walt zum blutigen Streite kam, rief Cathelineau die jungen Mannschaften zum
Widerstandeauf und verjagte mit ihnen die
Besatzung aus
dem Flecken Jallais und die weit stärkere Garnison aus Chollet.
Bald wurde der
Aufstand allgemein; Cathelineau aber, der sich zum Anführer
nicht für befähigt hielt, stellte sich unter denBefehlBonchamps und
Elbées. Nach der Einnahme von Saumur
(13. Juni) wurde Cathelineau, der unter den Landleuten den meisten
Anhang hatte, zum Obergeneral gewählt. Sofort beschloß er einen entscheidenden
Angriff auf Nantes.
[* 2] An der
Spitze von 80000 Mann, die Charette mit 30000 Aufständischen aus Poitou verstärkte, setzte er
sich gegen diese offene, nur von einem Regiment Linientruppen verteidigte Stadt in
Bewegung; doch endete
der
Angriff29. Juni, nachdem man den ganzen
Tag über hartnäckig gekämpft hatte, mit der
Auflösung der Vendéer. Tödlich verwundet,
wurde Cathelineau nach St. Florent geschafft, wo er 11. Juli starb. (S.
Vendeé.) –
Vgl.
AnneMarie (Gräfin Hautefeuille),
Vie de Cathelineau (Par. 1821);
Association, irischer Katholikenverein, s.
Irland^[= engl. Ireland, bei den Iren Erin genannt, die westliche der beiden großen brit. Inseln, ein ...] (Geschichte).
Lucius Sergius, der Anstifter der nach ihm benannten Verschwörung, aus einer patricischen,
aber verarmten röm. Familie, geb. um 108
v. Chr., schloß sich als
Jüngling an
Sulla an und nahm 82
v. Chr. in grausamer und
habsüchtiger
Weise Anteil an der Ausführung der von diesem verhängten
Ächtungen. Er schreckte vor keinem
Verbrechen zurück;
seine Entschlossenheit, sein militär.
Talent, seine Menschenkenntnis, eine fast dämonische Gewalt über
die
Menschen machten ihn in einer Zeit des tiefsten sittlichen und polit.
Verfalls zum geeignetsten Führer eines
Bundes zum Umsturz des Bestehenden. Im J. 68 war er
Prätor und verwaltete dann 67–66
die
ProvinzAfrika,
[* 3] die er in so schamloser
Weise bedrückte und ausbeutete, daß Gesandte der
Provinz im
Senat über ihn
Beschwerde führten und infolgedessen seine Bewerbung um das
Konsulat für das J. 65 zurückgewiesen wurde.
Eine von ihm noch 66 angestiftete Verschwörung zum Umsturz
der Verfassung wurde durch zufällig eingetretene Hindernisse
vereitelt. Catilina gab jedoch seinen
Plan nicht auf.
Von der
Anklage wegen der
Erpressungen in
Afrika freigesprochen, erschien er 64 wieder unter den Bewerbern
um das
Konsulat, jedoch ohne Erfolg. Es wurden M.
TulliusCicero und neben ihm Catilina
Antonius, ein Gesinnungsgenosse des Catilina, zu
Konsuln gewählt; doch
Cicero trat diesem die ihm selbst zugefallene reiche
Provinz Macedonien ab und gewann ihn dadurch.
Noch zögerte Catilina, der für das nächste Jahr das
Konsulat zu erlangen hoffte, mit der Ausführung seines Vorhabens.
Endlich
am
Tage der neuen
Wahlen, die bis zum 28. Okt. 63 verschoben worden waren, sollte mit der Ermordung
Ciceros, des gefährlichsten
Gegners, der Anfang gemacht werden. Aber
Cicero, durch Fulvia, die Geliebte eines der Verschworenen, benachrichtigt,
hatte sich schon 21. Okt. außerordentliche
Vollmachten zum Schutze des
Staates übertragen lassen und erschien bei den
Wahlen
von einer Schar gerüsteter Ritter umgeben, sodaß die Verschwörer nichts zu unternehmen wagten; die
Wahl selbst fiel abermals
für Catilina ungünstig aus. ^[]
Jetzt ließ Catilina
durch einen Sullanischen
Veteranen, den CenturioL.Manlius, in
Etrurien die Fahne der Empörung
aufpflanzen. In der Nacht vom 6. bis 7. Nov. versammelte hierauf Catilina seine Genossen und eröffnete ihnen seine
Absicht, sich,
sobald
Cicero getötet sein würde, was am Morgen des 7. Nov. geschehen sollte, in das Lager
[* 4] des
Manlius bei
Fäsulä (jetzt Fiesole) zu begeben; die Zurückbleibenden sollten
Rom
[* 5] anzünden, die feindlichen Senatoren und
Bürger ermorden.
Auch hiervon erhielt
CiceroKunde.
Als der Ritter
Cornelius und der Senator Varguntejus, die es übernommen hatten, ihn bei einem Besuche zu ermorden, an seiner
Thür erschienen, wurden sie abgewiesen. In der Senatssitzung, die am
Tage darauf gehalten wurde, wagte
Catilina zu erscheinen. Da trat
Cicero gegen ihn mit einer heftigen und drohenden Rede (der sog. ersten
Catilinarischen) auf.
C.s
Verteidigung wurde nicht mehr angehört. Doch wagte der Konsul immer noch nicht, thätlich gegen Catilina einzuschreiten,
sondern ließ ihn ungehindert aus der Stadt ziehen, worauf Catilina mit
Manlius geächtet und der Konsul
Antonius
an der
Spitze eines
Heers gegen die
Aufrührer gesendet ward. Die Rüstungen,
[* 6] die
Cicero in der Stadt anordnete, und die Erwartung,
daß Catilina vor
Rom rücken werde, bewogen Lentulus, der nach
C.s Weggang die Leitung der Verschwörung übernommen hatte,
zu zögern; endlich ward der
Ausbruch für die Nacht der
Saturnalien(17. Dez. 63) festgesetzt.
Cicero kam ihnen jedoch zuvor. Gesandte des kelt.
Stammes der
Allobroger, die bei dem Senat
Beschwerden angebracht hatten, waren
von Lentulus, der durch sie ihr
Volk zur Empörung zu bewegen hoffte, in das
Geheimnis eingeweiht worden,
hatten aber
Cicero alles entdeckt. Dieser wies sie an, sich von den Häuptern der Verschworenen
Briefe mitgeben zu lassen,
als wenn sie deren zum Ausweis bei ihrem
Volke bedürften. Dies geschah; die Gesandten reisten mit den
Briefen ab und wurden
dann unweit der Stadt auf
CicerosAnordnung angehalten und zurückgeführt. Am 3. Dez. versammelte
Cicero den
Senat.
Dahin wurde Lentulus und andere Verschworene, die am Morgen verhaftet worden waren, gebracht und bald durch die Aussagen
der
Allobroger sowie durch ihre eigenen Schreiben überführt.
Cicero berief dann 5. Dez. den Senat, damit er über das
Verfahren
gegen die Gefangenen Beschluß fasse; er selbst empfahl (in der vierten
Catilinarischen Rede), wenn auch
nicht direkt und bestimmt, die sofortige Hinrichtung derselben zu beschließen, und der Senat erklärte sich, trotz
CäsarsWiderspruch, dafür, obgleich ein solcher Beschluß verfassungswidrig war, da es dem Senat keineswegs zukam, über einen
röm.
Bürger das Todesurteil auszusprechen.
Noch am
Abend desselben
Tages ward die Hinrichtung in dem unterirdischen Gefängnis am Fuße des
Kapitols
vollzogen. Die zwei von Catilina zusammengebrachten, aber mangelhaft bewaffneten
Legionen lösten sich zum
Teil auf. Mit dem Reste
versuchte Catilina sich nach
Gallien durchzuschlagen, wurde aber im Jan. 62 bei
Pistoria (jetzt Pistoja) von zwei
Heeren, dem des Q. Metellus, der von
Ariminum (Rimini) herbeigerückt war, und dem des
Antonius, eingeschlossen. Es kam zur
Schlacht zwischen Catilina und dem
Heere des
Antonius; von beiden Seiten ward mit der höchsten Erbitterung gefochten. Catilina selbst stürzte
sich, als er die
Schlacht verloren sah, mitten in die Feinde und fand
so denTod. Die Geschichte der Catilinari-
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
¶
mehr
schen Verschwörung ist von Sallustius (s. d.) in «De conjuratione Catilinae» dargestellt worden. –