ziata, 1873 die
Statue des Dichters
Goldoni am Ponte alla Carraja. 1888 schuf er die marmorne Kolossalstatue der Eleonore d’Arborea
in
Oristano auf
Sardinien.
[* 2] Von kleinern Bildwerken sind zu nennen: Der bettelnde
Amor, Tanzender
Bacchus, Fischerknabe.
Luca, auch LuchettodaGenova oder
Cangiage genannt, ital.Maler, geb. 1527 zu Moneglia
im Genuesischen, studierte in
Rom
[* 3] die Werke
Raffaels und
Michelangelos und eignete sich rasch eine große Fertigkeit an. Zu
seinen besten Bildern gehören: Die Marter des heil.
Georg, Das Martyrium des heil.
Bartholomäus, beide in Genua,
[* 4] Grablegung
Christi, in
SanCarignano zu Genua,
Anbetung der Hirten (Mailand,
[* 5]
Brera),
Heilige Familie (Genua, Palazzo
Rosso). 1583 wurde er von Philipp II. nach
Spanien
[* 6] berufen, um im Escurial die Gemälde seines verstorbenen Mitschülers
Castello
zu vollenden. Er starb 1585 zu Madrid.
[* 7]
(spr. kangbĭeh),Ernst, belg. Afrikareisender, geb. 1844 zu
Ath, widmete sich der militär. Laufbahn und wurdeAdjutant des Generalstabes und dem topogr. Dienste
[* 8] der
Armee attachiert. Er begleitete 1877
die erste Expedition der
InternationalenAfrikanischenAssociation unter Crespel als Astronom
und Geograph und übernahm nach dessen
Tode die Leitung derselben. Am 4. Juli brach er, von Wautier und Dutrieux begleitet,
von
Bagamojo nach dem Innern auf, gelangte unter den größtenSchwierigkeiten nach
Unjamwesi, wo Wautier an
Dysenterie starb.
Dutrieux kehrte hierauf nach Europa
[* 9] zurück, während Cambier nach Karema am Ostufer des Tanganikasees vordrang, wo
er im Sept. 1879
die erste wissenschaftliche und Zufluchtsstation der
InternationalenAssociation gründete; 1882 kehrte er
nach Europa zurück. –
Vgl. Rapportsur la marche de Tavora à Karéma («Assoc.Internationale», 1879);
A. J.
Wauters, Le
[* 10] Cpt. bambier et la première expédition de l’Association internationale africaine (Brüss.
1881).
in
Deutschland
[* 11] ehemals in Zusammensetzungen gebraucht, z. B.
Cambioconto (Wechselrechnung,
Wechselconto), Cambiogeschäfte u. s. w.;
zuweilen bezeichnet man auch jetzt noch Wechsel auf das
Ausland
als Kambien.Cambio marittĭmo,Bodmereibrief, s.
Bodmerei (S. 202a).
– Das veraltete Wort Kambist (ital. cambista) ist gleichbedeutend
mit Wechsler,
Bankier.
Verschiedene, namentlich ausländische
Bücher über
Geld-, Kurs-,
Maß- und Gewichtswesen der einzelnen
Plätze führen diesen
Namen, so z. B. Kellys
«UniversalCambist»,
Tates«ModernCambist», «IlCambistamaltese» u. s. w.
(lat.) nennt man ein pflanzliches Gewebe,
[* 12] dessen Zellen eine längliche spindelförmige
Gestalt haben und die Fähigkeit besitzen, sich durch Längsteilungen zu vermehren. Es findet sich an verschiedenen
Stellen in den höhern
Pflanzen.
In dem Vegetationsscheitel, also in der äußersten
Spitze eines fortwachsenden
Stammes, treten bei den
Gefäßpflanzen einzelne
Stränge auf, die aus Cambium bestehen, man bezeichnet sie häufig auch als Procambium;
aus ihnen gehen später die
Gefäßbündel
[* 13] hervor. In ältern Stadien treten, wenigstens bei den meisten dikotylen Gewächsen,
zwischen den aus jenen Cambiumsträngen hervorgegangenen
Gefäßbündeln wiederum
Cambiumpartien infolge
lebhafter Längsteilungen in den Parenchymzellen
auf und bilden so mit dem in der Mitte des
Gefäßbündels noch vorhandenen
Cambium einen vollständigen
Ring von
Bildungsgewebe.
Indem nun in diesem
Ringe von Cambium fortwährend durch tangentiale
Teilungen neue Zellen sowohl nach innen wie
nach außen gebildet werden, wächst der
Stamm in die
Dicke. Ein solches Dickenwachstum findet bei den meisten Dikotyledonen
statt, die einen mehrjährigen
Stamm haben, und außerdem bei den Gymnospermen, also auch bei sämtlichen
Nadelhölzern. Die
Gewebepartie, welche aus den vom Cambium nach außen abgeschiedenen Zellen hervorgeht, nennt man sekundäre Rinde,
Bast
[* 14] oder besser
Phloem (s. d.), und die aus den nach innen gebildeten Zellen entstehende
Holz
[* 15] oder
Xylem (s. d.);
Phloem und
Xylem sind rein topogr.
Begriffe, die sich nur auf die
Lage der betreffenden Gewebe zum Cambiumring
beziehen.
In denTropen, wo sich der Wechsel der Jahreszeiten
[* 16] nicht fühlbar macht, finden in sehr vielen Fällen
fortwährend Neubildungen im C. statt, sodaß man auf dem Querschnitte durch solche
Stämme keine Grenzen
[* 17] zwischen den in
den einzelnen Jahren gebildeten Zuwachszonen erkennen kann. In der gemäßigten Zone dagegen stellt das Cambium im
Winter seine Thätigkeit fast vollkommen ein, und da noch außerdem imFrühjahr eine viel lebhaftere
Teilung stattfindet als im Herbst, da ferner die Zellen des Herbstholzes stärker verdickt werden wie die des
Frühjahrs- und
Sommerholzes, so erkennt man sofort auf dem Querschnitte durch einen unter dem Einflüsse des Wechsels der Jahreszeiten gewachsenen
Stamm die Grenzen der in aufeinander folgenden Jahren gebildeten Zuwachszonen. Eine solche in einem
Jahre gebildete Zuwachszone heißt Jahresring, und man kann aus der Anzahl der Jahresringe sehr leicht das
Alter eines
Baums
erkennen.
Südbahn, ist zum
Teil auf steiler Höhe gelegen, hat Post und
Telegraph,
[* 19] (1891) 1125, als Gemeinde 1811 baskische E., Schwefelcalciumquelle
(23° C.) und schöne Umgebung.
(spr. kangbóng),Joseph, franz. Politiker, geb. zu Montpellier,
[* 20] stand daselbst dem väterlichen Handelsgeschäfte vor, als die Revolution ausbrach. Mit Leidenschaft
gab er sich der
Bewegung hin und proklamierte schon im Febr. 1791 in seiner Stadt die Republik. Im September in die Gesetzgebende
Versammlung gewählt, wendete er seine Thätigkeit besonders den
Finanzen zu; setzte er das Dekret durch, nach dem
die
Güter der
Emigranten vom
Staate sequestriert wurden.
Als Präsident der Versammlung legte er alle Aktenstücke vor, welche die Schuld des Königs darthun konnten. Im
Konvent wandte
er sich zwar gegen die Ausschreitungen der
Pariser Commune, widersetzte sich ebenso der Errichtung des Revolutionstribunals,
stimmte aber doch auch für denTod des Königs, ohne
Aufschub und
Appellation. Im April 1793 trat er in
den Wohlfahrtsausschuß, wo er in der Sitzung vom 19. Mai die
Girondisten verteidigte. Im März 1791 legte er der Versammlung
einen
Bericht über den Zustand und die
Verwaltung der
Finanzen, indem er sich kühn gegen
¶
mehr
die Verschleuderung der Kommissare und das Raubsystem der Schreckensmänner erklärte. Von Robespierre heftig angegriffen,
verband sich Cambon mit einigen Gleichgesinnten im Konvent zu dessen Sturz; als er aber Billaud, Collot und andere Mitglieder der
Ausschüsse verteidigte, zog er sich den Haß der Partei Talliens zu, die in ihm einen der Urheber des Aufstandes
vom 12. Germinal verfolgte und ihn aus dem Finanzausschuß vertrieb. In contumaciam zur Deportation verurteilt, durfte er
erst nach der Amnestie vom sich auf sein Landgut bei Montpellier zurückziehen. Die Ämter, die ihm Napoleon 1805 antrug,
wies er zurück. Während der Hundert Tage nahm er ein Mandat für die Kammer an, wo er gegen die Rückkehr
der Bourbonen protestierte. 1816 mußte Cambon als «Königsmörder»
nach Brüssel
[* 22] flüchten, wo er starb.