und Wollwaren, Papier, Cigarren, Malz und Zucker,
[* 2]
Wollspinnerei, Dampfmahlmühlen, Ziegelbrennereien und in der Umgebung eine
Braunkohlengrube,
Gurken- und Zwiebelbau. - 3) Calbe an der
Milde, Stadt im
Kreis
[* 3] Salzwedel
[* 4] des preuß. Reg.-Bez.
Magdeburg,
[* 5] an der
links zur
Biese gehenden
Milde, hat (1890) 1756 evang. E., Post,
Telegraph,
[* 6]
Amtsgericht (LandgerichtStendal),
[* 7] 2 Rittergüter,
Dampfbrauerei,
Dampf- und Wassermühle,
Tabak-, Hopfen- und Kümmelbau.
auch Kalkar, Stadt im
KreisCleve
[* 8] des preuß. Reg.-Bez.
Düsseldorf,
[* 9] 12 km südöstlich von
Cleve, am Leybach
und dem jetzt fast ganz versandeten Rheinarm Kalflack, hat (1890) 2080 meist kath. E., Post,
Telegraph, eine got.
Kirche St.
Nikolai (1211-1344 erbaut), ein schönes got. Rathaus, auf dem Markt seit 1860 ein
Standbild (6 m) des hier geborenen Reitergenerals von Seydlitz (von
Bayerle) und eine kath. Rektoratsschule zur Vorbereitung
für Obertertia eines Gymnasiums; ferner Sammetweberei,
Tabakfabrikation, Gerbereien,
Brauereien, Ziegeleien sowie
Landwirtschaft,
Tabakbau und Viehzucht.
[* 10] Die frühern Festungswerke wurden 1645 geschleift. Auf sowie am nahen (2 km)
Monreberge sind
Spuren der röm. Lager
[* 11] Burginatium und Monrenacum. Die Bewohner der westlich von Calcar gelegenen
KolonieNeu-Luisendorf sind Nachkommen der aus der bayr. Pfalz ausgewanderten, von
Friedrich d. Gr. hier angesiedelten
Protestanten.
L., Pantoffelblume, Pflanzengattung aus der Familie der Scrophulariaceen (s. d.),
besteht aus etwa 120 schön blühenden Kräutern und Halbsträuchern
Südamerikas, welche gegen- oder quirlständige
Blätter
und blattwinkel- oder endständig angeordnete
Blüten von eigentümlicher Form besitzen. Die kurzröhrige, zweilippige
Blumenkrone
hat nämlich kapuzenförmig einwärts geschlagene Lippen, welche durch eine
Spalte getrennt sind und den
Eingang zum
Schlunde verdecken, und zwar ist die Oberlippe sehr klein, die Unterlippe groß und aufgeblasen.
Die zahlreichen
Arten dieser Gattung haben sämtlich hübsche, manche prachtvoll gefärbte
Blumen, und sind daher beliebte
Zierpflanzen geworden. Die beliebtesten und daher am häufigsten kultivierten
Arten sind:
Calceolaria arachnoideaGrah. und Calceolaria purpureaGrah. mit purpurnen
Blumen, Calceolaria racemosaCav., corymbosa Rz. pav. und crenatifloraCav. mit gelben
Blumen,
sämtlich aus
Chile,
[* 13] aus welchen die Gärtner durch Kreuzungen die prachtvollsten Sorten (Calceolaria hybrida
Hort., s.
Tafel: Kalthauspflanzen,
[* 1]
Fig. 7) erzogen haben. Von diesen giebt es strauchige, mehrere Jahre dauernde
und krautige Gartenformen, die nach der
Blüte
[* 14] absterben. Letztere Gruppe ist die blumistisch wertvollere, hat große getigerte
oder getuschte
Blumen. Sie werden Mitte
Sommer aus Samen
[* 15] gezogen und gelangen im nächsten
Frühjahr zur
Blüte. Die strauchartigen
Calceolarien haben kleinere
Blüten, die während des ganzen
Sommers erscheinen. Sie werden als Gruppenpflanze
verwendet und durch
Stecklinge vermehrt.
Alle Calceolarien lieben
Heideerde und mäßige Feuchtigkeit.
sandalinaGoldf.,
Pantoffelkoralle, eine der bemerkenswertesten vierstrahligen
Korallen
[* 16] und Leitfossil der
mittlern Devonschichten, eigenartig durch ihre komprimierte Sandalenform und durch die Ausbildung eines gesonderten flachen
Kalkdeckels, welcher diesen kleinen Korallenbecher völlig zu schließen vermochte und mit diesem durch
einen mit förmlichen Schloßzähnen und Gruben besetzten Rand, wie bei den Muscheln,
[* 17] artikulierte.
Eine ähnliche, aber
vierkantige Form mit vierteiligem Deckel
(Goniophyllum Ang.) lebte schon in der Silurzeit.
Eine Auszeichnung der curulischen Magistrate, dann aller
Patricier, war
der von rotem Leder gefertigte Calceus patricius (s. beistehende Abbildung)
mit hoher
Sohle, an der breite Binderiemen ansetzten, und einer halbmondförmigen
Agraffe (lunula,), deren Fehlen den Calceus senatorius
kennzeichnete, der zu
Ciceros Zeit von denen getragen wurde, die nicht berechtigt zum Tragen des Calceus patricius waren. Calceus repandus
ist der ursprünglich etrurische Schuh mit vorn aufgebogener
Spitze.
Verkalkung, wurde von der phlogistischen
Chemie die Umwandlung der Metalle in ihre erdigen
Oxyde durch
Erhitzen an der Luft genannt. Die Metalloxyde wurden demgemäß als Metallkalke (calces) bezeichnet. Gegenwärtig ist der
Ausdruck in diesem
Sinne nicht mehr üblich, wohl aber gebraucht man das Wort Calcination in der Metallurgie und chem.
Fabrikindustrie für manche
Operationen, bei denen chem.
Verbindungen durch
Glühen von gewissen
Bestandteilen befreit werden.
So nennt man z. B. calcinierte
Pottasche und
Soda solche, die durch
Glühen in Flammöfen
(Calcinieröfen) entwässert
worden sind.
(chem. ZeichenCa,
Atomgewicht = 40), ein Erdalkalimetall, das in der Natur gediegen nicht
vorkommt, aber in
Verbindungen sehr verbreitet ist (s. unten).
Davy (1808) stellte das Metall zuerst rein dar durch
Elektrolyse
[* 20] von
Chlorcalcium bei Gegenwart von
Quecksilber; aus dem entstandenen
Amalgam wurde das Calcium durch
Ausglühen erhalten.
Caron gewann
es durch Zusammenschmelzen von 3
TeilenChlorcalcium mit 1
Teil Natrium und 4
TeilenZink. Der Metallregulus,
der aus einer
Legierung von
Zink und Calcium bestand, wurde in einem
Tiegel aus
Gaskohle so lange auf Weißglut erhitzt, bis alles
Zink verdampft war. Das Calcium ist nach
Davy silberweiß, nach andern bronzefarbig, stark glänzend, läuft an feuchter Luft rasch
an, sodaß es kaum noch metallisch erscheint; weich und hämmerbar, von 1,6 spec. Gewicht; schmilzt bei
Rotglut, nicht flüchtig, verdampft aber in reichlicher Menge im Zinkdampf; beim Erhitzen an der Luft entzündet es sich,
bildet aber keine Flamme,
[* 21] sondern überzieht sich mit
^[Artikel, die man unter C vermißt, sind unter K aufzusuchen.]
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