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Carboxylgruppen bedingt daher die Basicität der Säuren, die Monocarbonsäuren sind einbasisch, die Tricarbonsäuren dreibasisch u. s. w.
Carboxylgruppen bedingt daher die Basicität der Säuren, die Monocarbonsäuren sind einbasisch, die Tricarbonsäuren dreibasisch u. s. w.
im Maschinenwesen angewendete cylindrische Stifte, die teilweise aus Carbon (reinem Kohlenstoff) bestehen und in Lagerschalen und Büchsen von Maschinen und Transmissionen eingesetzt werden, um die Reibung [* 2] zwischen den gleitenden Teilen herabzusetzen.
Die Masse dieser Stifte ist so fettig, daß eine anderweitige Schmierung der betreffenden Teile nicht nötig ist.
die chem. Bezeichnung für ein zweiwertiges Radikal CO, das also dieselbe Zusammensetzung wie das Kohlenmonoxyd hat.
In den Aldehyden ist die CO-Gruppe mit einem organischen Radikal und einem Wasserstoffatom verbunden, wie z. B. im Acetaldehyd, CH3.CO.H;
in den Ketonen aber mit zwei einwertigen organischen Radikalen wie im Aceton, CH3.CO.CH3.
eine organische Verbindung von der Zusammensetzung C9H7NO, die ihrer Konstitution nach α-Oxychinolin (s. Chinolin) oder das innere Anhydrid der Orthoamidozimmetsäure ist. Es krystallisiert aus Wasser oder Alkohol in Nadeln, [* 3] schmilzt bei 198-199° und sublimiert. Es bildet mit Alkalien sowohl als auch mit Säuren unbeständige Salze, die schon durch Wasser zerlegt werden.
Die Äther des Carbostyryl leiten sich von 2 verschiedenen Formeln ab:
^[img] Carbostyril Lactimform
^[img]Pseudocarbostoryl Lactamform
während das Carbostyryl nur in einer, wahrscheinlich der Lactimform existiert.
s. Drummonds Kalklicht. ^[= s. Drummonds Kalklicht.]
heißt in der Chemie ein einwertiges Radikal von der Zusammensetzung COOH;
es findet sich als charakterisierender Bestandteil in allen Carbonsäuren (s. d.).
nennt man in der Bereitung des Leuchtgases eine Operation, durch die Gasen von geringer Leuchtkraft die Eigenschaft erteilt wird, mit heller Flamme [* 4] zu brennen. Sie beruht darauf, bei gewöhnlicher Temperatur flüchtige Kohlenwasserstoffe den Gasen in erheblicher Menge zuzuführen. Leitet man z. B. Wasserstoff, der mit nicht leuchtender Flamme brennt, durch Benzol, so verdampft ein Teil des letztern in dem Gase, [* 5] und wenn letzteres dann entzündet wird, so besitzt die Flamme eine bedeutende Leuchtkraft, hervorgebracht durch das kohlenstoffreiche Benzol.
Die Carburation des Gases wird auf verschiedene Weise ausgeführt. Man leitet z. B. das wenig leuchtende Wassergas [* 6] durch glühende Kammern, in denen Petroleumrückstände vergast werden, oder man leitet ein Gas von geringer Leuchtkraft durch ein Gefäß, [* 7] in dem mit Petroleumäther getränkte Wolle enthalten ist. Endlich hat man auch gewöhnliche Luft in eigenen Carburateurs, Gasolinapparaten, mit Dämpfen von flüchtigen Kohlenwasserstoffen beladen und dieses Gemenge als Leuchtgas [* 8] verwandt. Es hat sich dabei jedoch so große Feuergefährlichkeit herausgestellt, daß die Benutzung solchen Gases polizeilich verboten worden ist.
Isocyanide,Isonitrile, farblose destillierbare organische Flüssigkeiten von äußerst widerlichem Geruch und giftigen Eigenschaften. Sie sind in Wasser schwer, in Alkohol und Äther leicht löslich. Man nimmt in ihnen die Isonitrilgruppe an, in welcher fünfwertiger Stickstoff durch 4 Affinitäten mit Kohlenstoff verbunden ist, während in der Nitrilgruppe der Stickstoff nur durch 3 Affinitäten an den Kohlenstoff gebunden ist:
^[img] Isonitril Methylcarbylamin
^[img] Nitril Methylcyanid.
Die Carbylamine entstehen beim Erwärmen von Chloroform und primären Aminbasen mit alkoholischer Kalilauge, z.B.:
C2H5.NH2 + CHCl3 = C2H5.NC + 3 HCl
Äthylamin Chloroform Äthylcarbylamin.
Durch verdünnte Säuren werden die Carbylamine leicht in Ameisensäure und Aminbasen zersetzt:
C2H5NC + 2 H2O + HCl = C2H5.NH3Cl + CH2O2
(spr. -chénte), Stadt in der span. Provinz Valencia, [* 9] 3 km südlich von Alcira, an den Eisenbahnlinien Almansa-Valencia und Carcagente-Dénia (65 km), in einer fruchtbaren, von Bewässerungskanälen des Jucar durchzogenen Ebene, hat (1887) 12 503 E., viele viereckige mit bunten Ziegeln verzierte Türme aus der Maurenzeit und Fabrikation von Tuchen und Seide. [* 10]
Giulio, ital. Dichter, geb. zu Mailand, [* 11] studierte zu Pavia die Rechte, wurde 1848 Sekretär [* 12] der provisorischen Regierung zu Mailand und von ihr mit einer Mission nach Paris [* 13] betraut, 1849 von Österreich [* 14] verbannt. Die ital. Regierung ernannte ihn 1859 zum Professor der Ästhetik, 1868 zum Studienaufseher und Sekretär des Istituto Lombardo in Mailand. Er starb in Lesa am Lago Maggiore. Als Dichter gehört Carcano der romantischen Schule an; seine Romane und Novellen bewegen sich meist im engen Kreise [* 15] der Familie, sein Standpunkt ist streng kirchlich.
Seine dichterische Laufbahn begann Carcano 1834 mit der Novelle «Ida della Torre»; 1839 folgte «Angiola Maria» (neue Ausg., Flor. 1864),
1840 die erste Sammlung lyrischer Gedichte. Hierauf begann Carcano eine Übersetzung der Shakespeareschen Dramen (Gesamtausgabe in 12 Bdn., Mail. 1875-82). 1851 schrieb er den vielgelesenen Roman «Damiano. Storia d'una povera famiglia». Von den übrigen zahlreichen Schriften sind hervorzuheben: «Memorie di Grandi» (2 Bde., Mail. 1870),
«Poesie varie edite ed inedite» (2 Bde., Flor. 1869-70),
«Racconti campagnuoli» (Mail. 1869),
«Racconti popolari» (ebd. 1871) und «Carlo Barbiano di Belgiojoso» (ebd. 1882). Eine Sammlung seiner gelesensten Werke erschien Florenz [* 16] 1861-70 (4 Bde.),
eine Sammlung der Novellen Mailand 1882 (1 Bd.). Nach seinem Tode erschienen seine «Lettere alla famiglia, e agli amici, 1827-54» (Mail. 1887).
Gewehrmodell, das 1868 zur Umwandlung des ital. Vorderladers (Kaliber 17,8 mm) in einen Hinterlader angenommen wurde, eine Kombination des modifizierten Dreyseschen Zündnadelsystems mit dem Chassepotverschluß.
Schon in den siebziger Jahren wurde das Carcanogewehr in der Feldarmee durch das System Vetterli ersetzt, bildete aber noch längere Zeit die für die Miliz in Aussicht genommene Bewaffnung.
Carcasse
(frz.; ital. carcassa, d. i. Gerippe), Drahtgestell für Frauenhüte u. s. w.;
Brandgeschoß (s. Karkasse).
1) Arrondissement des franz. Depart. Aude, hat 2068,66 qkm, 140 Gemeinden, (1891) 99 418 E. und zerfällt in die 12
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.] ¶
931 Kantone: Alzonne (149,26 qkm, 7218 E.), Capendu (158,11 qkm, 8368 E.), Carcassonne-Est (116,50 qkm, 6465 E.), Carcassonne-Ouest (95,71 qkm, 24779 E.), Lagrasse (230,34 qkm, 5548 E.), Conques (95,71 qkm, 5511 E.), Mas-Cabardès (163,92 qkm, 5455 E.), Montréal (137,71 qkm, 6130 E.), Mouthoumet (281,99 qkm, 4168 E.), Peyriac-Minervois (303,26 qkm, 17485 E.), Saissac (135,17 qkm, 4161 E.), Tuchan (200,98 qkm, 4130 E.). ‒
2) Hauptstadt des Arrondissements Carcassonne und des Depart. Aude, 91 km südöstlich von Toulose, an der Aude, an den Linien Toulouse-Cette und Carcassonne-Quillan (55 km) der Franz. Südbahn und am Canal du Midi, in 103 m Höhe gelegen, hat (1891) 22816, als Gemeinde 28235 E. Die Stadt lehnt sich an eine felsige Anhöhe, auf welcher die alte Cité oder Oberstadt mit festem Schlosse steht. Die Werke bestehen in zwei Ringmauern; die innere, 1100 m lang, stammt in einigen Türmen aus dem 5. Jahrh.; die äußere, 1500 m lang, aus der Zeit Ludwigs des Heiligen und Philipps des Kühnen. In neuerer Zeit sind die Werke wieder ergänzt worden.
Die untere Neustadt, [* 18] erst im 14. Jahrh. entstanden, ist gut gebaut und von schönen Promenaden umgeben. Beide Stadtteile sind durch die zweifach überbrückte Aude getrennt. Die ansehnlichsten Gebäude sind die restaurierte ehemalige Kathedrale St. Nazaire mit Glasmalereien, die Kirchen St. Michel und St. Vincent aus dem 13. Jahrh., das Rathaus, der Justizpalast, die Präfektur, die Markthallen [* 19] und das Theater. [* 20] Carcassonne ist Sitz der Departementsbehörden, eines Bischofs, des 16. Kavallerie-Brigadekommandos, hat einen Gerichtshof erster Instanz, Handelsgericht, Gewerberat, Handelskammer und eine Bank, ein Lyceum, ein theol. und ein Lehrerseminar, Zeichenschule, öffentliche Bibliothek (21000 Bände), zwei Zeitungen und Museum; in Garnison das 17. Dragoner- und einen Teil des 15. Infanterieregiments.
Die wichtigsten Industrien sind: Tuchfabriken, Wollspinnereien, Manufakturen in Wolldecken, Watte, Papier, Leder, Eisen- und Töpferwaren, sowie Raffinerien, Brennereien und Färbereien. Weit bedeutender ist der Handel mit eigenen Fabrikaten, Wein, Branntwein und Backobst. Auf dem großen Novembermarkt wird eine bedeutende Menge von Pferden, Maultieren, Getreide, [* 21] Eisen [* 22] und Eisenwaren umgesetzt. ‒ Carcassonne, das alte Carcaso im Lande der Volcae Tectosages, war schon zu Cäsars Zeit bedeutend.
Seit 418 gehörte es zum Reiche der Westgoten, bis es 725 die Saracenen eroberten; 752 zog es Pippin der Kleine zum Frankenreiche. Später, 836, ward Carcassonne Hauptort einer Grafschaft (unter der Lehnshoheit der Markgrafen von Toulouse). [* 23] Diese kam 1060 an die Grafen von Barcelona, [* 24] welche das Gebiet den Vicomtes von Béziers zu Lehn gaben, die Stadt aber für sich behielten. In den Albigenserkriegen wurde Carcassonne verheert, 1209 vom Kreuzheer unter Simon von Montfort, 1226 von Ludwig VIII. erobert, 1229 an Ludwig IX. abgetreten, 1271 mit Frankreich vereinigt; 1355 erstürmten die Engländer die Unterstadt und brannten sie nieder. Die Liguisten bemächtigten sich 1591 der Stadt, die erst 1596 Heinrich IV. anerkannte. ‒
Vgl. Foncin, Guide à la cité de Carcassonne (Par. 1866);
Boyer, La cité de Carcassonne (ebd. 1884).