jetzt wieder besteigbar gemachter Turm erhalten. 2 km entfernt, romantisch im Wald gelegen, die Ruinen der Cyriakskirche. -
Die Grafschaft Camburg, welche nach dem Aussterben der Grafen von Camburg, einer Seitenlinie der Grafen von Wettin, 1089 wieder an das
Stammhaus fiel, ist der einzige, noch im Besitz eines Wettiners befindliche Rest des Stammbesitzes der
Wettiner, während die übrigen Besitzungen 1815 an Preußen fielen.
1) Hauptstadt des gleichnamigen County im Staate Neujersey der Vereinigten Staaten von Amerika, liegt am linken Ufer des Delaware,
Philadelphia unmittelbar gegenüber, und ist mit ihm durch mehrere Dampffähren verbunden. Die Stadt
erhielt 1831 ihren Freibrief und hat (1890) 58313 (1880: 41659) E., breite, rechtwinklig sich schneidende Straßen, Schiffsbauhöfe
und Docks und bedeutende Industrie. Hervorzuheben ist die Fabrikation von Eisen-, Glas-, Nickel- und Wollwaren, Stahlfedern, Öltuch
und künstlichen Düngmitteln. Auch der Handel, namentlich mit Holz, ist beträchtlich. Camden ist Ausgangspunkt
von 4 Bahnlinien. - 2) Ort im County Knox im Staate Maine, an der Penobscot-Bai, zählt 4621 E. - 3) Hauptort des County Kerschaw
im Staate Südcarolina, am Catawba, nordöstlich von Columbia, mit 3533 E. Hier wurden die Amerikaner von den Engländern
geschlagen.
(spr. kämmd'n), William, engl. Altertumsforscher und
Historiker, geb. in London, wurde 1577 Konrektor, 1593 Rektor an der Westminsterschule zu London, 1597 Wappenkönig
der Königin Elisabeth und starb zu Chiselhurst. Sein Hauptwerk ist: «Britannia, sive florentissimorum regnorum Angliae,
Scotiae, Hiberniae et insularum adjacentium ex intima antiquitate chorographica descriptio» (Lond. 1586 u. ö.).
Außerdem schrieb er: «Remains of a greater work concerning Britain» (ebd. 1605 u. ö.),
eine Sammlung von Skizzen über die Lebensart der alten Briten, die «Annales rerum Anglicarum
et Hibernicarum regnante Elisabetha» (2 Bde., ebd. 1615 -
25; engl. Übersetzung 1635) u. s. w. Sein Haus in Chiselhurst, Camdenhouse, war seit 1871 Wohnhaus Napoleons
III., der auch hier starb. (S. Chiselhurst.) Nach Camden benannt ist die Camden-Society, 1838 gegründet zur Veröffentlichung
alter engl. Schriftdenkmale.
Die Camden-Amboy-Eisenbahn verbindet die Städte Camden (im Staate Neujersey, gegenüber Philadelphia) und Amboy (südlich
von Neuyork). Sie wurde einer Gesellschaft genehmigt und im Frühjahr 1834 eröffnet, zählt
somit zu den ältesten Eisenbahnen in den Vereinigten Staaten von Amerika. Der Gesellschaft, welche sich 1831 mit der Delaware-
und Raritan-Kanalgesellschaft verschmolzen hatte, wurde 1832 auf die Dauer von 20 Jahren das ausschließliche Privilegium
zum Betrieb einer Eisenbahn zwischen Neuyork und Philadelphia innerhalb des Staates Neujersey erteilt und
demnächst dieses Privilegium bis zum verlängert. Während dieser Zeit hat die Gesellschaft ihr Monopol in ganz
unglaublicher Weise ausgenutzt und gemißbraucht, sodaß man sich noch jetzt auf die Camden-Amboy-Eisenbahn-Gesellschaft bezieht,
wenn man ein bezeichnendes Beispiel für die Schädigung öffentlicher Interessen durch das Monopol einer
Aktiengesellschaft anführen
will. Nach Ablauf des Monopols verpachtete die Gesellschaft die Camden-Amboy-Eisenbahn auf 999 Jahre an die Pennsylvania-Bahn.
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Vgl. v. d. Leyen, Die nordamerik.
Eisenbahnen in ihren wirtschaftlichen und polit. Beziehungen (Lpz. 1885).
Crantz, Dotter, Dötter, Leindotter, Pflanzengattung aus der Familie der Kruciferen (s. d.)
mit nur wenigen Arten im mittlern und südl. Europa und westl. Asien. Es sind einjährige Kräuter mit pfeilförmigen Blättern
und kleinen, traubig angeordneten Blüten von blaßgelber Farbe. Die daraus entstehenden Schötchen sind etwas aufgeblasen,
birnförmig oder kugelig und der Scheidewand parallel zusammengedrückt. In Deutschland kommen vorzüglich
zwei Arten vor, Camelina sativa Crantz (Myagrum-sativum L.) und Camelina dentata Pers. Beide führen den Namen Leindotter und werden, besonders
Camelina sativa, nicht selten ihrer ölhaltigen Samen halber als Ölgewächse angebaut, besonders dann, wenn der Winterraps
auswinterte oder im Frühling durch Spätfröste zu Grunde ging. Der Leindotter ist weit weniger einträglich
als Raps und Rüben, weil er weniger trägt und die Samen viel kleiner sind. Dagegen soll das daraus geschlagene Öl besser
als das Rüböl sein, auch nicht so leicht frieren. Es wird aber viel leichter ranzig. Stroh und Blätter gelten als gutes
Schaffutter.
Stadt im Kreis Hamm des preuß. Reg.-Bez. Arnsberg, 15 km von Hamm, an der Seeseke und an der Linie Hannover-Köln
der Preuß.
Stadtbahnen, teilweise mit Mauern umgeben, hat (1891) 7063 (3734 männl., 3329 weibl.) E., darunter 2117 Katholiken
und 119 Israeliten, Post, Telegraph, Amtsgericht (Landgericht Dortmund), 2 evang., 1 kath. Kirche, Rektorats- und höhere Mädchenschule,
neues Krankenhaus;
Eisengießereien, Fabrikation von Papier und Kohlenförderwagen, sowie ein Kohlenbergwerk «Monopol» (1200
Arbeiter).
(in älterer Form Casmenae), Kamenen oder Kamönen, ist der Name altital.
Göttinnen, die
in den Quellen wirkend gedacht wurden.
Der Name (zusammenhängend mit carmen, Lied, Spruch) zeigt, wie der Name der Göttin Carmenta
(s. d.), die zum Weissagen begeisternde Kraft der Quellen an. Zu den Camenae gehört Egeria (s. d.).
Die röm. Dichter übertrugen
den Namen der Camenae häufig auf die griech. Musen, die ebenfalls ursprünglich Quellgottheiten waren.
Dorf im Kreis Frankenstein des preuß. Reg.-Bez. Breslau, an der Glatzer Neisse und an den Linien Breslau-Mittelwalde,
Camenz-Cosel-Kandrzin (112,9 km) und Raudten-Camenz (145,1 km) der Preuß. Staatsbahnen, hat (1890) 822 E. und
ist bekannt wegen seiner ehemaligen Cistercienserabtei, die, nachdem Břetislaw von Böhmen 1096 daselbst ein Schloß Kamenecz
erbaut hatte, 1209 von dem Breslauer Augustiner-Chorherrn Vincent von Pogarell, der aus dem Schloß die Kloster-, jetzige kath.
Pfarrkirche
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
mehr
herstellen ließ, begründet, 1810 aufgelöst wurde. Die 25 Stiftsdörfer der Abtei gehörten seit 1838 der Prinzessin Marianne
der Niederlande, der geschiedenen Gemahlin des Prinzen Albrecht von Preußen, die, nachdem das ehemalige Schloß und die Klostergebäude 1817 abgebrannt
waren, nach Plänen von Schinkel durch Martius auf dem nahen Hartheberge ein großartiges Schloß in got.
Stil sowie unterhalb desselben eine evang. Kirche erbauen ließ. Seit ihrem Tode (1883) ist ihr Sohn, Prinz Albrecht von Preußen,
Besitzer des Schlosses und des 1876 gegründeten Nassau-Oranien-Niederländischen Fideikommisses, zu dem die Herrschaften Camenz, Seitenberg
und Schnallenstein gehören.