darunter 198
Ausländer, und zerfällt in die 4
ArrondissementsAurillac, St. Flour, Mauriac und
Murat mit 23 Kantonen und 267 Gemeinden.
Hauptstadt ist
Aurillac (s. d.). Das Departement ist im
Mittel 800 m hoch und enthält die zweithöchste
Erhebung der
Auvergne,
den Cantal, einen dem
Urgebirge 500 m hoch aufgesetzten vulkanischen Bergstock, der, 70 km im Durchmesser, 600 qkm
mit Porphyr,
Basalt, Lava und
Bimsstein bedeckt hat und im Plomb du Cantal 1858,3 m absolute Höhe erreicht. Er ist an seiner Westseite
tief gefurcht und stark bewaldet, an der Ostseite ziemlich kahl und fast 8
Monate des Jahres mit Schnee
[* 2] bedeckt.
Mehr als die Hälfte des
Bodens ist mit
Trachyt- oder Basaltströmen überdeckt. Die 900 - 1300 m hohen
Berge von Salers sind
durch die mächtigen Basaltströme gebildet, welche dem 1787 m hohen Puy-Mary entströmt sind. Von den
Flüssen gehen Rhue,
Sumène, Maronne,
Cère, Truyère zum Lot oder zur Dordogne, der Alagnon mit dem
Arcueil zum
Allier. Der
ganze Cantal ist mit wundervollem Graswuchse überdeckt, aber nur die strahlenförmig vom Cantal auslaufenden
Thäler sind zwischen 620 und 1000 m Höhe fruchtbar, namentlich die zwischen St. Flour und
Murat gelegene 1000 m hohe Planèze,
die sog. Kornkammer des
Landes.
Die gutenWeiden und Wiesen gestatten einen schwunghaften Betrieb der Viehzucht
[* 3] (1887: 389112 Schafe,
[* 4] 228484
Rinder,
[* 5] 47132 Schweine).
[* 6]
Der Ackerbau gewinnt vorzugsweise Roggen (659000 hl auf 64520 ha 1887), Hafer
[* 7] (156300 hl) und
Buchweizen,
der nebst den Kastanien (im Castagnal genannten Landesteile) das Hauptnahrungsmittel der
Bevölkerung
[* 8] ist. Mit Ausnahme einiger
Steinkohlen werdenbrennbare Mineralien nicht gefunden, wohl aber werden Marmor, Sandstein und Mühlsteine
[* 9] gebrochen.
Berühmte Mineralquellen entspringen in
Chaudes-aigues, La
Bastide, Condamine und Vic-sur-Cère.
In den Gehölzen, etwa ein
Achtel der
Fläche, hausen Eber und
Wölfe. Der Industriebetrieb beschränkt sich auf Verfertigung von
Kesseln und andern kupfernen
Küchengeräten, auf Fabrikation von Papier,Spitzen, Holz- und Glaswaren. Jährlich wandert eine große
Anzahl der
Bevölkerung nach
Paris
[* 10] und andern
StädtenFrankreichs, sogar nach
Catalonien und
Holland aus, wo sie als Kesselflicker
und in andern niedern Erwerbszweigen Verdienst suchen, um mit ihren Ersparnissen zurückzukehren. Cantal besitzt 382,1
km National-, 550,5 Departementalstraßen, 147,1 km der das Departement von
NO. nach
SW. durchquerenden
Orléansbahn (mit 1956 m langem
Tunnel)
[* 11] und von höhern Schulen drei Kommunal-Collèges. -
Vgl. Deribier du Châtelet, Dictionnaire-statistique
et historique du départ. du Cantal (5 Bde.,
Aurillac 1851 - 58);
Parieu, Essai sur la statistique agricole du départ. du Cantal (4.
Aufl., ebd. 1875);
F. Gebhart, Statistique forestière du départ. du Cantal (ebd. 1889).
Arnoldo,Arzt und Kliniker, geb. zu Hainsbach in
Böhmen
[* 12] als Sohn eines ital.
Arztes, studierte
zu
Prag
[* 13]
Medizin, war zunächst Sekundärarzt am
PragerAllgemeinenKrankenhause, von 1864 bis 1867 außerord. Professor der
Pharmakologie
und
Toxikologie in Pavia, wurde 1867 Leiter der mediz. Klinik am Ospedale maggiore zu Mailand,
[* 14] 1868 ord.
Professor und Direktor der zweiten mediz. Klinik in Neapel
[* 15] und 1888 in derselben
Stellung auf
die erste Klinik versetzt. Cantani war
außerdem Mitglied des obersten Unterrichtsrats sowie des obersten Sanitätsrats in
Rom.
[* 16] Er starb in
Neapel.
Besondere Verdienste hat er sich um die Einführung der deutschen
Medizin in
Italien
[* 17] erworben, welche er durch seine mit einem
Bande von Zusätzen ausgestattete
Übersetzung der Niemeyerschen «Pathologie und
Therapie» (in drei
Auflagen in Mailand erschienen)
populär machte. Seine
Arbeiten betreffen vorwiegend die
Infektionskrankheiten, besonders
Tuberkulose,
Malaria, Cholera
und
Typhus sowie die
Zuckerharnruhr und die andern Stoffwechselkrankheiten.
Außer zahlreichen Journalaufsätzen schrieb er
ein «Manuale di farmacologia clinica » (2. Aufl., 5 Bde.,
Mail. 1885 - 90),
«Specielle Pathologie und
Therapie der Stoffwechselkrankheiten» (deutsch von Hahn,
[* 18] 4 Bde.,
Berl. 1873 - 83),
«Zur Behandlung des Choleraanfalls» (deutsch vonFränkel, 3. Aufl., Lpz. 1884).
Großes
Aufsehen erregte sein mißbilligendes
Urteil über die allzuhäufige Anwendung der antipyretischen
Mittel.
im Hofmuseum zu
Wien:
[* 24] Maria mit dem
Kinde und dem heil.
Karl Borromäus, Kains Brudermord,
Jephtha erblickt seine Tochter,
Tarquinius und Lucretia;
oder
Cantaio (ital.), Kantār (arab.) oder
Kintál, ein dem deutschen Centner entsprechendes Handelsgewicht
in der
Türkei,
[* 25]
Serbien,
[* 26]
Rumänien,
Bulgarien,
Griechenland,
[* 27] Nordafrika,
Malta und Unteritalien, von sehr verschiedener
Schwere
und meist in 100 Rottel (Rotoli) geteilt. In
Alexandria und
Kairo
[* 28] allein hatte man 22 verschiedene Kantar
oder
Kuß. Der jetzt wichtigste Kantar in
Ägypten,
[* 29] der
Zoll-Kantar, Kantar der Regierung, ist der gewöhnliche alexandrinische.
Er hat 100 gewöhnliche ägypt. Rottel oder 44 gewöhnliche ägypt.
Oken und ist daher = 44,473 kg. Der Cantaro oder
Quintale der
InselMalta, ursprünglich der sicilianische, wiegt 175 engl.
Handelspfd. = 79,379 kg. Der sicil. und der neapolitanische Cantaro oder
Cantaio haben keine gesetzliche Geltung mehr.
Ersterer ist = 79,342 kg; von letzterm giebt es zwei
Arten, einen großen Cantaro (Cantaro grosso) von 100 Rotoli = 89,1 kg und
einen kleinen Cantaro (Cantaro piccolo) von 36 Rotoli = 32,08 kg.
(Den Cantaro von
Rom undToscana s. Centinaio.) Der griech. Kantar oder
Statēr von 44 (ursprünglich türk.)
Oken, seit mehr als
einem halben Jahrhundert außer gesetzlicher Geltung, aber sogar noch im neuesten Zolltarif vorkommend, ist = 56,32 kg.
Der Kantar von
Konstantinopel
[* 30] hat 100 Rottel = 44 türk.
Oken = 56,450 kg. Der seit 1. (13.) März 1874 gesetzliche
neue türk. Kantar (Kantar-â'chary, metrischer Centner) begreift 100 kg.
Der Cantaro von
Rumänien und
Serbien, ebenfalls ohne gesetzliche Geltung, ist der
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
¶
mehr
von Konstantinopel, mit dem auch) der bulgarische Cantaro übereinstimmt. Der Cantaro von Tripolis (Nordafrika) hat 100 Rotoli oder 40 Oken
= 48,832 kg; in Tunis
[* 32] ist der gewöhnliche Cantaro = 50,7 kg. (Den Cantaro oder Kintār von Marokko s. Artal.) - Cantaro hieß auch früher
ein Wein- und Branntweinmaß von 9,91 l in der ProvinzAragonien, und ein solches von 10,77 l in der ProvinzValencia.
[* 33] (S. auch Centinaio, Oka und Rotolo.)