sehr ausgesetzt. - Calvi Risorta, das
Cales des
Altertums, war ursprünglich eine ausonische Stadt, 331
v. Chr. röm.
Kolonie latin.
Rechts und während des ganzen zweiten
PunischenKrieges Stützpunkt der
Römer
[* 2] an der Nordgrenze
Campaniens.
Horaz rühmt den
Wein von
Cales,
Plinius dessen Sauerwasser. Hier wurde das neapolit.
Heer durch die franz. Revolutionstruppen
völlig geschlagen.
Sethus, eigentlich Seth Kallwitz,
Musiker und Chronolog, geb. zu Gorschleben
(Thüringen), besuchte
die Schulen zu
Frankenhausen und
Magdeburg
[* 3] und die
Universitäten zu
Helmstedt und
Leipzig.
[* 4] In letzterer Stadt wurde er 1581 Musikdirektor
an der Paulinerkirche; 1582 ging er als Kantor nach Schulpforta, 1594 als Kantor der Thomasschule und
Musikdirektor an den beiden Hauptkirchen wieder nach
Leipzig, wo er starb. Sein berühmtes
«Opus chronologicum»
(Lpz. 1605; neue Aufl., Frankf. 1650
u. 1685), die
Frucht 20jähriger Forschungen, wurde lange bei chronolog.
Untersuchungen als Richtschnur gebraucht und ist noch jetzt wichtig. Von seinen musiktheoretischen Werken,
die für die Kenntnis der deutschen
Musik des 16. Jahrh. hohen Wert haben, sind hervorzuheben: «Melopoeia seu melodiae condendae
ratio»
(Erfurt
[* 5] 1582),
«Compendium musicae practicae pro incipientibus» (Lpz.
1594; 3. Aufl. u. d. T. «Musicae
artis praecepta nova et facillima»,
Jena
[* 6] 1612),
«Harmonia cantionum ecclesiasticarum» (1596 u. ö.) und eine 12stimmige
Komposition des 150. Psalms.
Von seinen
Chorälen und
Chorliedern sind viele in
Partitur in neue Sammelwerke
(Becker, Winterfeld) aufgenommen. Eine größere Zahl handschriftlicher
Motetten und
Hymnen birgt die
Bibliothek der Thomasschule zu
Leipzig.
Carlos, völkerrechtlicher Schriftsteller, geb. zu
Buenos-Aires, hatte in verschiedenen diplomat.
Stellungen in
Frankreich und England Gelegenheit, Materialien für seine großen Werke zu sammeln. Calvo war einer der Mitbegründer
des
Institut de droit international und auswärtiges Mitglied des
Institut deFrance. Er wirkte zuletzt
als Gesandter der
Argentinischen Republik in
Berlin
[* 7] und starb in
Paris.
[* 8] Wertvoll ist sein Werk «Recueil historique
complet des traités, conventions... et autres actes diplomatiques de tous les États
de l' Amérique latine» (Bd. 1 - 11,
Par. 1862 - 69). Ferner veröffentlichte er: «Une
page de droit international, ou l' Amérique du Sud
devant la science du droit des gens moderne» (ebd. 1864),
«Annales historiques de la révolution
de l' Amérique latine depuis
1808» (5 Bde., ebd. 1864 - 67),
«Le
[* 9] droit international théorique et pratique» (4. Aufl., 5 Bde.
Par.
u. Berl. 1887 - 88),
«Dictionnaire de droit international public et privé» (2 Bde.,
Berl.
u. Par. 1885),
«Dictionnaire manuel de diplomatie et de droit international» (Berl.
1885),
«Manuel de droit international public et privé» (3. Aufl.,
Par. 1892).
1) Oberamt im württemb.
Schwarzwaldkreis, hat (1890) 25408 E., 4
Städte und 39 Landgemeinden. - 2) Calw oder
Kalw, Oberamtsstadt
im Oberamt Calw, 36 km westlich von
Stuttgart,
[* 13] in dem tief eingeschnittenen
Thale der Nagold, in 349 m Höhe,
an der Linie
Stuttgart-Calw-Horb (97,7 km,
Schwarzwaldbahn) und
Pforzheim-Calw (26,8 km, Nagoldbahn) der Württemb. Staatsbahnen,
[* 14] ist Sitz des Oberamts, eines Amtsgerichts (Landgericht
Tübingen),
[* 15] eines Eisenbahnbetriebsamtes, einer
Handels- und Gewerbekammer
und hat (1890) 4522 (2063 männl., 2459 weibl.) E., darunter 223 Katholiken
und 69 Methodisten, Post erster
Klasse,
Telegraph, Zollamt;
zwei
Brücken
[* 16] über die Nagold, auf deren einer die architektonisch
merkwürdige, um 1400 erbaute, restaurierte St. Nikolauskapelle steht, eine frühgotische evang.
Kirche, 1884 - 88 erbaut;
Ackerbau und Viehzucht.
[* 17] 3 km oberhalb die Ruinen des berühmten
Klosters Hirsau, 830 gegründet, 1692 von
Mélac zerstört, mit der von
Uhland besungenen
Ulme von Hirsau. - Calw war früher die Hauptstadt der
Grafen von Calw, derenStamm 1262 erlosch
und deren
Burg 1600 abgetragen wurde, eins der ältesten, begütertsten und angesehensten Geschlechter in
Schwaben. 1345 kam
Calw an
Württemberg.
[* 18]
Nach der
Schlacht bei Nördlingen
[* 19] 1634 wurde die Stadt Calw vom bayr.
General von Werth und 1692 von
Mélacs
franz. Horden eingeäschert. -
Vgl.
Stälin, Geschichte der Stadt Calw (Stuttg. 1888).
(Calycanthacēae), Pflanzenfamilie aus der Ordnung der Polycarpen (s. d.),
die nur zwei Gattungen mit drei
Arten umfaßt, von denen zwei in Nordamerika,
[* 20] eine in
Japan
[* 21] einheimisch sind. Es sind vielfach
als Zierpflanzen kultivierte
Sträucher mit roten oder gelben wohlriechenden
Blüten.
L., Pflanzengattung aus der Familie der
Calycanthaceen (s. d.) mit nur zwei
Arten in Nordamerika: Calycanthus floridusL. und Calycanthus occidentalis Hook. et Arn.
Beide sind etwa 2 m hohe
Sträucher, haben ziemlich große mit rotbraunen Kelchblättern versehene
Blüten, die besonders beim
Vertrocknen einen angenehmen aromatischen
Geruch besitzen; auch die übrigen
Teile riechen ähnlich, nur
schwächer. Sie sind als Gewürzsträucher beliebte in
Deutschland
[* 22] gut fortkommende Ziersträucher. Die Rinde dient in Virginien
als
Mittel gegen
Sumpffieber. Die
Früchte sind giftig. Der wirksame
Stoff ist ein
Alkaloid
(Calycanthin).
Becherquallen, Unterordnung der
Akalephen
[* 23] (s. d.), von becherförmiger Körpergestalt, mit kurzen, meist
bündelweise zusammenstehenden
Tentakeln am Schirmrande; das vierseitige Mundrohr führt in einen mit 4 weiten
Seitentaschen versehenen Magenraum. Die getrenntgeschlechtigen
Tiere haben am Scheitelpol der
Glocke einen stielförmigen Fortsatz,
mittels dessen sie sich, ähnlich wie Seeanemonen mit ihrer Fußscheibe, festsetzen. Die bekannteste Gattung ist Lucernaria,
von der eine Art (Lucernaria Leuckarti
Tasch.) 3 cm hoch wird,
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
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