Carballo
(spr. -balljo), Baños de, Bezirkshauptstadt in der span. Provinz Coruña (Galicien), unweit der Küste, hat (1887) 11350 E. und ziemlich besuchte warme Schwefelquellen von 29 und 34° C.
(spr. -balljo), Baños de, Bezirkshauptstadt in der span. Provinz Coruña (Galicien), unweit der Küste, hat (1887) 11350 E. und ziemlich besuchte warme Schwefelquellen von 29 und 34° C.
soviel wie Harnstoff (s. d.). ^[= eine wichtige organische Verbindung von der Zusammensetzung CH4N2O, ist als das Amid der Kohlensäur ...]
soviel wie Amidoameisensäure, NH₂·COOH, ist in freiem Zustande nicht darstellbar. Ihr Ammoniumsalz ist im käuflichen Ammoniumcarbonat vorhanden und entsteht durch direkte Vereinigung von Ammoniak mit Kohlensäure:
2 NH₃ + CO₂ = NH₂·CO₂·NH₄.
Es zerfällt bei 60° wieder in Ammoniak und Kohlensäure. Beim Erhitzen im geschlossenen Rohr auf 140° entsteht Harnstoff unter Wasserabspaltung; beim Erwärmen mit Wasser unter Aufnahme desselben Ammoniumcarbonat. Die Lösung des carbaminsauren Ammoniums wird durch die Salze der Erd- und Schwermetalle nicht gefällt (Unterschied von Ammoniumcarbonat). Die Ester der Carbaminsäure nennt man Urethane (s. d.).
Phenylisocyanat oder Phenylcyanat, eine organische Verbindung, welche die Konstitution eines Phenylesters der Isocyansäure (s. Cyansäure): CO:N·C₆H₅, besitzt. Es entsteht aus Phosgen CO Cl₂ und Anilin und bildet eine bei 166° siedende Flüssigkeit von scharfem, zu Thränen reizendem Geruch. Es verbindet sich mit Ammoniak und Aminbasen zu substituierten Harnstoffen, z. B.:
CO·N·C₆H₅ + NH₃ = NH₂·CO·NH·C₆H₅.
Mit Alkoholen und Phenolen liefert es Ester der Carbanilsäure (s. d.), z. B.:
CO·N·C₆H₅ + C₂H₅OH = C₂H₅O·CO·NH·C₆H₅.
Wegen dieser Reaktionen wird es in der Experimentalchemie zum Nachweis von Amido- und Hydroxylgruppen benutzt.
ist Phenylcarbaminsäure, NH2.COOC₆H₅.
Die Säure ist nicht in freiem Zustande, sondern nur in ihren Estern, den Phenylurethanen (z. B. C₆H₅·NH·COOC₂H₅), bekannt.
Landvolks, wie sie noch jetzt der ital. Bauer trägt. (S. beistehende [* 1] Figur.)
[* 1] ^[Abb]
Diphenylimid, organische Verbindung, ^[img], die sich im Roh-Anthracen vorfindet und als Nebenprodukt bei der Anilinfabrikation erhalten wird. Es krystallisiert in farblosen Blättchen, schmilzt bei 238° und siedet bei 351°. Durch Erhitzen von Carbazol mit Oxalsäure entsteht ein dem Diphenylaminblau analoger Farbstoff.
soviel wie Isocyansäure, s. Cyansäure. ^[= Verbindung von Cyan mit Wasserstoff und Sauerstoff. Die Verbindungen der C. leiten sich von ...]
ist in der Chemie eine Bezeichnung des Methylalkohols, CH₃OH.
Man benutzt diese Bezeichnung auch bei der Benennung der übrigen Alkohole, indem man dieselben als Derivate des Carbinol auffaßt, in welchen die mit dem Kohlenstoff direkt verbundenen Wasserstoffatome durch organische Radikale vertreten sind. So würde der gewöhnliche Äthylalkohol, CH₃·CH₂OH, als Methylcarbinol, der sekundäre oder Isopropylalkohol, (CH₃)₂CHOH, als Dimethylcarbinol zu bezeichnen sein u. s. w.
(lat.), Kohle. Carbo animālis, Knochenkohle;
Carbo sanguĭnis, Blutkohle;
Carbo spongĭae, s. Badeschwamm.
ist ein Dynamit, bei dem der Aufsaugestoff aus Korkkohle besteht.
oder Carbolmull, ein häufig angewandter Verbandstoff, der aus ungebleichter gewöhnlicher Baumwollgaze durch Zusatz von Harz, Paraffin [* 2] und krystallinischer Carbolsäure dargestellt wird und bei Listers antiseptischer Wundbehandlung zum Bedecken und Verschließen der Wunde dient (s. Carbolsäure).
s. Carbolvergiftung. ^[= Phenolvergiftung, Carbolismus, wird neuerdings infolge der ausgedehnten mediz. und hygieinischen ...]
ist ein fäulniswidriges Imprägnier- und Anstrichmittel, das hauptsächlich für Pfähle, Schindelverkleidungen, Stallungen und anderes Holzwerk Verwendung findet.
Auch bei der Bekämpfung der Blutlaus und des Hausschwammes soll es vortreffliche Dienste [* 3] leisten.
Zur Darstellung des Carbolineum werden die hochsiedenden Anteile des Steinkohlenteeröls gebraucht. Am bekanntesten ist das von Avenarius hergestellte Präparat.
s. Carbolvergiftung. ^[= Phenolvergiftung, wird neuerdings infolge der ausgedehnten mediz. und hygieinischen ...]
s. Carbolgaze. ^[= oder ein häufig angewandter Verbandstoff, der aus ungebleichter gewöhnlicher Baumwollg ...]
ist der noch jetzt im Handel sowie in der Heilkunde gebräuchliche Name für Phenol (s. d.). Für Pflanzen, Tiere und Menschen ist die Carbolsäure ein heftiges Gift (s. Carbolvergiftung), wirkt aber fäulniswidrig auf Fleisch und andere tierische Stoffe, indem sie die Fäulniskeime tötet. Sie ist deshalb ein ausgezeichnetes Antiseptikum z. B. beim Einbalsamieren, in den Leimfabriken, ein vortreffliches Desinfektionsmittel für Schlachtfelder, Aborte, Stallungen, Käfige und zum Räuchern von Krankenzimmern und Schiffsräumen, endlich ein gutes Konservationsmittel für Holz [* 4] (Bauholz und Eisenbahnschwellen).
Für Desinfektionszwecke ist die Verwendung der reinen Säure in den seltensten Fällen nötig, meistens genügt dazu die rohe Säure. Die Desinfektionspulver sind meist nur Mischungen von Carbolsäure mit Gips, [* 5] Kieselgur, Korkabfällen, Pulvern, Sägespänen u. dgl.; sie heißen dann im Handel gewöhnlich Phenolith. (S. Desinfektion.) [* 6] Die wichtigste Anwendung hat die reine Carbolsäure in der Chirurgie nach dem Vorgange von Lister gefunden. Bei diesem Verfahren werden die Operationen so ausgeführt, daß das ganze Gebiet des Eingriffs während der Operation mit einem Nebel von fein zerstäubter Carbolsäurelösung (2‒3 Proz.) umgeben und die Wunde mit carbolsäurehaltigem Material (s. Carbolgaze) bedeckt wird.
Hierdurch werden alle Krankheitserreger, die in der Luft verbreitet sind, vernichtet, und infolgedessen heilt die Wunde ohne Entzündung, ohne Eiterbildung in kürzester Zeit. (S. Wunde.) Doch erfordert auch die äußerliche Anwendung der Carbolsäure auf Wunden gewisse Vorsichtsmaßregeln, weil ohne Beachtung der letztern unter Umständen leicht Vergiftungserscheinungen auftreten können. Sie ist deswegen neuerdings vielfach durch aseptische Vorsichtsmaßregeln ersetzt worden. (S. Chirurgie.) Carbolsäure sollte aber in keinem Wochenzimmer mehr fehlen, da durch ihre Anwendung der Eintritt des Kindbettfiebers verhütet werden kann.
Auch gegen chronische Hautkrankheiten [* 7] hat sich die Carbolsäure vorzüglich bewährt. Das aus Steinkohlenteeröl dargestellte Kreosot ist nichts anderes als Carbolsäure. Dieses ist von dem Buchenteerkreosot (s. Kreosot) wesentlich verschieden. – Verflüssigte Carbolsäure (Acidum carbolicum liquefactum) ist nach dem Arzneibuch für das Deutsche Reich [* 8] eine Mischung aus 100 Teilen Carbolsäure und 10 Teilen Wasser. Der flüssigen Form halber ist die Verwendung bequemer als die der festen Carbolsäure. Es ist eine ätzende Flüssigkeit.
s. Carbolvergiftung. ^[= Phenolvergiftung, Carbolismus, wird neuerdings infolge der ausgedehnten mediz. und hygieinischen ...]
Phenolvergiftung, Carbolismus, wird neuerdings infolge der ausgedehnten mediz. und hygieinischen Verwendung der
^[Artikel, die man unter Carbolvergiftung vermißt, sind unter K aufzusuchen.] ¶
Carbolsäure (s. d. und Phenol) öfters beobachtet; sie kann sowohl bei Einführung der letztern in den Magen
[* 10] wie bei äußerer
Anwendung (Einreibungen und Umschlägen auf offene Wunden und große eiternde Flächen, bei Klystieren und Ausspülungen) zu
stande kommen, wenn die hierzu verwandten Lösungen zu stark und oder zu lange Zeit hindurch oder in
unvorsichtiger Weise benutzt werden. Als Verbandwasser soll im allgemeinen nur eine ein-, höchstens zweiprozentige Carbollösung
Verwendung finden; bei kleinen Kindern sowie bei umfangreichen
Wundflächen, namentlich Brandwunden, ist besondere Vorsicht
geraten, da in beiden Fällen die Möglichkeit einer Resorption der Carbolsäure und damit die Gefahr einer Vergiftung besonders
nahe liegt.
Innerlich genommen können schon 5-20 g Carbolsäure eine tödliche Vergiftung herbeiführen. Die Symptome der Carbolvergiftung bestehen bei akuter Vergiftung mit größern Mengen von Carbolsäure in bläulicher Gesichtsverfärbung, heftigem Erbrechen, Kälte der Extremitäten, Schwindel, Bewußtlosigkeit und Krämpfen, aussetzender Atmung, hochgradiger Pupillenverengerung und schwerem Kollaps, der durch Lähmung des Atmungscentrums in plötzlichen Tod übergehen kann. In Fällen von schwacher Carbolvergiftung klagen die Betroffenen über Kopfschmerzen und Schwindel, Abgeschlagenheit, Übelkeit und Appetitmangel; in ihrem Harn bildet sich entweder schon in den Harnwegen oder erst beim Stehen an der Luft eine ganz charakteristische dunkelgrüne, oft fast schwärzliche Färbung (sog. Carbolharn, Carbolurin). Als Gegenmittel dienen bei der Carbolvergiftung Zuckerkalk (Calcaria saccharata), Eiweiß, Milch, Kalkmilch oder schwefelsaure Salze (Glaubersalz) in großen Gaben, ebenso kräftige Reizmittel; größere Giftmengen im Magen werden am besten durch die Magenpumpe entfernt.