L., Pflanzengattung aus der Familie der Ranunkulaceen (s. d.),
besteht aus wenigen perennierenden, in Sümpfen und an Ufern von Wassern wachsenden Kräutern Europas,
Asiens, Nordamerikas und des südlichsten Südamerika, mit fetten, ungeteilten Blättern und großen Blumen. In Deutschland sowie
in ganz Mittel- und Nordeuropa findet sich nur die überall an Bächen, auf sumpfigen Wiesen, an Fluß- und Seeufern wachsende
Caltha palustris L., Kuhblume, Dotterblume, Fettblume, Schmirgel. Diese hat saftige Stengel, abwechselnd gestellte,
herz-nierenförmige Blätter, große dottergelbe Blumen und ziert mit letztern die Bachränder im ersten Frühling. Sie enthält
einen giftigen Saft; doch werden die noch geschlossenen Blütenknospen, in Essig eingemacht, als Kapern, denen sie sehr ähnlich
sehen, gegessen, auch zur Verfälschung der echten Kapern benutzt.
Departement im nordwestl. Frankreich, Teil der ehemaligen Normandie, grenzt im N. an den Kanal La Manche,
im O. an das Depart. Eure, im S. an Orne, im W. an Manche, hat 5520,72 (nach Berechnung des Kriegsministeriums 5692) qkm, (1891) 428945
E., darunter 1458 Ausländer, und zerfällt in die 6 Arrondissements Caen,
Lisieux, Falaise, Bayeux, Vire und
Pont l'Evêque, mit 38 Kantonen und 763 Gemeinden. Hauptstadt ist Caen. Das Land bildet eine wellenförmige Fläche, welche
sich von den südl. Hügelketten (an den Quellen des Odon bis 364 m) allmählich zu der Nordküste hinabsenkt.
Das 120 km lange, nur sehr wenig eingebuchtete Gestade stürzt teils mit 120 m hohen felsigen Abfällen
zur See ab, teils verläuft es in Sanddünen oder ist mit Klippen und Riffen bedeckt. Zwischen den Mündungen der Orne und
Vire bildet die nach einem hier gescheiterten span. Schiffe der Armada Philipps II. benannte Felsenbank
Calvados (korrumpiert aus Salvador) eine ehemals weiter hinausgelegene, 26 km lange und etwa 4 km breite, bei der
Ebbe kaum 1 m hervorragende Reihe von gefährlichen Klippen.
Der Boden ist, vornehmlich in den Thälern, fruchtbar, durch die zum Teil schiffbaren Küstenflüsse Touques, Dives, Orne (100
km lang, auf 18 fahrbar), Seulles, die auf eine Strecke unterirdisch fließenden Drôme und Aure und die
Vire (132 km lang) gut bewässert, nur am Meere, wo die Badeorte Trouville, Dives, Cabourg liegen, sandig und unergiebig, im
ganzen sehr spärlich bewaldet, aber mit weit ausgebreiteten Weideplätzen und zum Teil künstlichen Wiesen bedeckt.
Daher sind Rindvieh- (197326 Stück), Schaf- (94695 Stück), Pferde- und Schweineherden des Landes vorzüglichster
Reichtum. Besonders berühmt durch treffliche Weiden und Viehzucht (jährlich für 7 Mill. Frs. der berühmten Butter von Isigny)
ist das von dem Touques durchflossene Augethal (Vallée d'Auge), das mit den angrenzenden Thälern das der Kreideformation angehörende
ehemalige Land von Auge (Pays d'Auge) bildete; noch mehr das herrliche Bessin mit seinem auf Jurakalk ruhenden
Thonboden.
Zwischen Orne und Vire dehnt sich die granitische Landschaft Bocage aus, deren ehemalige Hauptstadt Vire war, und zwischen beiden
Ländchen liegt die Campagne de Caen. Das Klima ist sehr gesund, aber veränderlich und feucht. Die prachtvollen
Apfelbäume geben vorzüglichen Cider (1888: 534452 hl; im zehnjährigen Durchschnitt 1519477); Weinbau fehlt. Die Bevölkerung
treibt neben Ackerbau, welcher sehr viel Weizen (1887: 1754800 hl auf 107000 ha), ferner Gerste (468050 hl), Roggen und Hafer
(990000 hl) liefert, besonders starke Viehzucht mit namhafter Butter- und Käsebereitung.
Auch zieht man viel Geflügel (in Caumont und Crèvecoeur), Obst und Gemüse und baut Flachs und Hanf.
Das Departement hat Eisenhütten und Hochöfen, Schiffbau, viele große Fabriken, Woll- und Baumwollspinnerei, erzeugt Leinwand,
Spitzen, Blonden, Papier, Leder, Öl, und chem. Produkte. In den Küstengegenden ist Fischfang (Hummern, Heringe, Austern) ein
wichtiger Erwerbszweig. Unter den zehn Häfen sind Caen, Trouville und Honfleur die bedeutendsten. Calvados besitzt
439,7 km Nationalstraßen, 511 km Eisenbahnen (Hauptlinie Paris-Cherbourg und mehrere Zweigbahnen der Westbahn), von Unterrichtsanstalten 1 Lyceum
und 6 Kommunal-Collèges. Die Bevölkerung, welche sich 1866 noch auf 479529 Seelen belief, hat abgenommen. Hinsichtlich der
Bildung steht dieselbe weit über dem Landesdurchschnitt. 1886 konnten bei 3197 Eheschließungen nur 73 Männer
und 104 Frauen ihren Namen nicht schreiben. -
Vgl. Joanne, Géographie du département du Calvados (Par. 1881);
Hippeau, Dictionnaire
topographique du départ. du Calvados (ebd. 1883).
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