Michele, ital. Opernkomponist, geb. zu Neapel,
[* 2] war 1837 - 70 Kompositionslehrer
am
Pariser Konservatorium und starb zu
Paris.
[* 3] Carafa wendete sich der
Musik als Lebensberuf erst zu, nachdem er die Feldzüge
Napoleons I. als Offizier mitgemacht hatte. Seiner ersten erfolgreichen
Oper «II vascello d'occidente»
(1814) folgten bis 1833 noch 25 andere, von denen «Le
[* 4] Solitaire» und
«Masaniello» als die besten galten, aber ebenfalls nur
unbedeutende
Arbeiten im Modegeschmack ihrer Zeit sind. Obwohl Carafa Cherubinis Unterricht genossen hatte, war er ganz in
den
ManierenRossinis und
Aubers befangen.
alte, weitverzweigte neapolit. Adelsfamilie, aus der viele bedeutende Theologen, Schriftsteller,
Heerführer
und Staatsmänner hervorgingen; die wichtigsten sind:
Oliviero Caraffa, geb. 1406, wurde Erzbischof von Neapel, 1467 Kardinal und erhielt 1472 von
SixtusIV. den
Befehl über eine gegen die
Türken ausgerüstete Flotte, mit der er Smyrna und den afrik.
Hafen von Satalia eroberte.
Gian Pietro Caraffa, bestieg 1555 den päpstl.
Stuhl als
Paul IV. (s. d.). Er stattete die Familie mit den gerichtlich eingezogenen
Gütern des röm.
Adels, namentlich der Cesarini und Colonna (s. d.) aus, mit deren Herzogtum
Palliano
Giovanni Caraffa,
Graf von Montorio, belehnt wurde, der durch Ermordung seiner Frau wegen
Ehebruchs
unter
PiusIV. den
Anlaß zur Verfolgung der Caraffa gab.
Carlo C., geb. 1517, Neffe
Pauls IV., diente im span.
Heere unter dem
Herzoge von Parma
[* 5] in den
Niederlanden und wurde unter seinem
Oheim Papst
Paul IV. als Kardinal Hauptlenker der päpstl. Politik, namentlich während des unglücklichenKrieges
gegen Philipp II. von
Spanien.
[* 6] Später fiel Caraffa bei
Paul IV. in
Ungnade und wurde unter dessen Nachfolger
Pius IV. nebst seinem
ältern
Bruder 1561 hingerichtet. Er gehörte zu der unlängst ausgestorbenen Linie der Caraffa von Maddaloni, die in
den Masanielloschen
Händeln eine wichtige Rolle spielten.
Vgl. Reumont, Die Caraffa von Maddaloni (2 Bde.,
Berl. 1851);
Antonio Caraffa, geb. 1538, gest. 1591, wurde unter
Pius V. Kardinal und Leiter der
Kongregation für Verbesserung des Bibeltextes
und Erläuterung der
Beschlüsse des Tridentinischen
Konzils; er besorgte eine Sammlung der Dekretalen und eine verbesserte
Ausgabe der Septuaginta
(Rom
[* 7] 1587).
Geronimo Caraffa, geb. 1564, gest. 1633 zu Genua,
[* 8] kämpfte
für die Habsburger in den
Niederlanden 1584, in
Frankreich 1597, in
Böhmen
[* 9] 1620 und im Mailändischen 1621; 1630 - 33 war
er Vicekönig von
Aragonien.
Antonio Caraffa, österr. Feldmarschall, half
Wien
[* 10] (1683) entsetzen und Ofen (1686) wiedererobern, machte sich
aber als Kommandant von
Ungarn
[* 11] durch Errichtung des Eperieser Blutgerichts und die grausame Verfolgung von
Tökölys
Anhängern im
Lande furchtbar; er wurde deshalb (1687) zwar abberufen, aber bald darauf mit der Übernahme des an
Österreich
[* 12] gefallenen Siebenbürgen betraut. Zuletzt kämpfte er unter dem
HerzogKarl von Lothringen gegen
Frankreich.
Er starb zu
Wien.
Lam., Pflanzengattung aus der Familie der
Leguminosen
[* 14] (s. d.),
Abteilung der Papilionaceen. Man kennt 15
Arten,
die fast ausschließlich inSibirien und am Himalaja vorkommen. Es sind schönblühende strauchartige
Gewächse mit gefiederten
Blättern. Die bekanntesten
Arten sind die in
Deutschland
[* 15] als Zierpflanzen häufigen Erbsenbäume
oder Erbsensträucher, Caragana arborescens Lam.
mit gebüschelten und Caragana frutescens DC.
mit einzelstehenden, gelben
Blüten.
Die Samen
[* 16] werden in
Rußland und
Sibirien gegessen. Eine
Abart mit hängenden Zweigen (var. pendula) bildet
hochstämmig veredelt einen kleinen
Trauerbaum. Sehr schöne Ziersträucher sind ferner Caragana jubata Poir.
aus
Sibirien, mit dicken, von alten
Blattstielen starrenden Zweigen und weißen
Blumen, und Caragana chamlagu Lamk. aus
China,
[* 17] mit
großen gelben und rosenroten
Blüten.
Alle drei
Arten kommen bei uns im freienLande auf kräftigem Sandboden
gut fort und lassen sich durch Samen und Pfropfen
[* 18] vermehren, Caragana arborescens wird, da sie den Schnitt gut verträgt,
in
Rußland und den Ostseeprovinzen häufig zu Hecken benutzt und dort
«Akazie» genannt.
Aubl., Pflanzengattung aus der Familie der Meliaceen (s. d.) mit vier
Arten in den
Tropen der Alten und
Neuen Welt.
Es sind
Bäume mit meist unpaarig-gefiederten
Blättern und unansehnlichen regelmäßigen, zwitterigen
Blüten.
Die Samen, welche bis hühnereigroß werden, finden zum
Teil technische Verwendung.
Aus ihnen wird das Carapafett
oder
Carapaöl (s. d.) dargestellt.
Carapafett,Andirobaöl,
Tolucanaöl,
Tulucunaöl,
Talicunaöl, ein aus den
Früchten von
CarapaguianensisAubl. und
CarapaTolucana Perot.,
von denen erstere namentlich in
Brasilien
[* 21] und in Guayana, letztere am
Senegal vorkommt, durch gelindes
Pressen bei gewöhnlicher
Temperatur gewonnenes flüssiges Öl. Carapaöl wird von den Eingeborenen zum Einreiben des Körpers verwandt;
es soll ein Schutzmittel gegen Insektenstiche sein; außerdem bildet es einen nicht unwichtigen Ausfuhrartikel und
wird in Europa
[* 22] zur Seifenfabrikation benutzt. Der
NameAndirobaöl ist in
Brasilien gebräuchlich, während
das afrikanische meist
Tolucanaöl genannt wird.
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
¶