kohlensaurer Kalk, CaCO3 entsteht als weißer, in Wasser unlöslicher, in kohlensäurehaltigem
Wasser etwas löslicher Niederschlag beim Vermischen von Lösungen von
Chlorcalcium mit kohlensaurem Natrium, kommt in großen
Massen in der Natur vor als
Kalkspat,
[* 5] Arragonit, Marmor, Kalkstein, Kreide,
[* 6] Kalktuff, zusammen mit kohlensaurer
Magnesia als
Dolomit, mitLehm als Mergel. Das Calciumcarbonat findet Verwendung:
1) für Laboratoriumszwecke, 2) als Zuschlag bei Hüttenprozessen, 3) bei der Mörtelbereitung, 4)
in der
Landwirtschaft als
Düngemittel, 5) als Baumaterial zu
Bruchsteinen, 6) in der
Pharmacie als
Calcium carbonicum praecipitatum.
Außer diesen Hauptverwendungen sind noch folgende Einzelheiten anzuführen. Es dient: Doppelspat zu optischen
Zwecken: Marmor zu Bildhauerarbeiten sowie, gleich der Kreide, zur
Entwicklung von
Kohlensäure;
Kreide als Schreibmaterial,
als Farbenzusatz, als Putzpulver (s. Kreide).
Chlorcalcium, CaCl2 , krystallisiert: CaCl2 + 6H2O , entsteht
beim
Lösen von Kalk oder
Calciumcarbonat in Salzsäure sowie als Nebenprodukt bei manchen technisch ausgeführten
Operationen,
so bei der
Entwicklung von
Kohlensäure, bei der
Darstellung des
Ammoniaks, des
Chloroforms u. a. Es wird
erhalten beim Erkalten konzentrierter heißer Lösungen in Form großer prismatischer
Krystalle, die in einem Minimum von
Wasser löslich sind und an feuchter Luft zerfließen; bei gelindem Erwärmen schmelzen dieselben im
Krystallwasser, geben
dann zunächst 4
Moleküle, bei höhererTemperatur alles Wasser ab und lassen weißes, trocknes Calciumchlorid in
gröbern
Körnern (Anwendung in der Elementaranalyse) oder als Pulver zurück.
BeimGlühen schmilzt das
Salz
[* 7] und liefert dann
beim Erstarren weiße, durchscheinende
Massen von geschmolzenem Calciumchlorid. Letzteres findet wegen seiner großen
Hygroskopicität bei
vielen chem.
Operationen als Entwässerungsmittel Verwendung (s.Exsiccator), so bei
der
Darstellung von wasserfreiem
Alkohol,
Äther u. s. w.
Der sog. einbasisch oder saure phosphorsaure Kalk, CaH4(PO4)2 ^[CaH4(PO4)2],
entsteht, wenn dreibasisch-phosphorsaurer Kalk mit Schwefelsäure vermischt wird, wobei sich zugleich schwefelsaurer Kalk
abscheidet: das Gemenge der beiden
Salze wird technisch als
Superphosphat (s. d.) bezeichnet und findet als wichtigstes
Düngemittel,
wegen der darin in löslicher Form enthaltenen
Phosphorsäure, ausgedehnte Verwendung in der
Landwirtschaft.
Ein wichtiges Ausgangsmaterial für die Superphosphatfabrikation ist auch die
Thomasschlacke.
schwefelsaurer Kalk, CaSO4 , krystallisiert mit 2
Molekülen Wasser, entsteht als in
Wasser schwer lösliches
Salz beim Zersetzen von
Chlorcalcium mit Schwefelsäure oder schwefelsaurem Natrium, kommt in der
Natur vor als
Gips
[* 12] (s. d.), wasserfrei als
Anhydrit (s. d.).
einfach Schwefelcalcium, CaS, entsteht als in Wasser unlösliche
Masse beim
Glühen
von schwefelsaurem Kalk mit
Kohle, wird in großen Mengen als Nebenprodukt bei der
Darstellung der
Soda nach dem
Verfahren von
Leblanc gewonnen.
Calciumhydrosulfid,
Calciumsulfhydrat, Ca(SH)2 ^[Ca(SH)2], wird in wässeriger Lösung erhalten durch
Einleiten von Schwefelwasserstoff in
Kalkmilch.
Calciumsupersulfide existieren in verschiedenen Verbindungsstufen:
CaS2, CaS3, CaS4, CaS5. ^[CaS2, CaS3, CaS4, CaS5]
Man erhält dieselben, gemengt mit schwefelsaurem Kalk, beim
Glühen von
Ätzkalk mit Schwefel oder zusammen mit unterschwefligsaurem
Kalk beim
Kochen von
Kalkmilch mit Schwefel. Diese Gemenge bilden die
Kalkschwefelleber. Die Lösungen finden Verwendung in der
Gerberei zum Enthaaren derHäute, auch in der Kosmetik, um unerwünschte Haarwucherungen zu beseitigen.
Calculus Minervae, der weiße (freisprechende)
Stein, den nach der griech. Sage
Athene
[* 13] im Areopag für den Muttermörder Orestes einlegte, sodaß gleichviele schwarze (verurteilende) und weiße abgegeben waren
und daher bei Stimmengleichheit der Angeklagte freigesprochen wurde. Calculus Pisānus und Florentīnus, s.
Ära (Bd. 1, S. 779 b).
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
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