dieselben befinden sich jetzt im Nationalmuseum zu Madrid.
[* 2] Die
DresdenerGalerie besitzt von ihm: Der heil. Gonzalo zwischen
dem heil.
Franz und dem heil.
Bernhard von Siena (1630); das Pradomuseum zu Madrid:
Entsatz von Konstanz
[* 3] durch den
Herzog von
Feria 1633,
Schlacht bei Fleurus 1622, Einnahme von Rheinfelden 1633. Er schrieb «Diálogos
de la pintura» (Madr. 1633-34; neue Ausg., ebd. 1830).
(spr. -duttschi),Giosuè, ital. Dichter, geb. zu
Valdicastello in
Toscana, verlebte seine Kindheit auf dem
Lande, erhielt seit 1849 seine Gymnasialbildung in
Florenz,
[* 4] studierte
zu Pisa
[* 5]
Philologie und wirkt seit 1861 als Professor der ital. Litteratur
an der
Universität zu
Bologna. Er ist Republikaner; aber seine einsichtige Vaterlandsliebe ließ ihn die gegenwärtige
VerfassungItaliens
[* 6] aufrichtig annehmen. Frühzeitig trat er mit litterarhistor.
und mit poet. Versuchen (als «Juvenilia» gesammelt, neueste Aufl.
Bologna 1880).
Großes Aufsehen machte «Inno a Satana», welchen
Hymnus er unter dem
PseudonymEnotrio Romano 1865 veröffentlichte
und noch 1879 in «Satana e polemiche sataniche» verteidigte. Er feiert
darin das verneinende Princip als die treibende Kraft
[* 7] des menschlichen Lebens. Eine Sammlung seiner
«Poesie»
erschien mit dem wahren
Namen 1871
(Florenz); dann folgten «Nuove poesie di
EnotrioRomano» (Imola 1873). Er machte später einen
glücklichern Versuch als seine Vorgänger, altklassische Metren nachzuahmen, in dem er den Rhythmus der antiken Verse, wie
ihn seine Landsleute empfinden, durch
Verbindung vorhandener ital. Verse wiedergab; die Gedichte in solchen
Maßen nannte er «Odi barbare» (5. Aufl.,
Bologna 1887),
«Nuove odi barbare» (2. Aufl., ebd. 1886),
«Terze odi barbare» (ebd. 1889).
Über die neuern Metren entspann
sich ein noch fortdauernder Streit. Carducci selbst veröffentlichte auch eine Sammlung älterer ital.
Versuche in klassischen Versmaßen: «La poesia barbare nei secoli XV e XVI»
(Bologna 1881). Von großer
Wichtigkeit sind auch seine
Arbeiten für die ital. Litteraturgeschichte: «Studii letterarii» (Livorno
[* 8] 1874),
«Bozzetti critici
e discorsi letterarii» (ebd. 1876),
«Intorno ad alcune rime dei secoli XIII e XIV» (Imola 1876, in Wahrheit
1878),
«Storia del ‛Giorno’ di G. Parini»
(Bologna 1892). Eine Sammlung aller für die
Musik bestimmten
Poesien ist «Cantilene e ballate, strambotti e madrigali nei secoli XIII e
XIV» (Pisa 1871). Seit dem J. 1889 erscheint zu
Bologna eine Gesamtausgabe seiner Werke
(«Opere»). Eine Auswahl seiner Gedichte
übersetzte B. Jacobson (Lpz. 1880).
L., Distel, Pflanzengattung aus der Familie der
Kompositen
[* 9] (s. d.) mit gegen 50 vorzugsweise in Europa,
[* 10] Nordafrika
und Westasien heimischen
Arten. Es sind krautartige, aufrecht stehende Gewächse mit buchtig gezähnten oder fiederteiligen
stacheligen
Blättern. Die
Blüten stehen meist in kugeligen
Köpfchen, die
Blumenkrone ist gewöhnlich rot
gefärbt. Die Hülle der
Köpfchen ist aus vielen dachziegelartig übereinander liegenden, mit
Stacheln versehenen
Schuppen
zusammengesetzt. Von den deutschen
ArtenCarduus nutansL. und Carduus crispusL. ^[] werden in einigen Gegenden die jungen
Triebe als
Gemüse oder
Salat gegessen.
Edward, Viscount, engl. Staatsmann, geb. zu
Liverpool,
[* 11] studierte in Oxford,
[* 12] wurde
Advokat, trat 1842 ins
Unterhaus und war unter Peel 1845‒46 Schatzsekretär.
Nach der
Annäherung der Peeliten an die
Whigs wurde er unter
Aberdeen
[* 13] 1852‒55 Präsident des Handelsamtes. Seine
Verwaltung
war fruchtbar für Seefahrt- und Eisenbahngesetzgebung. Unter Palmerston 1859 zum Sekretär
[* 14] für
Irland ernannt, vertauschte
er bald das ihm wenig zusagende
Amt mit der Kanzlerwürde für das Herzogtum Lancaster und war 1864‒66
Staatssekretär für die
Kolonien.
Seit 1866 unter
Gladstone Kriegsminister, brachte er Febr. 1871 den
Antrag für die Reorganisation des engl.
Heers vor das Parlament
und setzte ihn trotz heftigen
Widerstandes in allen Hauptpunkten durch. Es wurde das Kaufsystem für die
Offiziersstellen abgeschafft, die Armeeverwaltung centralisiert und nach einheitlichen Grundsätzen geordnet. Bei
GladstonesSturz 1874 verlor er sein
Portefeuille, wurde aber als Viscount Cardwell von
Ellerbeck ins Oberhaus erhoben. Er starb in der
Villa Como bei
Torquay. Er veröffentlichte mit
Stanhope«Memoirs of the Right
Hon.
Sir Robert Peel» (2 Bde.,
Lond. 1856‒57).
(frz., spr. -rähm, vom lat.
quadragesima), Fastenzeit, besonders der Fastnachtsdienstag;
auch Sammlung von Fastenpredigten, z. B. Le
[* 15] petit Carême, Sammlung
von 10,Le grand Carême, Sammlung von 40 Fastenpredigten
Massillons, für
Ludwig XV. bestimmt.
(spr. -rangtáng),Hauptort des Kantons Carentan (165,72 qkm, 14 Gemeinden, 11347 E.)
im
Arrondissement St. Lò des franz. Depart.La Manche, an der Douve und der Taute, sowie am
Kanal
[* 17]
Vire-et-Taute
und an der Linie Mantes-Cherbourg der
Franz.
Westbahn, eine alte, 1853 geschleifte Festung,
[* 18] mit den Ruinen eines
Forts, dem
Schlüssel zur Halbinsel
Cotentin, hat (1891) 2905, als Gemeinde 3483 E., Post und
Telegraph,
[* 19] Fischerei,
[* 20] Gerberei und
Handel
mitWein,
Branntwein und Vieh.
(spr. kärrúh oder kähru),SirPeter, geb. 1514, kam mit 16 Jahren in den Dienst
Heinrichs Ⅷ. von England,
wurde in wichtigen Missionen verwandt, kämpfte 1544 mit gegen
Frankreich. Er trat für Maria
Tudor gegen
Johanna Grey ein, mußte aber unter Marias Regierung seines prot.
Glaubens wegen fliehen, wurde jedoch ergriffen und in den
Tower geworfen. Unter Elisabeth kam er wieder in Gunst und wurde wie früher in diplomat. Missionen verwendet; den Rest
seines Lebens verbrachte er in
Irland im Kampfe für die von ihm als Eigentum in
Anspruch genommenen Besitzungen
und starb zu
Waterford. ‒
Über Carew vgl. Pauli in den
«Aufsätzen zur engl. Geschichte» (Lpz. 1869).
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]¶