5 Jahre das Land mit Umsicht und
Energie verwaltete. Nach den Senatswahlen im März 1876 gab Catargiu seine Entlassung, namentlich
wegen des drohenden russ.-türk.
Krieges, an dem er das Land nicht teilnehmen lassen wollte. Von der bald darauf gewählten
radikalen Kammer wurde Catargiu samt seinen frühern
Kollegen in Anklagezustand versetzt, die
Anklage aber Anfang 1878 zurückgezogen.
Seitdem ist Catargiu wiederholt in den Senat gewählt worden und wirkte dort als Leiter der konservativen Opposition.
Im April 1889 bildete er abermals ein Ministerium aus Mitgliedern der alten Bojarenpartei, behauptete sich aber nur bis Nov. 1889. Im
März 1891 übernahm er in dem Ministerium
Florescu das
Innere und behielt dies auch in dem neuen Ministerium,
das er selbst im Dezember desselben Jahres bildete. Da ihm 21. Dez. von der Deputiertenkammer ein Mißtrauensvotum erteilt wurde,
bot er seine Entlassung an, die der König jedoch ablehnte.
Die Kammern wurden aufgelöst und das
Kabinett durchAufnahme einiger junimistischer Mitglieder, darunter
Carp als
Handels- und Domänenminister, ergänzt. Durch diesen Schritt brach er mit den Überlieferungen der altkonservativen
Bojarenpartei und nahm die Reformprojekte der
Junimisten auf agrarpolitischem und administrativem Gebiet sowie den Anschluß
an den Dreibund in der auswärtigen Politik in sein Programm auf. Der Erfolg zeigte sich in der überwältigenden
Mehrheit, die die konservativ-junimistische Regierungspartei bei den
Wahlen Febr. 1892 erlangte. Das
Kabinett Catargiu umfaßt folgende
Männer: Catargiu,
Carp,
Al. Lahovary, Menelas
Germani,
Al. Marghiloman, Jaques Lahovary, Const. Olanescu, Tache Ionescu.
(spr. kättáhba) oder
Großer Catawba,
Fluß in Nordamerika,
[* 3] entspringt in Nordcarolina unweit des
Black Dome, fließt
durch die Goldregion des
Staates nach
Osten, dann nach
Süden, tritt, wo der
Kleine Catawba in ihn mündet, in
Südcarolina ein, heißt
nach
Aufnahme des Fishing Creek Wateree, vereinigt sich mit dem aus Broad und Saluda River entstandenen
Congaree und bildet mit diesem den Santee, der nach 240 km südöstlichen, schiffbaren Laufes in zwei
Armen in den Ocean mündet.
Der Catawba ist etwa 400, der Wateree 160 km lang.
(spr. kätsch), in der
Musik der älteste
Ausdruck der Engländer für Fuge, bedeutet ebenso
wie Fuge das
Jagen, Haschen und Fangen der
Stimmen, hat dabei aber mehr, als der
Name Fuge, die scherzhafte Bedeutung einer
solchen Stimmenjagd bewahrt. Die engl. Musikstücke, die Catches genannt werden, sind daher vielfach
komischer Art. Sammlungen von Catches sind: «Pammelia» (1609),
«Deuteromelia» (1609),
«Melismata» (1611).
Ein
LondonerCatchklub (seit 1761), dem die höchsten Adligen und hervorragende
Musiker angehören, läßt sich die Pflege
der Catches angelegen sein.
(spr. kättschöpp), ein aus
Austern,
Sardellen,
Champignons oder
Tomaten, nebst Zusatz von allerlei
Gewürzen
bereiteter Extrakt, der in England vielfach als Zusatz zu Saucen und zum
Würzen von Fleischspeisen gebraucht
wird.
Le
[* 4] (spr. kattoh kangbressih), auch schlechthin
Le Câteau genannt
(Castrum Cameracense), Hauptstadt
des Kantons Câteau-Cambrésis
(159,18 qkm, 17 Gemeinden, 31052 E.) im
ArrondissementCambrai des franz. Depart. Nord, am Scheldezufluß
Selle
und an den Linien
Paris-Erquelines der Nordbahn und
Cambrai-Catillon der Anschlußbahnen, hat (1891) 10544 E.,
ein Kommunal-Collège, einen Gewerberat, ein
Krankenhaus
[* 5] (Hôpital Paturle), eine
Statue des Marschalls Mortier; bedeutende
Woll- und
Baumwollspinnereien, viele Merino-, Shawl-, Wollzeug- und Seidenfabriken, Bierbrauereien, Gerbereien, Kalkbrennereien
und lebhaften
Handel mit
Kohlen,
Eisen
[* 6] und
Wein. – Câteau-Cambrésis ist ein alter Ort und hat seinen
Namen von dem Chateau
Ste. Marie, das ums J. 1000 Herluin, der
Bischof von
Cambrai, gebaut und dessen Überrest man in eine
Spinnerei verwandelt hat.
Die frühern Befestigungen um den Mont-Plaisir sind zerfallen. Historisch bekannt ist der Ort durch den Friedensschluß,
der hier, nach den im Okt. 1558 in dem
Kloster Cercamp eröffneten Unterhandlungen, 2. und zwischen
Frankreich einerseits,
Spanien
[* 7] nebst England und Savoyen andererseits stattfand: Frankreich gewann im Nordosten, opferte
Italien;
[* 8]
(spr. katéll),CharlesSimon, franz.
Komponist und Musiktheoretiker, geb. zu L'Aigle, gest. in
Paris,
[* 11] war 1795–1815
Lehrer der
Harmonie am
Pariser Konservatorium, für das er seinen
«Traité d'harmonie» (Par. 1802; französisch
und deutsch, Lpz. 1831) schrieb, der 20 Jahre lang das angesehenste Lehrbuch
seiner Art war. Von
C.sKompositionen sind die beiden
Opern «Semiramide» (1802),
deren Ouvertüre zuweilen noch in
Konzerten
gebracht wird, und «Les Bajadères» (1810) die beachtenswertesten. Sie
weisen auf
Gluck,
Mozart und Méhul als Vorbilder. Erfolgreicher war die komische
Oper «Les aubergistes
de qualité» (1812; deutsch als «Die vornehmen Wirte» lange beliebt).
Franz,
Maler, geb. in
Berlin,
[* 12] trat zuerst als Illustrator von Taschenbüchern
auf und lieferte u. a.
zehn
Darstellungen zu
Goethes«Hermann und Dorothea» (Braunschw. 1799). 1807 ging er nach
Paris, wo er in Öl zu malen begann.
Seit 1811 ließ er sich in
Rom
[* 13] nieder, wo er die Einwirkung von
Carstens' Schule erfuhr und sich vorzugsweise in der Landschaftsmalerei
versuchte. Catel wußte die südl. Natur in ihrer sonnigen Heiterkeit trefflich wiederzugeben
und war von großem Einfluß auf die jüngern, damals nach
Italien wandernden Landschafter. Unter seinen Genrebildern
ist: Die span. Weinkneipe auf Riva
Grande in
Rom mit der Künstlergesellschaft des Kronprinzen
Ludwig von
Bayern
[* 14]
(NeuePinakothek
in
München)
[* 15] wohl sein berühmtestes
Bild; von seinen ital. Landschaften enthält die
NeuePinakothek eine große Anzahl; in der
Berliner
[* 16] Nationalgalerie befinden sich: Golf von Neapel
[* 17] bei Abendbeleuchtung (1822),
Römische
[* 18]
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
¶
mehr
Vigna. Catel ward 1841 Professor, nachdem er schon 1806 Mitglied der Akademie in Berlin geworden war. Er starb zu Rom.