tion und Produktenhandel. Die Umgegend hat viel Getreide,
[* 2] einen fischreichen See, reiche Viehweiden, ergiebige Jagd, Mineralquellen
und reiche Schwefelgruben. 3 km östlich das schone
KlosterBadia di
San Spirito, 1153 von Roger I. in normann.
Stil erbaut; 3 km
weiter eine kleine Ebene
Terra-Pilata mit einem Schlammvulkan, der entzündliches Wasserstoffgas ausstößt,
und eine Steinölquelle. 24 km entfernt die Schwefelquelle von Gabiarosse. Nach einigen Forschern ist Caltanissetta an der
Stelle der sikanischen Stadt Nissa erbaut. Im
Besitz der Saracenen während des 9. bis 11. Jahrh. hieß der Ort Kalatanissa.
L., Pflanzengattung aus der Familie der Ranunkulaceen (s. d.),
besteht aus wenigen perennierenden, in
Sümpfen und an Ufern von Wassern wachsenden Kräutern Europas,
Asiens, Nordamerikas und des südlichsten
Südamerika,
[* 7] mit fetten, ungeteilten
Blättern und großen
Blumen. In
Deutschland
[* 8] sowie
in ganz
Mittel- und Nordeuropa findet sich nur die überall an
Bächen, auf sumpfigen Wiesen, an
Fluß- und Seeufern wachsende
Caltha palustrisL., Kuhblume,
Dotterblume, Fettblume, Schmirgel. Diese hat saftige
Stengel,
[* 9] abwechselnd gestellte,
herz-nierenförmige
Blätter, große dottergelbe
Blumen und ziert mit letztern die Bachränder im ersten
Frühling. Sie enthält
einen giftigen Saft; doch werden die noch geschlossenen Blütenknospen, in Essig eingemacht, als Kapern, denen sie sehr ähnlich
sehen, gegessen, auch zur
Verfälschung der echten Kapern benutzt.
(spr. kalüihr eh küihr), Ort im Kanton
[* 10] Neuville-sur-Saône,
ArrondissementLyon
[* 11] des franz. Depart.
Rhône, 4 km nordöstlich von
Lyon, an der Saône und an der Linie
Lyon-Trévoux der Rhône-Eisenbahn, hat Post und
Telegraph,
[* 12] (1891) 7614, als Gemeinde 9988 E., Zeugdruckereien, Färbereien, Maschinenbau und chem. Fabriken.
(spr. källju-),Stadt im County
Houghton des nordamerik.
Staates Michigan, auf der Halbinsel Keweenaw, an einer
Zweigbahn der Duluth,
South-Shore und
Atlantic-Linie, hat etwa 8000 E. und ist Mittelpunkt großartiger Kupfergewinnung,
[* 13] die
hauptsächlich durch die Calumet and Hecla Mining-Company betrieben wird.
oder im Civilprozeß die schikanöse
Erhebung einer Klage im
Bewußtsein des Unrechts.
Man glaubte
solche Schikanen früher durch einen bei
Erhebung der
Anklage oder der Klage zu leistenden
Eid ausschließen zu können, den
bei uns längst beseitigten
Kalumnieneid.
Departement im nordwestl.
Frankreich,
Teil der ehemaligen
Normandie, grenzt im N. an den
Kanal
[* 14]
La Manche,
im O. an das Depart. Eure, im
S. an Orne, im
W. an Manche, hat 5520,72 (nach Berechnung des Kriegsministeriums 5692) qkm, (1891) 428945
E., darunter 1458
Ausländer, und zerfällt in die 6
ArrondissementsCaen,
Lisieux,
Falaise,
Bayeux,
Vire und
Pont l'Evêque, mit 38 Kantonen und 763 Gemeinden. Hauptstadt ist
Caen. Das Land bildet eine wellenförmige
Fläche, welche
sich von den südl. Hügelketten (an den
Quellen des Odon bis 364 m) allmählich zu der Nordküste hinabsenkt.
Das 120 km lange, nur sehr wenig eingebuchtete Gestade stürzt teils mit 120 m hohen felsigen
Abfällen
zur See ab, teils verläuft es in Sanddünen oder ist mit Klippen
[* 15] und
Riffen bedeckt. Zwischen den Mündungen der Orne und
Vire bildet die nach einem hier gescheiterten span. Schiffe
[* 16] der
Armada Philipps II. benannte Felsenbank
Calvados (korrumpiert aus Salvador)
[* 17] eine ehemals weiter hinausgelegene, 26 km lange und etwa 4 km breite, bei der
Ebbe kaum 1 m hervorragende Reihe von gefährlichen Klippen.
Der
Boden ist, vornehmlich in den
Thälern, fruchtbar, durch die zum
Teil schiffbaren Küstenflüsse
Touques, Dives, Orne (100
km lang, auf 18 fahrbar), Seulles, die auf eine
Strecke unterirdisch fließenden Drôme und Aure und die
Vire (132 km lang) gut bewässert, nur am
Meere, wo die Badeorte Trouville, Dives, Cabourg liegen, sandig und unergiebig, im
ganzen sehr spärlich bewaldet, aber mit weit ausgebreiteten Weideplätzen und zum
Teil künstlichen Wiesen bedeckt.
Daher sind Rindvieh- (197326
Stück), Schaf- (94695
Stück),
Pferde- und Schweineherden des
Landes vorzüglichster
Reichtum. Besonders berühmt durch treffliche
Weiden und Viehzucht (jährlich für 7 Mill.
Frs. der berühmten
Butter von Isigny)
ist das von dem
Touques durchflossene Augethal
(Vallée d'Auge), das mit den angrenzenden
Thälern das der Kreideformation
[* 18] angehörende
ehemalige Land von
Auge
[* 19] (Pays d'Auge) bildete; noch mehr das herrliche
Bessin mit seinem auf Jurakalk ruhenden
Thonboden.
Zwischen Orne und
Vire dehnt sich die granitische Landschaft
Bocage aus, deren ehemalige Hauptstadt
Vire war, und zwischen beiden
Ländchen liegt die
Campagne de
Caen.
Das Klima ist sehr gesund, aber veränderlich und feucht. Die prachtvollen
Apfelbäume geben vorzüglichen Cider (1888: 534452 hl; im zehnjährigen Durchschnitt 1519477);
Weinbau fehlt.
Die Bevölkerung
treibt neben
Ackerbau, welcher sehr viel Weizen (1887: 1754800 hl auf 107000 ha), ferner Gerste
[* 20] (468050 hl), Roggen und Hafer
[* 21] (990000 hl) liefert, besonders starke Viehzucht mit namhafter
Butter- und Käsebereitung.
Auch zieht man viel Geflügel (in
Caumont und
Crèvecoeur), Obst und Gemüse und baut Flachs und Hanf.
Das Departement hat Eisenhütten und Hochöfen,
Schiffbau, viele große Fabriken,
Woll- und
Baumwollspinnerei, erzeugt Leinwand,
Spitzen,
Blonden, Papier, Leder, Öl, und chem. Produkte.
In den Küstengegenden ist Fischfang (Hummern, Heringe,
Austern) ein
wichtiger Erwerbszweig. Unter den zehn Häfen sind
Caen, Trouville und Honfleur die bedeutendsten. Calvados besitzt
439,7 km Nationalstraßen, 511 km Eisenbahnen (Hauptlinie
Paris-Cherbourg und mehrere Zweigbahnen der Westbahn), von Unterrichtsanstalten 1 Lyceum
und 6 Kommunal-Collèges.
Die Bevölkerung, welche sich 1866 noch auf 479529 Seelen belief, hat abgenommen. Hinsichtlich der
Bildung steht dieselbe weit über dem Landesdurchschnitt. 1886 konnten bei 3197
Eheschließungen nur 73
Männer
und 104 Frauen ihren
Namen nicht schreiben. -
Vgl. Joanne, Géographie du département du Calvados (Par. 1881);
Hippeau, Dictionnaire
topographique du départ. du Calvados (ebd. 1883).
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
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