vorzuheben: eine Bronzegruppe im Luxembourggarten, bestehend aus vier geflügelten Seepferden und ebenso viel weiblichen
[* 1]
Figuren. Seine große Fertigkeit in der Behandlung des Marmors gab ihm die Grundlage zu seiner vorwiegend
malerischen
Richtung, die er mit Schwung in der Erfindung,
Treue in der Nachahmung individueller Gesichtsbildungen
(Büsten
der Prinzessin Mathilde, des jüngern
Alex. Dumas, des Malers Gérôme, des
Architekten Garnier u. a.)
verband. Durch ihn kam der
Naturalismus in der
Skulptur zur Entfaltung. Carpeaux starb im Schlosse Bécon bei
Asnières.
–
Vgl. Chesneau, Le
[* 2] statuaire Carpeaux (Par. 1880).
Meerbusen an der Nordküste
Australiens, der größte und am tiefsten in das Festland einschneidende
des ganzen Erdteils, zwischen 10° 40' bis 17° 30' südl.
Br. und 135° 30' bis 142° östl. L. von Greenwich, wird im W.
von Nordaustralien
(Northern Territory), im S. von
Alexandraland und im SO. und O. von Queensland und seiner
spitzen Halbinsel
York begrenzt. Von N. gegen S. ist der Golf 750 km lang, am Eingang zwischen
KapYork und
KapArnhem 600 km
breit.
Der
Name Carpentaria zu Ehren Pieter
Carpenters (1623–27
Generalgouverneur von Niederländisch-Indien) erscheint zuerst auf
den nach der zweitenReiseAbelTasmans verfertigten Karten, der 1644 den Golf als solchen entdeckte. Genauere
Erforschungen und
Aufnahmen des selten über 50 m tiefen
Meerbusens und der
Küsten erfolgten später durch Cook 1770 und
Flinders 1802. In
neuerer Zeit wurde, da der Carpentariagolf gewöhnlich das Ziel der nach N. strebenden Erforscher des Festlandes
gewesen ist, namentlich die
Süd- und Südwestküste besser bekannt durch die
Reisen und
Aufnahmen von Stoke 1841,
Leichhardt
1845, Gregory 1856, Landsborough 1861–62, McKinlay 1862 u. a. Die
Küsten sind meist niedrig und sumpfig, besonders auf
der
Ost- und Südostseite, im W. höher, und reich an
Baien und Häfen, unter denen die Limmen Bight an der
Mündung des Roper, die Bluemud-,
Caledon- und besonders die Melvillebai am
KapArnhem bemerkenswert sind. Vorgelagerte
Inseln
sind im W. Groote-Eylandt, im S. die
Bentinck-, Wellesley- und
Sir Edward-Pellew-Inseln. Der größte
Fluß ist der
Mitchell
an der Ostküste. Wasserreich ist die über 500 km lange, geradlinige Südküste. Überhaupt wird diese
als ein von der Natur begünstigter tropischer Landstrich geschildert.
Mary, engl. Philanthropin, Schwester von William
Benjamin Carpenter, geb. in
Bristol, gest. daselbst
nahm schon früh Anteil an der socialen Reformbewegung, die sich Rettung und Besserung verwahrloster
Kinder, Erziehung
der niedern Volksklassen, vernunftgemäße Umgestaltung der
Strafanstalten und des Gefängniswesens zum Ziele setzte, gründete
in
Bristol mehrere wohlthätige Anstalten und eroberte durch persönliche Opferwilligkeit,
Schriften und Vorlesungen der Sache,
der ihr Leben gewidmet war, ein immer ^[] weiteres Gebiet.
Unter
ihren
Schriften sind hervorzuheben: «Morning and evening meditations for every day in the month»
(1842),
«Reformatory schools for children» (1851),
«Juvenile delinquents, their condition and treatment» (1853),
«The claims
of ragged schools to pecuniary aid from the annual parlamentary grants for educational purposes» (1859),
«Our convicts» (2
Bde., 1864). Wiederholt nahm sie an den Jahresversammlungen der
BritishAssociation for the promotion of social science teil, und manche Socialreform war ihr zu danken.
1866–67 unternahm sie zu philanthropischen Zwecken eine
Reise nach
Indien, deren Ergebnisse sie in
«Suggestions on prison
discipline and female education in
India» (1867) und «Six months in
India» (2 Bde., 1868) niederlegte. Zur
Beförderung der
Gefängnisreform und der weiblichen Erziehung besuchte sie, unter lebhafter öffentlicher, auch offizieller
Teilnahme,
Indien noch 1868–69, 1870–71 und 1875–76. Die Ergebnisse der letzten
Reise faßte sie in
Briefen an Salisbury,
damals
Staatssekretär für
Indien, zusammen, der sie offiziell dem Parlament mitteilte. –
WilliamBenjamin, engl. Naturforscher, geb. in Exeter, erhielt
seine Schulbildung in
Bristol, studierte in
London,
[* 6] später in Edinburgh
Medizin, wirkte seit 1839 als
Arzt in seiner Vaterstadt
und siedelte 1843 nach
London über. Seit 1847 Examinator in
Physiologie und vergleichender
Anatomie an der
LondonerUniversität,
1849–56 Professor der gerichtlichen
Medizin am
University College, wurde er 1856 zu der einflußreichen
Stelle des Registrators der
LondonerUniversität berufen, die er 1878 niederlegte. Carpenter starb zu
London. In weitern
Kreisen wurde er durch «Principles of general and comparative physiology»
(1839; 9. Aufl. 1854) bekannt, eins der ersten engl. Werke,
das die Wissenschaft der
Biologie in übersichtlichem Zusammenhange darstellte. Hierauf folgten «Principles
of human physiology» (Lond. 1844; 9. Aufl. 1881),
«Principles of comparative physiology» (ebd. 1853),
«Principles of general
physiology» (ebd. 1854),
«On the use and abuse of alcoholic liquors» (ebd. 1850),
«The microscope and its revelations» (ebd.
1856; 6. Aufl. 1881) und eine Reihe von
Abhandlungen in den Verhandlungen der Royal
Society, wofür ihm 1861 die
große
Medaille der Gesellschaft verliehen wurde. 1868–70 leitete Carpenter gemeinschaftlich mit Wyville
Thomson die von der engl.
Regierung ausgerüsteten Expeditionen zur Erforschung des Meeresbodens in der Nordsee und im Mittelmeere. Seine
Berichte über
diese Expeditionen, die in
Bezug auf
Temperatur, Strömungen und Organismen der tiefern Meeresschichten wichtige Ergebnisse
lieferten, erschienen in den Verhandlungen der Royal
Society und wurden später von dem Verfasser durch gemeinverständliche
Vorträge weitern
Kreisen zugänglich gemacht. In seinen letzten Lebensjahren nahm Carpenter an der wissenschaftlichen Bekämpfung
der engl. Spiritualisten Anteil und veröffentlichte u. a.
«Mesmerism and Spiritualism historically considered» (Lond.
1877). Aus seinem Nachlaß erschien «Nature and man. Essays scientific and philosophical»
(ebd. 1888), hg. von J. E. Carpenter.
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
¶
mehr
qkm, 31 Gemeinden, (1891) 44243 E. und zerfällt in die 5 Kantone Carpentras-Nord (145,35 qkm, 11559 E.), Carpentras-Sud
(97,01 qkm, 13629 E.), Mormoiron (268,98 qkm, 8077 E.), Pernes (134,97 qkm, 6861 E.), Sault (249,85 qkm, 4117 E.). – 2)
Hauptstadt des Arrondissements Carpentras, liegt an der Linie Sorgues-Carpentras (17 km) der Franz. Mittelmeerbahn am Auzon,
der zur Sorgue geht, 102 m hoch auf einer Anhöhe am Fuße des Mont-Ventoux (1911 m), in anmutiger Gegend, 26 km nordöstlich
von Avignon, hat (1891) 7589, als Gemeinde 9778 E., Post und Telegraph, einen Assisenhof, ein Kommunal-Collège, eine große
Kathedrale (1405–1509), 6 andere Kirchen, Synagoge, Hospital, einen bischöfl.
Palast, der jetzt den Justizpalast bildet, ein Theater,
[* 8] eine öffentliche Bibliothek (30000 Bände und 800 Manuskripte) mit Kupferstich-
und Münzsammlung und ein Museum mit dem berühmten phöniz. Basrelief von Carpentras (eine dem Osiris
[* 9] opfernde Frau darstellend).
Aus der Römerzeit finden sich noch Reste eines Turms und des Triumphbogens mit Basrelief. Von den Festungswerken
des 14. Jahrh. steht nur noch das 37 m hohe, kühne Orangethor. Neu dagegen ist die 1720–34 erbaute, 914 m lange Wasserleitung
[* 10] von 48 Bogen.
[* 11] Bedeutend ist der Anbau von Krapp, Safran und Obst, die Fabrikation von Chemikalien, Branntwein, Leder und Wachs,
die Seide- und Baumwollspinnereien. – Carpentras, das alte Carpentoracte im Narbonensischen Gallien, erhielt durch
Cäsar eine Kolonie, war berühmter Bischofssitz und Hauptstadt der GrafschaftVenaissin, die von 1271 bis zur Revolution unter
päpstl. Hoheit stand. Am 6. Nov. 527 wurde hier ein Konzil gehalten.