leider blieb aber von C.s Schriften nur ein Werk erhalten: «De agri cultura», das am besten von Keil (Bd. 1 in 2 Teilen, Lpz. 1882) herausgegeben ist. Die auf uns gekommenen Fragmente seiner Reden, von denen Cicero noch 150 kannte, sind in H. Meyers «Fragmenta oratorum Romanorum» (Zür. 1842) gesammelt. Sehr zu bedauern ist der Verlust seines großen Geschichtswerks «Origines». Die noch vorhandenen Bruchstücke desselben sind am besten in Peters «Veterum Historicorum Romanorum reliquiae» (Lpz. 1870) und dessen «Historicorum Romanorum fragmenta» (ebd. 1883) zusammengestellt. Außerdem hat Cato namentlich noch in der Form von Anweisungen an seinen Sohn («Praecepta ad filium») kurze Lehr- und Hilfsbücher über Redekunst, Heilkunde, Kriegs- und Rechtswissenschaft und Landwirtschaft, sowie eine ebenfalls an diesen gerichtete poet. Sittenlehre verfaßt. Die Fragmente dieser wie aller Schriften C.s überhaupt (außer dem Buche über den Ackerbau) hat Jordan (Lpz. 1860) herausgegeben. Biographien des Cato finden sich bei Cornelius Nepos und Plutarch. –
Vgl. von neuern Darstellungen seines Lebens: Gerlach, Marcus Porcius Cato, der Censor (Stuttg. 1869);
Kurth, Caton l'ancien (Lüttich [* 28] 1872);
Cortese, De M. Porcii Catonis vita, operibus et lingua (Turin [* 29] 1883).
C.s ältester gleichnamiger Sohn mit dem von dem Namen seiner Mutter abgeleiteten Beinamen Licinianus, der noch zu Lebzeiten seines Vaters nach seiner Wahl zum Prätor vor Antritt des Amtes 152 v. Chr. als Gatte einer Tochter des L. Ämilius Paullus und Schwester des jüngern Scipio Africanus starb, zeichnete sich als jurist. Schriftsteller aus.