«Les spectacles de la foire, 1595 - 1791» (2 Bde.,
1877),
«Voltaire, documents inédits» (1880),
«L'Académie royale de musique au XVIIIe siècle» (2 Bde.,
1884) u. s. w. Mit Boutaric gab Campardon die «Mémoires de Frédéric II» (2 Bde.,
1866) heraus.
(spr. kämmbl), Insel im SO. von Neuseeland und zu ihm gehörig, unter 52° 34' südl.
Br. und 169° 12' östl. L. von Greenwich, 183,8 qkm groß, gebirgig, bis 1500 m hoch, wird
nur gelegentlich von Walfisch- und Seehundsfängern besucht.
(spr. kämmbl), Archibald, brit. General, geb. in Glenlyon (Grafschaft Perth),
trat 1787 in das Heer ein, diente 1789 - 92 in Ostindien in den Kämpfen gegen Tippo-Sahib, den Sultan von Maisur, führte sodann
unter Lord Wellington im span. Halbinselkriege eine Infanteriebrigade und blieb nach Napoleons
Absetzung als General im portug. Dienste, aus dem er wegen polit. Mißhelligkeiten 1820 in
den britischen zurücktrat. Campbell wurde 1821 Oberst und nach Ostindien gesendet, wo ihm 1824 die Compagnie den Oberbefehl im
Birmanenkriege anvertraute.
Nach zweijährigem Kampfe erzwang er den Frieden von Jandabu in dem Arakan und Tenasserim an die Compagnie abgetreten
wurden. Die Verleihung des Baronettitels sowie ein Dankesvotum des Parlaments belohnten diese Erfolge.
Campbell wurde zum Statthalter der abgetretenen Provinzen ernannt und verwaltete sie, bis er 1829 nach Schottland heimkehrte. 1831 - 37 war
er Statthalter und Befehlshaber der königl. Truppen in Neubraunschweig und bewährte sich dort unter schwierigen Verhältnissen
während des canad. Aufstandes als geschickter Verwaltungsbeamter. Er starb zu Edinburgh 1843.
(spr. kämmbl), Sir Colin, Lord Clyde, brit. Feldmarschall, wurde als Sohn des Tischlermeisters M'Liver in
Glasgow geboren. Nachdem er sich in der Militärschule von Gosport ausgebildet und seinen väterlichen Namen mit
dem mütterlichen (Campbell) vertauscht hatte, erhielt er 1808 ein Fähnrichspatent im 9. Regiment. Noch
in demselben Jahre focht er bei Vimeiro in Portugal, machte dann 1809 die Expedition nach Walcheren mit und kämpfte unter
General Ballesteros in vielen Hauptschlachten des Französisch-Spanischen Krieges.
Die folgenden Jahre verlebte er in verschiedenen Kolonien. 1841 nahm Campbell als Oberstlieutenant an dem Kriege
gegen China teil, führte im Kriege gegen die Sikh 1848 - 49 die 3. Division der Pandschabarmee, entschied die Schlacht bei
Chillianwallah und vollendete bei Gudschrat die Niederlage des Feindes. Bis 1852 blieb er in Indien, wo er das schwierige Kommando
in Pischawar führte und die Operationen gegen die unruhigen Bergvölker mit Umsicht leitete. Beim Beginn
des Orientkrieges 1854 rückte er zum Generalmajor auf und führte in der Krim die Hochländerbrigade, mit der er in der Schlacht
an der Alma dem hart bedrängten General Brown zu Hilfe eilte, die Russen zurückwarf und die Anhöhen erstürmte.
Noch glänzendern Ruhm erwarb er sich in dem Treffen vom 25. Okt. bei Balaklawa, wo er nach der Niederlage
der Türken den Angriff der feindlichen Kavallerie abschlug. 1856 wurde er zum Generallieutenant und Generalinspektor der Infanterie
ernannt. Bei Ausbruch des ind. Aufstandes übertrug ihm die Regierung den Oberbefehl. Am schlug er
die Rebellen aufs Haupt,
erstürmte im März 1858 Lakhnau, zog 7. Mai in Bareli ein und trieb im November die letzten Reste
der Aufständischen über die Bergkette, welche die Grenze zwischen Nepal und Britisch-Indien bildet. Der Dank beider Häuser
des Parlaments und die Verleihung der Pairswürde mit dem Titel Baron Clyde of Clydesdale
war sein Lohn. Nachdem ihm der Rang eines Feldmarschalls zuteil geworden, starb er zu Chatham. Er wurde
in der Westminster-Abtei zu London bestattet. -
Vgl. Shadwell, The life, diary and correspondence of Lord Clyde (2 Bde.,
Lond. 1881).
(spr. kämmbl), Harriett, engl. Romanschriftstellerin,
geb. 1817 zu Stirling, gest. in Frankreich.
Sie lieferte zuerst Artikel zu Revuen und veröffentlichte später folgende
treffliche Erzählungen: «The only daughter. A domestic story» (Lond.
1837; neu hg. von Gleig, 1859),
«The cardinal virtues, or morals and manners connected» (2
Bde., ebd. 1841) und die nachgelassene «Self-devotion,
or the history of Katherine Randolph» (3 Bde., ebd. 1842),
die von verdientem Beifall und Erfolg begleitet wurden.
(spr. kämmbl), John, Lord, Lordkanzler von England, geb. zu
Springfield bei Cupar in Schottland als Sohn eines Geistlichen. Die Familie leitete ihre Abstammung von
Archibald, zweitem Grafen Argyll (s. d.) ab, der bei Flodden 1513 fiel. Zuerst dem geistlichen Beruf bestimmt, wandte sich Campbell dann
der Rechtswissenschaft zu, war in London mehrere Jahre Berichterstatter für das «Morning Chronicle» und erwarb sich seit 1806 als
hervorragender Rechtsgelehrter eine glänzende Praxis.
Zugleich veröffentlichte er Berichte über die wichtigsten Rechtsfälle an den ersten Londoner Gerichtshöfen:
«Reports of cases at Nisi Prius etc.» (4 Bde.,
Lond. 1809 - 16). Obgleich kein glänzender Redner, erwarb er sich doch seit 1830 Einfluß im Parlament,
wo er sich den Whigs angeschlossen hatte, wurde in den Reformministerien 1832 zum Generalstaatsanwalt
(Solicitor general), 1834 zum Kronanwalt (Attorney general) ernannt und 1841 als Lordkanzler von Irland in den Peersstand erhoben,
mußte aber nach wenigen Wochen von diesem Amte wieder zurücktreten, um einem Tory Platz zu machen. Mit dem Beginn des Ministeriums
Peel 1841 - 46 wurde er ein Führer der Opposition und veröffentlichte in dieser Zeit «Lives
of the Lord Chancellors and Keepers of the great seal of England» (3 Serien in 7 Bdn., Lond. 1845 -
48; 8. Aufl., ebd. 1873) und «Lives of the Chief Justices of England» (3 Bde., ebd. 1849 - 57; 3. Aufl., 4 Bde.,
ebd. 1874),
mit sehr guter Darstellung, aber sehr unzuverlässig in der Forschung. Daneben gab er eine
Auswahl seiner Reden: «Speeches at the Bar and in the House of Commons» (Lond. 1842) heraus. Unter dem folgenden Whigministerium
Russell wurde er 1846 Kanzler des Herzogtums Lancaster mit einem Sitz im Kabinett und stieg Juni 1859 zum
Lordkanzler auf. Er starb -Vgl. Mrs. Hardcastle (C.s Tochter), Lord Chancellor Campbell, his life and letters (2 Bde.,
Lond. 1881).
(spr. kämmbl), Thomas, engl. Dichter, geb. zu Glasgow, studierte seit dem 13. Jahre an der Universität
daselbst die Rechte, verließ sie aber 1795 und ging nach Edinburgh. Hier erschien 1799 sein klassisches
Lehrgedicht «The pleasures of hope» (deutsch von Lackmann, Hamb.
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
mehr
1838), das in Jahresfrist vier und seitdem zahllose Abdrücke erlebte. Hierauf reiste er nach Deutschland, wo er Augenzeuge
der Schlacht von Hohenlinden (1800) war, die er in einer berühmten Elegie verewigte. Er kehrte 1801 zurück, ließ sich
dann in Sydenham bei London nieder und widmete sich der Schriftstellerei. Seine «Annals
of Great Britain from the accession of George III. to the peace of Amiens» (3 Bde., Lond. 1806)
sind gut zusammengestellt. Später schrieb er die poet.
Erzählung «Gertrude of Wyoming» (ebd. 1809),
auf der nächst «Pleasures of hope» sein Ruf beruht; sein letztes Gedicht
war «The pilgrim of Glencoe» (ebd. 1842). Nach einer zweiten Reise nach Deutschland veröffentlichte er
«Specimens of the British poets» (7 Bde., ebd. 1819 - 21; neue Aufl.
in 1 Bd., 1841) mit biogr. und krit.
Anmerkungen, eins der besten Handbücher der engl. Poesie; seine Shakespeare-Ausgabe (1838) erlebte mehrere Auflagen. Campbell war
einer der thätigsten Förderer der Londoner Universität, zu der er 1825 den Plan entwarf. Die Hochschule
seiner Vaterstadt wählte ihn 1827 - 29 zum Lord-Rektor. Ein Ausflug nach Algier veranlaßte ihn zu den anziehenden «Letters
from the South» (2 Bde., Lond. 1837; 2. Aufl.
1845). Weniger glücklich war er als Biograph: «Life of Mrs. Siddons» (2 Bde., ebd. 1834),
«The life and
times of Petrarch» (2 Bde., ebd. 1841) und «Frederick
the Great, his court and times» (4 Bde., ebd. 1842 - 43).
Er starb zu Boulogne und wurde in der Westminsterabtei beigesetzt. Seine «Poetical
works» erschienen mehrmals gesammelt (von Hill und illustriert von Turner, Lond. 1851; illustriert von
Gilbert 1862; hg. von Rosetti 1872 u. a.; zuletzt von Hogben, ebd. 1885, und in der «Routledge
edition», ebd. 1887). -
Vgl. Beattie, Life and letters of T. Campbell (3 Bde., Lond.
1849);
Redding, Literary reminiscences and memoirs of T. Campbell (2 Bde., ebd. 1860).