1868 Prediger an der Christuskirche war. 1866–67 war er Mitglied des preuß. Abgeordnetenhauses,
wo er sich der konservativen
Fraktion anschloß. Er starb in Friedenau-Berlin. Von seinen zahlreichen
Arbeiten histor.,
kulturgeschichtlichen und litteraturgeschichtlichen
Inhalts sind zu nennen die Geschichte der
Juden (in der
«AllgemeinenEncyklopädie»
von Ersch und Gruber, Sekt. Ⅱ, Bd.
27, Lpz. 1851),
«Erfurt
[* 2] und die Zäunemannin» (Hannov. 1857; 2. Ausg.,
Berl. 1886),
«Hierozoicon I.», auch u. d. T. «Der
Schwan» (Berl. 1861; 3. Aufl. 1872),
«Zoroaster, sein
Name und seine Zeit» (Berl. 1886),
«Mischle Sindbad» (ebd. 1888; 3. Aufl. 1890)
u. s. w. Von seinen theol.
Schriften seien hervorgehoben: «Die
Bücher der
Richter und Ruth» (in Langes
«Bibelwerk», Bielef.
1865; 2. Aufl. 1887),
«Altkirchlicher Festkalender» (Berl. 1869),
«Das Evangelium der
Söhne Zebedaei» (ebd. 1870; 2. Aufl.
1878),
«Kritische
Sendschreiben über die
Probebibel» (ebd. 1885),
«988, eine
Erinnerung an das 900jährige
Jubiläum der russ.
Kirche» (ebd. 1888).
Seit 1875 gab Cassel die theol. Wochenschrift «Sunem»
heraus; 1890 erschien eine Sammlung von
Abhandlungen: «Aletheia» (7 Hefte, Berl. 1890),
von einer zweiten Sammlung erschien
Heft 1–4 (ebd. 1891). Als Gegner der Antisemiten schrieb Cassel. «Wider
Heinrich von
Treitschke» (Berl. 1880),
Schwarz, gereinigtes
Beinschwarz oder
Knochenkohle. ^[= Spodium, bei Luftabschluß geglühte Knochen. Die K. findet besonders Anwendung in der Zuckerfabrika ...]
& Company Limited, Verlagsbuchhandlung mit Buchdruckerei und andern graphischen Geschäftszweigen in
London,
[* 8] im
Besitz einer
Aktiengesellschaft mit beschränkter Haftpflicht der Mitglieder, unter denen sich Angestellte
des Hauses, Buchhändler,
Autoren, Künstler u. s. w. befinden. Sie wurde 1848 gegründet, dann von Cassell, Petter
und Galpin (so hieß auch die Firma bis 1883) sowie nach dem
Tode John Cassells (1865) von den beiden letztern allein fortgeführt
und 1883 in eine
Aktiengesellschaft verwandelt.
Die Unternehmungen des Hauses zeichnen sich aus durch
Billigkeit, sittlichen und bildenden
Inhalt sowie gute
Illustrationen.
Dahin gehören
«Cassel's Popular Educator» (8 Bde.; in 1 Mill. Exemplaren
verbreitet),
«Cassell's National Library» (Bd.
1–214; über 3 Mill.
Absatz),
«Illustrated History of England» (auf 10 Bde. berechnet; 750000
Exemplare),
«Picturesque Europe» ^[] und ähnliche Werke über andere
Erdteile und
Länder,
Ausgaben der
Bibel,
[* 9] populäre
Encyklopädien und Wörterbücher, medizinische, hauswirtschaftliche, Schul- und Eisenbahnbücher,
die Monatsschriften
«Magazine of Art», «The Quiver»,
«Cassel's Family
Magazine», die Wochenschriften
«Cassel's Saturday Journal»,
«Work» u. a. Das Haus hat Zweigniederlassungen
in
Paris
[* 10] und Melbourne
[* 11] und eine
Agentur in Neuyork.
[* 12] Das Aktienkapital ist 500000 Pfd. St. in
Aktien von 10 Pfd.
(bis 1892 eingezahlt 355411 Pfd.); bis Ende 1890 wurden jährlich 10 Proz.
Dividende gezahlt, für 1889 und 1890 mit einem
Bonus von je 16 Shill. 8 Pence aufs
Hundert. Fürs
Personal bestehen
Kranken- und Pensionskassen.
Grün, eine Malerfarbe, besteht aus wasserhaltigem, basisch schwefelsaurem Kupfer,
[* 13] Cu4(OH)6SO44H2O
^[Cu4(OH)6SO44H2O], wird dargestellt, indem man in eine kochende Lösung von 10
Teilen Kupfervitriol eine Lösung
von 6
Teilen krystallisiertem essigsaurem Natrium einfließen läßt und so lange im Sieden erhält, bis der Niederschlag
sich nicht weiter vermehrt.
Nach dem Waschen bildet die
Verbindung einen schweren Niederschlag, der nächst
dem Schweinfurtergrün die schönste grüne Kupferfarbe ist.
ein von
Serpa Pinto 1878 entdecktes
Volk im Innern des westl. Centralafrika zwischen den
FlüssenKubango
und
Kuando, soll sich durch auffallend helle Hautfarbe, hervorstehende
Backenknochen und schiefstehende
Augen auszeichnen.
(ital.), die bei den Deckengewölben, namentlich
Kuppeln, der antiken
Baukunst
[* 14] vorkommenden, nach oben zu
kleiner werdenden vertieften viereckigen oder auch achteckigen Felder.
Sie dienten teils zur Dekoration, teils zur Erleichterung
der Konstruktion der
Gewölbe.
[* 15]
L.,Kassie, Pflanzengattung aus der Familie der
Leguminosen
[* 16] (s. d.),
Abteilung der
Cäsalpiniaceen.
Ihre zahlreichen (es werden gegen 400 angegeben) im tropischen und subtropischen
Afrika,
[* 17]
Asien
[* 18] und
Amerika
[* 19] wachsenden
Arten, meist
Bäume und
Sträucher, zum
Teil aber auch Kräuter, besitzen paarig gefiederte
Blätter und traubig oder doldentraubig angeordnete
Blüten, welche aus einem fünfblätterigen, abfallenden
Kelch, fünf Blumenblättern von ungleicher
Größe,
zehn in drei Gruppen geordneten, verschieden lang gestielten
Staubgefäßen und einem einzigen
Stempel bestehen.
Die
Frucht ist eine vielfächerige und vielsamige
Gliederhülse. Die meisten
Arten haben gelbe, manche schön goldgelbe
Blumen.
Es gehören zu dieser Gattung viele Arzneigewächse und Zierpflanzen. Unter erstern sind zunächst bemerkenswert
diejenigen
Arten, deren getrocknete
Blätter unter dem
Namen Folia
Sennae oder
Senna in den
Handel kommen und die bekannten, als
Purgiermittel gebrauchten Sennesblätter sind. Die hauptsächlichsten Stammpflanzen dieser
Blätter sind:
Cassia acutifolia Delile,Cassia angustifoliaVahl (s.Tafel:
Leguminosen Ⅱ,
[* 1]
Fig. 1) und Cassia obovata Collad. Diese im tropischen
Afrika und
Asien heimischen
Arten stimmen darin überein, daß ihre
Gliederhülsen breit, flach zusammengedrückt und papierartig
sind und keinen Brei einschließen. Ein anderes Arzneigewächs ist die Cassia fistulaL., ein in
Ostindien
[* 20] heimischer und in
Ägypten
[* 21] sowie im tropischen
Amerika kultivierter
Baum mit glatter, grüner Rinde, 45 cm langen, aus gestieltem,
eiför-
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
¶
mehr
migen Blättchen zusammengesetzten Blättern, hängenden, bis 60 cm langen Trauben großer, goldgelber, wohlriechender Blumen
und walzigen, fingerdicken, stabförmigen, bis 60 cm langen Früchten von holziger Beschaffenheit, die äußerlich geringelt
erscheinen, inwendig durch zahlreiche Querscheidewände in mit einem schmierigen, angenehm süßlich schmeckenden Brei erfüllte
Fächer
[* 23] abgeteilt sind, deren jedes einen flachgedrückten, glänzend ockergelben Samen
[* 24] birgt.
Der Fruchtbrei dieser sog. Röhren- oder Fisetcassia wurde unter dem Namen Cassiamark früher mehr wie gegenwärtig als gelindes
Purgiermittel angewendet. Auch wird derselbe zu Tabaksaucen benutzt. Die Rinde dient in Ostindien als Gerbmittel. Cassia absusL., eine in Ägypten wachsende, fußhohe Staude mit langen, gelblichgrünen Blättern und kleinen Träubchen
orangegelber oder blutroter Blumen, welche schwertförmige, 6 cm lange, drüsige, mit glänzenden, bräunlichschwarzen, aromatisch
riechenden und widerlich bitter schmeckenden Samen erfüllte Hülsen trägt, ist unter dem Namen Chichm in Ägypten wegen der
Heilkräftigkeit ihrer Samen gegen die ägypt. Augenkrankheit berühmt.
Ihre Samen sind auch in Europa
[* 25] unter dem Namen Semina cismae oder chichmae gegen diese Krankheit mit Erfolg
angewendet worden. alataL., ein im tropischen AmerikawachsenderStrauch mit 6- bis 10paarigen Blättern und großen, endständigen
Trauben goldgelber Blüten, gilt in allen Tropengegenden als ein wirksames Mittel gegen die Krätze (die Blätter und Blüten).
Viele Cassien werden ihrer schönen Blüten und Blätter wegen als Zierpflanzen kultiviert. So ist in Südspanien
die Cassia tomentosaL., ein aus Ostindien und Südamerika
[* 26] stammenderStrauch oder Baum mit unterseits weißwolligen Blättchen und
goldgelben Blumen, in vielen Gärten zu finden, und bei uns wird die in Nordamerika
[* 27] einheimische Cassia marylandicaL.,
eine 60–90 cm hohe Staude mit 8- bis 9paarigen Blättern und achselständigen Trauben gelber Blumen, welche gut im Freien aushält,
ebenfalls häufig als Zierpflanze kultiviert. Die Blätter derselben kommen als amerik. Sennesblätter in den Handel.
Cassia floribundaCav. aus Mexiko
[* 28] wird im Gewächshause überwintert und während des Sommers in geschützten Lagen auf Gartenbeete
gepflanzt, woselbst sie sich im Nachsommer bis zum Herbst mit ihren schönen gelben Blüten bedeckt. Die übrigen Arten, z. B.
Cassia corymbosa Lamk., haben einen geringern Wert als Zierpflanzen. Alle, je nach ihrem Vaterland bald Kalthaus-, bald Warmhauspflanzen,
verlangen zu ihrem Gedeihen viel Licht
[* 29] und lassen sich durch Samen und Ableger vermehren.