1838), das in Jahresfrist vier und seitdem zahllose
Abdrücke erlebte. Hierauf reiste er nach
Deutschland,
[* 2] wo er Augenzeuge
der
Schlacht von Hohenlinden (1800) war, die er in einer berühmten Elegie verewigte. Er kehrte 1801 zurück, ließ sich
dann in
Sydenham bei
London
[* 3] nieder und widmete sich der Schriftstellerei. Seine «Annals
of Great Britain from the accession of
George III. to the peace of
Amiens»
[* 4] (3 Bde., Lond. 1806)
sind gut zusammengestellt. Später schrieb er die poet.
auf der nächst «Pleasures of hope» sein Ruf beruht; sein letztes Gedicht
war «The pilgrim of
Glencoe» (ebd. 1842). Nach einer zweiten
Reise nach
Deutschland veröffentlichte er
«Specimens of the
British poets» (7 Bde., ebd. 1819 - 21; neue Aufl.
in 1 Bd., 1841) mit biogr. und krit.
Anmerkungen, eins der besten Handbücher der engl.
Poesie; seine
Shakespeare-Ausgabe (1838) erlebte mehrere
Auflagen. Campbell war
einer der thätigsten Förderer der
LondonerUniversität, zu der er 1825 den
Plan entwarf. Die Hochschule
seiner Vaterstadt wählte ihn 1827 - 29 zum Lord-Rektor. Ein Ausflug nach
Algier veranlaßte ihn zu den anziehenden «Letters
from the
South» (2 Bde., Lond. 1837; 2. Aufl.
1845). Weniger glücklich war er als Biograph: «Life ofMrs. Siddons» (2 Bde., ebd. 1834),
«The life and
times of Petrarch» (2 Bde., ebd. 1841) und «Frederick
the Great, his court and times» (4 Bde., ebd. 1842 - 43).
Er starb zu
Boulogne und wurde in der Westminsterabtei beigesetzt. Seine «Poetical
works» erschienen mehrmals gesammelt (von Hill und illustriert von
Turner, Lond. 1851; illustriert von
Gilbert 1862; hg. von Rosetti 1872 u. a.; zuletzt von Hogben, ebd. 1885, und in der «Routledge
edition», ebd. 1887). -
Vgl.
Beattie, Life and letters of
T. Campbell (3 Bde., Lond.
1849);
Redding, Literary reminiscences and memoirs of
T. Campbell (2 Bde., ebd. 1860).
d'Islay (spr. kämbl deilĭ),JohnFrancis, engl.
Schriftsteller, geb. studierte auf dem
Eton College und auf der Edinburgher
Universität und nahm später verschiedene
staatliche Verwaltungsposten an. Er starb zu
Cannes. Seine Veröffentlichungen sind teils Beiträge zur
Volkskunde,
teils zur
Meteorologie und Geologie.
[* 5] Ersterer Gattung gehören an: «Popular tales of the West
Highlands
orally collected with a translation» (4 Bde., Lond.
u. Edinb. 1860-62; neue Ausg., Lond.
1890) und «Leabhar na Feinne. I. Gaelic texts. Heroic gaelic ballads collected
in Scotland» (Lond. 1872);
letzterer dagegen: «Frost and fire, natural engines tool-marks and chips;
with sketches taken
at home and abroad by a traveller» (2 Bde., Edinb.
1865; neue Ausg. 1867),
«Time scales, horizontal and vertical» (Lond. 1880),
(spr. kämmblt'n), größte Stadt in der schott.
GrafschaftArgyll, an der Ostküste der Halbinsel
Cantire, hat (1891) 5479, als Parlamentsborough 8235 E., berühmte Whiskeybrennereien
(22), ein Granitkreuz (12. Jahrh.).
Die geschützte
Bai von Campbeltown ist ein wichtiger Hafenplatz für Fischerei
[* 6] und Küstenhandel.
Unter dem
Namen Dalruadhain war Campbeltown der ursprüngliche Sitz des schott.
Königreichs.
Elisabeth, geborene Hoffmann, geb. in
Hamburg,
[* 7] war seit 1806 mit
August (s. Hoffmann & Campe)
verheiratet. Die geistig begabte Frau nahm an den polit. Ereignissen lebhaften Anteil und ihr Haus bildete den
Mittelpunkt für die
Vereinigung ausgezeichneter
Geister. Auch als Schriftstellerin ist sie mehrfach thätig gewesen.
Außer
einer
Darstellung der Schreckenstage in
Hamburg von 1813 und 1814 gab sie Lebensbilder von J. D.
Gries sowie von Nikol.
Böhl von Faber
(1858),
Vater der span. Schriftstellerin Fernan
Caballero, heraus (beide anonym und als Handschrift gedruckt)
und veröffentlichte anonym: «Zur
ErinnerunganF. L. W.
Meyer, den Biographen Schröders» (2 Bde., Braunschw.
1847).
In den letzten Lebensjahren vollständig erblindet, starb sie in
Hamburg.
Joach. Heinr., Jugendschriftsteller und Lexikograph,
geb. zu Deensen im
Braunschweigischen, studierte zu
Helmstedt und
Halle
[* 8]
Theologie, wurde Hauslehrer
der Familie
Humboldt, 1773 Feldprediger zu
Potsdam,
[* 9] dann wieder
Lehrer Wilhelms und
Alexanders von
Humboldt. Für
Basedows Erziehungsunternehmen
begeistert, folgte er 1776 einem Rufe als Edukationsrat und
Lehrer am Philanthropin zu
Dessau,
[* 10] dessen Leitung er auch auf kurze
Zeit übernahm. Seit 1777 widmete er sich der Erziehung einiger
Hamburger Kaufmannssöhne zu
Billwärder
bei
Hamburg, von wo er 1783 mit einigen seiner
Zöglinge nach
Trittau in Holstein übersiedelte; 1786 ging er als Schulrat nach
Braunschweig
[* 11] und übernahm zugleich die bis dahin mit dem Waisenhause verbundene «Schulbuchhandlung»,
die sich vorzüglich durch den Verlag seiner eigenen
Schriften zu hohem Ansehen emporschwang und die er 1808 seinem
Schwiegersohne H. F.
Vieweg übergab. An seinen eigenen Schulreformen irre geworden, legte er 1805 seine
Stelle als Schulrat
nieder und lebte nur seinen schriftstellerischen
Arbeiten. Er starb Campe verfocht als
Pädagog eine nüchtern praktische
Erziehung,
nur für die Bedürfnisse des äußern Lebens; aber das sagte den
Zeiten der
Aufklärung gerade
zu, und
C.s Erziehungsschriften gehörten lange zu den verbreitetsten und geschätztesten. Er war ein Hauptvertreter der deutschen
Kinderlitteratur, so wenig uns heute seine gar zu kindliche Schreibweise und seine weitläufige dialogische Vortragsart zusagt.
Unter
C.s «Sämtlichen
Kinder- und
Jugendschriften» (37 Bde., 4. Aufl.,
Braunschw. 1829 - 32) ward
«Robinson der
Jüngere», eine Bearbeitung von
Defoes«Robinson Crusoe» (s. d.),
in alle europ.
Sprachen
übersetzt und erlebte 1779 - 1892 in drei
Ausgaben je über 100
Auflagen;
Verbreitung fand auch
C.s «Entdeckung von
Amerika»
[* 12] (3
Tle., 26. Aufl., Braunschw. 1881) und «Theophron,
oder der erfahrene Ratgeber für die unerfahrene
Jugend» (11. Aufl., Braunschw. 1843; neu bearbeitet
von
Krause, Berl. 1873). Von
C.s pädagog.
Büchern steht seine «Revision des gesamten Schul- und Erziehungswesens»
(16 Bde., 1785 - 91),
in Gemeinschaft mit gleichgesinnten Erziehern und Schulmännern herausgegeben, obenan. In
C.s Bemühungen
um dieReinigung der deutschen
Sprache
[* 13] von
Fremdwörtern (besonders in dem «Wörterbuch der Erklärung und
Verdeutschung der unserer
Sprache aufgedrungenen fremden
Ausdrücke», Braunschw. 1801; 2. Aufl. 1813) vermißt
man oft
Geschmack, sicheres Sprachgefühl und genaue
¶
mehr
Kenntnis. In seinem «Wörterbuch der deutschen Sprache» (mit Bernd, 5 Bde., Braunschw. 1807 -
11) fehlt die wissenschaftliche Grundlage weit mehr als etwa bei Adelung, doch besitzt es eine gewisse Reichhaltigkeit des
Wortvorrats. -
Vgl. Hallier, J. H. C.s Leben und Werke (Soest
[* 15] 1862);