mit
Thiers und
Mignet zur Herausgabe des «National». Als die Ordonnanzen von 1830 erschienen,
veranlaßte Carrel an der
Spitze des «National» 26. Juli den Einspruch der Journalisten.
Bald war er das anerkannte Haupt der republikanischen
Partei und durch seine kühnen
Angriffe im «National» ein gefährlicher Gegner des Julikönigtums.
Carrel starb zu St.
Mandé an den Wunden, die er am 22. im Duell mit Emile de
Girardin erhalten
hatte. 1887 wurde ihm zu Rouen
[* 2] ein
Denkmal gesetzt. Seine Journalartikel erschienen gesammelt von
Littré und Paulin als «Œuvres
politiques et littéraires » (5 Bde., Par.
1854).
(spr. -rénjo),Don Juan Carreño de Miranda, span.
Maler, geb. zu
Aviles, gest. im Sept. 1685 zu Madrid,
[* 3] erhielt Unterricht in der Malerei bei Pedro de las Cuevas und Bartolomé
Roman. Durch
Velazquez wurde der talentvolle Künstler
bei
Hofe eingeführt und erhielt den
Auftrag, den Spiegelsaal im königl. Schlosse auszumalen, welche
Arbeiten
ihm 1660 die Ernennung zum königl.
Maler einbrachten. Er malte Philipp Ⅳ. von
Spanien
[* 4] und dessen Gemahlin Maria
Anna von
Österreich
[* 5] (beide in
Wien,
[* 6] Harrachsche
Galerie), besonders oft aber hat er das
BildnisKarls Ⅱ. gemalt. Außerdem schuf er
eine große Anzahl von Kirchenbildern und Fresken, so: in der
Kuppel del Ochavo in
Toledo,
[* 7] in Nuestra Señora
del Sagrario, in La Virgen de Atocha, in der
Kirche de Santo
[* 8] Tomas und
SanAntonio de los Portugueses. Ferner malte er: Die
Gründung des
Trinitarierordens
(Wien,
Akademie);
Luigi, ital. Dichter, geb. zu
Venedig,
[* 10] studierte daselbst, zu
Treviso und
Padua,
[* 11] wurde 1830 Professor
der
Philosophie in
Padua, siedelte 1844 als Professor an der
Technischen Schule nach
Venedig über, ward dann dort Direktor des
Museo Correr und starb Carrer zählt zu den namhaftesten neuern ital.
Dichtern. Der Einfluß
UgoFoscolos ist in allen seinen Werken sichtbar. Seinen Ruf begründete er durch die"Poesie"
(Padua
1831; beste Ausg. Flor. 1856),
denen er «Prose e poesie» (4 Bde.,
Vened. 1837) und «Apologhi» (ebd. 1841) folgen
ließ. Sein gelesenstes Werk ist «L' anello di sette gemme»
(ebd. 1838),
wo er Geschichte und
SittenVenedigs dichterisch schildert. Am glücklichsten ist Carrer als
Lyriker, namentlich in
Oden und
Hymnen, ursprünglich in der
Ballade, die er nach deutschem Vorbilde in den «Ballate» (Vened.
1838) auf ital.
Boden verpflanzte. Eine Auswahl seiner prosaischen
Schriften, «Prose», erschien (2 Bde.,
Florenz)
[* 12] 1855. Außerdem erwarb sich Carrer durch die Herausgabe älterer und neuerer Werke der ital.
Litteratur sowie durch litterar.-kritische
Arbeiten Verdienste. Zu letztern gehört «Saggio sulla vita e sulle opere
di CarrerGoldoni» (3 Bde., Vened.
1824),
der «Lirici italiani del
secolo ⅩⅥ» (Vened. 1836, mit Anmerkungen) u. s. w.
Geschätzt ist sein «Discorso» über T.
Tasso im 3.
Bande der
PaduanerAusgabe der «Gerusalemme liberata» (1827–28). Mit Federici
gab Carrer ein «Dizionario di conversazione e letteratura» (Vened.
1837–40) heraus. –
Vgl. Veludo, Dell'ingegno e degli scritti di Luigi Carrer (Vened. 1851);
Venanzio,Della vita e delle opere di Luigi Carrer
(ebd. 1854).
Valentino, ital. Dramatiker, geb. zu
Turin,
[* 13] war daselbst Zollbeamter und zog sich 1878 in das Privatleben zurück. Seine schriftstellerische Laufbahn eröffnete
er 1859 mit dem
Drama «Il lotto». Zahlreiche
Stücke folgten; den ersten großen Erfolg errang er 1870 mit
der Volkskomödie «La quaderna di Nanni». Wesentlich zur gleichen Gattung
gehören die spätern
Stücke: «La guardia borghese fiamminga», «Capitale
e mano d'opera», «La strage degli innocenti», «ABC»,
«Un avvocato dell'avvenire», «Galateo
nuovissimo», «Alessandro Puschin», «Il
denaro del comune», «La figliuola del saltimbanco»,
«Gli ultimi giorni di
Goldoni» (1881),
«La filosofia di Giannina,» (1885). Gegenwärtig
erscheinen seine
Stücke inTurin gesammelt. Auch Geschichtliches hat er geschrieben. – Sein
Bruder, Quintino Carrera, geb. in
Turin, wo er ein städtisches
Amt bekleidet, machte sich ebenfalls als begabter Dramatiker bekannt. Seine
besten
Dramen («I pensionarj d'monsù Neirot», «Gl'impegnus
»,
«El lunes», «Le
[* 14] occasion») sind in piemont. Mundart geschrieben.
Sein «Teatro in dialetto piemontese» erschien (2 Bde.,
Turin) 1886.
(spr. kärrickföhrgöß),See- und Fabrikstadt und Seebadeort in der irischen
GrafschaftAntrim, am
Belfast-Lough, 15 km im
NO. von
Belfast, mit diesem durch Eisenbahn verbunden, hat (1891) 4267, als Gemeinde 8923 E.,
Flachsspinnerei, bedeutende Fischerei
[* 15]
(Austern), ein großartiges anglonormann. Schloß aus dem 12. Jahrh. (jetzt Zeughaus)
und einen
Hafen für Schiffe
[* 16] von 100 t. Ein neuer
Hafen soll Schiffe bis 500 t aufnehmen. Hier landete 1690 Wilhelm
Ⅲ. In der Nähe Salzlager. Carrickfergus wird durch einen
Abgeordneten im Parlament vertreten.
(spr. kärrick ŏn schänn'n), Hauptort der irischen
Grafschaft Leitrim, links am Shannon und 159 km
im NW. von Dublin,
[* 17] hat (1881) 1384 E., eine
Brücke
[* 18] mit 11
Bogen,
[* 19] Schloßruine, Leinwandbleichen und Kornhandel.
(spr. kärrick ŏn schuhr oder ßjuhr), Marktstadt in der irischen
GrafschaftTipperary, am
Suir, 23 km
im NW. von
Waterford, mit diesem durch
Bahn verbunden, hat zwei Klöster, ein altes Schloß, eine alte
Brücke nach dem
VororteCarrickbeg in der
GrafschaftWaterford, mit diesem (1891) 5608 E.,
Flußschiffahrt, Getreide- und Butterhandel.
(spr. -ĭeh),JeanBaptiste, Mitglied des franz. Nationalkonvents, geb. 1756 in
Yolet bei
Aurillac, war Prokurator, als die Revolution ausbrach; 1792 zum Deputierten gewählt, trug er 1793 zur
Errichtung des Revolutionstribunals und zur Ausführung der grausamsten Maßregeln bei. Nach der
VerurteilungLudwigs ⅩⅥ.
verlangte er die Verhaftung des
Herzogs von
Orléans
[* 20] und beförderte
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
¶
mehr
den Sturz der Girondisten am 31. Mai. Demnächst wurde er mit einem Auftrage gegen die Gemäßigten in der Normandie im Oktober
nach Nantes
[* 22] geschickt, wo er für seinen Blutdurst in den durch die Niederlage der Vendéer bei Savenay angefüllten Gefängnissen
zahlreiche Opfer fand. Er schlug vor, die Gefangenen in Masse hinrichten zu lassen, und drang damit durch.
Am 15. Nov. ließ er 94 Priester in eine Barke bringen und nachts mittels Klappen, die am Boden des Fahrzeugs angebracht waren,
ertränken, nach einigen Tagen 58 andere. Bald folgten mehrere derartige Hinrichtungen, die man Noyades, Baignades, Déportations
verticales, Marriages républicains nannte. Der Opfer sollen mehrere Tausende gewesen sein. Schließlich
wurde Carrier zur Verantwortung vor dem Konvent berufen. Doch gelang es ihm, sich zu rechtfertigen, und erst die Reaktion nach
dem 9. Thermidor brachte ihn unter die Guillotine –