Spagnuola, ist winklig und eng und hat (1890) 1120, als Gemeinde 7357 E., in Garnison (556 Mann) das 4.
Bataillon des 36. böhm.
Infanterieregiments «Reichsgraf
Browne» und die 5. Compagnie des 5. steir.-kärnt. Festungsartillerieregiments
«Freiherr von
Rouvroy», Post,
Telegraph,
[* 2]
Bezirksgericht (2 Gemeinden, 27 Ortschaften, 8504 E.), ein Platzkommando, alteMauern
und ein im 16. Jahrh. von Mönchen aus
Trebinje gegründetes griech.
Kloster des heil. Saba. – Castelnuovo, vom ersten bosn. Könige
Tvartko Ⅰ. Kostromanovič 1373 gegründet, wurde später Hauptstadt des Herzogtums Saba (der spätern
Herzegowina).
San Giovanni (spr. dschowánni),CastrumSancti Joannis de Olubra, Ort in der ital.Provinz
und im
Kreis
[* 3]
Piacenza, rechts des Po, an der Linie
Parma-Piacenza-Alessandria des Mittelmeernetzes, hat (1881) 4984, als Gemeinde 8426 E.
Die frühern Befestigungen und das 1290 erbaute Kastell sind verschwunden.
San-Piētrodell'Emilĭa,Stadt im
Kreis Imola der ital.
ProvinzBologna, am Sillaro, an der hier mit
Arkaden besetzten
Via Aemilia und der Linie
Bologna-Rimini des
AdriatischenNetzes, hat (1881) 4983, als Gemeinde 12 365 E., Dampfstraßenbahn
nach
Bologna und Imola, besuchte Jahrmärkte und in der Nähe Mineralquellen.
Sardo, Stadt in der ital.
Provinz und dem
Kreis Sassari, an der Nordwestküste von
Sardinien,
[* 4] in malerischer
Lage
auf einem
Vorgebirge des Golfes dell' Assinara, Ist von
Mauern umgeben, hat (1881) 1657, als Gemeinde 2027 E., Post, kleinen
Hafen und lebhafte Korallenfischerei.
1)
Arrondissement im franz. Depart.
Tarn-et-Garonne, hat 1213,17 qkm, 81 Gemeinden, (1891) 61820 E. und zerfällt in die 7 Kantone
Beaumont (229,70 qkm, 10417 E.), Castelsarrasin (126,79 qkm, 10905 E.), Grisolles (126,50 qkm, 7573 E.), Lavit
(164,46 qkm, 5717 E.), Montech (186,40 qkm, 9830 E.), St. Nicolas (169,67 qkm, 8497 E.),
Verdun
[* 5] (209,65
qkm, 8881 E.). – 2) Hauptstadt des
Arrondissements Castelsarrasin, 21 km nordwestlich von Montauban, an der Linie
Bordeaux-Toulouse der
Franz.
Südbahn, am rechten Ufer der Garonne und am
Canal latéral, in 70 m Höhe, hat (1891) 3621, als Gemeinde 7772 E.,
Post,
Telegraph, eine
Kirche aus dem 12. bis 15. Jahrh., Gerichtshof erster Instanz, ein Collège; Fabriken
von Leinen,
Hüten,
Handel mit Getreide,
[* 6]
Wein,
Branntwein, Öl und Safran.
Eisenbahn, in fruchtbarer Gegend, ist regelmäßig angelegt, hat (1881) 19569, als Gemeinde 21550 E.,
ein Gymnasium, ein städtisches Museum mit Funden aus den Ruinen von Selinunt;
(spr. werdüsáng),Dorf im Kanton
[* 10]
Valence,
ArrondissementCondom des franz. Depart.
Gers, 10 km südöstlich
von
Valence, an der zur
Baise gehenden
Auloue, hat (1891) 322, als Gemeinde 904 E., Post,
Telegraph, Ruinen
eines alten Schlosses der
Tempelherren, Marmorbrüche und 3 Schwefel- und Eisenquellen (24° C.), die jährlich von etwa 1300 Kurgästen
besucht werden.
Giambattista, ital. Dichter, geb. 1721 zu
Prato, studierte auf dem Seminar von Montefiascone, wo er
als Professor angestellt wurde und eine Dompfründe erhielt. Später trat er zu
Wien
[* 11] in die Dienste
[* 12]
Josephs Ⅱ., besuchte
mit Gesandtschaften
Petersburg,
[* 13] wo ihn
Katharina Ⅱ. mit Auszeichnung aufnahm,
Berlin
[* 14] und andere deutsche Residenzen und wurde,
zurückgekehrt, kaiserl. Hofpoet. Nach
Josephs Ⅱ.
Tode lebte er in
Florenz,
[* 15] seit 1798 zuParis,
[* 16] wo er starb.
Seine Berühmtheit verdankt er den «Novelle galanti in ottave rime» (Par.
1793; neue Aufl., 3 Bde., ebd. 1804),
die meist schlüpfrig, aber anziehend durch die Lebhaftigkeit und
Anmut des
Stils sind, und dem zu langen, aber geistvollen
und unterhaltenden didaktisch-satir. Gedichte «Gli animali
parlanti» (3 Bde., ebd. 1802; deutsch, 3 Bde.,
Brem. 1817, und von Stiegler, 2 Bde.,
Aachen
[* 17] 1843),
das 1792–99 entstand. Außerdem schrieb Casti «Rime anacreontiche»
und die komischen
Opern «La grotta di Trofonio» und «Il
re Teodoro in
Venezia», beide von
Paisiello, die erstere auch von Salieri komponiert. Eine Gesamtausgabe
seiner Werke erschien 1838 in
Paris.
1) Castiglione delle Stiviere, Hauptstadt des Distrikts Castiglione delle Stiviere (13709
E.) der
Provinz Mantua,
[* 18] 10 km im
Süden des Gardasees,
hat (1881) 3720, als Gemeinde 5251 E., Post und
Telegraph, Dampfstraßenverbindung nach
Brescia und Mantua, zwei
Kirchen, ein
Schloß sowie Seidenspinnerei. – Castiglione fiel 1339 in die
Hand
[* 19] des Azzo Visconti und ging 1404 durch Heirat
an
Francesco Gonzaga über, worauf es das Fürstentum des 1819 erloschenen jüngsten Zweiges der Gonzaga bildete; 1773 kam
es an
Österreich.
[* 20] 1702 wurde Castiglione vom 27. Mai bis 1. Juni von den
Franzosen unter Revel belagert und nach tapferm
Widerstande eingenommen, wodurch Prinz Eugen vom Gardasee abgeschnitten wurde. Am siegten bei Castiglione die
Franzosen unter Medavi über die Kaiserlichen unter dem Prinzen von Hessen,
[* 21] welche den Platz belagerten, und unter
Bonaparte über die
Österreicher unter Wurmser.
MarschallAugereau, der die österr.
Vorhut3. Aug. aus Castiglione vertrieb und am 5. Aug. das feindliche Centrum durchbrach,
erhielt den
Titel eines
Herzogs von Castiglione In der Nähe (7 km)
Solferino
[* 22] (s. d.). –
Vgl. B.
Arrighi, Storia di Castiglione sotto il dominio
dei Gonzaga (2 Bde., Mantua 1853).
(spr. -iljohne), Baldassare, Graf, ital. Schriftsteller, geb. zu Casanatico im
Mantuanischen, studierte zu Mailand
[* 25] und trat dort in Dienst des Herzogs Lodovico Sforza il Moro, dann in den Gian Francesco Gonzagas,
Markgrafen von Mantua. Einige Jahre nachher nahm er Dienste bei Guidubaldo von Montefeltro, Herzog von
Urbino, der ihn 1506 als Gesandten an Heinrich Ⅶ. von England, 1507 an Ludwig Ⅻ. sandte. Unter Papst Leo Ⅹ. war er Gesandter
des Herzogs von Urbino, Francesco della Rovere, in Rom,
[* 26] und vertrat später in gleicher Eigenschaft die Interessen des Federigo
von Mantua.
Unter Clemens Ⅶ. trat er in päpstl. Dienst und ging 1525 als Nuntius nach Spanien,
[* 27] wo er zu Toledo
[* 28] starb. Unter
C.s Werken (hg. von Volpi, Padua
[* 29] 1733) ist das bedeutendste «Il Cortegiano» (Vened. 1528 u. ö.;
neue Ausg. von Baudi di Vesme, Flor. 1854; von Salvadori, ebd. 1884),
Dialoge, die ein Idealbild des vollkommenen
Hofmanns zeichnen und, wie keine andere Schrift, die elegante Sitte, die geistreiche Unterhaltung der ital. Renaissancegesellschaft
vorführen. Seine «Lettere» (2 Bde.,
Padua 1769–71) sind für polit. wie litterar. Geschichte wichtig. Auch als lat. und ital.
Dichter hat Castiglione Bedeutung; seine «Poesie volgari e Iatine» veröffentlichte Serassi (Rom 1760). Giulio Romano
hat ihm, dem Freunde Raffaels, ein Monument in der Kirche der Madonna delle Grazie bei Mantua errichtet. –
(spr. -iljohne), Carlo Ottavio, Graf, ital. Münzforscher, geb. 1784 zu Mailand, beschrieb
mit großer Sachkenntnis die «Monete cufiche del Museo di Milano» (Mail.
1819),
an welche Arbeit sich «Dell' uso cui erano destinati i vetri epigrafi cufiche» (ebd. 1847) anschließt.
In dem «Mémoire géographique numismatique sur la partie orientale de la
Barbarie appelée Afrikia par les Arabes» (ebd. 1826) suchte er den Ursprung und die Geschichte der Berberei zu ermitteln,
deren Namen auf arab. Münzen
[* 32] sich finden. Am bekanntesten in Deutschland
[* 33] ist Castiglione durch die Mitentdeckung
der got. Übersetzung der Paulinischen Briefe und der Fragmente des Alten Testaments (in der Ambrosianischen Bibliothek zu Mailand),
die er teils allein, teils mit dem Mitentdecker A. Mai (s. d.) 1819–39 (5 Hefte)
herausgab. Castiglione starb zu Genua.
[* 34] Sein Leben hat Biondelli (Mail. 1856)
beschrieben.
(spr. -iljohne),Giovanni Benedetto, genannt il Grecchetto, ital. Maler und Kupferstecher, geb. 1616 zu
Genua, war ein Schüler von G. B. Paggi und A. de' Ferrari. Später trat er in die Dienste des Herzogs von Mantua, wo er 1670 starb.
Vorzüglich ausgezeichnet ist Castiglione als Maler alttestamentlicher Geschichten mit Tieren (Geburt Christi in SanLuca zu Genua), wozu er sich durch langes Studium des J. Bassano in Venedig
[* 35] herangebildet hatte; doch ist er naturalistischer,
nüchterner und oberflächlicher als dieser. Im Hofmuseum zu Wien befinden sich: Noah mit den Tierenvor derArche, Noah läßt
die Tiere in die Arche gehen;
Auch die von ihm angefertigten
Landschaften und Porträte
[* 36] sind vortrefflich. 67 Blätter, in Kupfer
[* 37] geätzt, zeigen seine außerordentliche Gewandtheit in der
Helldunkelmanier. ^[]